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Newspapers & Magazines
Dolomiten
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Page 10 of 12
Date: 18.04.1934
Physical description: 12
mit den Herren?' Else nickte wichtig. „Jawohl, Fräulein Rose, das ist sie.' Rose packte die brave, alte Else — das heißt, alt war sie eigentlich noch nicht mit ihren 30 Jahren, aber sie hatte eine so selt same Frisur und trug so altmodische Kleider, daß man sie immer alt fand — beim Kopfe. „Else, heute ist meines Lebens glücklichster Tag!' „Hoho... das klingt ja fast wie Ber- lobung.' Volkswirtschaftlicher Teil Sle MovmrmliimlM zur Grund- und Gebändesteuer. In diesen Tagen geht der Termin für die zweite

Centesimi pro Lira Staats-Eebaudesteuer zu erreichen, blieb die Provinz Bolzano innerhalb der an gegebenen Grenzen, 284 Centesimi für Grundsteuer und 94 Centesimi für Eebäude- steuer. Da dachte Rose zum ersten Male wieder an das Jawort und zuckte plötzlich zusammen: „Ja... das habe ich auch! Ich habe dem Herrn Konsul heute mein Jawort gegeben. Aber es ist noch etwas anderes, Else... denken Sie, ich habe heute den Freund meiner Jugend wiedergefunden.' „Bei den Musikanten, Fräulein Rose

mit die Herrens?' „Sachen kaufen, Elfe! Sie müssen Arbeit finden dafür will ich sorgen. Einem Freunde muß man doch helfen, Else.' Bewundernd sah sie der dienstbare Geist an. „Jawohl, das soll man! Das ist schön von Ihnen, Fräulein Rose. Da wird Ihnen der liebe Herrgott alle Striche ausradieren.' * Rose lief in chr Zimmer. Kramte und suchte unter alten Bildern und Briefen. Endlich hatte sie es gefunden. Hans fein Bild. Lande betrachtete sie es. Die schönste Zett ihres Lebens,, die Zeit ihrer ersten Liebe

erwachte wieder vor ihren Augen. Sie sah ihn vor sich, den schlanken, austechten Feld grauen, mit dem kindhasten Gesicht und den sprechenden Augen. „Rose von Flandern. . .' Sein Abschiedslied war es gewesen und dann hatten sie sich nie wieder gesehen. Jahrelang hatte sie gewartet und dann hatte sie ihn als Toten betrauert. Sie hatte an seine Mutter geschrieben, aber der Brief kam mit dem Vermerk „Verstorben' zurück. Aber vergessen hatte sie den Hans nicht. Ueber dem Bild überraschte sie die Mutter

. Verlegen sah sie Rose an und fragend zugleich. „Schon zurück, Mütterchen?' „Ja, mein Kind!' „Und . . .?' „Alles ist in Ordnung, Rose. Erst habe ich sie einmal zu einem Verschönerungsrat geschickt. Dann sind wir in ein Herrenkon fektionsgeschäft gegangen. Ich habe sie aber allein kaufen lassen. Dem Jochen mußte ich das Geld geben. Hans wollte es nicht neh men. Cr hat sich unsagbar geschämt und ich kann ihn verstehen. Dann kamen sie wieder. Sie hatten sich gleich umgekleidet

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Brixener Chronik
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Page 3 of 8
Date: 06.06.1893
Physical description: 8
Nr. HZ. Brixen, Dienstag, ..Brwener Chronik.« 6. Juni ^893. .Seite 5. waltungsrathe der Südbahn sitzen heute noch der Wiener Albert Rothschild, zwei Rothschild von Paris und ein Rothschild von London. Die Südbahn hat bis heute mehr Schaden für Oesterreich gebracht als Panama für Frankreich.' (Die goldene Nose.) Der hl. Vater hat am Pfingstsamstag während semer in der Privatcapelle gelesenen Messe die goldene Rose geweiht. Dieser Messe wohnte eine Anzahl Fremder verschiedener Nationen

bei, welche Se, Heiligkeit nachher zum Aandknss zuließ. — Die Rosenweihe am Psingstfest ist ein sehr alter Brauch. Ursprünglich trug der Papst an diesem Tage, dem Frühlingsfeste, beim Kirchgang eine Rose in der Hand, die er nachher irgend einer angesehenen Person zu schenken pflegte. In der Folge trat an die Stelle der natürlichen Rose eine goldene, die dann an eine Fürstin gesandt wurde. Um die Natur besser nachzuahmen, wurden ihre Blätter mit rosenfarbigem Schmelz verziert, später aber, ein Rubin in ihre Mitte gefasst

