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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 21.12.1935
Physical description: 10
der Oelfperre gegen Italien verschärfen, so läuft man Gefahr, daß ein solcher Beschluß von Italien mit be waffneten Anstrengungen zunichte gemacht wird. Die Franzosen haben für einen solchen Fall erklärt, daß sie keinesfalls für die Sanktionspolitik des Völkerbundes ihre Armee einsetzen werden. England allein hat eben falls keine Lust, sich einem solchen Risiko auszusetzen. Die Friedensvorschläge Lavals und Haares waren von der Notwendigkeit diktiert, den Konflikt aus dem Wege zu schaffen, bevor

der,Völkerbundorganismus einer Belastungsprobe ausgefetzt wird, die ihn unter Umständen erdrücken könnte. Den Beobachter auf dem Kontinente überrascht es, daß diese höchst realpolitische Taktik der englischen Regierung, die ebenso ehrlich der Dache des Friedens wie der des Völkerbundes dienen wollte, gerade in England auf so starken Widerspruch stieß. Schuld daran sind die verflossenen Wahlen zum Unterhaus. Hätten Baldwin und Hoare die Aeußerun- gen, die sie gestern im Unterhaus abgaben, vor den Wahlen gemacht

die Gefahr, daß l a n g s a m e i n Land nachdema n d e r e n i n d e n Krieg verwickelt werde, so daß schließlich niemand das Ende voraus- fehen könne. Wenn die betrübliche Angelegenheit des abessinifchen Krieges beendet sei, würden die Mitglie der des Völkerbundes diese Dinge überlegen müssen. In einem modernen Krieg sei der An greifer der U e b e r l e g e n e. Die Völker Euro pas müssen sich diese Tatsache vor Augen halten, wenn sie ihre Sicherheit bewahren wollten. Zum Schluß bat Baldwin

festlegen, daß Verhand lungen zur Beilegung des ostasrikanifchen Konfliktes an sich schon einen Treuebruch gegenüber dem Völker bund oder eine Verletzung der Völkerbundsatzung dar stellten. Chamberlain betonte sodann, daß er ein über zeugter Anhänger des Völkerbundes gewesen sei, aber die übertriebenen Forderungen einiger Anhänger des Völkerbundes hätten ihn bestürzt gemacht. Auf den Schultern des Vertreters Englands habe eine viel schwerere Last geruht, als. sie. mit einem erfolgreichen Arbeiten

man dem widersprechen. Bezüglich der Frage der Petroleumsanktion erklärte der Schatzkanzler: „Wenn der Völkerbund eine wirksame Anwendung dieser Sanktion beschließt und wenn wir überzeugt sind, daß alle Mitglieder des Völkerbundes, die Petroleum ausführen, nicht nur bereit sind, ihre Zustimmung zu geben, sondern auch bereit sind, an einem Widerstand gegenüber einem Angriff sich zu beteiligen, der plötzlich und unerwartet erfolgen könnte, dann sind wir bereit, unsere Rolle zu spielen, und der Verhängung

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 19.09.1931
Physical description: 8
im A u f t r a g e des Fürsten P l e ß die gewünschte Erklärung abgab. Das Schreiben wurde jedoch in Wirklichkeit unter dem d i r e k t e n D i k 1 a 1 des polnischen Finanzmini st ers aufgesetzt, wobei zur Abfassung des Schreibens ein hoher Beam 1 er des polnischen Außenministeriums hin- zugezogen wurde. Tatsächlich war jedoch die Vollmacht des Die verschleierte Finanzkontrolle des Völker bundes über Oesterreich. TU. Genf, 18. September. Die Vereinbarung, die zwischen dem Finanzausschuß des Völkerbundes

und dem österreichischen Bundeskanzler Bure sch getroffen worden ist, bedeutet nach allgemeiner Auffassung die Erneuerung einer Finanzkontrolle des Völkerbundes über Oesterreich, wenn auch in ver- schleierterForm. Aus den Erklärungen, die Dr. Burefch in der Schlußsitzung des Finanzausschusses abgegeben hat, und die zusammenfassend das Ergebnis der mehrtägigen Be ratungen im Finanzausschuß wiedergeben, gehen in dieser Hinsicht folgende zwei Punkte hervor: 1. Die Ernennung eines Beraters des Völkerbun

des bei der österreichischen Nationalbank zunächst auf unbestimmte Zeit, der die Kontrolle über die öster reichische Nationalbank übernimmt. 2. Die Durchführung der jetzt vom Finanzausschuß ausgearbeiteten Sparpläne der österreichischen Regie rung erfolgt unter Mitwirkung desFinanzaus- s ch u s s e s des Völkerbundes und somit unter dessen Kon trolle. Ueber die Person des Beraters des Völkerbundes bei der österreichischen Nationalbank und die Form derweite- ren Finanzkontrolle wird nunmehr verhandelt. Die Heimreise

