Oberinntal ; Abt. 1.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 3)
Priester angestellt, nämlich der Pfarrer, ein Ko operator und ein Hilfs priester. Die Pfarre ist freier bischöflicher Verleihung. Die Pfarre Flaurling gehört zu den ältesten der Diözese Brixen; die Pfarr- und Mutterkirche war von jeher zu Pfaffenhofen, der Pfarrhof aber befindet sich schon seit sehr langer Zeit zu Flaurling. Seit Errichtung der Nnraldekanate d. i. seit dem Jahre 1511') be kleidete der Pfarrer von Flaurling häufig auch das Amt eines Dekans; der erste Pfarrer dahier
oder „Kirchherr' von Flaurling erscheint urkundlich zuerst Herr Marquard (Markward) vom Jahre 1309 bis 1324. Seine Familie war unter Bischof Bruno (1249—88), der aus Kirchberg in Schwaben stammte, aus dem schwäbischen Städt chen Grießingen nach Brixen gewandert, und Marquard wurde daselbst 1306 Chorherr zu U. L. Fr. im Kreuzgang, 1317 Domherr, und 1322 Propst zu U. L. Fr. im Kreuzgang. Er starb zu Brixen 1339. Da er ausdrücklich Pfarrer von Flaurling genannt wird, ist es klar, daß zu jener Zeit der Widum
sich bereits zu Flaurling befunden hat 2). Als sein Kooperator, der den zweiten, pfarrlichen Gottesdienst zu Jnzing oder in einer andern Filiale zu versehen hatte, wird Konrad von Jsny (ebenfalls in Schwaben) genannt. Marquard's Nachfolger war Kon rad von Autingen oder Oellingen. der von König Heinrich von Böhmen, Grafen in Tirol, 1327 die Bestätigung eines Neu- 1) Bischof Christoph von S chrofen stein, unter welchem zu Brixen i, I. 1511 eine DiöZesansynode gehalten wurde, hat die Einsetzung von drei