. Seit Sixtus IV. wurde aus der einzelnen Rose ein Strauß durch Hinzufügung anderer kleinerer Blumen und Blätter um jene herum, und dieser Strauß stand in einer ebenfalls goldenen Vase. Diamanten und andere Edelsteine von verschiedenen Färben werden hie und da auf den Blättern angebracht als Thautropfen und bunte Käfer. In die Krone der Rose wurde wohlriechender Balsam gethan als Sinnbild der Tugenden, die das päpstliche Geschenk zu ehren bestimmt ist. Die Heuer gesegnete Rose wird der Papst

Jahren sandte der jetzt regierende Papst die goldene Rose der Königin-Regentin von Spanien, der Gräfin von Eu, damaligen Regentin des brasilia nischen Kaiserreichs, gelegentlich der Aufhebung der Sklaverei, und der Königin Amalia von Portugal. Nicht jedes Jahr kommt die goldene Rose zur Versendung. (Unter dem Hammer.) Dem Erfinder der „kugelsicheren Uniform' in Mannheim, Dowe, find vor kurzem Möbel, Kleider u. dgl. im Ver- steigerungslocale zwangsweise unter den Hammer gekommen. Der Besitzer

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Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 02.08.1934
Physical description: 16
märchen hafte „Billigkeit' der Waren. Im Jahre 1880 kostete nach einer allen Aufzeichnung das Pfund Butter im Bremischen und Braun schweigischen 2 Pfennig, eine Kuh im Lüne- burgischen 3 Schilling, eine Henne 2 Pfennig. Je weiter wir dann in die Neuzeit hinein gehen, desto höher steigen die Preise. Im Jahre 1544 kostete ein Zentner Schmalz im Braunschweigischen schon 8 Taler, ein Huhn 9 Kreuzer, im Jahre 1820 ein Lamm 5 bis Die Rose unö Vor Lanöftreicher Der alte Landstreicher lag im Staub der Heer

. Die eine war übergrotz, ganz entfaltet, eine Spättose . . . Sie hatte etwa» Derbe» in ihrer Art, sah au» wie manche der hübschen Wlrtsfrauen, denen er auf setnen Wanderungen begegnete: prächtig und resolut, doch dort schon, wo die Ueberreife beginnt, wo morgen vielleicht schon die Blätter fallen werden. . .! Die andere Rose aber — ach, diese Rose am Stock daneben...IE» tat so wohl, sie zu sehen ...! Unendlich wohl...! Ihr Anblick, der feine Dust! Ihm war. als atmete sie ihn an, beim Sprechen. Deutlich hörte

er ihre Worte: „Ja, ich bin eine von den Rosen aus Mutters Garten ... ! Erinnerst du dich noch, wie dein Vater die blühenden abschnitt und du als Kind daneben standest und stauntest? Dann — an dem Morgen, an dem du das Vaterhaus ver liebest . . . Drei von meinen Schwestern hast du damals abgebrochen, legtest ste auf das Grab der Eltern, bevor du fortzogst. . .!' Der Landstreicher lehnte fich gegen den Gartenzaun, Schatten legten sich vor feine Augen, aber er suchte die Rose immerzu mit den Blicken. Don

