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Title A - Z
Title Z - A
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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 30.01.1915
Physical description: 8
sein, denn an dem eigentlichen Kriegsgrund, dem wüsten, über Leichen schreitenden Ehrgeiz des Großfürsten Nikolaus, einer der umheimlichen Persönlichkeiten der russischen Geschichte, hat das Volk keinen Teil. In seinen werteschaffenden Ständen bestand lediglich eine ge wisse Eifersucht gegen das wirtschaftliche Oesterreich- Ungarn und ebenso gegen Deutschland, die möglicher weise zu einem Zollkrieg nach Ablauf der Handels verträge geführt hätte. Aber, daß das Schwert ge zogen, ein entsetzliches Hinopfern der besten

russischen Manneskraft riskiert wurde, das war nicht der Wille des Volkes, hierzu war die Triebfeder allein der verbrecherische Ehrgeiz des genannten düstern Groß fürsten, der offenbar ein zweiter „Peter der Große" zu werden sich vorgenommen hatte, an der Spitze sieggekrönter Heere in die alte Kremelstadt einzuziehen gedachte, um dann, nachdem das willenlose Werkzeug Nikolaus II. seine Schuldigkeit getan, ihn vom Thron zu stoßen und sich selbst die Zarenkrone aufs Haupt zu setzen. Nur solche ungeheure

Freveltat, die ja in der blutbefleckten Geschichte Rußlands nicht ohne Vor gang ist, kann dem gewalttätigen Großfürsten vor- geschwebt haben. Ihr das Leben von Hunderttausend^ russischer Männer und Jünglinge zu opfern, zögerte er keinen Augenblick. Doch der Himmel ließ das Bubenstück nicht gelingen. Die österreichisch-unga rischen und deutschen Truppen dringen auf russischem Boden immer weiter vor und der entscheidende große Sieg ist ihnen nicht mehr streitig zu machen. Des Großfürsten Nikolaus

Zarentraum zerstiebt, zu Bergen türmen sich die Leichen russischer Kämpfer. Um durch das Erscheinen endloser Scharen Ver wundeter in den großen Städten nicht die Erbitterung der dortigen Bevölkerung zu gefährlichem Grad zu steigern, hat man sie auf die Landstädte und Dörfer verteilt. Doch die immer größer werdende Not im ausgesogenen Lande ist nicht zu verschleiern und so ballt sich denn unabwendbar das Gewölk der inneren Gefahr. Die Schergen des Großfürsten Nikolaus in Petersburg suchen

sie durch ein alterprobtes Mittel zu beschwören: durch Entfesselung von Hetzen gegen „Fremdstämmige". Diesmal nicht nur gegen die gewohnheitsmäßigen Dulder, sondern auch gegen die baltischen Deutschen und die Finnen. Ihrem an geblichen Spionagetreiben wird die Schuld wesentlich zugeschoben, daß der „geniale" Heerführer Großfürst Nikolaus nicht den Sieg an Rußlands Fahnen zu heften vermochte. Der Rest der Verantwortung ist auf „unfähige" Generäle abgewälzt, die, sofern sie nicht den Schlachtentod fanden, durch das Kriegs

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 4
Date: 17.04.1917
Physical description: 4
Volk" zu beschlagnahmen. Außer dem werden von der Oberpostdirektion nentrali- tätswidrige Ansichtskarten eingezogen. Aus dem Leben Nikolaus' II. Die Person Nikolaus II., der jetzt in seinem eigenen Reiche gefangen ist, wurde von russischen und ausländi schen Kennern der Verhältnisse am Zarenhofe oft in widersprechender Weise charakterisiert. Daß die über Nikolaus II. gefällten Urteile infolge so zahlreicher Abweichungen niemals ein einseitig klares Bild zu geben vermochten, hat seine Haupt ursache

