; ein altes Kloster, dicht daneben, aber etwas erhöht, eine Kapelle. Die geistlichen Erbauer hatten wie ge wöhnlich, die günstigste Lage für ihr Kloster herausgefunden. Man erblickte von hier drei Tal einschnitte, durch schroffe Wände von einander ge trennt, die steil nach dem Meere zu abfielen. Pfade nach Ämalfi, nach Vettica und der Conee- bucht zogen sich dazwischen hin; oberhalb des Klosters lief ein gut gehaltener Fahrweg in steilen Windungen durch das Gebirge nach Sorrent, Meta und Kastellamare
An erkennung verzichtete er wohlweislich und be gnügte sich mit der innern Genugtuung. Zwei mächtige Pinien vereinten ihre breiten Kronen zu einem dichten Baldachine über der Eingangs pforte in den Klosterhof, wo Lippone jetzt lautete. In feiner Eile, seiner Selbstzufriedenheit dachte cr nicht einmal an das Kaminsener, das um diese Zeit in dem großen Wohnzimmer des Kloster- elgentumers brannte, als er es aber erblickte, zauberte es doch ein sehr erfreutes Lächeln auf sein hübsches braunes Gesicht
sollte es mich wirklich freuen, wolltest Du das' — — er zog mit schnellem Griff die Jacke Lippones etwas auseinander — „wollene Hemd anziehen, das ich dir vorgestern schenkte. Wartest Du damit, bis es wieder warm wird, dürfte sein Nutzen dir kaum ganz klar werden. Oder — hast Du — hm.' ja, hast Du es schon wieder versilbert? Na, beichte, lüge aber nicht. Du weißt, es hängt noch etwas Geistliches hier im Kloster, die Heiligen würden Dich unfehlbar für jede Lüge strafen. Also heraus mit der Wahrheit, soweit
ist, kann ich nicht wissen, . will es aber lieber glauben, weil ich gern das gute von Dir annehmen möchte. Vielleicht be suche ich Deine geehrte Großmutter morgen und ! sehe mir die alte Dame einmal an, denn sie trägt > oas Hemd vermutlich über dem Kleide.' Lippone ' bejahte. „Es scheint in der Tat wahr zu sein, so wahr ich Steinmann heiße/ sagte Stemmann, , indem er die Holzscheite im Kamin zusammenstieß. Er hatte sich seiner Gesundheit halber in Italien niedergelassen und das Kloster gekaust
, für den > Winteraufeuthalt; Sommer krackte er in „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) seiner deutsazen Heimat zu. Er wußte dem ita? lienischen Winter durch seine deutschen Ersahrungen und Gewohnheiten jede» Schrecken zu nehmen, und seine Umgebung staunte über die Menge Heiz material, die er verbrauchte. Eine der seltsamsten Bedingungen bei dem Kaufe des Landhauses, die schon verschiedene Käufer abgeschreckt, war bei ihm ausschlag gebend gewesen, das Grundstück an sich zu brin gen. Das Kloster war aus den Aussterbeetat