Delegation hat gewiß damit gerechnet, daß das Manöver dem Fürsten Pleß nicht bekannt würde und der Rat auf Grund dieses Dokumentes die Beschwerde als erledigt erklären werde. Fürst Pleß erhielt jedoch da von Kenntnis und richtete sofort an den Generalsekretär des Völkerbundes sowie an den Berichterstatter im Rat, den ja panischen Botschafter, die schriftliche Erklärung, daß das von der polnischen Regierung herumgereichte Schreiben null und nichtig sei, der Urheber keinerlei Mandat hatte und die Absendung

unterdrückt. jetzt in Wien notwendigen Beratungen der Regierung teilzu nehmen. Der zum Verbindungsoffizier zwischen Wien und Genf aus ersehene Sir Arthur S a l t e r ist einer der führenden Män ner des Finanzkomitees des Völkerbundes. Er hat im Kriege als junger Mann hohe bürokratische Stellungen bekleidet. Er war dann einer der führenden Sekretäre der Reparationskom mission und hat auch an allen wirtschafts-wissenschaftlichen Ar beiten des Völkerbundes regen Anteil genommen. Zwangsmaßnahmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 16.09.1935
Physical description: 8
: Ihre Hauptbedeutung beruht darin, daß nach einer längeren ungünstigen Entwicklung des Völkerbundes, nach Zeiten einer offensichtlichen Krise von Mißerfolgen gerade rm Augenblick der kritischesten Spannung eine weitreichende und auch für die Zukunft verpflichtende politische und mo ralische Sicherheit geschaffen wurde. Die Politik des Völ kerbundes existiert, der Pakt ist nicht nur eine Schrift für theoretische Erwägungen, sondern ein lebender Wert für die praktische Politik der Staaten. Cs besteht ein ganzes

durch in den Grenzgebieten befindliche räuberische Stämme betreffe. so stehe es in den unter europäischer Herrschaft befindlichen Gebieten nicht besser. Bezugnehmend aus den Vorwurf der Nichteinhaltung der übernommenen internationalen Ver pflichtungen sei zu sagen, daß der Negus immer bestrebt ge wesen sei, diese einzuhalten und auch lMte den Vorschlägen des Völkerbundes bereitwilligst Nachkomme. Keinesfalls sei der Negus bereit, die Souveränität Abessiniens auszug-eben, sondern werde sie unter allen Umständen

Zwecken. Litwinow in der Völkerbundversammlung Genf, 14. September. (Schw. Dep.-Ag.) In der heuti gen Vormittagssitzung der Völkerbundversammlung be dauerte der sowjetrussische Delegierte Litwinow, daß die von ihm vertretene Definition des Angreifers von den Mit. gliedstaaten des Völkerbundes bisher nicht im allgemeinen angenommen worden sei. Der Rat möge dieses wichtige Problem in Angriff nehmen. Der Redner erinnerte an den Vorschlag, die abstevbende Abrüstungskonferenz in eine ständige

Außenminister Hachzell als erster in dem Sinn, daß der gegenwärtige kritische Moment zum Ausgangspunkt für eine neue konstitutive Entwicklung des Völkerbundes werden müsse. Der türkische Delegierte Tewfik Ruschdi Aras benützte die Gelegenheit, um erneut die türkische Forderung in Be zug auf Beseitigung gewisser Klauseln im Friedensvertrag anzumelden, indem er erklärte, daß. wenn es einmal an die Revision der Verträge gehe, die Türkei mit aller Entschieden heit auf dem Recht beharren müsse, die User

. Vorsitzender des, Wirtschaftsausschusses des Völkerbundes ist. einen Antrag auf Einberufung einer in ternationalen Konferenz für die Stabilisierung der Wäh rungen nach Warschau stellen. Angeblich wird dieser Vor schlag im Einvernehmen mit dem französischen Vertreter im Wirtschaftsausschuß des Völkerbundes erfolgen. Noch immer Negen in Abessinien Addis Abeba. 15. September. Aus Addis Abeba wird gemeldet, daß man hier mit der Dauer der Regenzeit bis Ende des Monats rechne und mit einem weiteren Mo nat