. Nikolaus II. wurde bei mehr als einer Gelegenheit ein blutrünstiger Tyrann ge nannt, doch kommt man der Wahrheit näher, wenn man seinen völligen Mangel an Persön lichkeit und seiner beispiellosen Schwäche reaktio nären Ratgebern gegenüber die Hauptschuld bei- mißt. Diese Schwache ist wiederum zurückzufüh ren auf den ständigen Druck, unter dem er lebte, auf die allmählich zu krankhaften Zuständen ge steigerte Angst vor einem Attentat. Darum ließ er sich systematisch von einem Netzwerk von Schutz mittel

der Geheimpolizei zum Schutze des Zaren beschäftigte Tausende von Beamten, deren ein zige Aufgabe darin bestand, Anschläge gegen das Leben Nikolaus auszukundschaften und zu ver eiteln. Ueber den größten Teil der Welt waren diese Geheimagenten verteilt, sie hielten sich kei neswegs nur in Petersburg und Moskau auf, sondern in den Hauptstädten aller Großmächte. In Rußland wurden außerdem zahlwse Spione beschäftigt, um das Leben Nikolaus zu schützen, Leute in den verschiedenen Lebensstellungen, Grafen

und Offiziere, sowohl wie Schenkwirte, Kutscher und Straßenkehrer. Die krankhafte Furcht, die Nikolaus beständig in ihrem Banne hielt, äußerte sich am deutlichsten, wenn er eine Reise unternahm. Die ganze Strecke mußte vor her genau untersucht und der Verkehr auf Stun den, oft auf Tage hinaus unterbrochen werden, denn Nikolaus konnte nie vergessen, welch große Zahl seiner Vorgänger vott Attentaten bedroht und ihnen auch zum Opfer gefallen war. Bei Spazierfahrten umgab er sich mit einer Kosaken eskorte

und itn Wagen selbst saß hinter ihm ein Kosak, dessen eine Hand den Kolben des Revol vers umspannte, während die andere auf dem Knauf des Degens lag. lieber die Vorsichtsmaß regeln, die Nikolaus in seinem ständigen Angst gefühl ersann, waren in Rußland stets die merk würdigsten Gerüchte im Umlauf. So wird ver sichert, haß der gewesene Zar sich bei vielen Ge- - legercheiten weigerte, persönlich zu erscheinen, und an seiner Stelle einen durch natürliche Aehnlich- keit, Haar- und Barttracht

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Tiroler Post
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Page 1 of 8
Date: 07.12.1917
Physical description: 8
Friedensbedürfni s des russischen Hee- ey — ü !■■■■■— Vom heiligen Nikolaus. (Schluß.) So schlich unter Freude und Bangen der 5. Dezember heran. Wie schön, wenn er zufällig den ersten, weichen Winterschnee brachte! „An- drae bringt Schnee, Mit Nicolo ist er doo", hieß es dann. Das tat so recht „himmelen". Geweckt brauch ten wir am nächsten Morgen nicht zu werden, doch war der Eintrick ins Erkerzimmer un tersagt, bis uns die Eltern abholten. „Him melsgeruch" strömte ans dem dämmerigen Raum; daß er von ein paar

Weihrauchkör nern kam, hatten wir nicht Zeit zu dmken. Goldene Federn, golden- Griffel, Hefte mit gol denem Deckel, Herzchen, was willst du noch mehr? Verzuckerte Mandeln, goldene Nüste und Kastanien. Gersten'ckst iwstangen und knrpperrge Papperlen, Aepfel und Birnen, so viel! O Km- derselist i ! Dazu Wintersachen und, seltsam Ge schick! 'gar manckmat br Erfüllung eines heißen Herzenswunsches, d n sankt Nikolaus doch nicht ahnen tonnte, da nur Mütterlein Mi wisserrn Einmal fand sich ein schönes Bilderbuch

und richtig stand beim großen „N" St. Nikolaus res offenbarte sich übrigens dadurch, daß schon vor Beginn der Verhandlungen die Truppen Waffenruhe vereinbarten und die russische Ar mee in Wolhynien mit der gegenüberliegen den Armee der Verbündeten sogar einen förm lichen Waffenstillstand abschloh, wozu den Be fehlshabern bekanntlich die Erlaubnis der rus sischen Regierung erteilt worden war. Durch die neue Lage scheint nun auch Rumänien ge zwungen zu sein, in Wafsenftillstandsverhand- lungen einzutreten

