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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 07.01.1910
Physical description: 8
ar 94.- . . ,!'S.7S . 9775 . 1N0.75 . 1M.75 !. Äoss/? Ar. /Os Ae/-ck/e Ms/o/'s, Ar /NFe. Göttin Däinsm Roman von Richard Marsh. (Nachdruck verboten.) (7. Fortsetzung.) „Ich fürchte, das könnte von uns allen gesagt werden.' „Hauptsächlich in Geldangelegenheiten, freilich auch in andern Dingen; aber in Geldangelegen heiten war er unzuverlässig — ganz anders wie Herr Philipp.^ Herr Philipp hat ihm. Tausende und Tausende gegeben. Was .er damit anfing, war ein Rätsel. Sie stritten sich oft fürchterlich.' „Brüder zanken

sich häufig, Herr Morley. das ist nun mal so.' Der alte Herr schüttelte sein Haupt. „Ab, aber es war Herrn Edwins Schnü». Herr Philipp ist aufbrausend, aber Herr Edwin hatte immer Unrecht.' Sich noch mehr zu mn neigend, flüsterte Morley hinter der vorgehaltenen Hand. „Einmal hat Herr Philipp ihn geprügelt — er hat seinen Spazicrstock auf seinem Rücken zerbrochen; Herr Edwin muß blau und braun gewesen sein vor Striemen. Herr Philipp isl. jähzornig, wenn er gereizt wird, aber er ist ein. besserer Mensch

als sein Bruder. - Es tat ihm. , hinterher sehr leid, was er gemacht hatte — Himmel, wie leid! Er ging zu seinem Bruder und bat ihn um Verzeihung, und Herr Edwin verzieh ihm; vermutlich hat er sich eine schöne - Summe Geld von Herrn Philipp dafür geben lassen; umsonst wird er ihm schwerlich vergeben Habens Er war unversöhnlich genug, Herr Edwin, wenn es sich nicht rentierte? er konnte jahrelang warten, um sich mit Zins und Zinseszins für eine vermeintliche Beleidigung bezahlt zu machen. Es war das einzige

aeben lassen. Ich fürchte, er hatte unerlaubterweift Ge brauch von seines Bruders Namen gemacht.' „Wissen Sie auch genau, was Sie sagen? Hier muß ich Dr. Humes Beispiel folgen und Sie warnen, vorsichtig zu sein.' „Oh, ich bin meiner Sache sicher. Ich babc Grund genug dazu. Fälschung nennt man das, Herr; Wechselfälschung. In semer Wut hat Herr Philipp es selbst erzählt, und es gibt noch eine Menge anderer, die es anch wissen, sonst würde ich jetzt nicht davon reden. Herr Philipp

ist in eine fürchterliche Wut geraten, als er es auf gefunden hatte. Ich habe mich manchmal ge wundert, ob er verrücn würde.' „Gestern Nachmiti.'.g kam Herr Edwin nach der Arlington Straße: es gab eine schreckliche Szene. Ich ging zu ihnen hinein, weil ich dachte, sie würden sich vor mir doch nicht prügeln. Da wandte sich Herr Philipp znmir. „Morley' sagte er, und er 'schrie so, daß man es in Pall Mall hätte hören können, „mein Bruder ist ein Dieb! Das ist nichts neues, das habeu Sie schon mal gehört

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Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 6
Date: 20.06.1922
Physical description: 6
und da mußte es doch Droschken geben. Nachdem er Herrn Woerz von seiner Brieftasche befreit hatte — denn die Apachen konnten ja noch zurllckkommen — empfahl ihn Philipp dem Schutz der russischen Heiligen und trabte durch die morgend- lich einsamen Straßen. Ueber den Häusern wurde es schon heller. Die Wolken jagten sich graublau über den spitzigen Dächern, und der Wind pfiff um die Ecken. Die Straßen verschlangen sich miteinander wle die Linien auf einer Zeichnung von Beardsley. Plötzlich bog Philipp

um eine Ecke wie ein Dutzend anderer und stand, auf dem Gänfemarkt, der Im anderer und stand auf dem «Gänsemarkt, der lm Mor. genlicht grauschwarz vor ihm lag. Bor einem früh geöffneten Gasthaus stand eine Droschke, und mit einem Seufzer der Erleichterung sprana Philipp hinein und gab dem Kutscher die Adresse Truthahn, gaffe. Nachdem dieser Philipps Kostüm unschlüssig angestarrt und einen Vorschuß aus dl« Bezahlung .verlangt hatte, fuhr er davon. Philipp zündete sich eine ZIgarett« an — die letzte

Philipp schlaftrunken und suchte ver- geoens seine Erinnerungen zu einem Bilde zusam- menzufügen. In das das Wort Truthahngasse hinein ' Ja, richtig. ~ paßte zum Teufel, dämmerte es ihm plötzlich auf, da sollte ich doch Herrn Woerz holen, der eigentlich Michael Nikolajewitsch heißt und Großfürst von Rußland ist.... Aber wo zum Teufel ist Herr Woeriz? Die Antwort aus diese Frage kam ln höchst unerwarteter Form, und zwar von der Person, von der Philipp sie zuletzt erwartet hätte, nämlich von Herrn Woerz

war frei, und Ihm entströmten in einer Sturmflut die schrecklichsten Schimpfworte und Flüche, die Philipp je gehört hatte. „Halt's Maul.' rief der eine der Schutzleute einmal übers andre Mal. „Schusterl Und sich ärger besaufen als ein Schwein — pfui Teufel — halt's Maul, sag« ich...!' „Halt selbst dar Maul.' brüllte Herr Woerz mit gereizter «Sm Imme, .einen armen Schuster hopp. nehmen, das könnt ihr. ihr verdammten «Blutwürste, aber...' Seine Stimme wurde plötzlich dadurch erstickt

, daß der eine der Schutzleute ihm mit seiner Riesenhand den Mund verschloß. ,^Hol' die Karre,' hörte Philipp ihn seinem Kollegen zurufen, der daraufhin im Lauf- marsch verschwand. Blaurot im Gesicht vor erstickter Empörung suchte Herr Woerz vergeblich dem Schutz mann zum Ausdruck zu bringen, was er über diese Behandlung von Arrestanten dachte, aber trotz all seinen Anstrengungen gelang es nicht. Plötzlich kamen oer Schlag des Bleiknovfs und der Alkohol, den er konsumiert hatte, zu ihrem Recht, er sank wider standslos

