Bürgermeister Ober huber die Sitzung. „Wieder eine rote Verleumdung." Aus Bozen tvird geschrieben: Unsere Feststellungen, daß der vom christlichsozialen „Tiroler" zum Sozialdemokraten gestempelte frühere Redakteur des „Korrespondent", Wxhäuser, kein Sozialdemokrat, sondern ein Geg ner der Sozialdemokratie war, daß aber zur selben Deit in Wien ein Ehescheidungsprozeß ausgetragen wurde, bei welchem der christlichsoziale Landesaus schuß Sturm eine große Rolle spielte, hat den „Tiro ler" in Harnisch gebracht
. Nach seiner altbewährten Manier schreibt er unter dem Titel „Wieder eine rote Verleumdung", daß alles unwahr wäre, was wir 'über Sturm geschrieben. Ueber unsere Feststellung, daß das christlichsoziale Blatt in puncto Rexhäuser frech gelogen habe, geht es stillschweigend hinweg, .möchte aber gar zu gern in der Sturm-Affäre sei nen schmutzigen Schnabel wetzen. Das Blatt zetert: „Die sozialdemokratische „Volkszeitung" beschuldigt den christlichsozialen Landesausschuß Sturm in Wien des Ehebruches. Diese Beschuldigung
hatte der Be amte August Wagner in Wien gegen Sturm erho ben, und zwar auf Grund der Angaben eines noto rischen Trunkenboldes. Selbstverständlich stürzten sich die Juden- und Sozialistenblätter wie Hyänen auf diese „Beute" und nagten hungrig daran hetmm, aalt es doch, nicht bloß einem christlichsozialen Man- oatar, sondern mit diesem zugleich auch der christlich- sozialen Partei selbst eins zu versetzen. Nun hat "Landesausschuß Sturm schon zur schweren Beschuldi gung Stellung genommen und in der „Reichspost
bleiben werde, wacker darauf los A verleumden." Also wäre die Sache erlogen. Wir hätten ja darüber schon früher schreiben kön nen, haben es aber unterlassen, so wie auch die „Ar beiterzeitung" nur unter dem „Gerichtssaal" von der Affäre Notiz genommen. Weil aber der „Tiroler" einen Nichtsozialdemokraten mit dem durchgegange- neu Weibe eines andern uns anhängen wollte, haben wir den Christlichsozialen Sturm als Beispiel her- angezogen. Nun will der „Tiroler" uns der Lüge Und Verleumdung zeihen
. Es ist ja sehr leicht, alles, was wir schreiben, als unwahr hinzustellen, und spe ziell der „Tiroler" besitzt in diesem Fache Routine. Aber man gestatte uns doch die Frage: Warum hat der christlichsoziale Landesausschuß Sturm diejeni gen Blätter, welche ihn als Teilnehmer an der Ehe scheidungsaffäre bezeichneten, nicht geklagt? Warum sucht er nur amtliches Material zusammen? Wir finden den Klageweg, um die angegriffene Ehre zu reparieren, viel erfolgreicher. Aber in Wien ist das Sammeln von amtlichem Material