Belcuchtungseffckte einer tiefstehenden Sonne vielfach ersetzt. Dagegen lässt sich nicht'eben behaupten, dass ein Felsberg im Schneekleide an Grossartigkeit gewinnt. Das Gegenteil kann viel leichter eintreten, wenn die klare Frostluft den Berg in greifbare Nähe bringt und die gewaltigen Dimensionen im Verhältnis zur vorgetäuschten geringeren Entfernung verkleinert. Ein Felsblock, mit Schneestaub bereift, giebt im ganzen das Bild des gewaltigen Felsbergcs wieder, die richtige Beurteilung
Bild zu erhalten. Die prächtigen Einzelheiten der Landschaft, die den Unbefangenen in aufrichtiges Entzücken versetzen, schliessen sich durchaus nicht zu einem malerischen Gesamtbilde aneinander, welches einer strengeren Kritik erfolg reich standhalten könnte. Die beiden Hauptberge der Gruppe senden ihre inneren Profillinien in tief einschneidendem Winkel gegen einander, wogegen die zarteren, durch die Entfernung gedrückten Felsgipfel des Hintergrundes noch mehr zurück treten. So entsteht
eine weite Kluft, die das prächtige Bild der Gruppe in zwei un vereinbare Hälften zerteilt. Vergebens suchte ich diesem Mangel zu begegnen und irgend eine geeignete Baumgruppe zu erspähen, die bei zartem, durchsichtigem Bau die zerfallenen Teile verbände. Was auch im Sommer nur unter Beschwerden gelingt, wird oft im Winter unmöglich. Der tiefe Schnee abseits des Weges zwang mich zum Rückzug, und ich begnügte mich mit einer ganz schematischen Aufnahme, welche wiederzugeben mir die Ausstattung des Buches
verbietet. Ja, wenn es der Photographie nur gelänge, die natürlichen Farben zu bringen, da Hesse auch noch ein mittclmässiges Bild die mangelnde Formschönheit verschmerzen. In diesem Falle hätte sich allein schon gelohnt, nur das prachtvolle Blau festzuhalten, welches im Halbdunkel der beschatteten schneeigen Felswände in tausendfältiger Abstufung als ein Reflex des tiefdunklen Himmels sich darbot. Um drei Uhr traten wir den