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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 15.01.1908
Physical description: 8
Seite 4 Tiroler VoltSbl.au 11. Januar 1908 Darf man heutzutage von den Reichsratsabgeordneten noch Rechenschast fordern ? Eine sonderbare Frage, wird sich jeder denken, der dieselbe liest. Im Zeitalter des „demokratischen Gedankens', des allgemeinen und gleichen Wahl rechtes, des großen „Verantwortlichkeitsgefühles der Volksvertreter' eine solche Frage stellen, das heißt doch noch bis zu den Ohren im alten patriarchali schen Zopfe stecken. Und doch ist diese Frage sehr zeitgemäß

man die hochmögenden „Volks'Vertreter, deren Agitation das arme Volk mit täglich zwanzig Kronen zu zahlen die hohe Ehre hat, beileibe nicht anreden. Wie das „Volksblatt' und der „Tiroler' melden, fiel die Antwort auf diese wohlgemeinten Ansragen der Weinbauern sehr hochfahrend aus; die Weinbauern mit ihren vorwitzigen Fragen wurden abgeschnauzt wie Schulbuben: „Das ist alles erlogen, das sind Dummheiten, das sind Gehässigkeiten und Feindseligkeiten, was ihr da vorbringt, um unter den Bauern zu Hetzen.' So lautete

. Zahllose Male wurden von diesen Herren die Konservativen und sogar der konservative Seelsorgeklerus als Bauernfeinde, als hartgesottene, haßerfüllte Bauern feinde im ganzen Lande durch Wort und Schrift ausgeschrien und ein großer Teil des Tiroler Volkes mit Haß und Erbitterung gegen die alten bewährten Volksvertreter erfüllt. Es folgen nur einige Stich proben: „Soll es besser werden, müsse die arbeitende Bevölkerung aller Parteien zur gemeinsamen Ueber- zeugung kommen, daß sie in Tirol

von den herrschenden Kreisen vollständig entrechtet, enterbt, verkauft und verraten sei. ...' „Keinem Stande geht es so schlecht, wie dem Bauernstande, weil bisher niemand gewesen ist, der sich um ihn gekümmert, der für ihn gesprochen hätte.' „Der geplante Bauerntag wird eine mächtige Willenskundgebung des Tiroler Volkes sein, mit der auch jene rechnen müssen, die dasselbe seit vierzig Jahren bevormundet und ausgenützt haben.' «Im Zollausschusse wurden die Interessen der Tiroler Viehzucht und des Tiroler Obstbaues

usw. von Pflichtvergessenen Abgeordneten um Judaslohn preis gegeben—' Vom Abg. Schrott aufgefordert, diesen unerhörten Vorwurf zurückzunehmen oder zu be weisen, antwortete Abg. Schraffl am 24. April 1904 in der „Deutschen Zeitung' und im „Deutschen Volks- blatt', daß „er alles ausrecht halte, was er in der Versammlung gesagt habe und bereit sei, den Be weis dafür anzutreten'. „. . .Der Massenbeitritt zum Tiroler Bauern bund hat allen Bauernfeinden (Konservativen) ge- zeigt, daß die Tiroler Bauern

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