. In Folge meines Rheu matismus verbrachte ich die gestrige Nacht schlaflos, ich er hob mich, schlüpfte in meinen Schlafrock und, gestützt auf mein Schwert — dasselbe, welches ich als Richard III. umzugür ten pflege — schleppte ich mich bis zu meinem Schreibtisch. Ich wühlte unter alten Papieren, Anerkennungsschreiben fürst licher Personen, enthusiastischen Briefen aus allen Theilen der Berliner Bevölkeung, da fällt mir Plötzlich das Schau spiel „Herz um Herz' in die Hände. Ich lese
, weil ich so am besten einzuschlafen hoffe, aber nein, die Rolle des Grafen Foström interessrt mich — sie ist in der That eine herrliche, künstlerische Aufgabe, und ich bin trotz Ihres Urtheils, lieber Rüttel, enschlossen, „Herz um Herz' zur Aufführung zu bringen. Uebrigens ist der Verfasser ein Vetter des bekann ten Kritikers Max Knitter. Das war Ihnen wohl unbekannt. Ich bleibe Ihr Waldemar NaeHbus, Director. 18. Berlin, den 9. Januar 1L87. Geliebte! Heute nur zwei Zeilen. Morgen findet die Leseprobe statt
. Die erste Aufführung soll am 23. dieses Monats sein. Bete für mich. In Liebe Richard. IS. Berlin, den SV. Januar 1887. Geehrter Herr! Beiliegend Ihr Manuskript. „Herz um Herz' ist um zwei Stunden zu lang, ich bitte Sie, dieselben Mer««er Zeil»»g. Im fernen Osten Asiens, auf Japans üppigen Gefilden hat die Fantasie des Librettisten von den Ufern der Themse eine Stadt entdeckt, welche den Namen Titipn führt. Weder Globus noch Karte lassen sie uns fin den. Doch dies thut nichts zur Sache, sie mag Mythe