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 12
Date: 17.06.1922
Physical description: 12
zu bekommen, erhobt sich aus «deni Loch und rollt «weiter, an Nummer ö vorbei, zu Nmnmer 1, wo sie hinfällt und liegen bleibt. Im sel ben Augenblick, als Philipp ein bedauerndes Wort zu Herrn Woerz sagen will, fliegen dessen Arme nach rückwärts, seine Hände greifen in die Tische, und im nächsten Augenblick ist sein Revolver draußen und mit gespanntem 5)ahn guer über den Ttsch gerichtet. „Stopp, Schlenrann, und du, verfluchter Ehinesel' brüllt Herr Woerz. .„Ruhig, keine Flosse gerührt oder ich drücke losl

Und Ruhe im Saall Wer will, soll her» kommen, dann wird er sehen, wie bei Schiemanns der Boden der Löcher aussieht. Findet ihr nichts darin, könnt ihr mich am nächsten Laternenpsahl aus- knüpfen.' Ein unbeschreiblicher Lärm entstand ring« um Ein unbeschreiblicher Lärm entstand ring« um Philipp und den unerschrockenen Schuster. Der Trau- Pier und Schiemann schienen allerdings von Angst vor dem Revolper gelähmt. Aber verschieden« der zweifelhaften Elemente, die nicht davon bedroht wur den. suchten

sich vorzudrängen, um Herrn Woerz von sich Philipp gegen sie werfen, bis einige Ruhe ent- «stand und es ihm gelang, drei Männer — dem Aus- sehen nach deutsche Seokapitäne — auszusuchen, um die von Herrn Woerz gewünschte Untersuchung vor zunehmen. „Ein «Messer, nehmt ein Federmesser,' rief er ihnen zu, „ich will «Gift drauf nehmen, dag es ein Gummifaoen ist, vielleicht eine -Feder.' Man tat, wie er gesagt hatte; rings um Philipp reckten sich die Spieler den Hals aus, um das Resultat sehen zu kön nen

an Philipp vorbei. Ein Revolver« Was zunächst auf d! ' «em Traum an ? . .. knallte — vermutlich unfreiwillig — aus Herrn oerz' Sechsläufigen: eine der Gaslampen wurde mit einem Krach zerschmettert, und das Gas begann B 'hend aus dem Rohr zu strömen. Plötzlich fühlte Philipp von einem Arm erfaßt und blitzschnell zur «Cingangstüre «hinausgezogen. Die Wache war zur «Cingangstüre von dort verschwunden. Wache rasch, wie der Teu fel,' rief Herr Woerz ihm ins Ohr, „Schiemann der andere Schiemann — gefährlicher

Kerl.' Hm Laufmarsch flogen sie durch den Korridor, zu einer rückwärts anzugreifen. Mlc geballten Händen mußte Türe hinaus, die außen keine Klinke hatte, und durch «ein enge» stinkende» (Sätzchen. Sm Laufmarsch bogen sie um eine Ecke nach der andern, bis sie auf einer breiteren Straße schwer atmend den Schritt verlang samten. , ,/Slt haben sich drinnen fein gehakten,' keuchte Herr Woerz, »ich wäre verraten und verkauft gewe sen, wenn Sie mir nicht zu Hilfe gekommen wären.' Philipp nickte stumm

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.06.1922
Physical description: 8
Pulvar - Paal« - Cllxlr Bet den besten Agenten erhältlich Sotletä Dr. A. Mllanl a [o. Verona, Pension Villa „Rosa“ oeOitnetnin I. Juni bis 30. Sept. IUBig> Pniis. Ingimlunis Funliiinltsu Herrn kollin« Abenteuer. Roman von Frank Heller. (Nachdruck verboten.) Verflucht, dachte Philipp, ist Herrn Woerz' Durst gelöscht, dann muß er in einer Stunde rui- noch nie , . .. _ niert fern. Uebriäen« scheint die Schuhmacherei ein lohnende» Gewerbe zu sein. 20 Wart da» Seidel, da» kann man schon «inen^sürstlichen

offenbar schon in Verkleidung getroifen. Während Philipp hastig dies« Erinnerungen zusam» ging. Im Hinblick daraus gab Herr Woerz Philipp einen guten Rat. der mehr wohlgenceint al» druckbar war, worauf er vom Trottoir au» elm Droschke an» rief. Al» der Kusscher da» wunderlich« Paar sah —. Philipp in Frack und Lackschuhen, Herrn Woerz in seinem wunderbaren Kostüm — hielt er offenbar den letzteren für einen Detektiv, der Philipp arretiert hatte, denn seine ersten Worte waren: „Ahal' Jetzt gebt

!' Knurrend und fluchend setzte der Kutscher die Werde in Trab, und es ging nach St. «Paul; zehn ' ~ ~ ' rüde passt Minuten, nachdem sie die LombardbrÜ ert batten, war Phllipp so gut wie verirrt. Herr Woerz schwadronierte weiter an seimr Seite. Plötzlich de- kam Philipp Lust, zu rauchen; er steckte die Hand in Tasche und zog sein Zigarettenetui hervor:,dabei die Tasche und „ , kam di« blauweiß« 'Karte' mit, die er von Direktor Dreitmann bekommen hatte, urw wurde «inen Augen blick vor dem Licht

einer Bogenlamp« beschienen. Er Kündet« di« Zigarette an und steckt« die Sachen wie der ein, aber kaum «hatte er einig« Züge gemacht, al» «Herr Woerz di« Droschke stoppt«, indem er au» Lei beskräften an die Decke trommtlte. Sr öffnete Philipp artig di« Türe, und dieser sprang herau». Draußen n, aber «» war dafür hatte e» aufgehört zu r ziemlich kalt geworden, nen auf den Boden und dr«!. . . sehen» ob Herr Woerz nicht auch au»stl«g. livp stampft« mit den ht« sich bann um. um zu Aber nicht seine freundlich