Kinderschar. Darun ter aber buchstabierten wir den etwas zweisei tigen Vers:: „St. Nikolaus mit seiner Rull Ist allen braven Kindern gut!" Ja leider, die Rute! War sie auch mit bunten Bündchen gebunden und mit Blümchen, Stern chen und Nüssen besetzt, ein mißliebiges Haus gerät blieb sie doch, zumal Mütterchen jedes mal noch die An'icht des Heiligen Geistes über dieses Instrument kundgab, indem sie sagte: „Wer seine Kinder liebt, spart die Rute nicht!" Vater steckte den birkenen Heiligen Geist

hinter das Kruzisir, wo er leider nicht allzulange im Glanze der Neuheit zu funkeln brauchte. Die Kinderjahre flogm. Wir wurden größer, und. wenigstens ich war davon überzeugt, auch gescheiter. Darum würdigte St. Nikolaus uns wieder persönlicher Besuche. Ich zweifelte nie. Immer gleich schön und himmlisch schien er mir, bis man mir mit dreizehn Jahren jäh die Binde, der Kindereinsalt von den Augen riß. Da versank mir eine Welt von Glück, eine der lieblichen und festen Verbindungen der Kindes natur

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 1 of 8
Date: 08.12.1917
Physical description: 8
sein sollten. Ueber die Verhandlungen werden amtliche Berichte ausgegeben werden. Das große Friedensbedürfnis des russischen Hee- Vom heiligen Nikolaus. (Schluß.) So schlich unter Freude und Bangen der 5. Dezember heran. Wie schön, wenn er zufällig den ersten, weichen Winterschnee brachte! „An- drae bringt. Schnee, Mit Nicolo ist er doo", hieß es dann. Das tat so recht „himmelen". Geweckt brauch ten wir am nächsten Morgen nicht zu werden, doch war der Eintritt ins Erkerzimmer un tersagt, bis uns die Eltern

abholten. „Him melsgeruch" strömte aus dem dämmerigen Raum; daß er von ein paar Weihrauchkör nern kam, hatten wir nicht Zeit zu denken. Goldene Federn, goldene Griffel, Hefte mit gol denem Deckel, Herzchen, was willst du noch mehr? Verzuckerte Mandeln, goldene Nüsse und Kastanien, Gersten'chltt'mftangen und knusperige Papperlen, Aepfel und Birnen, so viel! O Kin derseligkeit! Dazu Wintersachen und, seltsam Ge schick! gar manchmal die Erfüllung eines heißen Herzenswun'ches, d.n Sankt Nikolaus

doch nicht ahnen konnte, da nur Mütterlein Mitwisserin war. Einmal fand sich ein schönes Bilderbuch und richtig stand beim großen „N" St. Nikolaus res offenbarte sich übrigens dadurch, daß schon vor Beginn der Verhandlungen die Truppen Waffenruhe vereinbarten und die russische Ar mee in Wolhynien mit der gegenüberliegen den Armee der Verbündeten sogar einen förm lichen Waffenstillstand abschloß, wozu den Be fehlshabern bekanntlich die Erlaubnis der rus sischen Regierung erteilt worden war. Durch die neue Lage

noch einmal im Sinne der großen Papst note ausgestreckt, siegesstark und doch entge- mitten in einer vielköpfigen Kinderschar. Darun ter aber buchstabierten wir den etwas zweisei tigen Vers:: „St. Nikolaus mit seiner Null Ist allen braven Kindern gut!" Ja leider, die Rute! War sie auch mit bunten Bändchen gebunden und mit Blümchen, Stern chen und Nüssen besetzt, ein mißliebiges Haus gerät blieb sie doch, zumal Mütterchen jedes mal noch die Ansicht des Heiligen Geistes über dieses Instrument kundgab

, indem sie sagte: „Wer seine Kinder liebt, spart die Rute nicht!" Vater steckte den birkenen Heiligen Geist hinter das Kruzifix, wo er leider nicht allzulange im Glanze der Neuheit zu funkeln brauchte. Die Kinderjahre flogen. Wir wurden größer, und, wenigstens ich war davon überzeugt, auch gescheiter. Darum würdigte St. Nikolaus uns wieder persönlicher Besuche. Ich zweifelte nie. Immer gleich schön und himmlisch schien er mir, bis man mir mit dreizehn Jahren jäh die Binde' der Kindereinfalt von den Augen riß

