wefeallich > g««-!»über der gleichen Zeit des Vorjahres ««- bessert. — das Schloß Weggcnstein überfallen wor den. -Eine große Menschenmenge, Stadtoolk und Bauern aus den umliegenden Gerichten, sammelte sich beim deutschen Haus, teils zu plündern, teils um sich den Rumor anzuse hen. Grosz war natürlich der Zulauf der Ju gend und der neugierigen Frauenwelt. Wohl nur ausnahmsweise gelang es einem tapfe ren Ehemann, sein Weib von dem Spektakel fernzuhalten: zu diesen Tapfern gehörte ein gewisser Martin Rost
, der ob seines kräftigen Hausregimcntes der Vergessenheit entrissen werden soll. Rost saß mit seiner Frau in der Wirtsstube des Hertmair in Bozen. Hier hör ten sie von der Plünderung des Iudenhau- ses und sahen in der Folge Weiber durch die Lauben herauslaufen, welche Salz trugen, das fie bei der Plünderung des deutschen Hauses «rbeutet hatten: diese riefen die Frau des Rost an: .^srtewln, vüllt?r uit suck in <i»5 textscd wmlis reo 2u de>ctev (Beute zu ma chen)?' Der guten Frau hätte das billige Salz wohl behagt
««Plündert, auch Hausrat, Bettzeug u. dgl. wurde herausge tragen oder aus den Fenstern herabgewor fen: selbst den Dienstboten der deutschen Her ren wurde ihre Habe geraubt. Soweit ging der Eifer der Plünderer, dasz sie sogar die Turmuhr herabnahmen und zur Beute leg ten. Besonders hatten es die Bauern aus das Archiv der deutschen Herren abgesehen. Lü cher, Zinsregister, Pergamenturkundcn wur den in den Hos hinabgeworsen: die Bauern, die in den Auszeichnungen über die grund herrlichen Rechte, namentlich
die Zinsbe zugsrechte des deutschen Ordens, eine der Quellen ihrer Bedrückung sahen, gingen da ran, diese Schriften zu vernichten, um damit, wie sie meinten, auch die verzeichneten Lasten ein sür allemal abzuschaffen. Bald loderte im Hof ein Feuer empor, in welches Akten und Urkunden geschleudert wurden. Einer der gaf fenden Städter, der Zöllner am Eisack, Peter Nieder, hob eine Urkunde, die am Boden lag, auf, entfaltete sie und wollte sie lesen. Das erregte den Aerger eines alten Bauern: er rih
ihm die Urkunde aus der Hand und warf fie mit den Worten ins Feuer: „Oib^ der. tise älcd rot sckendt, man d»t uns Isnx re- nuex rwrnilt xepeinlxt.' So groß war die Wut der Plünderer, d^fz sie selbst Fenster und Oesen im deutschen Haus zerschlugen: bald bot der schöne Ansitz ein Bild des Jammers. Die Angehörigen des deutschen Ordens hatten vor Beginn der Plünderung die Flucht ergriffen: freilich ver gebens, denn in der folgenden Nacht wurden sie entdeckt und fortgeführt. Der Schaden? den die Plünderer angerich