« Physiognomie begegnete ihm, sondem «in wild grtmasslermde» Gesicht von mz unoerkmnbar tatarischem Typus, und vor efem Gesicht in der Höh« von Philipp» Kopf ünt Ute, sehmge Hand, di« sich um «men Revolver lloß. Philipp machte unwillkürlich elnm Sprung zurück. Er war nicht» weniger al, physisch feige, aber ol» Schießscheibe für einen verrückten russischen Großfüvstm dazustehen, für den «in Mensrhenleven «vermutlich weniger al« «in« Rull bedeutet», macht« chm wenig Spaß. Sin donnernde« „Hände hoch

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 12
Date: 10.06.1922
Physical description: 12
. welchen auch die Oberaus- A U I 5:. ■! I ■ m I? m i, .| ;i l. Ml Herrn kollinr Abenteuer. Roman von Frank Heller. 69) (Nachdruck verboten.) Das ist doch höchst wunderbar, dachte Philipp. Bin ich betrunken oder träume ich? Hier sitze ich in Nord» europas sicherlich feinstem NachtcasL, rings um mich habe ich ein tadelloses, elegantes Publikum, das Champagner trinkt und zu 50 Mark per Person souplertl vor mir habe ich einen kostbaren Mosaik boden. wo nubische Sklavinnen mäßig sittliche Tanze vollführen

«r. „Es soll doch auch bezahlt werden!. Offenbar verkehrte er in Lokalen, wo dl« Gäste wenig Kredit genießen. „Was kostet es?' fügt« er resolut hinzu. „Zwanzig Mark, Euer Gnaden.' Zu Philipps unaussprechlichem Staunen zog der Graugekleidete «ine blank« Boümiünge au» der Tasche und übergab sie nebst einem Nickelstück von zehn Pfennig dem Kellner. „Für die Michel' sagte er mit einem Ton, als wollte er sich alle Danksagungen verbleien. Der Kellner verschwand mit einer Verbeu gung, und Philipp starrt« Len graugekleideten Schu

ster verblüfft an. Zwanzig Mark für «ln Bier! Da» war selbst hier niedlichl Der Mann, der Philipp- Blicke offenbar bemerkt hatte, wandte sich ihm nun mit einem Aufleuchten sin Auge zu und sagt«: „Prost, lieber Herr!' „Profil' sagte Philipp und betrachtet« feinest Nach barn näher, während er ttank. Seine Augen waren intelligent, es lag ein Funkeln darin, das Philipp zusagte. Ein Schuster — lächerlich! War «» ein Schauspieler, der sich damit amüsierte, da» Publikum zu mystifizieren? Die Züge kamen

Philipp -«bannt vor — al* hätte er sie irgendwo photographiert ge sicht oblag. Die nicht ander» zu erwarten« wurd« bei diesem Umbau eine ebenso geschmackvolle, als auch gediegene Arbeit geschaffen, die den ausführenden Architekten gleichwie den Ge werbetreibenden alle Ehre macht. Spenden. Di« freiwillige Rettungsgesellschast Bozen-Gries erhielt an Zuwendungen von Herrn Anton Frick und dessen Frau «in« Kranz spende von L. 20.— für Frl. Rosa SporNberger; von Herrn Frastz Kamaun, Gastwirt, «in« Sach

ist nicht gewillt und auch nicht in der Lage, alle Auslagen allein zu tragen. sehen; aber fein Gehirn weigerte sich, di« Etikette zu dieser Phoiographle auszuliefern. Nachdem sie die Gläser niedevgestellt hatten, beugte Philipp sich vor und sagte: „Mir scheint, wir sind Kollegen?' ,M«rstche den Herrn nicht.' „Ja so — ich meinte nur, ich bin von der Direktion gemietet, hier zu sitzen, und Sie?' „Was sagt der Herr da? Ich — nein, ich -in der Schuster Woerg au» Altona und will einmal ein bissei drahn, mein lieber

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 6
Date: 14.07.1922
Physical description: 6
abends Sitzung im Dereinsheim CafL Planken stein. Dienstags abends Saaltraining (Stemmen, Boxen. Ringen ufw.). Treffpunkt v Uhr abends am Theaterplatz. WOHIN AM SONNTAG! Beachten Sie die beiden Spezlal- Rubrlken »VergnUgungs-Anzelger* sowie f Emptehlenswerte Sommer- orte* In unserer Sonntagsnummer. 1 t 1 > -ll Herrn öollins Abenteuer. Roman von Frank Heller. 61) (Nachdruck verboten.) „Der ganze Inhalt ausgeleertl Ohne daß Sie es gemerkt yabenl' sagte Philipp teilnehmend. „Nein

, ich hatte nicht das Geringste gemerkt. Alles war nicht weg, aber ein paar Juwelen die Ich darin hatte... und eine Uhr... Man muß er furchtbar B ‘ hickt geöffnet haben, so daß ich gar nichts gemerkt e.' „Hier in London/ sagte Phllipp zerstreut, „ist alles iiröglich.' „Aber, setzt sprechen Sie wie Mr. Philpott. Das ist doch faktisch passiert -. Ihnen? dachte Philipp, und unterbrach dann: „Warum haben Sie mir denn nichts gesagt, als wir uns trafen? Ich hätte Ihnen vielleicht helfen könne», wenigstens zur Scotland Dard

zu finden/ „Nein. Ich wollte Sie nicht benkühen/ sagte ste ein bißchen ungeschickt. Philipp betrachtete sie mit gespieltem Dorwurf, und sie fuhr eifriger fort, während sie an der Ziga rette rauchte: „Ich wollte zur Scotland Pard. weil ich einen rich tige» Detektiv haben möchte. Ich brauche doch einen richtige» Detektiv?' „Ja/ sagte Philipp mit verschlelerter Ironie, .da» Ist sicher/ Die Gedanken brausten nur so durch seinen Kopf: aus der Straße bestohlen, ohne daß sie «» gemerkt hat — sehr nujglich

noch festst eben, gönne ich Ihnen geme den Ver such, sie zu gewinnen. Ohne seine Gedanken zu verraten, hatte Philipp Ihr noch einig« Fragen über den mysteriösen Dieb» stahl gestellt. Dlötzslch kam ihm eine Idee, und er sagte: „Ja. Sie brauchen unbedingt «inen richtigen De tektiv, Fräulein Holten, wenn Sie Ihren Verbrecher fangen wollen. Wissen Sie wa»? Gehen Sie nicht zur Scotland Aard — die sind fo überlaufen, daß fl« Ihrem Fall kein« Mnf Minuten opfern können. Wenn sch an Ihrer Stelle wäre, ich ging