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 12.04.1890
Physical description: 8
und dem § 74 der Ge werbeordnung entsprechenden Werkstätte; 6. Reinigung derselben während der Abwesenheit der Arbeiter. Schließlich wurde eine Resolution beschlossen, in welcher gesagt wird, daß die Arbeiter, wenn die Meister bis zum 15. d. M. den Tarif nicht aner kennen, die Arbeit einstellen. — In St. Nikolaus entstand in der gestrigen Nacht vor dem Herzleier'- schen Wirthshause zwischen Jägern und Infanteristen, wobei die ersteren durch die Stichelreden der Infan teristen herausgefordert worden sein sollen, ein Streit

. Es kam zur Verfolgung der Aufrührer, wobei es geschah, daß ein Civilift, Anton Bernhardt des Na mens und an der Sache gänzlich unbetheiligt, von Infanteristen mit gezückten Bajonetten angefallen wurde; schwer verwundet sank derselbe nieder und starb kurze Zeit darauf. Heute Nachmittags wieder holten sich die Militär-Excesse neuerdings. Diesmal waren es „Spielbnben", welche den Anlaß dazu gaben, wenn auch nach dem beklagenSwerthen Vorfall der letzten Nacht in beut Besuche von St. Nikolaus

von Infanteristen eine Art Herausforderung von Seite der Bevölkerung lag, und die Soldaten besser gethan hätten, diesen Stadttheil zu meiden. Zwischen 3- und 4 Uhr Nachmittags sammelten sich 15 bis 20 Infanteristen bei der Jnnbrücke, zogen durch die Jnnstraße, St. Nikolaus über die Kirchgasse, wo sie die auf der Straße befindlichen Leute höhnisch an lächelten. Ihnen schlossen sich andere über den Eisen steg kommende Infanteristen an, ohne daß es zu Un ruhen gekommen wäre. Etwas später gingen 5 In fanteristen

; da die Polizei nicht mehr ge nügte, rückte Militär aus, auf der Brücke und am Stege zogen verstärkte Jägerposten auf, um den Sol daten den Uebergang auf das linke Ufer zu wehren. Eine starke aus 60 Mann bestehende Infanterie- Patrouille durchzog St. Nikolaus, und es hätte nicht viel gefehlt, daß sich auch gegen diese der Angriff der erregten Menschenmenge gerichtet hätte. Als schließ lich noch eine Jäger-Abtheilung requirirt wurde und dieselben mit dem Rufe „Hoch die Jäger" empfangen wurden, beruhigten

sich die. Gemüther allmählich. Für Infanteristen wurde durch Jägerposten, welche auch während der Nacht blieben, die Passage über beide Brücken abgesperrt. Auch in der Hofgasse fand gestern zwischen 10 und 11 Uhr Nachts eine Rauferei statt, wobei einem das Fett ordentlich geklopft wurde. — Die Volapük-Ausstellung, welche in allen ihren Theilen sehr interessant war, wurde von circa 1300 Personen besucht und heute geschlossen. Ein Aufstand in St. Nikolaus. Hierüber geht uns von befreundeter Seite ein weiterer

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Außferner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.12.1917
Physical description: 8
es sein, wenn die Waffenstillstandsverhandlungen, die Zwischen Rußland und den Mittelmächten be reits eingeleitet find, von Erfolg gekrönt fein sollten, lieber die Verhandlungen werden amtliche Berichte ausgegeben werden. Das große Friedensbedürfnis des russischen K>ee- Vom heiligen Nikolaus. (Schluß.) So schlich unter Freude und Bangen der 5. DezemÄr- heran. Wie schön, wenn er zufällig den ersten- weichen Vinterichnee brachte! „An- drae bringt Schnee, Mit Nicolo ist er doo", hieß es dann. Das tat so recht „hinnnelcn". Geweckt brauch ten wir am nächsten Morgen

Herzenswun'ches, d n Sankt Nikolaus doch ni yt ahnen konnte, da nur Mütterlein Mitwisserin war. Einmal fand ich ein schönes Bilderbuch und rich.ig stand beim großen „N" St. Nikolaus res offenbarte sich übrigens dadurch, daß schon vor Beginn der Verhandlungen die Truppen Waffenruhe vereinbarten und die russische Ar mee in Wolhynien mit der gegenüberliegen den Armee der Verbündeten sogar einen förm lichen Waffenstillstand abschloß, wozu den Be fehlshabern bekanntlich die Erlaubnis der rus sischen Regierung