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.09.1935
Physical description: 8
oder Mehrheisbeschluß beruhenden Bericht, der die Einzelheiten der Streitfrage und die Vorschläge wiedergibt, die er als die zur Lösung der Frage gerechtesten und ge eignetsten empfiehlt." Auf Grund von Alinea 9 dieses Ar tikels hat der Rat das Recht, den Streit vor die Versamm lung zu bringen. Tritt eine Kriegshandlung ein, so bedeutet dies auf Grund von Artikel 16 eine Kriegshandlung gegen alle übrigen Mitglieder des Völkerbundes. In der geheimen Sitzung hat sich der Rat grundsätzlich dahin geeinigt, im Hinblick

aus die gespannte Lage möglichst behutsam vorzugehen. Genf, 26. Sewtember. Ueber die heutige nachmittägige Geheimsitzung des Völkerbundrates erfährt man, daß sie die Prozedur des Völkerbundes über die weitere Behandlung des abessinisch-italienischen Konfliktes beriet. Soweit man noch erfährt, haben drei Ratsmitglieder die Konzessionen des Fünfer-Komitees als zu weitgehend und nicht im Ein klang mit dem Pakt stehend bezeichnet, und zwar Titulescu, Litwinow und Ruschdy Arras. Der Völkerbundrat wird die Beschlüsse

noch mit der Möglichkeit einer neuen Drei-Müchte-Bespre- chung in einer norditalienischen Stadt. Man hält die Be sprechung nicht für vollkommen ausgeschlossen. Keine Abeffinienverhandlungeu außerhalb des Völkerbundes R Genf, 25. September. Die „Neue Freie Presse" läßt tzch melden: Es ist möglich, daß der Rat das Fünferkomitee ausfordern wird, sich für weitere Versöhnungsversuche be- ^ltzuhalten. Das soll aber nicht bedeuten, daß dabei ein euer Wea oder neue Bedingungen für einen Ausgleich vor geschlagen werden sollen

, und noch weniger, daß während der Ausarbeitung des Berichtes in Genf gleichzeitig direkte Verhandlungen an einem anderen Orte stattfinden sollen. Im Gegenteil, es kann mit größter Autorität festgestellt werden, daß die britische Regierung unter allen Umständen dagegen Stellung nehmen würde, daß die Verhandlungen in diesem Konflikt außerhalb des Völkerbundes geführt werden. In offiziellen Kreisen betont man, daß eine neue Initiative für Versöhnungsverhandlungen in den nächsten Tagen höchstens von Rom ausgehen

, die Verträge, die Pakte, die in dieser Zeit einen mächtigen Riß bekommen haben oder gänzlich zusammengebrochen sind — wo sind die schönen Tage von Stresa? — all das wird sich nicht mehr so leicht zusammen- sticken, zusammenleimen lassen. Was den eigentlichen Streifall anlangt, so soll Abessi nien unter den Schutz des Völkerbundes gestellt werden. - Abessinien soll eine Art oberste internationale Verwaltung erhalten. Aber kein Italiener, kein Engländer, kein Fran zose soll dieser obersten Verwaltung

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Der Südtiroler
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Page 2 of 6
Date: 15.12.1927
Physical description: 6
des Völkerbundes wegen der Behandlung der Südtiroler durch Italien nicht oppurtun sei, well Italien dann einen unfreundlichen Akt erblicken und sicher niemandem damit genützt würde", hat in Tirol schmerzliches Erstaunen hervorgerufen. Die in dieser > Aeußerung ausgedrückte politische -Meinung widerspricht ge- * radewegs der Auffassung des Tiroler Volkes über die unab- weisliche Pflicht Oesterreichs, die namenlosen Leiden der Brüder südlich des Brenners in Genf zur Erörterung zu bringen. Von Tirol wird daher

selbst oder sein Nach folger den schweren Fehler wieder gntmachh als welchen wir die Erklärung ansehen müssen, daß eine Anrufung des Völkerbundes nicht in Betracht komme. Italienischer Boykott deutscher Waren. Ter „Teivere" ermahnte kürzlich die Italiener, aus patriotischen Gründen keine deutschen Spielsach m zu kau- dern nur jene, welche in Italien hergestellt Werdens. Wir erinnern uns bei dieser Gelegenheit an den italienischen Schulinspektor in Meran, der alle Kinder anhielt, nur Bleistifte italienischer Erzeugung

der Alliierten und Asso ziierten Mächte am 2. September 1919 die Versicherung, daß „laut der llaren im römischen Parlament abgegebenen Erklärungen des italienischen Ministerpräsidenten Italien gegenüber den neuen Untertanen deutscher Nationalität in Bezug auf deren Sprache, Kultur und wirtschaftliche In teressen eine im weiten Maße liberale Politik befolgen werde." Dieses Recht der Klageführung ist umso unanfechtbarer, als Art. 11, Abs. 2 der Völlerbundsatzuny besagt, daß jedes Mttglied des Völkerbundes