wird, Fräulein Holten. Auf der Straße bestohlen — ohne daß Sie etwas merken, ohne daß Ihnen da» Täschchen en>- rlssen wird. Nicht übel.' „Und er kann «inen Dieb arretieren, wenn er ihn findet?' ,M»er ja. seien Sie ganz ruhig, Fräulein Holten. Er ist ein ebenso richtiger Detektiv, wie nur irgend einer von der Scotland Uard. Ich kann Ihnen seine Ad resse auf eine Kart« aufichreiben.' „Danke, wenn Sie so freundlich sein wollen.. / Philipp riß ein Blatt aus seinen Block-Notes und schrieb mit zierlichen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 6
Date: 19.04.1922
Physical description: 6
Herrn Eollins Abenteuer Roman von Frank Heller. 1) ‘ (Nachdruck verboten.) Vas Automobil 12 dl 1000. Me ist einem Berbrech« am nächsten Tage zumute? Das steht in mehr als tausend Büchern beschrieben. Wenn Sie Herrn Philipp Eollin gefragt hätten, er würde gesagt Phöben: Akkurat wie sonst. Im Jahre 1906, in dem diese Erzählung beginnt, war Philipp Eollin ein schwarzhaariger, mittelgwßer H«r, mit klugen Augen, einem schwarzen Schnurrbart urtb einem gewinnenden Aussehen. Außerdem war « ein V«brecher

, denn es gab nicht weniger als vier oder fünf Paragraphen im schwedischen Reichsgesetz, die .ihn nötigten, jede Begegnung niit seinen Repräsentanten zu vermeiden. Was feine Stellung noch urrbebaglicher rnachte, war, daß auch divers« Stellen des dänischen Gesetzbuches genau auf ihn paßten. Philipp Eollin war also ein V«brecher, nachdem « vorher ein Jurist gewesen war. Wie war « dies geworden? Das ist eine Frage, die er kaum selbst hätte beantworten können. Untersuchen wir seine Vergangeniheit

. Er war von ehrlichen, wenn auch nicht armen Eltern, in der Ge meinde Dunderyd ton Jahre 1875 geboren, und in besagt« Gemeinde eingetragen, geimpft und getauft, obgleich « zu Beginn dieser Erzäh lung in gang anderen Teilen der Welt mitbürgerliches Vertrauen genoß. Sein Vater hatte ein Importgeschäft in Le Havre gehabt, seine Mama war Französin, und Philipp war bei einem Besuche ton Heimat- lande feines Papas geboren. Weder Notwendigkeit noch Erblichkeit hätten Philipp zum Berbrech« machen müssen, sintemal sein Papa

in Funktion, die unsere Schicksale lenken, -und Philipp Eollin, der unter dom Stern Mercurtus geboren war, begann im 27. Jahre seines Lebens Spiel an auslöndlfchen Börsen zu betreiben. Als Phtl-ipv dreizehn Jahre alt war. «schien in England ein -Buch von einem schottischen Professor, worin dies« darlegte, daß die Gesetze d« Natur ihr 'haargenaues Gegenstück in der Welt des Geistes haben. Seine speziellen -Thesen interessieren uns nicht, aber seine Hauptidee hat viel für sich. Nach dem Gesetz d« Trägheit

flehen zum Beispiel «In Körp« x, der von einer Kraft y toi Bewegung gesetzt wird, diese E , bis sie van -ein« Kraft * aufgehalten wird. Wenn «in junger nn, wie Philipp Eollin, «inen ersten Fehltritt tot Form ein« zwei deutigen Transaktion begangen hat, ein« Anleihe aus den Kossen oder eines gefälschten Wechsels, dann fährt et, wie es scheint, mit Naturnotwndigkei-t fort, die Bahn des Derbrechens rveiberzurollen, bis « von ein« anderen Kraft, sei -sie nun ökonomisch«» moralisch« od« juridisch« Natur

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 6
Date: 22.06.1922
Physical description: 6
nickte gleichgültig und Philipp fragte: „Gehen wir auf hundert Points?' .^Fünfzig, wenn Sie nichts dagegegen haben?' ,-Bitte sehr,' sagte Philipp mit einem Innerlichen Kitzeln in der MagengegeNd. Fünfzig Points Karam- bol, wenn der Einsatz zehntausend Pfund ist! Die Hand könnte einem um Geringeres zittern. Das Los entschied wer ausspielte, und Philipp be gann. Er machte das erste Karambol mit einem schönen Nackenstob. hatte Position und fuhr fort. Zu Hause in seiner Wohnung in London hatte er zwei

zeichnet.' ,^anke, aber Ich stoße nie ein zweitesmal. 3m übrigen gewinne ich bestimmt. 3ch fühle mich heute in Fornr.' „Das freut mich zu hören,' sagte der Kammerherr und kreidete seinen Queue. „Um so größer wird mein Sieg sein.' , Darauf begann Herr Vivitz, während der Mar- queur, starr vor Staunen, die beiden Spieler be trachtete. Und er hatte allen Grund zur Berwun- derung, denn, wenn Philipp gut gespielt hatte — von dem letzten Stoß abgesehen sogar sehr gut —, so spielte der Kammerherr

ehrfuchtsvoller wurde, vier zig, elnundvierzig. sechsundvierzig, siebenundoierzig, achtundoierzig, neunundvierzig. Herr DIvitz richtete sich vom Billard auf. und während er seinen Queue zum fünfzigstenmal kreidete, wandte er sich an Phi lipp und sagte: ,Mr haben leider vergessen, es vorher auszu- machenl Gestatten Sie Ausgang mit dem ersten Stoß?' „Natürlich,' sagte Philipp mit einer Verbeugung. „Uebrigens scheint mir die Lag« verzwickt.' Der Kammerherr erwiderte nichts. Nachdem er den Queue

zu seiner Zufriedenheit gekreidet hatte, be- trachtete er einen Augenblick das -Dlllardtuch, runzelte die Augenbrauen und bewegte sie rasch hinab, ein kurzer, kräftiger Tiefstoß, und der Svieball wirbelte zurück, prallte an alle drei Banden und traf dann mit mathematischer Genauigkeit den anderen Ball gerade Im Mittelpunkt. fünfzig,' flüsterte der Marqueur. Der Kammerherr richtete sich auf. „Sie haben ver loren. Herr Professor,' sagte er. „Mit Ehren,' sagte Philipp. „So spielt man in Be- nedigl Sie haben es verdient