, diese Friedens hand noch einmal im Sinne der großen Papst note ausgestreckt, siegesstark und doch entge- mitten in :iner vielköpfigen Kinderschar. Darun ter aber buchstabierten wie den etwas zweisei tigen Vers:: „St. Nikolaus mit seiner Ruck Ist allen braven Kindern gut!" Ja leider, die Nute! War sie auch mit bunten Bändchen gebunden und mit Blümchen, Stern chen und Nüst n besetzt, ein mißliebiges Haus gerät blieb sie doch, zumal Mütterchen jedes mal noch die An i ht des Heiligen Geistes

über dieses Instrument kund gab, indem sie sagte: „Wer seine Kinder liebt, spart die Rute naht!" Vater steckte den birken n Heftigen Geist hinter das Kruzi'i'', wo er leider nicht allzulange im Glanze der Neuheit zu fun'eln brauchte. Die Ki derjahre flog n. Wir wurden größer, und, wenig-ms ich war davon überzeugt, auch gescheiter. Darum würdigte St. Nikolaus uns wieder Person icher Besuche. Ich zweifelte nie. Immer gleich schön und himmlisch schien er mir, bis man mi mit dreizehn Jahren jäh die Binde

, die sich zum Oberbe fehlshaber der feindlichen Truppen begeben hatten, um über Waffenruhe zu verhandeln. zu dieser Zeit Müllers Einkaufskorb eine so un einnehmbare Festung war. Er hat heimlich ge stöbert, gefunden, erkannt und war nun auch um eilten Kinderhimmel ärmer. Einiges mag aus der Fülle von Nikolauser- innerungen noch hier sein Plätzlein suchen. Wir waren unartig. „Ja," meinte ernst der Vater, „heuer wird "der heftige Nikolaus nichts als Ruten bringen. Unartige Kinder verdienens nicht besser." Utrter

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 02.12.1948
Physical description: 8
Zweig soll den Wunsch in Erfüllung gehen lassen. Dieser Brauch ist einfach und schlicht. Er bietet besonders den Kindern viel Freude und sinnige Erwartung. Es bedeutet wenig Mühe, diesen Brauch wiederum zu pflegen... Der Nikolaus-Tag ist der zweite helle Stern im Advent: über diesen Tag wissen die Kinder mehr zu erzählen als wir Erwachsene. Der Nikolaus in Stadt und Dorf wird anders gefeiert als der Nikolaus auf den Einödhöfen. In Stadt und Dorf geht der Umzug des Nikolaus' von Haus zu Haus

. Auf den Einödhöfen aber kommt er meist „unsichtbar". Viel leicht hört man das Kettengerassel^oder die Minder sehen am Morgen seine Spuren im Neuschnee, aber gesehen wird er selbst nicht. Die Kinder haben einen Wunschzettel oder ein Brief! am Abend zwischen die zwei Fenster gesteckt, damit der Nikolaus auch Dezember An Innigkeit ist dir kein Monat gleich, du läßt dem Land der Engel Flügel rauschen, wenn bang und selig nach St. Nikolaus, die Rinder in verschneite Gaffen lauschen. wenn lange Dämmerung das Dorf

- die man in der Zeit von Ende Mm bis anfangs ^ Qbßr rourb€ Qn diesem Tage ein Kirschzweig I1T nuSÄ Ä'ÄCÄ «Uten, d-r ta» um «eihnach.m °°b.uhm iweiß, was er bringen soll. In vielen Orten Tirols bestand die volkstümliche Vorstellung, daß der Niko laus mit Esel und Gefolge durch das Land zieht. Da her waren bis vor einem Menschenalter noch Opfer für den Nikolaus gebräuchlich. Die Kinder haben Heu und Hafer und Salz hinausgestellt, damit der Esel etwas zu fressen habe, wenn er durchzieht. Solche Bräuche bereichern

die kindliche Vorstellungswelt auf das tiefste. Sa wird der Nikolaus-Tag auch auf einsamsten Berghöfen ein inneres Erlebnis für die Kinder, das sie zeitlebens gerne in Erinnerung haben. Warum kann das auch heute nicht geschehen...? Unsere trockene Zeit würde dadurch für die Kinder etwas reicher und schöner...! „Jatz kommt der heilige Nikolaus Und fragt die kleinen Kinder aus!" Der Nikolaus-Tag gehört doch zu den schönsten Kindererlebnissen, besonders dann, wenn die Kinder noch daran glauben. Das hängt

