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Der Burggräfler
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Page 10 of 16
Date: 06.09.1911
Physical description: 16
und billig 4k. 3dttMg — O klassisch edlen Zügen, königlicher Gestalt, eine Aristokratie vom Scheitel bis zur Sohle. Die Jüngere rosig, fast kindlich zart, ein reizende« Bild unberührter Reinheit. Sie lacht so frisch und fröhlich und neigt daS Köpfchen vor, daß da« reiche Blondhaar tn der Sonne aufleuchtet wie eitel Gold. „Also du willst gar nie heiraten, Franziska'? Ja, warum denn eigentlich? Du lieber Gott, ich begreife das nicht/ lieber das ernste Gesicht der Angesprochenen zuckt ein gering schätziges

gründen, sei eS auch mit mühevoller Arbeit, aber lichte, freie Bahnen wandeln.' Mit großen Augen hatte Wilma zuge- hört: „Bon dem ganzen Krtms Krams verstehe ich noch weniger, Schwesterherz. Nur soviel ist mir klar, daß du dte hochgeborne Baronesse Franziska v. RemmerSdorf bleiben willst, vielleicht wirst du tn vorgerückteren Jahren eine edle StiftSdame. Da bin ich anders geartet. So heiß rollt das blaue Blut nicht tn mir. Ich bin froh, wenn ich jemanden finde, an dem ich einen Halt und eine Stütze

habe, dem ich in Liebe und Treue vertrauen darf. O, warte nur, Franziska, mir ahnt es, daß sich unser Schicksal schneller erfüllt als du denkst. Vielleicht sind die Beiden schon auf 3 - dem Wege, die für uns best mmt sind und seiner Bestim mung entgeht der Mensch niemals, das sagte unsere selige Mutter stets. O, ich höre Schritte, daS Schicksal naht.' Sie beugte sich au« der Laube und brach In ein schallendes Gelächter aus. „Steh' doch, Franziska, unsere Bestimmung.' Durch den Garten hastete eine kleine, alte Person

sie zu Franziska, „aber der Herr Baron sch'ckte soeben den Martin mit dem Auftrag, biS 2 Uhr ein gutes Diner zu richten, gnädiger Herr Baron bringe zwei Gäste mit, wollte ansragen, Wa ich zu tun habe.' Franziska lächelte: „Ihre berühmte Kochkunst zeigen, Mamsell Dorchen. Doch, warum wenden Sie sich de- Menüs wegen nicht an Tante Sofie?' „Gnä dige Frau Baronin ist noch nicht vom Morgenspaziergange zurückgekehrt, Baronesse.' „Weißt du nicht,' warf Wilma ein, „daß unsere liebe Tante behauptet, seit ihren Marsch

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Der Burggräfler
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Page 9 of 16
Date: 08.11.1911
Physical description: 16
) können zwar gut reinigen, ruinieren aber In kurzer Zeit jede Wäsche. Das beste und ver läßlichste ist unbedingt Schichts Frauenlob-Waschexträkt. - '!? - Gatten, wohnen Sie hier und lassen Sie mir Armen die Freude, mich an Ihrem Glücke zu sonnen.' Franziska ordnete unter seinen Worten die Blumen aus dem Tische, um ihre Bewegung zu verbergen. Dann setzte sie sich ihm gegenüber. „In einfach schlichter Weise hat einst ein edler Mann um meine Hand geworben. Ich aber — war «tn junges, verblendetes Geschöpf

, vom Adelsstolz durchdrungen und ln meinem Hochmute wies Ich Ihn mir höhnischen Worten zurück, Ihm stolz zurusend: Niemals wird rin Bürgerlicher mein Gatte. Gott hat mich gestraft für meinen Stolz, in jeder Welse wurde ich gedemütlget. — Aber er war mir auch gnädig. Ich erkannte das edle Herz dieses Mannes; setn selbstloses Leben hat ihn geadelt, daß er vor meinen Augen groß dasteht wie ein Fürst. Es ist ein wahres Wort, das Tante Sofie mir sagte, das ist des Menschen höchster Adel - gut zu sein.' Franziska

schwieg mit glühenden Wangen und Brandt erfaßte freudig ihre Hände. „So wäre Ich in Ihren Augen kein Bürgerlicher mehr, Franziska, und somit darf Ich bitten, daß Sie mein Weib werden?' „Ja,' sagte sie einfach und feierlich. „Und Gott ist mein Zeuge, ich will ein demütiges Weib werden, Ich will durch Liebe meinen Stolz sühnen.' Leise öffnete sich die Türe, Tante Sofie blickte herein und wollte sich gleich zurückziehen. „Nein, nein,' rief der Doktor lebhaft, „nur her, Tantchen, beglückwünschen

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