, zu gewinnen, und nach unserer Vereinbarung werde ich Ihnen also jetzt die Adresse des Großfürsten Michael geben. Es ist übrigens höchste Zeit, denn Seine 5)oheit wird sicher lich ihres jetzigen Aufenthaltsortes schon recht müde sein.' „Und wo,' sagte der-Kammerherr, während er seinen Queue fortstellte, „können wir Seine Hoheit finden?' „$m Kotter am Gänsemarkt,' antwortete Philipp ruhig. Zum erstenmal kam Leben in Herrn Vivitz' gelbe Züge. „Was meinen Sie?' schrie er. „Soll das ein Witz sein, Herr

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 6
Date: 23.06.1922
Physical description: 6
.' „Ich verstehe Ihre Verwunderung nicht, Exzellenz,' wendete Philipp ein. „Bei den Gewohnheiten, die der Großfürst hat, war doch ein solches Ereignis früher oder später unvermeidlich. Was mich wundert, rst nur, daß man Seine Hoheit nach der Anzeige Ew. Exzellenz bei der Polizei nicht erkannt hat. Aber aprös tout, er hat selbe Rolle zu gut gespielt. Die Schutzleute, die ihn arretierten, schworen darauf, daß sie ln den vierzehn «Jahren ihres Dienstes noch keine solche Schnauze gehört haben.' „Im Kolter

, im Kotiert' wiederholte Herr Dlvltz, •von dem Schlage noch ganz niedergeschmettert. „Wa rum haben Sie das nicht früher gesagt? Das kann Ihnen teuer zu stehen kommen, mein lieber Pro fessor!' Philipp empfand ein augenblickliches Unbehagen. Er erinnerte sich aus seiner Kindeslestüre an grausige Schilderungen der Dritten A'bteiluna und, ihres ge- fürchteten Chefs. Baron Friedrich. Solle er jetzt noch die russische Polizei hinter sich her haben, war es nicht genug an der schwedischen und dänischen? Bah

. dachte er gleich darauf, wird auch nicht schlimmer sein. «Eine Stunde späler verließen Philipp und der Kammerherr das Polizeikommissariat am Gänse- markt in Gesellschaft eine» langhaarigen, wildblicken, den Herrn ln grauem Anzug, vor dem Kommissär Spottend haben die „Times' jüngst den Satz geprägt, daß die Steuer die Steuer niederwirft. Ueberall sind die Finanzminister auch schon be müßigt, eine Erleichterung des Steuerdruckes zu ermöglichen. Die genaue Feststellung der Befteuerungs- grenze

, alle aufscyiebbaren oder gar ver schwenderischen Ausgaben meiden. Um so höher muß er in Zeiten der Teuerung aber auch das Maß des steuerfreien Existenzminimums an hatte Philipp die Ereignisse der Nacht erzählt, der Kammerherr hatte die erforderlichen Papiere vorge wiesen und die Identität des Großfürsten eidlich be schworen. worauf ihnen, allerdings nichts weniger als gnädig gestattet wurde, sich mit diesem zu ent- ernen. Belm Ausgang folgten Seiner Hoheit die ehnfllchtigen Blicke zweier Schutzleute. Philipp

, der ie von dem Morgenabenteuer In der Truthahngasse wiedererkannte, mußte ihre Gefühle billigen. «Nachdem der Großfürst in einigen tiefen Atem zügen die kühle Abendluft eingeatmet hatte, fand er endlich die Sprache wieder — während des ganzen Verhörs beim Kommissär war er stumm wie ein Fisch gewesen — und mit heiserer Stimme sprach er das Wort: „Bterl' Man ging in das nächste Wirtshaus. und am Schanktisch stehend, erfrischte sich Seine Hoheit mit Faßbier ad libitum, während Philipp und der Kam merherr Ihn ehrfürchtig

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 23.05.1905
Physical description: 8
Zähnen. Heute sehlte ihr jede Arbeitslust. Es wurde ihr schwer, ihre Aufmerksamkeit den engbeschriebenen Bogen zu widmen, welche sie durchlesen sollte. Mit einer heftigen Handbewegung schob sie dieselben bei Seite und blickte traurig auf die wilden Blumen, welche in einer Vase vor ihr auf dem Tische standen. „ES muß der Geruch des Thymians sein, sagte sie leise, welcher mir alles so lebhaft WS Gedächtnis zurückruft. Ich glaubte nicht, daß ich noch so schwach wäre. O Philipp, Philipp, hättest

an Herrn Sekretär Sch ön- hüber in Sillian . Parteigenossen! Werbet überall Mitglieder für den christlichsozialen Verein, damit dieser in die Lage versetzt wird, seine große politische Aufgabe zu erfüllen. tifches Leben hatte auch feine Romantik gehabt, von welcher wenige, außer ihr selbst, etwas wußten. Vor fünf Jahren, als fie noch mit ihrem Vater in Lincoln lebte, hatte sie die Bekanntschaft eweS jungen ÄrzteS, Namens Philipp Sherwood, gemacht, welcher längere Zeit bei Freunden zu Besuch

war. Diese Bekanntschaft wurde bald zur Liebe auf beiden Seiten. Der hübsche, geniale Philipp war wohl dazu geschaffen, ein Mädchenherz zu gewinnen, während er seinerseits sich sehr hingezogen fühlte zu der munteren, geschickten Frances. Sie trafen sich wieder ewige Monate später in einem Bade- Orte, wohw Frances sich nach einer Krankheit be geben, um neue Kraft und Gesundheit zu suchen. Philipp folgte ihr, um fein Schicksal aus ihrem Munde zu hören. Sie verlobten sich mit jeder Aussicht auf ein glückliches Eheleben

. Philipp be schloß, sich als Arzt in London niederzulassen. Frances Vater segnete ihren Herzensbund, und allem Anscheine nach sollten Philipp und seine Braut ohne Sturm und Unwetter in den Ehehafen ein laufen. Sie warm drei Monate verlobt, als Philipp, ganz verstört aussehend, in Lincoln ankam und FranceS mitteilte, ' daß ein wichtiges Geschäft ihn nach Spanien rufe. Er sei gezwungen, längere Zeit dort zu bleiben und deshalb müsse die Heirat ver schoben werden. Als FranceS ihn fragte, welche Geschäfte

