BÖ iTAGBlATT Nr. 70 C.C.P. Montag, den 26. März 1945 1 Lira 3.lahrgana Unsere Pflicht 8t. Loren, 26. Mürz. ln den jetzigen Wochen und Tagen gellt der Kampf an den Fronten hart auf hart. Die schwerste Prüfung, die. je dem deutschen Volk im Verlaufe seiner Geschichte auferlegt worden ist. haben wir jetzt zu bestehen, um unser Leben und unsere freie Zukunft retten und sichern zu können. Hallen wir nicht durch und gehen wir mit unseren Kräften und mit unseren Ner ven
ausgegeben, daß dieses Jahr die große Wende des Krie ges bringen wird und bringen muß. Auch wir müssen uns in unserem Tun und Lassen an dieses Wort halten, ihm glauben und vertrauen und dem geben terischen Ruf der Stunde folgen. Kei ner von uns will den heroischen Un tergang des Volkes. Wir wollen rieht aus der Welt und aus der Geschichte, verschwinden, so wie die Feinde in ihrem verbohrten Haß uns dies zugo- daclit haben. Wir wollen weitcrleben und auch unseren Nachkommen das Leben, die Heimat
ja auch nicht durch die Wallen entschieden, sondern durch das Problem der Ner venstärke. Damals hat das deutsche Volk in letzter Stunde die Nerven ver loren und es hat diesen Anfall der Schwäche bitter büßen müssen. Heute wären die Folgen eines solchen Ver sagens noch weitaus größer, ja sie sind überhaupt nicht !ibzuschät?en, denn der Haß, der uns heute entgegensteht, ist noch viel größer als damals, und die Skrupellosigkeit, mit der der kom mende Friede nach den Plänen unse rer Feinde gestaltet werden soll, hat geradezu
zum General führt. Zn Beginn des Ostkrieges ist Wlassow - unter Tiinoschenlco Divi sionskommandeur. Im Frühjahr 1942 halte er den Auftrag, die cingekessel- i'e 2. sowjetische Stossarmee aus ei ner gefährlichen Lage zu befreien. Nach anfänglichen Erfolgen unter liegt Wlassow in einer Kesselschlacht und gerät am Wolchow in deutsche Gefangenschaft. Nach seinen eigenen Erzählungen habe er damals, nur noch von wenigen seines Stabes um geben, in auswegloser Lage und der Vernichtung gewiss, über den Sinn