„das Recht hat, in freundschaftlicher Weise die Aufmerksam keit des Völkerbundes auf jeden Umstand zu lenken, der geeignet ist, das gute Einvernehmen zwischen den Völkern zu stören oder der von Einfluß auf die internationalen Be ziehungen sein könnte." Es giebt nun bei dieser Sachlage zwei Möglichkeiten: entweder hat der Bundeskanzler Dr. Seipel seine An sicht über die Brauchbarkeit des Völkerbundes vollständig geändert und seine Worte über die Unzweckmäßigkeit sei ner ■ Anrufung bedeuten

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 12.12.1935
Physical description: 6
Einrichtung handle, die ganz besondere Wege geht, als ob der Völkerbund immer im Recht ist, während er eine sehr menschliche Körperschaft fe h l- barer Nationen darstellt, die von fehlbaren Staatsmännern in einer Ratsversammlung vertreten werden, deren Bestreben es ist, wom"aUck einen Völ kerbund aufzubauen, der im Laufe der Zeit vielleicht der Menschheit alle die Dienste leisten kann, von denen wir bei der Gründung des Völkerbundes träumten." Baldwin betonte, seine Haltung gegenüber dem Völ kerbund sei

st e t s folgerichtig gewesen. Cr habe niemals den Standpunkt vertreten, daß bei einem Versagen des Völkerbundes Verzweiflung, am Plätze fei. Im Gegenteil sollte ein solches Versagen ein Antrieb sein, das nächstemal nach einer besseren Leistung zu streben. Die britische Regierung schreite auf dem bisherigen Weg gemeinsam mit den anderen Völkerbundmitgliedern vorwärts und werde so weit gehen, wie die anderen Mitglieder gehen wollten. Ein einseitiges Vorgehen werde jetzt ebenso wenig als srüher beabsichtigt

. 3. In dem fruchtbaren Gebiet nördlich von Britisch- Kenya wird Italien Platz für Siedler zur Verfügung gestellt. Eine von Italienern gegründete und geleitete Gesellschaft übernimmt die Besiedlung dieses Gebie tes. 4. Abessinien erhält einen Korridor zum Ro ten Meer und einen eigenen Hafen, entweder in Ass ab oder in Zeila mit der Möglichkeit, dorthin eine Zweiglinie der Bahn Addis Abeba—Dschibuti anzulegen. 5. Dem Negus wird der Beistand des Völkerbundes angeboten. Darnach würde der Kaiser die volle Souveränität

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 24.10.1935
Physical description: 8
machte dem Gefängniswärter Vorwürfe über die schlechte Behandlung in der Hast und verprügelte ihn. Als Wieser davonlaufen wollte, wurde er angehalten und wieder in Haft genommen. „Funktion der Völkerbundes: Ver mittlung" London, 22. Oktober. In einem Artikel über die noch nicht vorliegende Antwort Lavals frcheibt der diplomatische tKorre>spon>dent des „Manchester Guardian": „Jetzt, da die englisch-französische gegenseitige Hilfe im Mittelmeer ge sichert ist und Frankreich an den Sanktionen

mitarbeitet> befindet sich Laval Mussvlini gegenüber in einer viel stär keren Position als bisher. Er stand die ganze Zeit mit ihm in Fühlung und hat die Rolle des Vermittlers gespielt, aber jetzt, da Frankreich sozusagen dem Völkerbund nähergerückt ist, ist Laval in der Lage, mit Mussolini in einer erhöhten Autorität zu sprechen. Bisher war Laval ebenso der Ver treter Mussolinis dem Völkerbund gegenüber, als Vertre ter des Völkerbundes Mussolini gegenüber. Jetzt wird er mehr den Völkerbund, als Mussolini

vertreten. Es herrscht in England einige Skepsis darüber, ob die Zeit schon rssif ist, an Friedensverhandlungen zu denken, aber die FunWon des Völkerbundes ist die fortwährende Vermittlung (auch wenn Zwangsmaßnahmen im Gange sind) und diese Funktion fällt natürlich jetzt Laval zu." Der französische Ministerrat Paris. 23. Oktober. Im französischen Ministerrat er klärte Laval unter Bezugnahme auf die Innenpolitik, daß er gegen jeden Ruhestörungsversuch, komme er von rechts oder links, energisch

