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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 14.04.1852
Physical description: 4
östlichen befindet sich das Kloster der Ursulinerinnen. Das östliche Stadtthor trägt noch, wie das Thor in Bräunlingen, das österrei chische Wappen, denn diese beiden Städte waren bis zum französi schen Revolutionskriege vorderösterreichisch gewesen. Die ganze Stadt war einst mit Ringmauern und Graben umgeben, die die civilisirte Barbarei der Neuzeit noch nicht so ganz wie in unserm tirolischen Hall hinweggefegt hat. Die Zahl der Bewohner belauft sich auf 4000, so daß Villingen die größte Stadt

der Himmelskönigin darstellt, wimmelt wie ein Bienenkorb von Engeln und hat keinen Werth. Das Kloster St. Georgen war ursprünglich auf der Höhe des Schwarz waldes beim Ursprünge der Brizach, wurde aber, nachdem es im 30jahrigen Kriege zerstört worden war, nach Villingen übertragen. Von 1798—1800 studirte daselbst der tirolische Benediktiner An dreas Benedict Feilmoser, 1777 zu Hopfgarten geboren und 1831 zu Tübingen gestorben, Theologie. Er war, so viel ich aus dem Munde einiger seiner Tübinger Schüler erfahren

er: „die Weisen seien in dem Stall geblieben, und so habe der Stern ihnen nothwendig als ein still stehender erscheinen müssen.' Solche Verirrungen, an die er bei seinem katholischen Willen nicht glauben wollte, kosteten ihm 1819 seine Lehrkanzel zu Innsbruck. Das Kloster wurde 1806 wie alle übrigen in Baden säkularisirt, und die Kirche dem.Gottesdienste entzogen. Da aber der schöne Oelberg daS katholische Volk Vil- lingenS immer und immer wieder anzog, ermunterte in den 30er Jahren der Stadtpfarrer

einige lockere Bursche, die Statuen auf demselben zu zerschlagen und den Oelberg zu zerstören. ES geschah — und jetzt ist er leer und theilweise verletzt. Die Kirche diente längere Zeit alS Magazin, heute aber wird in derselben wieder wöchentlich eine hl. Messe gelesen; das Kloster ist dermalen eine Kaserne. Die Ursulinerinnen sind reformirt, d. h. sie dürfen von Staatswegen, da man den lebenslänglichen Cölibat für rein über menschlich (was er gewissermaßen auch ist — und wenn man die Göttlichkeit

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