und außer Tirol, ausgenommen diejenigen, welche von Partei- leidenschaft erhitzt sind. Um einen solchen dauernden und ver laßlichen Frieden wird in Tirol schon seit langer Zeit viel und eifrig gebetet. Diesen Frieden wünschen ferner Eure nun schon lange in Gott ruhenden Ahnen und Borfahren, die Euch das herrliche Beispiel treuen, einigen Zusammenhaltens als kostbares Erbe hinterlassen haben. Schon vor mehr als 7 Jahren, im Hirtenschreiben vom 1. Mai 1896 bei der Feier des Herz Jesu- Bundesfestes inBozen
, haben die drei Landesbischöfe die Tiroler mit eindringlichen Worten zur Friedfertigkeit ermahnt und dabei auf das Beispiel der Bäter im Kriegsjahre 1799 hingewiesen, wo alle im L>nde ein Herz und eine Seele waren. „Heine Spur von Parteigeist, keine Spaltung, keine Trennung ließ sich wahrnehmen', wie von hochangesehener Seite damals geschrieben wurde, „Gemeinsinn, Brudersinn herrschte unter allen, alle waren einig und schwuren Treue ihrem Gott, Treue ihrem Fürsten; das Vaterland zu retten, koste
gegen seinen Bruder er hebt, dem soll sie in der Luft erstarren!' (Hirtenschreiben vom 30. April 1359.) Wir schließen unser Friedenswort mit dem Hinweis auf das friedliebendste aller Herzen, auf das in Tirol so hoch ver ehrte heiligste Herz Jesu. Im Jahre 1797 haben unsere Väter mit dem helligsten Herzen Jesu, dem König und Mittelpunkt aller Herzen, einen Bund geschlossen zur Erhaltung der Einheit in allen wichtigen Angelegenheiten. Mögen wir doch in diesem hlst. Herzen, welchem Tirol besonders geweiht
nehmm auch wir unsere Zuflucht und weisen Euch hin zu diesem Herzen. Ahmet nach das gött> liche Herz Jesu! „Lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und demütig von Herzen,' hat er gesprochen. Sanftmütig und de mütig! O wie sanftmütig war er! Sanft und mild gegen alle, auch gegen die Sünder, auch gegen seine Widersacher. Als er von seinen Peinigern ans Kreuz geschlagen wurde, ja am Kreuze noch verhöhnt wurde, merkte man da auch nur die geringste Spur dcs Unwillens an ihm? nur die leiseste Regung
, sich dafür zu rächen? „Vater verzeih' ihnen! sie wissen nicht> was sie tun', sprach er. Eine Entschuldigung, eine Fürbitte hatte er für sie noch im Augenblicke des Todes. O daß auch Ihr sanftmütig werden möchtet, daß Ihr diese Sanftmut gegen andere auch im politischem Getriebe üben möchtet! O daß Ihr das Herz Jesu nachahmen möchtet in allem Eurem Tun und Lassen, Reden und Antworten. Sanftmütig sein, bei zugefügten Beleidigungen nicht in Unmut ausbrechen, dem Beleidiger lieber wohltun als ihm schaden