Gefühle gegenüber Italien hege. Eine Erklärung der brasilianischen Regierung besagt, daß Brasilien, da es nicht Mitglied des Völkerbundes sei. sich seine volle Handlungsfreiheit bewahren werde und immer nur den Interessen des Landes gemäß zu handeln beabsichtige. Di" Nicket^Kdnzessio r Dschibuti, 23. Oktober. Wie aus Dschibuti gemeldet wird, ist hier der bekannte Konzessionär Rickett eingetroffen. In seiner Gesellschaft befanden sich Petroleumfachleute. Die erste Anzahlung auf die Konzession

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 13.08.1924
Physical description: 8
für land 30.000 K Uedr. Ausland 40.000X Nr. 185 Znnrbruck, Mittwoch Sen IS. Angnft 1924 32. Fahr«. Die gesunde Volkswirtschaft. Zu Beginn des nächsten Monats soll eine Haupt versammlung des Völkerbundes darüber entscheid . den, ob unser Oesterreich so weit saniert ist, um der Kontrolle eines GeneralLommissärs entraten zu können. Diese Gewißheit sich zu verschaffen, ist eine : Völkerbund-Kommission aus dem Wege nach Wien, sie wird unsere wirtschaftlichen Verhältnisse prü fen, dem Völkerbundrat berichten

und dieser soll dann die entsprechenden Anträge stellen. Sind wir saniert? Diese Frage müssen wir uns vorerst selbst stellen, bevor sie andere für uns be antworten. Für das ausländische Kapital, das uns über Anraten des Völkerbundes gegen Aufgabe unserer Selbständigkeit den Kredit zur Sanierung vorstreckte, aenügt es vollständig, die Sanierung als gegebene Tatsache zu erklären, wenn im l Staatsvoranschlage die Einnahmen und die Aus gaben sich die Wage halten, wenn die Pfänder für die Anleihe solche Neberschüsie abwerfen

. Daß wir die Kontrolle des Generalkommisiärs ; beendigt sehen wollen, darüber sind sich alle Oester reicher, ausgenommen vielleicht die Knechtsnaturen, die ohne Obrigkeit mit absoluter Machtvollkommen heit nicht leben zu können glauben, einig. Wenn die Feststellung der Sanierung Oesterreichs auf T ä u- s ch u n g beruht, dann bedanken wir uns dafür, als sanierte Oefterreicher in Genf zur höheren Ehre des Völkerbundes gepriesen zu werden, auch^wenn Dr. Seipel und Dr. Grünberaer darob vor Freude Tränen vergießen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 20
Date: 07.12.1929
Physical description: 20
, daß auch ein anderer als Schober der Arbeiterklaste nicht mehr und nicht größere Konzestionen abzuringen die Macht gehabt hätte. Wenn aber die Austrofaschisten und ihre Presse mit dem Verfastungskompromiß nicht zufrieden sind, dann mö gen sie sich selbst an der Nase nehmen: Sie hätten halt das Ding von xealeren Gesichtspunkten beurteilen und ge scheiter anpacken sollen! Für ihre Dummheit kann weder der Herr Schober, noch die Sozialdemokraten etwas. Wer also ist an dem Kompromiß dann schuld? Wieder ein Fiasko des Völkerbundes

. Was man von den Kompetenzen und der Wirksamkeit des Völkerbundes als „Wcltparlament" 'zu halten hat. haben wir schon des öfteren unzweideutig dargelegt. Bis jetzt haben wir von dwser „übernationalen" Körperschaft nur einen Versager, ein Fiasko nach dem anderen erlebt. Und schon meldet der Sozialdemokratische Pressedienst aus Paris eine neue Blamage für den Völkerbund. Nämlich: Die seit vier Wochen in Paris tagende Völkerbundskonfc- renz für die Schaffung eines Ausländerstatuts ist am Dienstag anfgeflogen

. Diese Kommission hatte die Aufgabe, ein allgemein verbindliches Statut für das Niederlasiungsrecht der Fremden im Ausland anszuarbeiten. In den meisten Han delsverträgen sind derartige Bestimmungen schon jetzt ent halten. Die Wirtschaftsabteilung des Völkerbundes hatte als Verhandlungsgrundlage ein entsprechendes Projekt ausgearbeitet. Im Verlauf der Verhandlungen zeigte sich aber, daß zahlreiche, meist exotische Staaten in ihrer Ent wicklung noch nicht weit genug vorgeschritten sind, um das unter den modernen