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 23.03.1921
Physical description: 8
23. März 1921 Im Selbstverlage des Vereines erschien in Inns brück alljährlich, bis zum Ausbruch des Krieges, cm .Bericht der Landesabteiluug Tirol vom Werk des hl. Philipp Neri'. Biese Landesabteiluug bestand aus einem Ausschusse und einem Beirate. Jener zählte sieben Personen: Di rektor, Vkedirektor, Präsidentin, Vizeprä sideutin, Assistentin, Sekretärin und Kassier!»; auch der Bei rat hatte sieben Personen, die vom Ausschusse ge wählt wurden. In den einzelnen Patronage-Städten d'stand

1909, Z. 28.743, genehmigt Wörden siid. .Die sürstdischöfl. Ordinariate Tcient und Brixen gaben hiezu ihr Gutachten. In der Bro- jchüre heißt es: „Für die gesürstete Grafschaft Tirol hat sich in Uebereinstimmuug mit den Ge neralstatuten eine Landekabteilüng gebildet, welche den Titel führt: Landesstatuten des Ver eines — ,Werk des hl. Philipp Neri' — für die gMstete Grafschaft Tirol mit dem Sitze in Inns bruck.' — Sie hatte eigene Kassa und Verwaltung. Was nun im Jahre 1906 für Tirol not wendig

des hl. Philipp Neri' in ganz Deutschsüdtirol ge hören, nicht nur die schon bestehenden tMeran und ^rixeu), sondern auch die neu zu gründenden; dies Ware seh? wünschenswert, sehr zeitgemäß und von sittlicher Wichtigkeit: Das Etschtal bis Saturn, Ueberetsck, Vinschgau, Pustertal und Eisak- tal sollen mithalten und sich enge an Bozen schließen. DerVerein fußt aus ganz katholischer Grund lage uns strebt die edelsten Interessen an. Seine Zwecke sind teilweise, auch jene des Jugendsürsorge- -Lereines

, mit dem Unterschiede, daß jener nur ^ Positive Richtung einschlägt und opti mistische Ziele verfolgt, während dieser auch den negativen Teil behandelt und folglich auch pessimistisch vorgehen muß. . .Das „Werk des hl. Philipp Neri' bezweckt vorzuglich, junge Mädchen vor den Gefahren des Müßigganges an freien Schul-oder Arbeitstagen zu «putzen. Die Provinz-Abteilung für Deutschsüd- UM vom „Werk des hl. Philipp Neri', wit dem Sitze in Bozen, soll dieselben Bestrebungen verfolgen, wie die Landes- Abteilung

sie für das O.1NZS 5 < . ^ Amtsblatt. Seite 5 ganze Land bis zum Zusammenbruche (Nov. 1918) ?«? können jedoch die L a n d e s - Statuten yrem Wesen nach aufrecht bleiben, bis sich die Müdigkeit ergibt, eigene Provinz-Statuten des Vereines „Werk des hl. Philipp Neri' mr unteren deutschen Boden zu schaffen. Wir haben 5p«. Mundende Versammlung des Jngendsürsorge- ^ ^ ^ Februar 1921 in Bozen begrüßt 50 werden mutig und vertrauensvoll auch unsere s^ik 6'5?khmen und auch nicht vor einer Organi- Mon zurückschrecken

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 16.06.1905
Physical description: 8
Der verschossene Arzt. 1b) Aus dem Englischen Von I. v. Prim. „In London ist das sicherste Versteck; ich hatte mich nicht getäuscht, als ich behauptete, daß Mr. Willy und MrS. Deoereux den Doktor ohne uns entdeckt hätten.' »Ja, Ihre Anficht war richtig,' antwortete sie »und ich bin Jhnm sehr dankbar sür alles, was Sie für mich getan, Herr Pryce. Ich möchte wissen, ob die beiden auch erfahren, welches Verbrechen man Philipp zur Last legt.' ' ' »Ich deute nicht', antwortete er. »Jeder wollte Dr. Sherwood

verlaufen, welche Robert SherwoodS Testament vorschreibt, und Basil wird das Geld erhalten, wmn Philipp nicht früh genug erscheint. O, ich hatte uicht mehr daran gedacht.' . »Das Hindernis ist. beseitigt und nichts wird Dr. Ludwig v. F u ch S, Sohn des Reich SratSabge- ordneten Dr. Viktor v. Fuchs, mit der Bironesse Marie Giovanelli, Tochter des Baron Gio- vanelli-Hörtenberg, statt. ßhrenmedaille. Der k. k. Statthalter hat dem Lehrer an der KnabenoolkSschnle in Brixen, Franz Schmid« die Ehrenmedaille

noch nichts davon,' bemerkte Pryce.. Frances dachte nicht mehr an das große Ver mögen, welches in wenigen Stunden in andere Hände übergehen sollte. Ihre Gedanken weilten nur bei Philipp selbst, ihrem Geliebten, von dem sie durch Ägathes Betrug getrennt wordm. Sie war jetzt auf dem Wege zu ihm, und er hielt sie noch immer sür treulos. Wie würde Philipp sie empfangen? Sie fuhren durch die engen, erbärmlichen Straßen von Shadwell; endlich hielt der Wagen vor Philipps Hause. Frances und ihr Begleiter traten

ein. Zwei bis drei arme Frauen saßen im Wartezimmer; sie hielten Frances, welche in einen langen, weißen dunkelblauen Mantel gehüllt war, einen klemm Kapothut trug, für eine Kranken pflegerin. „Diese Angelegenheit ist dringend und muß zuerst gehört werden,' sagte Pryce, als Philipp die Türe seines Sprechzimmers öffnete, dann leise zu FranceS bemerkte er: „Verlieren Sie nicht die Fassung; ich will hier warten.' Zitternd folgte ihm Frances. Als er die Türe geschlossen, fragte sie: „Philipp kennst

