hatte? Ach, sie wußte ja nicht, daß es die Stimme des Blutes war, welche den Unglücklichen die Worte sprechen ließ — daß es die Erinnerung an die in zarteste Kindheit verlorene Mutter, deren Bild in seinem Herzen lebte, war, welche bei Nosa's Anblick, die jener sprechend ähnelte, ihn mit Allgewallt er faßte und bezwäng. Rosa konnte weder ahnen, was in dem Manne ihr gegenüber, noch in dessen Begleiterin vorging. Ein fach, wie es ihre Art war, erwiderte sie: „Meine Eltern waren die Besitzer des Nosenhoses
noch einmal sehen. Ltonnnen Sie doch schnell! Ach, das Unglück!' Schon hatte Rosa sich gewandt, flog sie an der Frau vorüber. Aber ehe dieselbe sich noch rassen konnte, fühlte sie ihren Arm umklammert, und eine Hand zog sie in den Salon hinein. Schreckerweiterten Blickes starrte sie in das verzerrte Gesicht eines ihr unbekannten Mannes, den sie me in ihrem Leben ge sehen hatte. Ein Schrei würde ihr entfahren sein, wäre dieses Haus nicht ein Sterbehauo gewesen. „Sprechen Sie die Wahrheit — bei allem, was Wen
aber die Frage: wer sind Sie selbst?' „Mein Name ist Gerhard Ehamare', lautete die bebende Antwort. Ein Schrei entsnhr der Alten. „Gerhard Chamare! Ja, das war der Name, der in dem Schriftstück stand, das wir unterschreiben mußten. Gerhard Chamare! Und Sie hatten eine Tochter, die Paula hieß?' „Paula, ja — meine süße Paula!' Der alten Frau versagte fast die Sprache vor Eifer. „Dieses Mädchen, welches den Namen Rosa Lorene trägt, sie ist jenes Kind, wenn jene unmenschliche Mutter, der wir sie abnahmen
denselben untereinander nannten, mit der Bemerkung, daß Madame Dupont recht lange ausbleibe, und der hinzugeäußerteu Furcht, daß die Entfernung der Dame ihnen empfindliche Strafe eintragen könue. Anna halte sich nicht enthalten können, näher nach dem 'Namen zu forschen, uud sie gleichsam lähmend, war ihr die Mittheilung geworden, daß Frau von Larbac's Mutter eine Frau Stefanie Dupont sei. Die wunderbare Fügnng, welche sie in dieser Ent deckung erkannte, raubte ihr sast den Verstand. Ihre Rosa, ihr geliebtes Kind