Staaten übliche Fremdcnrccht wider- spruchslys auch für sich annehmen zu können. Da diese klei nen Staaten ihrer Zahl nach die Großstaaten überstimmen konnten, wurde das Projekt der Wirtschaftsabteilung des Völkerbundes täglich mehr verschlechtert. In einem amtlichen Kommunique teilt der Vorsitzende der Konferenz, der Belgier D e v c g e, nunmehr mit, daß die Arbeiten der Konferenz eingestellt werden müßten. Die kleinen Staaten wünschten allzu zahlreiche verschlechternde Abänderungen, die großen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.02.1926
Physical description: 8
alles geschehen wird, was die Stellung Deutschlands im Völker bunde zu stärken geeignet ist. Eine außerordentliche Tagung des Völkerbundrates. Berlin, 5. Febr. Der Vertreter der Agence Havas in Gens glaubt mitteilen zu können, daß im Zusammenhang mit den: Aufnahmegesuch Deutschlands eine außerordentliche Tagung des Völkerbundrates am 12. Februar in Gens zu sammentreten wird, um über die Einberufung einer außer ordentlichen Vollversammlung des Völkerbundes zu entschei den. die mit der am 8. März beginnenden

ordentlichen Ses sion des Völkerbundes zusammensallen würde. Deutschlands und Rußlands Eintritt. Washington, 6. Febr. Der französische Botschafter Verenger erklärte im Lause der Unterredung mit Staats sekretär Kellog, Frankreich wünsche Deutschland im Völker bund zu sehen, bevor die Beratungen über die Abrüstungs- sragen beginnen. Frankreich wünsche auch, daß Rußland an der Konferenz teilnehme. Die französische Regierung sei der Ansicht, daß wenig erreicht werden könne, wenn Deutsch land außerhalb

des Völkerbundes stehe und wenn Rußland | sich weigere, an der Konferenz teilzunehmen. In den deutschbürgerlichen Zeimngen ist m der letzten Zeit ein Artikel sehr hämisch glossiert worden, den der fran zösische Abgeordnete Paul Boneonr in der Zeitschrift „Euro« päische Revue" veröffentlicht hat. Der Absatz behandelt die Frage des Anschlusses Oesterreichs an Deutschland. Boncour nimmt in dem Artikel eine Haltung ein, die zur Auffassung der sozialistischen Internationale über das Selbstbestim- lnungsrechr

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 27.08.1935
Physical description: 4
an seinem Aethiopienprogramm auf dem Nullpunkt angelangt. Der Duce, als Fahnenträger des imperialistischen Faschismus, läßt von der Forderung, Abessinien habe sich der Oberhoheit Italiens zu unterwerfen, nicht ab. Immer wieder versichert er der aufhorchenden Welt feine Entschlossenheit, diese Forderung auch gegen Genf durchzusetzen. An dieser starren Haltung scheiterten die im Dienste der Friedenserhaltung gestandenen Bemühungen des Völkerbundes auf seiner letzten Augusttagung; sie war auch die Ursache des ergebnislosen

hatte. Nach dem Versagen des Völkerbundes und angesichts der durch die zwischen Rom und Paris am 7. Jänner 1935 getroffenen Vereinbarungen gebundenen Haltung Frankreichs setzen die Friedensfreunde ihre letzten Hoffnungen, den Ausbruch eines Waffenganges zwischen Italien und Abessinien zu ver meiden, auf diese Einstellung Großbritanniens. Der Gang der Ereignisse brachte naturgemäß auch Frankreich in eine äußerst heikle Lage. Der Quai d'Orsay steht vor einer hoch wichtigen Entscheidung. Wird er sich voll und ganz

, und eine gemäßigte, die, getragen von den älteren Regierungsmitgliedern, eine Kompromißlösung anstrebt und bis zu einer gewissen Grenze Mussolini Handlungsfreiheit gewähren möchte. England ist inzwischen mit neuen Vorschlägen rlicht hervor getreten und überläßt es offensichtlich Frankreich, auf seinen italienischen Freund in der Richtung einzuwirken, daß sich der in den ersten Septembertagen zu einer neuerlichen Sitzung zu sammentretende Rat des Völkerbundes in aller Ruhe auch mit dem ostafrikanischen Streitfall