vom Verständnis und von der Liebe der Eltern zu den Kindern ab. Die großen Nikolaus-Spiele waren früher überall in Tirol üblich und bekannt. Den stärksten Ausdruck haben sie im Pustertal gefunden sowie auch im Ober inntal. Diese zwei Tage, Barbara und Nikolaus, geben der ersten Adventwoche den besonderen Reiz. Das glanzvolle Fest Mariä Empfängnis wirkt wie ein jubelndes Vorfest für Weihnachten, das die Stille des Advents übertönt. Aber der Advent ist ja, im ganzen gesehen, eine Vorbereitung für die Weihnacht

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.12.1917
Physical description: 8
'- Vom heiligen Nikolaus. (Schluß.) So schlich unter Freude und Dangen der 5. Dezember heran. Wie schön, wenn er zufällig den ersten, weichen Winterschnee brachte! „An- drae bringt Schnee, Mit Nieolo ist er doo", hieß es dann. Das tat so recht „himmelen". G'eweckt brauch ten wir am nächsten Morgen nicht zu werden, doch war der Eintritt ins Erkerzimmer un tersagt, bis uns die Eltern abholten. „Him melsgeruch" strömte aus dem dämmerigen Raum: daß er von ein paar Weihrauchkö-r- nern kam, hatttn wir nicht Zeit

zu denken. Goldene Federn, goldene Griffel, Hefte mit gol denein Deckel, Herzchen, was willst du noch mehr? Verzuckerte Mandeln, goldene Nüsse und Kastanien, Gersten'chl imstangen und knusperige Papperlen, Aepfcl und Birnen, so rill! O Kin- derseligst i ! Dazu Winttrsacchn und, seltsam Ge schick! gar manchmal di' Erfüllung eines heißen Herzenswun'ches, dm Sankt Nikolaus doch nicht ahnen konnte, da nur Mütterlein Mitwisserin war. Einmal fand sich ein schönes Bilderbuch und richtig stand beim großen

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seine Kinder liebt,' spart die Rute nicht!" Vater steckte den birken n Heiligen Geist hinter das Kruzisir, wo er leider nicht allzulange im Glanze der Neuheit zu funkeln brauchte. Die Kinderiahre flogen. Wir wurden größer, und, wenigstens ich war davon überzeugt, auch gescheiter. Darum würdigte St. Nikolaus uns wieder persönlicher Besuche. Ich zweifelte nie. Immer gleich schön und himmlisch schien er mir, bis man mir mit dreizehn Jahren jäh die Binde der Kinderünsalt von den Augen riß. Da versank

der feindlichen Truppen begeben hatten, um über Waffenruhe zu verhandeln. zu dieser Art Mutters Einkaufskörb eine so un einnehmbare Festung war. Er hat heimlich ge stöbert, gefunden, erkannt und war nun an8 um einen Kinderhimmel ärmer. Einiges mag aus der Fülle von Nikolau'ses-. irme'rirrrgen noch hiw sein Plätzlein suchen. Wir waren unartig. „Ja." meinte ernst brr Vater, „Heuer wird der heilige. Nikolaus • nichts als Ruten bringen. Unartige Kinder verdienens nicht besser." Unter Hoffen und Bangen und bestem

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 16.12.1914
Physical description: 12
sich bei der Art des heutigen Kampfes, der weiten Aus dehnung der Schlachtfelder und der Masse der eingesetzten Streiter auch nicht annähernd vorher sagen. Reoolntionäie MQtung in Rnfjlanö. Das „Tagblatt" Stockholm, bringt sensationelle Berichte über die Vorgänge in Petersburg und über den Umfang der aufgedeckten Verschwörung. Die Petersburger Universität und alle übrigen Hochschulen sind polizeilich geschloffen worden. Großfürst Nikolaus. Von den Fähigkeiten des Großfürsten Nikolaus von Rußland