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 6
Date: 20.04.1922
Physical description: 6
6:2, 6:2. 4. Dmnen- und Herren-Doppelspiel ohne Vorgabe: Mrs. E. M. Herrn Lollins Abenteuer -- Roman von Frank S)eil er. 2' (Nachdruck verboten.) Dann folgte eine Zeit unheimlicher Spannung, ein Spiel gegen die lieben nacht, bet dem Ae Einsätze Ehre und soziale Stellung waren. Wie die kleinen Jungen im Frühling van der Men Eisscholle auf die andere hopsen, so hopste Philipp Colli zwei Jahr« lang auf den Stücken seines zerschmelzenden Kredites hemm, immer ruhig, lächelnd und über Wasser. So gut hopste

zurücklassend, verschwand Herr Philipp Collin zu Ende des besagten Monates aus dem Lande, m dem er das Licht der Welt erblickt hatte. Er verschwand, und Niemand kannte seinen Aufenthalt. Es dauerte übrigens fast eine Woche, bis jemand darnach fragte. Dann wurde j.-doch Liese Frage von einer der vier Danken Kristicmshcmm gestellt: am nächsten Dag« wurde sie mit scharfer Betonung von den drei andern wiederholt, und nach einer Woche von dem Detektivkorps und der Bevölkerung!des ganzen Landes. Man nahm eins

von mindestens dreitausend Kronen gesetzt, -und sein Besitzer, schon längst von der schwedischen Polizei gesucht, mar augen blicklich damit beschäftigt, sich der dänischen zu entziehen. Philipp Collin — denn er war cs wirklich — machte einen letzten Schluck aus der Teetasse, bestellte einen kleinen Kogimk zum Schutz S bis Wiuterkälte und warf dann einen hastigen Blick auf seinen , Kirn. Dann trotz allem gab es doch etwas, das ihn. wenn oiuti nicht beunruhigte, so doch seine Aufmerksanrkeit erregte

: dieses Etwas war der graugekleidete 5)err, der neben ihm faß und augenblicklich von „Daily Chwnicle' so gut wie verbogen war. Dreimal im Lause des Morgens war Philipp mit ihm zusammeugestoßen und batte leine scharfen grauen Augen aus sich geheftet gcsohen: und obgleich er nicht nervös mar, mar es ihm doch oorgekommen, daß dieser scharfäugige Herr sich allzu sehr für sein T-un mü> Lassen interessierte. Sie waren Kajütenkameraden auf dem Dmnpfer „Prinzregent' von lyoek nach Harwich gcW«sen, aber in der Kajüte hatte Philipp

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 6
Date: 28.04.1922
Physical description: 6
Endes von der Reparationsfrage abhängt, Herrn Lollins Abenteuer Roman von Frank Heller, b) (Nachdruck verboten.) Jetzt biegen -sie ln -der erwähnten Drbmmn nach Embankment ein. zuerst der Cab, dann 12 bl 1000, dann Philipp. Das Embankment ist verödet; nicht einmal -die Bänke, die -sonst so viele Obdachlosen be herbergen, sind besetzt. Es rieselt schwermütig von den entlaubten Zweigen -der Bäum«, unä> es riecht, als wäre London der Keller der Welt. Aber der Nebel beginnt sich ein -wenig zu lichten

soll, und einen Augenblick steht es aus, als sollte Mr. Bateson durchschlüpfen. Pfui, Philipp Collin, das ist deiner nicht würdig Soll der elende Verbrecher seiner gerechten Strafe entgehen? Willst du dich damit begnügen, -deine 70.000 Kronen wieder zu -haben, wenn auch mit Zin sen? Das ist deiner nicht -würdig, Philipp Collin! Aber halt! „Man visitiere den Angchaltenenl' sagte der Polizeiches; und ruhig -im Be wußtsein seiner Umschutd -läßt Mr. -Bateson es geschehen. Taschen messer, Ma-nlcürsschachtel, Schlüssel

gegen mich.. / -Der Poligeibeamte -wirst einen Blick auf den Brief, den mcm ln Mr. -Batesons Tasche gesunden hat, vergleicht dl« Handschrift und zuckt die Achsel. „Man führ« den Gefangenen auf sagt er. Und Philipp Collin lacht, als er die Abendblätter lieft. Der Schlußakt dieser ersten englischen Transaktton Philipp Col lins spielte sich sieben Jahre später ab. Denn in Anbetracht der feh lenden Tasche und eintzer anderer Umstände bekam Mr. Bateson nur diese gelinde Strafe. Am selben Tage, an dem er Dartmoor verließ, wurde

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 14.09.1894
Physical description: 8
des königlichen Hauses Orleans, mit seinem vollen Namen Louis Philipp Albert d'Orleans, Gras von Paris. Er war der Enkel jenes Louis Philipp, der von 1830 bis 1848 als König Frankreich regierte, durch die Juli-Revolution 1830 auf den Thron gelangt war und durch die Februar-Revolution ^ 1848 vertrieben, wurde — der. Urenkel jenes Louis Philipp, Herzogs von Orleans, der ,in der französischen Revolution als „Bürger Egalitö' eine traurige Rolle spielte und 1793 auf dem Schaffst endete. (Er hat als Deputierter

für den Tod des Königs. Ludwig XVI. gestimmt.) Die Geschichte des heutigen Hauses. Orleans führt zurück auf Philipp, Herzog von Anjou, dem einzigen Bruder Ludwigs XIV., dem das Herzog tum Orleans verliehen worden war. Seit dem Tode des Grafen von Chambord, des Enkels des ^ Königs Karl X. und Vertretersdes Hauses Bourbons der älteren Linie, wurde der Graf von Paris von den meisten französischen Legitimsten als Haupt des Hauses Frankreich anerkannt. Sein Leben hat er zum großen Theil außerhalb Frank reichs

lebte der Graf von Paris in England auf einer Herrschaft, die Ludwig XVIII. im Jahre 1809 gekauft hat. Vor wenigen Jahren hat der älteste Sohn des ver storbenen Louis Philipp in Frankreich dadurch Aufsehen erregt, bei manchen Begeisterung ge-, weckt, bei anderen Spott geerntet, dass er sich in Paris stellte und als Soldat seine Dienste vollzieht sich alles ruhig und ist doch der Schluss des eigentlichen Schauspieles, Wie die Bühne wiederfrei ist, treten fünf Mädln auf, stellen einen Wappenschild