ihr schien es so ganz eigen zu strahlen... wie das letzte Licht.. .1 Was für eine Schönheit! Reinheit — Duft.. .1 Immerzu schenkte ste! Das war Jugend und doch ein stilles Sichgenügen! Davon hatte er vielleicht zu wenig besessen, da ihn immer die Unrast auf die Straße, die Wanderschaft trieb ... In ihr, dieser Rose, war Frieden und Wachsen ... Wie wundervoll die Blätter am Rande fich bogen, das schien wie au» feinstem, zartestem Porzellan! Wie dieser Wassertropfen darauf erglänzte. Ein Diamant

war'» — keine Träne! „Ja, das Leben, für ihn, den mühen alten Vaganten, war es Schmerz, Demütigung. Mühsal und Entbehrung gewesen, vielBitternt»! Und doch, er fluchte diesem Leben nicht! Ich habe «» eben nur nicht richtig gelebt, sagte er sich jetzt, vor dieser Rose, seiner letzten Freude, dies alle» verkörpert, was er verfehlt hatte. Er war nur in dt« Irre gegangen, die staubig« Stratze, statt den Gartenpfad . . . Als der Befitzer de» Garten» den alten Mann entseelt im Staub der Straße fand, mit dem so setlsam

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Dolomiten
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Page 6 of 12
Date: 18.01.1930
Physical description: 12
einer Dollarprinzessin von Felix N a b o r. (Nachdruck verboten.) 5. Fortsetzung Rose-Mary riß mit einer heftigen Be wegung bie goldene Ros« von ihrer Robe und rief: „Ich schäme mich wahrhaftig, diesen eitlen Schmuck, den Siegerpreis einer Schön heitskonkurrenz, zu tragen. Er ist ein Hohn auf das Sinnbild der Tugend, das der Heilige Vater nur den Auserwählten schenkt. Wie oberflächlich ist doch unser Leben, wie eitel tknd vergänglich die Schönheit!' „Sie machen sich schlechter, als Sie in Wirklichkeit sind,' sagte

Baron Glonn. „Nach , meiner Ueberzeugung können Sie getrost den Vergleich mit dm edelstm Frauen aushaltm; bei aller modemen Zerfahrenheit ziert Sie deir ^höchste Adel der Seele — und überdies haben Sie ein goldenes Herz, so daß man Ne in Wahrheit eine „goldene Rose' nennen kann.' Errötend wehrte sie seinem Lobe und er hob sich, um zu ihren Gästen zurückzukchren. „Auch ich muß gehen,' sagte Baron Glonn. „Leben Sie wohl, schöne, teure Rosenköniginl Ich wünsche Ihnen alles Glück für die Zu kunft

und recht viel« Rosen 'ns Ihrem Lebenspfad.' Er küßte ihre Fingerspitzen und ging, seiner Erregung kaum mchr Herr werdend, nasch davon. Rose-Mary preßte die Hände auf ihr heiß pochendes Herz, und ihre schönen, stolzen Augen füllten sich mit Tränen. Ein wilder Schmerz zerriß ihr Herz und die stolze Rosen königin weinte wie ein Kind. Als sie nahende Stimmen hörte, flüchtete sie rasch in die blaue Grotte, deren grüner Vorhang von Schlinggewächsen sie völlig verbarg. Niemand sollte die stolze Nose-Mary

ein beständiger Kampf, eine ewige Hölle, denn sie ist, wie Kundry, eine richttge Höllen, rose. Ich wäre der Sklave ihrer Launen — und das will ich nicht sein. Mag sie meinet wegen Hren Chauffeur heiraten — täte ift’s egal.' Seine Mutter küßte ihn stürmisch. »Llch, was bin ich froh, daß du so vernünftig bist,' rief sie erfreut. „Nun wollen wir aber gehen, sonst fallen wir doch noch dem Bankerotteur in die Hände. Komm, hier ist ein Seiten ausgang, durch den wir ungesehen ent schlüpfen können.' Mutter und Sohn

verließen rasch das Haus, wie di« Ratten das sinkende Sckfiff. Rose-Mary zitterte vor Wut und Scham, als sie aus ihrem Versteck« trat. Die beiden hatten ihr das eigene Bild wie in einem Spiegel gezeigt. O, was war sie für ein er- bärnÄlches Wesen, voller Fehler und Un tugenden. Ach, wie viele Domen hotte die goldene Rose!... Eine Höllenrose hatte Henry sie Aber aus > Wort maßl Feigling t Schuft! In «r sie, verfö hätte ihn d Brennende weil dieser und ein fa hatte. Crw haßte sie ih mal meinet werde dick