, dem Zaren Alexander II., 1877 im Kriege gegen die Türkei an die Spitze der Donau-Armee gestellt wurde, den auf ihn gesetzten Erwartungen aber so wenig entsprach, daß er den Oberbefehl nur dem Namen nach behielt und obendrein nach dem Kriege der Begünstigung von Betrügereien bei Heereslieterungen schmählich überführt wurde. Großfürst Nikolaus der ältere nahm ein wenig rühmliches Ende. Er kam 1882, da er bankerott war, unter Kuratel und starb 1891 in geistlicher Umnachtung, ein Leben beschließend

, das noch tu seinem letzten Abschnitt eine Kette von Skandalen gewesen war. Die von ihrem Gemahl arg ver nachlässigte Mutter des Großfürsten Nikolaus des jüngeren, war eine geborene Herzogin von Olden burg aus der russischen Linre, und starb 1890. Er selbst erhielt eine vorwiegend militärische Er ziehung und wurde 1877 dem Stabe des Generals Radetzki zugeteilt. Am Schipkapaß und der Plewna zeichnete er sich durch Tapferkeit aus, die sein Großoheim Kaiser Wilhelm I. mit Verleihung des preußischen Ordens Pour le merite

anerkannte. Dann stieg er schnell von Stufe zu Stufe. Meh rere Jahre lang war er als Oberst und Flügel adjutant Kommandeur des sehr aristokratischen Regiments der Chevaliers-Gardes. Damals erteilte er dem jetzigen Zaren Nikolaus II. Reitunterricht, und seitdem hat er einen starken Einfluß auf diesen z Neffen, den er an Willensenergie wie an körperli cher Größe weit überragt, behalten. Zu jenen Großfürsten, die würdelos von Genuß zu Genuß taumelten, hat Großfürst Nikolaus nie gehört. Er kannte kaum

, daß in seiner von einem maßlosen Ehrgeiz beherrschten Seele der Gedanke, auch dem Namen nach Träger der höchsten Macht zu werden, allmählich Gestalt annahm. Das konnte nur durch einen Krieg geschehen, und Großfürst Nikolaus hat denn auch weder dem Panslavismus zuliebe, noch aus Haß gegen Deutschland oder Oesterreich-Un garn, sondern lediglich um des Krieges willen seit Jahren zum Kriege getrieben. Als die Ruffen am Beginn des Krieges in die friedlichen Grenzorte Ostpreußens eindrangen, soll er sich nach der Versicherung

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 04.02.1905
Physical description: 16
. Wie allgemein bekannt, ist die Regierung des Zaren — von ein paar Ausnahmen unter den Ministern und Würden trägern abgesehen — von einem jedem fort schrittlichen Zug feindseligen Geiste durchsetzt. Während Nikolaus II. persönlich von moderneren Ideen beseelt ist, hat es seine aus Vertretern des Stockrussentumes bestehende Umgebung, aus deren Fahne Orthodoxie und Autokratie geschrieben steht, stets gut verstanden, jedwede modernere Bewegung schon im Entstehen zu unterdrücken. Zu wiederholtenmalen

, der Großfürst Sergius. Dieser dritte Sohn Alexanders II. ist als Gemahl der Schwester der Zarin zugleich der Schwager und Onkel Nikolaus' II. Diese verwandt schaftliche Stellung hat der gewalttätig veranlagte Großfürst dahin auszunützen gewußt, daß er aus seinen kaiserlichen Neffen bis in die jüngste Zeit sich einen entscheidenden Einfluß sicherte. Er war es, der seinem Günstling Plehwe den Posten eines Ministers des Innern verschaffte und der sich nach dessen Ermordung alle erdenkliche Mühe gab

verübten Greuel, wie auch das rohe Verhalten der Polizei gegen die Demonstranten wurden auf den unmittelbaren Auf trag des Großfürsten zurückgesührt, der seinem kaiserlichen Neffen beweisen wollte, daß man der neuen Bewegung nur auf dem Wege der Gewalt Herr werden könne. Aber diesmal ließ sich Nikolaus II. nicht überzeugen, sondern er enthob den gewalttätigen Großfürsten von dem fast souveränen Amte eines Generalgouverneurs, offenbar auf Vorstellung des Ministers des Innern, der diese Maßregel

