durch das Tiroler Land und nahmen, was ihnen lieb war, brandschatzten die Höfe, immer ärgere Kunde drang nach dem einsamen Berghof. Oftmals schaute der Bauer jetzt während der Arbeit draußen auf und sein Blick ging sorgen voll hinunter ins Tal. Sollte das alles vernichtet werden, was Geschlechter in Jahrhunderten auf gebaut hatten? Nein, nie! Das Osterfest war vorüber. Nicht wie in anderen Jahren hatten die Osterfeuer auf den Bergen geloht, in engem Kreise hatte man die Osternacht auf dem Hofe gefeiert
hatte sie vor die Haustüre ge rufen. Lohende Fackeln leuchteten drunten im Tale auf. Der lange Hias, der Sohn des Wiesnerbauern uus dem Tale, kam den Berg hochgerannt und schrie: n 'm Huf alles haben sie uns genommen und den Vater, der sich dagegen wehrte, 'den führen sie tt>rt. Ich bin geflohen, mich sollen sie nicht haben!" „So bleib bei uns hier heroben, einen mehr an unserem Tisch, dafür haben wir auch noch ein Essen", sprach der Bauer. «Ich danks euch, aber es kann nicht fein, ich will euch nur warnen", erwiderte
Hias, denn morgen, wenn die Sonne am Himmel steht, dann wollen sie heraufsteigen, ein fetter Brocken liege noch hier". '„Himmel!" Händeringend entfuhr es der Bäuerin. „Meinen Hof sollen sie nicht haben solange ich noch leb, nein, laß sie nur kommen!" Mit fester Stimme sagte es der Bauer, seine Hände umfaßten das lang sam erkaltende Holz der sonnenwarmen Bretter des Es war schon späte Nacht, als der Bildhauer mit müden, brennenden Augen von der Arbeit zwei Schritte zurücktrat, um das Geschaffene
in die kühle Wölbung ihre schmalen Finger. „Es ist schon sehr spät", sagte die ruhige Stimme der Frau. Hauses und noch einmal kam es beschwörend von sei nen Lippen: „Niemals!" Nie war ein Frühlingsmorgen so licht gewesen, wie der des nächsten Tages. 'Der Himmel'spannte sich wie eine Schale über die Berge und die Sonnen strahlen ließen die Schneefelder und Gletscher blen dend glitzern und schimmern. Als der Bauer vor das Haus trat, hielt er schätzend die Hand über die Augen, geblendet von der Helle
des Lichtes, das ihm entgegenflutete. Drunten aber im Tale stieg dünner Rauch von schwelenden Trüm mern hoch. Mit bitterem Blick wandte er sich um und ging hinüber nach der Rottachalm, sein Tagewerk zu verrichten. Der Morgen ging vorüber, der Mittag kam und es blieb in den Bergen ruhig. Im gleißen den Sonnenlicht lag das Land. Erst als sich die Sonne anschickte hinter den Bergen zu versinken, kam ein johlender Zug den Steig herauf. Festen Schrittes ging ihnen der Bauer entgegen. „Bon jour, Monsieur