¬Der¬ Sammler : Organ für tirolische Heimatkunde und Heimatschutz ; 5. 1911
einen Teil zurückbehalten zu haben (Mayrhauser, Urkundenbudi v. Neustift Nr. 788, p. 598). Di essen (Aug.-Chorherren) erhielt 1158 vom Graf Hein rich von Wolfrathshausen alles, was er in Bozen an Weinbergen, Aeckern, Leuten etc. besass ; ferner vom Grafen Berditold v. Andechs 4 Höfe, davon einen zu Bozen (Mon. Boica VIII. 126,128). Das Hochstift Freissing tritt schon frühe (855) als Besitzer von Weinbergen in Bozen auf; 1141 wurde ihm das Collaturredit auf die Pfarre Chelrc (Gries) zuerkannt (Fontes zer
. Austr. XXXI. p. 16 u. 99), die das Hochstift 1.411 den dor tigen Augustinern überliess. Der Mittelpunkt der freisingischen Besitzungen in Bozen bildete die villicaria in Cheller (heute Perlhaus bei der oberen Kirche in Gries), später Freisinger- Torggl genannt. Mach Angabe des Bischof es Konrad III. von Freising wurden hier 1310 nicht weniger als 70 Fuder Wein im Werte von 140 Mark eingeliefert (Fontes XXXII, p. 55). Wiewohl aber die freisingischen Besitzungen in Tirol stark zu sammenschmolzen
, so zählt dodi eine Ruralfassion des 18, Jahr hundert noch 76 Grundstücke auf, die an die Freisinger Torggl Grundzins oder Zehent zahlten, so der Trainer-, Blass-, Schaller und Mühldorferhof in Gries. Frauenchiemsee 0. S. B. besass 1749 ein Stück Wein feld von 17 Gräber und eine Viehhütte am Fagen in Gries (Raittbuch 1749). Herrenchiemsee erhielt 1150 von Dietmar von Zeiz- heringen einen Weinberg in Campill b. Bozen, 1180 einen solchen von Wilhelm Pfarrer von Quantil, ebendort gelegen (Mon. Boica IL 315
, 340). Neustift bei München besass 1170 Weinberge und Aecker in Campill (Bozen-Zwölfmalgreien), in Russan (Gries, gegen