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 12
Date: 22.08.1926
Physical description: 12
alle Be amten der Krankenkassen bezahlt werden. Die Ge- samkosten der Beihilfen an längere Zeit Arbeits lose betrugen im Jahre 1925 für ganz Oesterreich 2,037.793.19 8, also um eineinhalb Millionen Schilling weniger als das Geschenk an die Kran kenkassen. Die Regierung wirb zur Rechenschaft gezogen. Die österreichische Regierung ist vom Generalsekre- tariate des Völkerbundes eingeladen worden, in Genf zu erscheinen. Es handelt sich darum, daß die Regie rung über die Zuwendung der 625 Milliarden Kronen

an die Zentralbank der deutschen Sparkassen Rechen schaft geben soll. Wenn auch das österreichische Parla ment diese im Voranschlag für 1926 nicht vorgesehene Ausgabe gebilligt hat. so wird sich unsere Regierung dennoch vor dem Völkerbund verantworten müssen, da die Kontrolle bekanntlich nur bedingt aufgehoben wurde. Ist das Finanzkomitee des Völkerbundes der Ansicht, daß die Stabilisierung der österreichischen Währung gefährdet ist, so kann unverzüglich die Kon trolle in der Form, wie sie vor dem 30. Juni 1926

be standen hat, wieder eingeführt werden. Die Regierung ist bestrebt, die Zentralbankangelegenheit noch vor der Tagung des Völkerbundes im September aus der Welt zu schaffen. Keines der beantragten Projekte hat jedoch bis jetzt allgemeine Zustimmung gefunden. Es sind daher neue Verhandlungen notwendig geworden. ÄUM bevorstehenden Besuch de« ttalienl- fchen Kronprinzen in Gübtirol. Man schreibt uns aus Südtirol: Der in Bruneck er scheinende „Pustertaler Bote" vom 31. Juli, Nr. 31, bringt folgende Notiz

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 18.06.1933
Physical description: 16
sollte. Diese Wänderungen sind außerordentlich. Einige Vergleiche sollen das klar machen. Der Artikel 1 sollte nach der ursprünglichen Fassung den Völkerbund ausschalten und die vier Großmächte als Herren Europas Zusammenschließen, die anderen Staaten chren Willen auferlegt halten. Wörtlich hieß es: „Die vier Mächte verpflichten sich so zu handeln, daß ihre Friedenspolitik auch von den anderen Staa ten angenommen werde." Im neuen Text sollen sie nur „alle Anstrengungen machen, um im Rahmen des Völkerbundes eine Politik

würden „in Ansehung der Volkerbundsatzung und unter Vorbehalt der nur durch die ordentlichen Organe des Völkerbundes zu treffen den Entscheidungen alle Vorschläge hinsichtlich der so genannten Revisionsartikel der Satzung prüfen". An Stelle der Bekräftigung des Grundsatzes der Berichti gung der Friedensverträge ist die Bekräftigung der seiner Verwirklichung entgegengesetzten Hindernisse getreten. Die wichtigste Aenderung hat der Artikel 3 erfahren. Er sollte die Verpflichtung Frankreichs, Englands und Italiens

ist auch die Verpflichtung und damit das Recht Deutschlands, die Rüstungsgleichberechtigung stufenweise zu verwirkli chen. Der Artikel 4 enthielt in der ersten Fassung die Ver pflichtung. sich auch in K o l o n i a l s r a g e n soweit als möglich zu einigen. Damit sollte grundsätzlich für Deutschland die Möglichkeit eröffnet werden, wieder in den Besitz von Kolonien zu gelangen. Nach der neuen Fassung wird nur mehr davon gesprochen, daß in wirt schaftlichen Fragen im Rahmen des Völkerbundes ein Einvernehmen gesucht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 10.02.1926
Physical description: 8
.Europas, Lock-ah-tam, wurde in Chester wegen der Ermor dung seiner Frau und seiner beiden Töchter zum Tode ver urteilt. Er hörte das Todesurteil ohne Zeichen einer Bewe gung an. Drahtnachrichten. Ser Reichstag zur Rede Muffolinis. (Fortsetzung des Berichtes von Seite 1.) Dr. Stresemann führte in seiner weiteren Rede aus: Derartige unglaubliche Drohungen sind mit dem 'Geiste 'des Völkerbundes schlechthin unvereinbar, unverein bar mit ihm ist der ganze Ton, die Ueberheblichkeit und «Maßlosigkeit

