des vor maligen Kaisers Karl zu tragen. Deutsch-SAdtirol. * jedoch heraus, daß der Herr Unterftaatssekretär, ein Süd- Italiener, des festen Glaubens war, diese Völkerschaft, die in Nom von diesen deutschen Abgeordneten vertreten sei, wohne .... in Dalmatien. Zwischen seiner Heimat — Apulien — und diesen Deutschen, sagte er, bestünden ja seit altersher sehr enge Beziehungen; denn die Männer seiner Heimat hätten sich oft ihre Frauen von der anderen Küste des Adriatischen Meeres, aus Dalmatien, geholt
. Dazu kommt schließlich noch die Abneigung der Regierung, für Südtirol die Sprachenftage abgesondert zu lösen; sie trachtet vielmehr, für deutsche und slawische Minoritäten wo möglich gleichartige Verfügungen zu treffen. Das ist nun freilich ein grundverkehrter Vorgang; denn die Siedlungs» yerhältniffe der deutschen Minderheiten sind von denen der slawischen Minorität im julischen Benetien völlig verschieden. Slawen und Italiener wohnen dort, -namentlich in den großen Ortschaften, in starker Vermischung
, müssen wir auf un» serem Standpunkte beharren, daß alle diese Maßnahmen ^an läßlich der allgemeinen Regelung der Sprachenftage einer Revision unterzogen werden müssen. Daß z. B. das General zivilkommissariat deutschen Parteien grundsätzlich nur rem italienische Erledigungen zustellt, ist auf die Dauer ein ganz unhaltbarer Zustand. Wir verschließen uns keineswegs der Erkenntnis, daß Angliederung Südtirols in den italienischen Staat auch auf sprachlichem Gebiete fühlbare Konsecmenzen haben mutz
, und sind nicht so töricht, ein absolutes „guiesta non movere" zu verfechten. Aber wir verlangen, daß die Neuregelung des Sprachgebrauches nicht durch willkürliche Akte oder durch Verfügungen untergeordneter Behörden vor» genommen wird; wir verlangen ferner, daß diese Regelung im Zusammenhänge erfolgt und daß dabei unsere Vertreter Gelegenheit erhalten, die Wünsche der deutschen Bevölke» rung zu vertreten und zu begründen — mit anderen Worten, daß man uns nicht als unterworfene fremde Völkerschaft be handelt
. der man Gesetze aufoktroyiert. Unsere materiellen Forderungen auf diesem Gebiete lasten sich in dem Satze zusammenfassen: kein deutscher Südtiroler darf gezwungen werden, sich im öffentlichen oder privaten Leben in Wort oder Schrift einer anderen Sprache, als seiner deutschen Muttersprache zu bedienen. Das ist einProgramm, das nur jenen Italienern unannehmbar erscheinen kann, die eben nicht die Erhaltung des deutschen Volkstums in Südtirol, sondern seine Entnationalisierung anstteben