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 09.05.1939
Physical description: 6
Register' gestanden. Der Fall Alarjorie Rose Anfang vorigen Jahres staunte ganz U. S. 21.. als in der Neuausgabe des „So cial Register' der Name ..Miß Marjorie Rose fehlte. Seit fünf Iahren hatte diese junge Dame im „amerikanischen Gotha' eine ganze Seite in Anspruch genommen. Sie figurierte mit mehreren Adressen, ihrem Geburtstag, der Bemerkung, daß sie nur auf Einladung empfange, und ei nem Stammbaum, der teils auf Aulius Cäiar, :eils auf Karl den Kahlen zurück ging. Niemand kannte Miß Marjorie Rose

fe, die altes Eisen an Bord haben. Denn in mehreren Fällen konnte beobachtet werden, daß Skorpions in großer Zahl unter den Eisenplatten verborgen saßen und den Dockarbeitern gefährliche Ver letzungen brachten. Damen der damaligen Newyorker Gesell-, hxjmiiW nam. schast, geladenen Gäste herauszugeben. Er! u>anh sich ganz Newyork, vierzehn Tage fand einen kleinen Drucker, der ihm die l spà ganz U. S. A. in Lachkrämpfen: ^''^Miß Marjorie Rose war ein — kleines Herstellung kreditierte, und seine Idee sani

ka über den Reinsall von Miß Berthe M. Eastmond. Dann wurde „Miß Marjorie Rose' von neuen Sensationen abgelöst, und die Allmacht der „grauen Eminenz' erlitt nicht die geringste'Einbuße. Ja, sie äußert sich seither sogar noch rigoroser u. unerbittlicher als ehemals. „t4?'.Kàchmptà- Me AilfnaWe des PrsM Ser Mimesten Ssillmke M/izf Diät Ein Skorpion hak gestochen... Wenn man unter dem alten Eisen auf den Schiffen aus China Skorpione in so großer Zahl findet, dann ist die Anwe senheit dieser Geschöpfe kein Zufall

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 04.10.1922
Physical description: 8
?' „Du sollst die Frage aussprechen, die eben in deinen Augen lag.' . „Lag eine Frage darin?' Er nickte. „Du weißt es, aber ich will dir auch ungefragt antworten: Also, ich habe Rose-Marie Wernburg nicht vergessen, im Gegenteil hat es in all den Wochen nicht einen Tag gegeben, an dem ich nicht mit Sehnsucht an sie gedacht hätte! Und wenn ich mir vorstelle, daß ich sie heute abend wiedersehen soll, so könnte ich mich wie ein Kind freuen. Trotz dem bin ich mit meiner Selbstprüsung noch nicht zu Ende. Ich weiß

. Die in den Sommer monaten erzielten Rieseneinnahmen — tägliH zwischen 25 bis 30 Millionen für Speisen allein — sinken und die Frequenz slaut ab. Man kann sich von den Umsätzen eine Vorstellung machen, wenn man erfährt, daß der Rathauskellerwirt „So genau glaubst du sie schon zu kennen nach dieser einmaligen Begegnung?' „Meine liebe Gladys, es gibt Menschen, die man. in fünfzig Jahren nicht kennen lernt und welche^ die man schon auf den ersten Blick richtig einschätzen kann. Zu den letzteren gehört Rose-Marie