Worte angebracht werden. Abg. Hahn (deutschn.) weist daraus hin, daß seit Ein bringung der Interpellationen über die Unterdrückung der deutschen Südtiroler die Verhältnisse noch eine Verschlechte rung erfahren hätten. Die Rede Mussolinis habe klar die Ge waltpolitik ausgedeckt, durch die das alte deutsche Volkstum in Südtirol vernichtet werden soll. Abg. Stöcker (Kommunist) bezeichnte es als syrnpto- matisch, daß einer der Führer des Völkerbundes eine solche Rede halten konnte; am demselben Tage

zum zweiten tschechoslowakisch-österreichischen^ Nachtragsabkommen vom 27. Juli 1925 ausgetauscht. Das« Abkommen tritt am 18. Februar in Geltung. Deutschlands Anfnahmegesirch sSr Sen Völker- buuv. Gestern in Genf überreicht. Genf, 9. Febr. (Schweiz. Dep.-Ag.) Der deutsche Ge-, neralkonful hat dem Generalsekretär des Völkerbundes die, Ueberreichung des deutschen Aufnahmsgesuches für morgenj angekündigt. Demzufolge hat der Generalsekretär den Völker-« bundrat für Freitag einberusen, um über die Einberufung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 16
Date: 12.09.1925
Physical description: 16
, z. B. auch auf der letztjährigen Völkerbundversammlung, eine genaue Prüfung der sozial-wirtschaftlichen Zusammenhänge und die Schaf fung einer internationalen Organisation zur Rohstoffver teilung gefordert hatte. Gleichzeitig wird bekannt, daß das Wirtschaftskomitee des Völkerbundes einen Entwurf für eine internationale Vereinbarung zwecks Abschaffung der Ein fuhrverbote und Einfuhrfcheine ausgearbeitet hat. Der Ent wurf liegt 'bereits dem Völkerbundrat zur Genehmigung vor. Gesteigertes Ergebnis der tschechoslowakischen Ernte

ihn. Frankreich habe das Protokoll unterzeichnet und stehe noch immer zu ihm. Bezüglich der Sonderäbkommen erklärt Redner, der Völkerbund möchte auf gleiche und konstante Behandlung Anspruch erheben, er möchte von derselben Kontinuität profitieren, die in so hohem Maße die Politik des britischen Reiches auszeichne. Wenn die einzelnen Na tionen Sonderabkommen schließen, so müßten diese unter den Auspizien des Völkerbundes einander nähergebracht werden. Schließlich

werde die Schiedsgerichtsbarkeit, wie sie in den verschiedenen Abkommen vorgesehen sei, zur Schiedsgerichtsbarkeit -des Völkerbundes führen. Eine Ab rüstungskonferenz müsse kommen, müsse aber gewisienhast und sorgfältig vorbereitet -werden. Chcrmberlain und Briand verlassen Genf. Genf, 11. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Da Chamberlain die Absicht bekanntgegeben hat, Gens Samstag zu ver lassen, wird auch der französische Minister des Aeuhern, Briand, für zwei bis drei Tage nach Paris zurückkehren, um sich mit seinen Ministerkollegen zu besprechen

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Der Südtiroler
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Date: 15.07.1928
Physical description: 10
durch! alle Mitgliedsstaaten des Völkerbundes fordern müßten, worauf sie bereit wären, den eigenen Minderheitenschutz in gleicher Weise wie den der anderen Staaten auszubauen. Nach! einer langwierigen und mitunter gar heftigen Wechselrede kam man zu folgender Entschließung: „Mt Rücksicht auf die schwierige Lage der Minder heiten in Europa und die hieraus entstehende Gefähr dung des Friedens, überzeugt von der Notwendigkeit, daß alle Staaten ihren Minderheiten gleiches Reckfi und gleichen Schutz gewähren müssen, spricht

, seinen absolut feindlichen.Min derheitenstandpunkt zur Geltung zu bringen und als der Vertreter Giannini seine völlige Isolierung sah, enthielt er sich der Stimme. Der Berichterstatter Professor Bovet (Schsweiz) hat in seinem Referat darauf hingewiesen, daß nur wenige Länder den ihnen durchs die Minderheitenbestimmungen auferlegten Verpflichtungen bisher nachgekommen seien. Der Jahres bericht des Völkerbundes über die Minderheitenfrage ent hält wenige Seiten, obwohl er, der Wichtigkeit der Frage entsprechend

, dicke Bände enthalten müßte. Auch sei es notwendig, dem Völkerbund wissen zu lassen, daß zum Nachfolger des Direktors des Minderheitenausschusses nur ein völlig unabhängiger Mann ernannt werden dürfe.. Er verwies in seiner Kritik der Gebahrung des Völkerbundes gegenüber den Minderheiten auf die völlige Mangelhaftig keit des bisherigen minderheitenrechtlichen Verfahrens und die Undurchsichtigkeit der gesamten Minderheitenpolitik. Der Völkerbund sei eine Art Glashaus, das aber eine Dunkel kammer berge

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