vanni von SavoiM dem König von Bulgarien nach römisch-katholischem Ritus angetraut wer den, und die Braut, für den Heiligsten aller Italiener reine Liebe im Herzen tragend, hat gewünscht, die feierliche Stunde in jener Kirche zu »rieben, wo Giotto die seraphischen Tugen den verewigt hat und nxnhevolle Harmonie die Demut San Francescos lobpreist. Es ist die Unterkirche der hoch aus der um- brischen Erde ausragenden Basilika, darin sich am nächsten Sonnabend der erste Akt der Ehe schließung abspielen
wird. Die Kirche „Zum hl. Franz von Assisi' ist eine patriarchalische Basilika und zugleich eine päpstliche Kapelle, demnach eineBasilika ersten Ranges, mit der sich an Bedeutung bloß die vier Hauptkirchen Ro mas messen können.' St. Peter, San Giovanni, San Paolo und Santa Maria Maggiore. In diesem Gotteshaus darf mir der Papst mit dem ganzen zereinonialen Aufgebote zelebrieren. Der Thron, der hier aufgerichtet ist, ist der Thron des Pontifex Maximus in Roma und kein anderer Priester darf ihn besteigen
, nur dein Bischof von AM ist es erlaubt, zweimal im Jahr das Meßopfer darzubringen. Gekrön te Häupter werden, mögen sie auch als „apo stolische Majestäten' im Gothaer Hofkalender stehen, bei ihrem Eintritt in diese päpstliche Ka pelle mit prunklosem Zeremoniell empfangen, für sie wird weder ein Thron noch ein Balda chin aufgerichtet. Diese Einschränkungen ge inahnen, daß man in einer Kirche von höchstem Range weilt. Jeder Ritus wickelt sich hier etwa so ab wie in der Sixtinischen Kapelle, seit Gre gor
Maria degli Angeli festlich beleuchtet wird. In der Nähe dieser Kirche liegt der Bahnhof, dem diesmal eine besondere Ausgabe zufällt. Werden doch hier sowohl die Savoyer wie die Coburger in Ihren Hofzügen nächtigen, um am Morgen ge gen 9 Uhr die Fahrt in die Bergstadt Assisi an zutreten. Der Einzug erfolgt durch die Porta San Francesco und wird besonders stimmungs voll sein, weil in diesem Augenblick die vor vier Vahren eingeweihte Franziskusglocke, die be- -rühmte ..Campana delle Laudi', ertönen