, bis Dick eintrat. Seine Augen hingen wie gebannt an Rose- Maries Gesicht, das bei seinem Anblick tief erglüht war. Ja, er sah es ganz deutlich — ein tiefes Not stieg in ihre Wangen. Er begrüßte die Geschwister, trotz seiner Er regung. in der ihm eigenen frisch-fröhlichen Art, die keine Beklemmung aufkommen ließ. Und schnell war er mit Rose-Marie in einer munteren Unterhaltung» Hans Wernburg beteiligte sich nur wemg daran« Seine Augen gingen immer wieder erwartungsvolv zur Tür, durch die Gladys Forest

hereintreteir mußte. .. . . „ Endlich erschien sie m emem schwarzen Abend kleid, das sich weich um ihre schönen Glieder schmiegte. Absichtlich hatte sie eine besonders ein-; fache Toilette gewählt, um nicht gegen Rose-Marik

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 07.01.1876
Physical description: 8
, daß Jedermann Rudolph für den Mörder hält, daß er eS für alle Zeiten bleiben wird, wolltest Du ihm das Wort reden. Dich um einen Menschen kümmern, welcher gestern von zwei Gendarmen tranSportirt von allen Buben verspottet und verhöhnt da» Dorf verließ?' Der Krugwirth schwieg, aber auch Rose gab nicht so gleich eine Antwort. Sie hatte die Hände jgefaltet und starrte mit dem Ausdruck der grenzenlosesten Verzweiflung vor sich nieder. Sie hörte kaum noch, waS der Bater sprach, aber die letzten Worte

sie so, daß sie hülfloS wie ein Kind Schutz bei den Eltern suchte. Die Worte des Baters zeigten ihr erst, wie jämmer lich, wie erbärmlich sie gehandelt, und eS war, als ob diese Ueberzeugung ihr plötzlich den verlorenen Muth, ihre Festigkeit und Besonnenheit zurück gab. Sie trocknete ihre Augen und dann schien sie wieder die Rose mit dem „Starikopse' zu sein. Der Vater wunderte sich gewaltig über die plötzliche Umwandlung, welche mit dem Mädchen vorgegangen war „ Ja, Vater, ich möchte nicht allein das Wort

aber müßte erbärmlich gewesen sei«, wenn sie gleich beim ersten Anstoß verschwunden wäre. Ich habe es Rudolph gelobt, sein Weib zu «erden, Freud' und Leid mit 'hm zu theilen. Nun, das Leid ist früh genug gekommen uud obwohl ich noch nicht sein Weib geworden bin, will ich'S doch mit ihm theilen, mag kommen, was da will.' Sprachlos hatte der Wirth vom .Erlenkrug' seiner Tochter zugehört. DaS war wieder dieselbe Rose, wie zur Zeit, wo noch kein Sturm sie berührt und geknickt hatte Da stand

sie wieder vor ihm. wie sie bereit« oft vor ihm gestanden, wenn sie ihren Willen hatte durch setzen wollen, und aoch niemals that sie es vergeblich- Aber heute war er nicht zum Nachgeben geneigt, auch in ihm war der Starrsinn lebendig geworden, wo e« sich um seine Ehre handelte. Wie Rose entschlossen war, ihn, dessen Name nur mit Verachtung genannt wurde, nicht zu verlassen, so war er entschlossen, sein Kind frei zn machen von dem Irrthume, und niemals seine Ein willigung zu einer Verbindung zugeben, welche die Um stände

mochten sich so günstig für den Angeklagten ge stalten wie sie wollten, für Rose eine unglückselige Ehe werden mußte. „Rosa,' sagte er daher, nachdem er endlich seine Fassung wieder erlangt, mit verfinsterter Miene, »Du hast in mir allzeit nur den allzu gütigen Vater gesehen. Ich habe lange eingesehen, daß eS besser gewesen wäre, ich hätte Dich streng gehalten und niemal» Deinen Wille» gethan. Auf den Erlenkrug und sein? Besitzer ist nimmer der seiseste Fleck gefallen und obgleich ich Dir mehr

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 22.02.1938
Physical description: 8
. Mein Platz ist in der Blütenmitte die ser Rose des Sinnbilds. Und während die wahrnehmbare Welt mit der Begren zung unseres Blickfeldes aufhört, finde ich die Bewohner Irans bescheiden, wenn sie lagen: „Jssaghan nesfi djian' („Jspa han, die Hälfte der Welt'). Denn bei ihrem Anblick drängt es mich zu sagen: Jspahan enthält die Welt. Hier eint sich alles zum Triumph der brett, ben den Glanz einer benachbarten Mo schee, denn sie sind einsarbig und einfach in ihrer Linienführung. Die Fayenceta- cheln

