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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 06.12.1910
Physical description: 8
, wenn einer stirbt, für ihn drei heilige Messen zu lesen. Die Jugend ist zu solcher Zeit so voll Hoffnungen und Pläne, auch sind die meisten von den Vorbereitungen auf die Primiz so sehr in Anspruch genommen, daß der ganze Ernst dieser beiden Versprechen nicht recht empfunden wird. Aber nach und nach im Lauf der Jahre weckt bald die eine, bald die andere Todesbot- schast die Erinnerung an jenen ernsten Abschied, den Abschied derjenigen, welche als Priester ins Leben traten. Und dann stürmen die Erinne rungen

an die miteinander verlebten Jugendjahre auf einen ein mit aller Macht und allem Ernst. Diesem Gedenken seien auch nachstehende Zeilen gewidmet. Hermann Sper war ein gebürtiger Brixener, der einzige Sohn eines Finanzbeamten. Wir Mitschüler vom Brixener Gymnasium lernten ihn erst im vierten Kurs kennen, weil er die ersten Studien am Jnnsbrucker Gymnasium gemacht hatte. Er machte nicht den Eindruck eines lebens- srohen, lustigen Studenten. Es schien, als ob ihm in des Lebens Mai nicht viel Freude be schieden

gewesen wäre. Sein Vater war alt und kränklich und Sper suchte nicht den Verkehr mit seinen Mitschülern. Er war ernst, fleißig, zu rückgezogen. Das erstemal trat er aus seiner Reserve etwas hervor, als er im 7. und 8. Kurs dem Mitschüler Heinrich Baron Giovanelli Nach hilfe leistete im Studium, weniger in der Weise eines Repetitors, als in der Weise des Zusammen- stndierens. Giovanelli war voller Leben und hoch- ftrebend und damals schon mit Politik beschäftigt. So machte und verbreitete er beispielsweise

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