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 12
Date: 08.07.1922
Physical description: 12
gewesen. Es war ein Samstagabend, und nicht ein Taxi, nicht einmal ein Omniou, war zu ent- decken. Es war heiß wie in der Sahara, der Staub wirbelte trocken und stechend Herum, und es stank nach Tabatrauch, Braleufett und Benzin. Di« Jn- haltsplakate der Abendblätter flatterten in einer viel farbigen Serie an den Trottoirrändern. -Hier und dort an der Kreuzurw «Ines Aäßchens ertönten die nasalen Laute eines Leierkasten«, der dl« Dollarprin zessin werkelte. Etwas ermüdet von dem Spaziergang schleuderte Philipp über di« breiten

spielte mieden Noten blättern auf dem Klavier. Ein junges Mädchen saß daran und spielte; sie war schlank und dunkel und hatte bloße lyeiße Arme. Ähre Finger glitten über die Tasten, und' ein matte» Lächeln spielte um Ihre Muudwlntlen. Ab und zu -warf sie ihm einen Blick zu, voll Weichheit, halb schwermütig, halb lächelnd. - Ähre Augen waren dunkelblau, mit einem leichie» Schatten, sie war blaß, und ihre Lippen rot... Philipp, der, den Kops in die Hand gestützt, In diese Träumereien versunken

war, wurde plötzlich durch eine zaghafte Stimme daraus geriffen, die auf Schwe disch sagte: „Verzeihuim, ist da, nicht Herr Rechtsanwalt Eollin -aus Stockholm?' Philipp war ein Mann, der sich unter solcher Kon trolle hatte, daß er selten oder nie durch sein Aeuß-'- res verriet, was tn ihm vorging. Aber als er diese acht einfachen Worte hörte, erzittert« er in Mark- und Bein. Tcnckend bestürzte Fragen wirbelten tn weniger als einer Sekunde In seinem Innern auf: Wer kann das fein? Wo» soll ich tun? Philipp

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 10 of 16
Date: 10.06.1905
Physical description: 16
, ohne den Grund ihrer Aenderung zu erraten. l Philipp war durchaus nicht eitel und selbst bewußt; deshalb hatte er noch immer keine Ahnung von der leidenschaftlichen Liebe seiner Cousine. Sie wurde zornig, ungeduldig, als ihre Bemühungen er folglos blieben. Ihr LiebeSwerk in Shadwell, das sie nur aus selbstsüchtigen Gründen begonnm, lang weilte sie zu Tode. Wenn sie dadurch ihrem Ziele «icht näher kam, was nützte es dann, fich in Schlupf winkel zu wagm, deren Schmutz, Armut und Krank heiten fie mit Abscheu

entgegnet habe: „Geschäft ist Geschäft'. Knoll gegenüber habe Zelger gesagt, von der sehr betrunken das HauS des ArzteS verließ, von dem er wieder Geld erpreßt hatte. Burgeß Ge heimnis nährte seinen Mann; er brauchte nicht mehr hart zu arbeiten; denn Philipp und Bafil mußten die von ihm geforderten Summen zahlen. Hätte er gewußt, daß man Philipp eines Mordes beschuldigte, so würden seine Ansprüche noch größer gewesen sew. Durch ewige Aeußerungen des Matrosen wurde Andrew Pryce aufmerksam und zahlte

Neßler erzählt, einmal habe Zelger ein Fils gekauft, und zwar habe er 80 Kreuzer per Kilo bezahlt. ES stammte dieses Fils von einem Schwein, bei dem sich nur eine Finne, angeblich im Schulterfleisch, gefunden habe. Bei späterer Untersuchung haben fich in diesem Schweine keine Finnen mehr vorgefunden. Philipp Maier kaufte w Gesellschaft anderer für fich selbst zirka 30 bis 40 Kilo Fleisch in rohem Zustande. Er hat auch zum Teile Würste aus dem Fleische gemacht, aber nur für eigenen Gebrauch. Anton

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 9 of 16
Date: 10.06.1905
Physical description: 16
k. k. LandeSgerichtsrat o. Ferrari, k. t. Gerichtsadjunkt Zingerle, Schriftf ührer Dr. Ports. Die Geschwornenbank bilden die Herren: Eder Josef, Wirt, Dölsach; Erler Alois, Spengler, Bozen' Haller Alois, Bauer, St. Leonhard-Passeier; Hibler Theodor, Kaufmann,- Lienz; Menardi Josef, Wirt, Ampezzo; Pichler Josef, Ortnerbauer, Eggental; Pircher Johann, Badwirt, Gfrill-Tisms; Sandbichler Josef, Müller, Laatsch; Stremitzer Johann, Brixen; Tauber Sebastian, Wirt, Feldthurns; Vergeiner Philipp. Wirt, St. Johann im Walde

zu stellen, wie ich oft von Gewissmsbissen gefoltert tun wollte und versprach ihr, bis zu meinem Ende zu schweigen. Da dasselbe nun herannaht, so erkläre ich feierlich, daß Philipp Sherwood nicht schuldig ist des Ver brechens, das ihm zur Last gelegt wird; ich allem bin der Mörder VennerS.' Frances verbarg ihr Gesicht in den Händen und schluchzte leise bei dem Mit halb gebrochener Stimme gemachten Bekenntnis des Sterbenden. Philipps sonderbares Verschwinden war vollständig erklärt. Der Schleier

war von ihr sehr schlau bewerkstelligt. Philipp faßte keinen Argwohn und schien erfreut, feine Cousine wieder daß der Amtstierarzt seine Pflichterfüllung ernst nehme. Zelger habe fich bemüht, dem Tierseuchen gesetz bis nach dem Stande der heutigen Wissenschaft unberechtigte Strenge zunehmen. Der Zeuge würde sann glauben, daß Zelger die Metzger sekiert hatte, wenn er Lem einen Metzger das Fleisch belassen hätte, das er anderen konfiszierte. Solche Fälle seien ihm aber nicht bekannt. Vom praktischen Standpunkte fei

, malerischen Dörfchen dieselbe Sicherheit biete, er klärte Philipp, daß es seine Abficht sei, für Lebens zeit seinen Armen treu zu bleiben. . „Ich mache mich hier nützlich,' sagte er, .und das aufregende, -.bewegte Leben der Großstadt hilft mir vergessen. In einer ruhigen, ländlichen Um. gebung würde ich zu viel Zeit zmn Nachdenkn

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