Seite 10. — Nr. 89. Lienzer Nachrichten. 8. November, Jahrgang 1912. Freitag, ZIlllßauskiliweiZungin Santi in Raufers. (Originalbericht.) Sand m Täufers, 4. November 1912. Bei prächtigem Wetter wurde gestern das neue, große Volksschuigebäude der Gemeinden Sand, Mühlen und Kematen vom hochw. Herrn Dekan Johann Fauster von Täufers in feierlicher Weise eingeweiht. Das gewaltige Bauwerk, das die schönste und größte Volksschule des ganzen Pustertales heute bilde«, steht neben der Pfarrkirche Täufers
in freier, landschaftlich sehr schöner Lage und ist zwischen den Ortschaften Sand, Mühlen und Kematen zentral gelegen. Es ist nun eine Arbeit langer Jahre voll endet. Die Schulhausfrage trat schon in den sieb ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts an die drei Schulgemeinden heran; in den achtziger Jahren plante man einen Zabau zur alten Mädchenschule und einen Zu- und Aufbau zur Knabensa ule, brachte aber, weil unpraktisch, nichts zur Ausführung. In der Folge drängten die Schulbehörden immer ener gischer
; Klosette mit Wasserspülung sorgen für Reinlichkeit und Gesundheit. Im Sitzungszimmer wurde ein feuersicheres Wandkästchen mit sämtlichen Akten, Plänen und Rechnungen eingemauert, damit der Nachkommen schaft genauer Aufschluß über das Werden dieses Baues für alle Zeiten erhalten bleibt. Die Ge samtkosten wurden mit 55 Proz. von der Gemeinde Sand, mit 33 Proz. von Mühlen und mit 17 Proz. von Kematen übernommen. Das große Gemälde im Haupiportalbogen stammt aus der Hand des hochw. Herrn Kooperators Kraler
hier und stellt Jesus als Kinderfreund dar; das Bild, mit einer äußerst liebevollen Zusammenstellung, ist von präch - tiger Farbenwirkung und verrät sofort den Pinsel eines stillen, gottbegnadeten Künstlers. An der Feierlichkeit selbst nahmen die Gemeinde vertretungen von Sand, Mühlen und Kematen, die Ortsschulräte, die vollzählige Beamtenschaft, Herr Bezirksschulinspektor Stecher von Bruneck, zahlreiche Honoratioren des Ortes, das gesamte Bautomitee, die Schulkinder mit ihren Fahnen und eine große Menge
, mit drolligen Einfäll n gewürzt, und brachte sein Hoch dem Baukomneeobmann Beikircher; k. k. Ge- richtsvorfteher Steinlechner brachte sein Glas dem gesamten Baukomitee und dem hochw. Kooperator Kraler als dem Schaffer des oben besprochenen Gemäldes; Gemeindevorsteher Jungmann besprach die rühmenswerte Eintracht der drei Gemeinden beim Schulhausbaue; Bezirksschulinspektor.Stecher über brachte die Gratulation des Bezirksschulrates und toastierte auf die Gemeinden Sand, Mühlen und Kematen und schließlich