8 Innsbruck, 15. Februar 1935 Folge 4 ,,D er Südtiroler' Der Held vorn £cmb Tirol. 20. Februar 1810 Gestützt die Hände, von Eisen umschlossen!, Auf seiner Pritsche scharfkantigem Rand, Die Schläfen von seinem Schwarzhaar umflossen, Sitzt Andrä Hofer im feindlichen Land. Das Urteil gefällt, gar schwer ist die Not — Dem Mann vom Passeier ihm winkt der Tod. Ins Heimattal seine Gedanken schweifen, Zu Frau und Kind es ihn heißblütig zieht; Das Todesurteil, er kann's nicht begreifen
: Weil er sein teu'res Tirol nicht verriet, Brav kämpfte für Heimat, Freiheit und Recht Und nicht als Rebell oder Fürstenknecht?! Wild ballt er die Fäuste in heißem Grimme: „Wohl trotzt' ich Napoleons Macht und Heer, Doch folgt' ich des Herzens innerster Stimme, Bin deutscher Tiroler, dem scharf und schwer Das Elend der Bauern am Herzen fraßi, Der Treue für Glauben und Heimat besaß. Darum in das Grab. — Die Kugeln zerreißen In einer Stunde mir Kopf, Brust und Herz, Dann wird der Herrgott willkommen mich heißen
Und mich befreien von Kummer und Schmerz. Ich tat's, du mein Gott, im Glauben an dich, Ich tat's für Tirol — nun erlöse mich." Da tritt, in des Kerkers düstere Zelle Der Priester herein, das Kreuz in der Hand, In Hofers Herzen wird's licht nun und helle. Er betet zu Gott für's Tirolerland — Und draußen im Gang, da beim im Chor Tiroler Bauern zu Gott mit empor. Als an den Bauern vorüber dann schreitet Andreas Hofer zum Tode bereit, Die Schar der Getreuen die Arme ausbreitet, Die Hände, sie fassen nach. Hofers
Kleid; Gestöhn und Schluchzen durchzittert die Lust Und kalt weht der Schauer aus eisiger Gruft. Es hält der Zug an der Festung Walle, Gewehre gehoben, bereit zum Schuß, Da ruft der Sandwirt: „Ich segne euch alle, Habt Dank ihr Treuen! Tirol, dir mein GrUß! Schau offenen Auges entgegen dem Tod, Vertrau' meinem Gott, er bannt einst die Not." Im Februarmorgen zehn Schüsse knallen, Andreas Hofer sinkt stumm auf ein Knie, Sein Auge leuchtet — ein Fangschuß muß fallen. — Ein Held ist gestorben
ist aus. ich fe-, -~T—r / T> J J J 0l I J y f f frJ' ■■ 1 mutz aus die - fem Sausl Hier liegt mein Sabl und Gwehr und alle meine Kleider; ich bin kein Kriegsmann mehr, ach Himmel, ich bin ein armer Leider! (: Ich bin verlassen ganz, vom römischen Kayer Franz.:) Die Hauptstadt von Tirol, dö hobn sie mir genummen, es ischt kein Mittel mehr, sie Wiedrum zu bekummen. (: Es ischt kein Mittel mehr, wanns nit kommt von oben her.:) O, große Himmelsftau, o, Königin Maria, auf dich ich jetzt vertrau, o Jungfrau Maria! (: O, liebe Frau i bitt, verlaß