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Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 26.01.1911
Physical description: 8
an, daß er durch seine direkten Verbindungen mit großen Finanzunternehmungen in der Lage sei, sofort Geld zu beschaffen. Wenn sich Geldsuchende an ihn wandten, ließ er sich teils als vorauszusichernde Provision Wechsel ausstellen, teils ließ er sich für die geforderte Darlehenssumme mehrere Wechsel ausstellen, ohne aber ernstlich für die Auftraggeber zu arbeiten; aber dafür übergab er die Wechsel gegen Kasse anderen Personen (meist dem mitbeschuldigten Schlossermeister Peter Maier in München oder einem gewissen Cramer

in München), welche die Wechsel diskontierten und die Akzeptanten bei Nichteinlösung einklagten. Die Austraggeber hatten aber von Baumgartner für ihre Wechsel niemals Geld bekommen. Auch zwei von Baum gartner angeblich redigierte Zeitungen: a) „Grund stück-Zentrale', internationales Organ für Liegen schaftsverkäufe, herausgegeben angeblich in Zürich, Hornergasse 13, in Wirklichkeit gedruckt und redigiert in München, b) „Kleiner internationaler Verkehrs- u. Finanzierungs-Anzeiger', herausgegeben

hatte. Diese wurde aus folgende Weise eingeleitet. Zuerst erhielt der Besitzer eine Karte, womit angefragt wurde, ob er sein Anwesen zu verkaufen gedenke. Als diese Karte mit ja be antwortet wurde, erschien am 10. Mai 1910 der Agent Strubel von München, welcher die Jnserierung des Anwesens im erwähnten internationalen Verkehrs- anzeigerdes Baumgartner übernahm, AlsJnserierungs- provision mußte der Beschädigte 2 Wechsel zu 4W Kronen übernehmen. Am 13. Juni 1910 kam der Geschäftsvermittler Baumgartner

des Anwesens. Es wurde auch ein bezüglicher schriftlicher Vertrag abgeschlossen und dabei vereinbart, daß der Verkäufer eine Provision von 1200 Kronen für den fraglichen Gutsverkauf zu leisten habe. Dabei wurde der Verkäufer von Baumgartner bewogen, 4 Stück Wechsel mit zusammen 1200 Kronen zu unterfertigen. Baumgartner ver sicherte, daß der Geschäftsabschluß, nachdem der Handel mit dem Käufer Wyler so weit gediehen sei, sicher in 14 Tagen zum Abschluß gelangen werde. Glaublich Ende Juni 1910 erhielt

würde. Wenn Sie nicht im Besitze des Geldes sein sollten, so suchen Sie sich dasselbe auf einige. Tage auszuborgen, denn es fließen Ihnen genügend Mittel zu, den Verpflichtungen in den nächsten Tagen wieder nachkommen zu können, er halten Sie doch durch den Verkauf eine bedeutende Anzahlung. Freundlichst grüßt Strabel in. p., Wilhelm Baumgartner. Internationales Finanzie rungsbureau, München.' Nachdem der Verkäufer der Aufforderung zur Reise nach München keine Folge leistete, schickte Baumgartner die fälligen Wechsel

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Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 13.07.1916
Physical description: 8
sie doch einen Grund haben!' „Den habe ich — der Wechsel —' „Nützt Ihnen nichts/' fällt sie lebhaft ein, „so viel verstehe ich schon von der Sache.' „Sie irren sich. Denn wir werden, was Sie für diesen Wechsel erhalten, teilen. Unter dieser Bedin gung erhalten Sie ihn!' Jetzt verstand Silvia. Der Mann war ein großer Gauner. Aber er war dumm, der Wechsel nützte ihm ja doch nichts. „Heute noch werde ich dem Baron schreiben!' sagte sie rasch. Er nickte. „Schön, schön! Tun Sie das!' „Und er wird ' „Nichts wird er tun

! Denn' — er stockt — „denn der Baron ist tot und bereits begraben.' silvia taumelte. ..Sie lügen!' murmelte sie. Da trat er dicht an sie heran und raunte ihr zu: „Verlieren wir nicht noch mehr Zeit. Ich will zu Ende kommen! Sie glauben selber nicht, daß ich lüge-, denn es hätte keinen Zweck, den Baron totzusagen, wenn er morgen oder übermorgen hier eintreffen und Ihnen — wie es schon in seinem Briefe steht — nebst einem kräftigen Händedruck das Geld übergeben oder einen neuen Wechsel ausstellen kann. Diese Lüge

wäre ja zu dumm. Der Baron ist tot, und der Wechsel wird nur dckm eingelöst werden, wenn wir die Summe, auf 223 die er ausgestellt ist, teilen. Ihr Wechsel bleibt in meiner Hand, bis Sie mir die vollste Sicherheit geben, daß ich zu meinem Gelds komme.' „Das heißt, zu meinem!' konnte Silvia sich nicht enthalten, einzuwenden. Er warf ihr einen bösen Blick zu. „Lassen Sie die Wortspielerei. Ich gestehe ganz, offen: ja, ich habe einen schlechten Streich vor, und da ich weiß, daß Ihre und Ihres Mannes

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