und taktvollen Hinweis darauf, daß die Sorge für alle deutschen Stämme, die in fremden Staaten leben, zu den vornehmsten Aufgaben jeder deutschen Regie rung zähle, den Eindruck des Parteibeschlusses, den das Zentrum in Kassel gefaßt hat, noch glücklich erweitert und vertieft. Eben dort liegt die einzige Möglichkeit einer lang samen Besserung. Nur wenn sich die Südtiroler bewußt sind, daß ihre natio nalen Lebensfragen zu den wichtigen nnd entscheidenden des deutschen Volkes gehören
Gegensatz wird und je mehr Musso lini und seine national-imperialistische Politik Partner im Völkerbundsrat braucht, die ohne in die nächsten Nachbar- intercssen verwickelt zu sein, die allgemeine Kräfteverteilung günstiger gestalten, um so eher ist zu hoffen, daß nicht der faschistische Ehrgeiz der Präfekten von Trient und Bozen gegenüber den schutzlosen deutschen Bauern über die Wünsche eines Siebzig-Millionen-Volkes triumphiert. Entscheidungen und Manifestationen wie jene von Kassel und Berlin
aus dem unreifen Heute herauszu- drängen) wissen, daß Südtirol zu jenen Lebenszielen gehört, Wir fahren das Vintfchgau aufwärts, stundenlang durch herrliches deutsches Land, — kein Ort darf mehr seinen deutschen Namen tragen. In unserem Abteil sitzt ein junger italienischer Soldat. Er hat eine seltsame, schwere, hohe Feldmütze auf dem Kopfe, die gar nicht zu seinem frischen Gesicht und seinen Hellen Augen passen will. Einer von uns meint, so eine Kopfbedeckung müsse bei der herrschenden Hitze
.' Und traurig blickt er wieder zum Fenster hinaus in die la chende Landschaft. — Wir rasten im Ortlergebiet, am Waldrand ober der Straße. Da kommt ein großer, bärtiger Bauer mit klugem, ernstem Gesicht langsam auf uns zugestiegen, erwidert unseren Gruß, betrachtet uns eingehend, zeigt uns sein verdecktes deutsches Bergführerabzeichen und fängt ein Gespräch an. Hohe Steuern sind und kein Fremdenver kehr, da die deutschen Bergsteiger fast gänzlich fehlen und die Walschen auf keine Berge steigen. „Ja,' meint
er, „die Deutschen und gar die Wiener, das waren Kerln, koa Berg woar eahna zu schlimm. — Ja, wann's ihr net die Kloan mit hätts, i führet enk auf die Berg, auf an ganz an schlimmen, — es tat nix kosten!' — Das Ärgste aber, noch ärger als die hohen Steuern und die welsche Schule, das wäre, daß nach dem neuen Gesetz jedem Bauern sein Hof und Feld enteignet werden kann, ohne daß er dagegen Einspruch erheben kann. „Ja,' sagt er, wie er wieder fortgehen will, „moant's..ihr, es wird amal anderscht wern