war! Nicht eher wenigstens, bis er sich davon überzeugt haben würde, daß auch er in ihrem Herzen einen Platz ein genommen hatte. Hundertmal an diesem Vormittag betete sich Dieter das vor^Er war aus Rand und Band, und der Sturm draußen heulte die rechte Me lodie zu dem Chaos seiner Gefühle. Zwölf Uhr mittags war der Sturm so schlimm, daß Dieter von Damrong bei dem Hafenamt anfra gen ließ, ob der nach Bangkok gehende Dampfer ge gen 5 Uhr nachmittags ausreisen würde. Damrong kam zurück mit dem Bescheid
, daß das ganz ausge schlossen sei. Die Dampfer, die am Morgen die Aus fahrt versucht hatten, waren alle reumütig in den Schutz des Hafens zurückgekehrt. Daraufhin ließ Dieter sich mit der Wohnung seiner Braut verbinden. Käte selbst war am Appa rat. „Käte, eben bekomme ich Nachricht, daß der Dampfer heute nicht ausfahren kann!' „Der Sturm ist ja auch unheimlich! Was machen wir nun?' „Ich schlage vor, wir nehmen Schlafwagen-Bil lett im Nord-Südexpreß und bleiben in Genua, bis unser Dampfer dort anläuft
. Die Fahrt durch den Kanal und Biscaya dürfte durch den Sturm reich lich ungemütlich werden! Ich glaubte ja, Genua wird 'uns recht warm vorkommen, aber findest du es nicht auch unpraktisch, erst die Villa Gernsbach zu beziehen?' „Nein, Dieter, bitte nicht! Ich möchte so schnell als möglich fort.' „Also dann heut abend mit dem Expreßzug!' Damit war das Gespräch beendet. Draußen jagte der Sturm. Ziegel flogen, Scheiben klirrten. . Von den Kirchen klangen die Glocken, vom Ha fen tönten die Warnungsschüsse
. Ein Aufruhr in der Natur, wie er in Hamburg nur selteü beobach tet worden war. Ein Uhr mittags! Vor der alten, schönen Petri-Kirche standen doch ein paar Neugierige, um Dieter Gernsbach und seine Braut zu sehen und das ganze glänzende Hochzeits gefolge. Die ersten Wagen kamen angerollt. Die Damen trugen des unfreundlichen Wetters wegen alle Hüllen über ihren Festkleidern. So kamen die Schaulusti gen nicht auf die Kosten, deshalb HMen sie trotz Sturm und Wetterunbill auf ihrem Posten
so allerliebst in ihrem Brautstaat aus, daß die auf diesen Anblick Harrenden in entzückte Rufe ausbrachen. Der Sturm aber hatte keinen Re spekt vor Kätes Prachtgewand. Johlend und pfei fend hob er den langnachwallenden Schleier hoch in die Luft und senkte einen Zipfel peitschend just auf den Kopf des fahlbleichen Fremdlings in der Gaffer erster Reihe. Käte stockte, als sie sich so festgehalten sah. Die ter wurde aufmerksam. Er sah das Ungeschick und wandte sich sofort mit einer Entschuldigung an den Fremden