Daseins vor Augen zu haben. Dort, wo der Tod nirgends in Erscheinung tritt, hat es der Mensch an gesichts der altersschwachen Bauwerke und der immerwährenden Jugend der Blumen allezeit vor Augen, daß zwar das Werk der Kunst zerfällt, das Leben sich ewig behauptet. Der Nadelbaum gibt der orientalischen Landschaft das Gesicht. Es ist hier keineswegs die unabänderlich düfterfarbene Zypresse, sondern der ge schmeidige Helmbusch, die im Winde sin gende Harfe: die Pappel, die welkt und grünt. Die Rose

verblüht, treibt wieder Knospen und scheint immer neu. Und jedesmal. ìvenn sie stirbt, gewinnt man aus ihrer Krone ein köstliches Oe>, einen bezaubernden Duft. Die Rose und der Pappelbaun, Jspahans find die Sinnbil der der Liebe ... Aufrichtig bewundere ich das der Um gebung angepaßte Aeußer? der Einwoh ner. Von gewichtigem Aeußeren, scheinen sie keine andere Aufgabe zu haben, als möglichst würdig „die Spaziergänger' darzustellen, wie sie der vornehmen Pro menade Jspahans entsprechen. Zu Fuß, eine Rose

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Dolomiten
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Page 5 of 8
Date: 26.03.1930
Physical description: 8
Ver lobung foiorn müßte.' Im hellen Sonnenschein des Wintertages stiegen sie bergan. Rose-Mary schritt rasch und tapfer voraus» nichts an ihr verriet, daß dies ihr letzter Gang und «in Todeswsg sei. Nur in ihren Augen stand «ine tiefe Trauer; es war doch hart und bitter, fo jung aus dom Loben gehen zu müssen. Henry in feinem stutzerhaften Sportanzug, mit «der aufgeblähten Ballonmütze, der riesi gen Schneebrille und dom schwarzen Kodak, auf dem Rücken, sah aus wie «in unförmiger Berggeist

oder wie ein Kobold, der zum Lachen reizt. Rose-Mary hatte auch fokundenkang ein Lächeln für ihn, aber dann legte sich wieder der düstere Trauevschloier über ihr Gesicht. Ganz draußen vor dom Dorfe, wo der Weg. die Ammer überbrückend, abgweigt und zum Totenbichl führt, begann Henry seinen Erobevungsfoldzug. „Ich habe das -tte Europa gründlich dick,' sagte er. „Die Leute sind rückständig wie Kulis. Will wieder hin über nach Newyork. Kommst du mit?' „Mt dir?' fragte sie bÄustigt. _ „Als meine Foau

— felbftoerstöndkch.' „UM dein BewvlchMd WSatovgMtevS^ \ „Pah — inzwischen hat sich vieles geändert, Rose-Mary. Wir sind ums nähorgekommen.' „Meinst du?' sagte sie bitter und dachte an Otto Heinrich. „Wir sind uns ferner als je.' „Wir haben doch die gleichen Interessen und ein gemeinsames Ziel, Du sollst es schön haben, meine Toure! Alles sollst du haben, was ich begehrst.' „Es gibt Dinge, die man nicht mit allem Geld der Erde kaufen kann.' „Was denn?' „Das Glück. „Ich bist' es dir —' Sie blickte ihn spöttisch

, ober sie wich ihm gewandt aus und er schlug, so lang er war, in den Schnee. Rose-Mary lachte kurz. Henry rappelte sich aus dem Schnee empor, juchte seine zerquetschte Schneebrille in Ord nung zu bringen und lachte in sich hinein: „Heute Abend bin ich am Ziele, dann kann mir das alte Europa geftohlon werden.' Schweigend gingen sie weiter. Die Luft uw von solcher Machest, daß man m die I Unendlichkeit zu schauen glaubte. In wunder- ' «barer Reinheit erstrahlte die Alponkette, ein himmelftürmender

