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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 21.11.1895
Physical description: 6
konnte, war der stolze Bau wieder verschwunden. Ein warmer Frühlingsregen hatte ihn in eine schmutzige, breiige Masse verwandelt, welche am anderen Tage mit Schaufel und Besen über die Wienböschung befördert wurde. Dann kam ein frischer Wind als unbesoldeter Praktikant der communalen Straßenreinigung und trocknete die Straße anst Die Pflastersteine verloren ihr schmutziggraue» Aussehen, die Wege ihr braunes Colorit, und eines Morgens schien die Sonne aus wolkenlosem Himmel herab und vollendete

die Frühlings toilette der Straße, die nun blank und sauber aussah und durch Lichteffecte der großen Zauberin Sonne einen unsäglich seiertä« gigen Schimmer erhielt. Die lauen Frühlingslüste, das Gezwitscher der Spatzen in den Bäumen des nahen Wienslußufers, did blanken trockenen Wege und der Alle Gegenstände verklärende Sonnenschein gaben der alten Gasse ein gar freundliches, vergnügtes Gesicht. Mit freudestrahlendem Antlitz begrüßten der Schariuger-Pepi und Nohrer-Ferdl, der Mühlbauer-Franzl und Mattich

n. s. «. instand zu setzen. Neue Fässer wurden von Sklaven angefertigt, alte ausgebessert und die vorhandenen ans den Kellern geholt, in die Sonne gelegt, ausgepicht und mit See- und Salz wasser ausgewaschen, besonders wurde auch der Weinkeller einer gründlichen Reinigung'unterzogen. Die Weinberge schützte man bei^herannahender Neife'gegeinMenschen und Thiere, unter denen namentlich die Füchse als gefährlich angesehen wurden, nicht bloß durch Hecken und Zäune, Gräben und Mauern, sondern auch durch Wächter

und Nacht fortging. Aus dem Kelterhause lief der ausgepreßte Wein durch Röhre» iu Gefäße, die in dein Weinkeller anfgestellt waren und iu denen die Gärung stattfand. Um besonders feinen Wein zu gewinnen, ließ man anch die Trauben eine Woche lang auf Geflechten in der Sonne liegen oder am Stock welcken, ehe man sie preßte. Hölzerne Weinfässer hatt: man noch zur Zeit des Plinius nicht, man bediente sich zur Aufbewahrung großer thönerner Gefäße mit oder ohne Henkel; sie wurden in die Erve eingegraben

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 21.04.1889
Physical description: 12
von Flockengestöber, durch tost von schneidend kalten Nordwinden. Schon das uralte Bauernsprüchlein: Paul Bekehr, Der halbe Winter hin, der halbe her, zeigt an, daß eS um diese Zeit mit dem Lenzen noch seine guten Wege habe. Denn wenn wir mit Adam Riese vom FS. Januar noch starke zweieinhalb Monate nach vorwärts rechnen, so kommen wir mit dem Frühlingsbeginn ganz hübsch in den April hinein, was auch der Wirklichkeit entspricht. Wohl lockt die Sonne, die nach Lichtmeß allmählich erstarkt, »n den südlichen Lehnen

da und dort ein „Tschöppele'Grün hervor uud leckt im schneeigen Fruchtanger „apere' Stellen aus, auf die man die Schafe treibt; auch blaßrothen Heiderich kann man an schönen Tagen schon pflücken, Schneeglöckchen und den lilafarbigen Crocus, aber im Großen und Ganzen kommt die Vegetation nicht zum Durchbruch, denn was die Aul dem unter der Presse befindlichen Werke: „Bilder ans dem Natur« und BolMebni w den Alpen' »on Ludwig v. HZrmann, Inns bruck, Wazuer, ZSLS. liebe Sonne unter Tags aufgethant hat, wird Nachts

wieder zu neuem Eise. Wenn daher Meister Lenz im März in'S Alpenrevier blickt, so trifft er noch Alles in grenzenloser Unordnung und Uusauberkeit. Auf den Bergen und in den Schluchten liegen riesige Schueemassen und die Thalsohle, halb weiß, halb schmutzig-braun, macht mit ihren vereinzelt stehenden Türlenschöbern, zerlattenen Zäunen, frisch gedüng ten Schneeseldern den Eindruck eines unaufgeräumlen Zimmers. Das muß anders werden, denkt sich Meister Lenz, für diesen Augiasstall ist „Frau Godel' (Sonne) allein

Vormittags braust ein kräftiger. Windstoß einher, ihm folgt ein zweiter, ein dritter, und der Föhn ist da. Die Wirkung dieses „warmen Winde»', wie er östlich von der Schweiz heißt, ist eine ganz unglaubliche. Was der Sonne in einem Monat nicht glückt, vollbringt er in drei Tagen. Er „frißt den Schnee', sagen die Bauern. Sein heißer Athem macht in Kürze die Thalsohle strohtrocken und läßt von den Jöchern Lawine um Lawine niederdonnern. Die festgefügten Massen alten steinharten Schnee'S und Eises, weiche

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 12.03.1892
Physical description: 8
. Der Schulbesuch ist eingestellt, die Verkaussläden werden vor herein brechender Nacht geschlossen. Die Straßen sind ver ödet, die Menschen kleinlaut, es schneit — brr I Alles ringsum Weiß — brr! „I-a, uevs tä malincouia!' Und eS ist dies im heurigen Winter der eiste Schnee, konnte er uns nicht erspart bleib?» ? — 4. März: Ganze 24 Stunden hat der Schueesall angehalten. Zum Glück hat der Himmel ein Einsehen und da? Municipium deßgleichen. Die Sonne lacht schon wieder mit ganzem Gesichte aus uns nieder

Du nur so lauge schlafen? Heute ist ja Pfingsten, weißt Du's denn nicht? Horch nur, wie die Bögelchen hier auf den Bäumen singen, wart' noch «In bischen, nachher bring ich Dich an's Fenster, da sollst Du den blauen Himmel sehen . . „Und die goldene Sonne,- fällt die Mutter glückselig ein, die ihm das abgemagerte Händchen küßt, „und den Flieder und überall grllne Reiser und glückliche Menschen.' „Und nun hat der Bob noch lange Ferien,' sagt Jette, „und kann sich immer auSschlasen, braucht noch lange

zu, und er schlief weiter in den gesegneten Pfingfisonnwg hinein, in die Genesung. eine Schande wä e, auch nur eine Stunde länger seine ungewohnte Erscheinung zu dulden. Die Kinder, welche gestern während deS Schneetreibens ängstlich lichteten, bewersen einander heute unter dem Schutze der trauten Sonne noch rasch mit Schneebällen, ehe die fürsorgliche Hand der Siadtobrigkeit den letzten Rest dieses VerlehrShemmnisseS aus dem Wege ge- änmt hat. fDas Ende unserer Genietruppen.) Die Reorganisation der technischen

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