ist Gott sei Dank noch lange nicht das Volk von Tirol. (Beifall und Händeklatschen.) Weiter steht hier in der Zeitung, daß wir in bestem Einvernehmen mit den Bayern sind und daß, wenn heute die Bayern zu uns kommen würden, wir Pöller schießen würden. Das ist wahr, wir schießen oft Pöller, wenn die Bayern zu uns kommen und un sere Passionstheater füllen, unsere Berge im Winter wie im Sommer besuchen, unsere Bäder füllen, uns das Vieh abkaufen, kurz und gut, wir leben mit den Bayern im besten
Einvernehmen. Auch sie schie- ßen draußen Pöller, wenn wir nach Oberammergau, wenn wir zu ihren Festen hinausgehen, wie sie zu uns herein. Ist denn dieses Verhältnis ein Unglück? Wenn aber die Bayern oder jemand anderer kommen und dem Tiroler sein Heiligstes, seine heiligsten Ge fühle, die er hat, seinen Patriotismus, seine Anhäng lichkeit an Oesterreich, seinen Glauben usw. wie anno dazumal antasten wollte, so würde vielleicht heute der gleiche Ruf der Tiroler erschallen: Auf, es ist Zeit! Wir lassen
uns von Tirol nicht verdrängen. (Zustimmung.) Wir haben durchaus nichts gegen die Bayern, sondern wir verkehren mit ihnen ganz gut, wir haben aber durchaus kein Bedürfnis, zu wün schen, daß wir zu Bayern gehören, und ich begreife die Sozialdemokraten nicht, die so gegen die Militär lasten wettern, nachdem doch in Bayern und in Deutschland die Militärlasten viel größer sind wie bei uns. Die Bauern an der Grenze haben kein größeres Bedürfnis, wie die in zentral gelegenen Ländern, über die Grenze zu schauen