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 05.02.1879
Physical description: 4
10 fl.. Wörgl 100 fl. Sölden 100 fl.; den Schubstationen Telfs 30» fl- und Kufstein 125 fl. tMerarisches.), .,Dr.^Ludwig Steub, der sich auf seine etymologischen Studien in Tirol ebensoviel zu gute thut, als er M in anderer Weise verdienstvoll um unser Land gemacht hat. ließ in der Stuttgarter VerlagZhandlung von Ad. Bonz und Comp. als jüng stes Kind seiner Muße und Laune ein Büchlein „D i e Rose der Sewi. Eine ziemlich w ahre Geschichte aus Tirol', erscheinen. Der Verfasser hinterlegt darin neuerdings

dieser Bände war. Alle die das miterlebt und erfahren haben, lächeln deshalb über die Lamentationen des gelehrten Doctors uud bemerken mit Äeüaüern, wie'sehr solche ihm bereits zur Gewohnheit geworden und wie sie sich schon geradezu in eine^ Form^ kleiden, die vermuthen läßt, als sei es dem geschätzten Etymologen undTirol- reiseWeÄ'Wt so sehr um Tirol sind die Wissenschaft, als vielmehr um AH,Lob und schöne Worte zu thun gewesen. Doch genüg hievon. Was. in der »Rose der Sewi' Anstoß erregt, find die ganz

. „Die Rose von Sewi' ist in Franz Moser's Buch- und Kunsthandlung zu haben. s—. — Wie wir vernehmen, gibt der Reiseschriftsteller Max Herz sein Buch über die österr. Bade- und cli- matischen Curorte im Vereine mir Herrn PM. Polzer in Meran nunmehr auch in russischer und französischer Sprache heraus. Es dürfte dies in soweit von großen Nutzen sein, weil namentlich viele Russen die Bäder und Curorte Oesterreichs frequentiren. —u. VerjHieäeae«. (Ein braver Ireund.) Es steht Einer des Nachts auf und läuft

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Dolomiten
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Page 5 of 6
Date: 27.09.1939
Physical description: 6
Wüsten gegen das Schiff an. Fritz sitzt auf dem Promenadendeck, raucht und döst. Erst gegen 2 Uhr entschließt er sich, seine Kabine aufzusuchen. Als er die Tür öffnet (Fritz beherbergt keine Kostbarkeiten in seinem Koffer und hat daher nicht die Gewohnheit, seine Kabine zu verschließen, wenn er an Deck geht) und nach dem Lichtschalter tastet, meint er einen zarten Hauch von „White Rose' zu spüren. Merkwürdig! Er hat doch vorhin gar nicht so intensiv an Gwendolnn Gilbert gedacht

. Gründlich! Wenn Sie es wünschen, werde ich noch mehr tun. Ich werde alle Beziehungen zu Mister Bardenfleet auf- gebenl' „Warum sollten Sie das. Mistreß Gil bert? Herr Bardenfleet hat es immerhin wohl gut gemeint.' Verdammt, wie schwer das Snrechen ist! Diese unerträgliche Wärme in der Kabine! Der zarte Duft von White Rose! Man . . . man müßte wenig stens den Ventilator anstellen! lassen wir il>p. Es ist töricht, nicht mastr. d'ß wir uns in dieser Stunde über Mister Rardenfleet unterhalten ' Immer

schwerer wird der Duft .von White Rose. Also jetzt muß man den Ven tilator anstellen! Fritz bewegt sich zwei Schritte vorwärts. Aber in diesem Augen blick macht er eine überraschende Entdeckung. Auf dem heruntergeklappten Schreibtisch dort In der Nische lag, als er heute abends die Kabine verließ, ein Buch. Reisehandbuch von Niederlöndisch-Jndien. Daneben lag der Brief Erasmus Keulens. Das Buch liegt auch jetzt noch da. Der Brief aber nicht. Fritz vergißt für einen Moment die Gegenwart der Frau

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