zur Be ruhigung der erregten öffentlichen Meinung für nötig erachtet haben mochte. Man wollte sogar wissen, daß Swiatopolk erklärt habe, insolange für die Ruhe in Moskau keine Verantwortung tragen zu können, als man dort dem Großfürsten Sergius freie Hand lasse. Und als dieser dann am 15. Jänner nach Petersburg abreiste, wurden auf den ihn be gleitenden früheren Polizeichef, jetzigen General- gouverneu^, Trepow auf dem Moskauer Nikolaus- Bahnhof drei Revolverschüsse abgegeben, die wohl auch dem Großfürsten

zu denken gaben. Wenige Tage später wurde anläßlich des Festes der Wasserweihe der geheimnisvolle Kartätschenschuß aus das Winterpalais abgefeuert. Das Publikum will durchaus nicht daran glauben, daß man es in diesem scharfen Salutschuß mit einem nihi listischen Attentat oder mit einem von langer Hand vorbereiteten Angriff aus das Leben des Zaren zu tun habe. Gerade aus Nikolaus II. setzen ja die vorwärts drängenden Kreise der russischen Bevöl kerung all ihre Hoffnung, nur um das eine besorgt

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 02.04.1937
Physical description: 12
nach Risch strafweise versetzt hat. Damit ist die Affäre endgültig bereinigt . .. Man kann sich über diese Satire wirk lich Gedanken machen. Als das Jaeenreich zerbrach .... Vor zwanzig Jahren, am 17. März 1917, hat Zar Nikolaus II. auf den Thron aller Neußen, Verzicht geleistet. Die im stillen um schleichende Revolution hatte offen und kühn ihr Haupt erhoben. Ein gewaltiger Sturm wind führ durch lalle russischen Gesellschafts kreise, durch alle Betriebe, alle Kasernen. IN Petersburg verbrüderten

sich die Soldaten der Leibgarde mit den rev>olutionierenden Arbei tern. Während der Sturm durchs Land ging und rings ums StaatSgebäuöe tobte, zitterte in Zarskoje Selo bei Petersburg eine Kaiserin — in einem Eisenbahnsalonwagen in Kskow süd lich von Petersburg ein Kaiser um Thron und Familie. Die Kaiserin war die Prinzessin Alice von Hessen, at* Zarin Alexandra Feoövrowna geheißen, und der Zar war Nikolaus II. Er war ein schwacher Herrscher,- seine Mutter, sein Erzieher, seine Frau

daß ein Orkan tobt, der nicht mehr zu beruhigen ist. Wie naiv klingen die von Ale xandra Feodorowna an den Zaren gesandten Milleilungen, die jede Kenntnis der wirklichen Vorgänge vermissen lassen,- und doch, welche Fülle von Liebe und Zärtlichkeiten a,tmen diese Briefe, in denen Nikolaus als „Vielgeliebter", „Mein Engel", „Licht meines Lebens" an- geredel wird. Während die Zarin in Zarskoje Selo die Dinge als harmlos ansieht, kommen eine Reihe von Delegationen zu Nikolaus II. nach Pskow

, die ihm die Abdankung nahelegen, zu Gunsten des Zarewitsch,- bald muß auch er erkennen, daß die Generäle seine Sache für verloren geben, auch nicht eine treugebliebene Truppe mehr zur Verfügung, steht, mit der er nach Petersburg hätte marschieren können, um die Revlolution niederzuschlagen,- er hört, daß, selbst die kaiserliche Garde in der Hauptstadt sich mit den Revolutionären verbrüdert hat. Nun ist sich Nikolaus II. klar geworden über die wirkliche Lage. OhN!e geringste innere Be wegung, ohne Hast und Zittern

ergreift der Zar die Feder und unterzeichnet feine Ab- öankungsurkunöe, als handelte es sich um eine Bagatelle und nicht um ein Riefenreich, das sich über zw>ei Erdteile erstreckt. Sein geistiger Blick mochte Wohl irgendwo ein ruhi ges, schönes Fleckchen sehen mit einem stillen Familienglück. Denn Nikolaus II. hing nicht m der Macht, nicht am Thron, Wohl aber an seiner Familie. Radio-Apparate 1 alle Marken nur bei Ing. Pan! Rohracher, Lienz, AESeestrasse Dann kam das bittere Ende. Der Zar wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 12.04.1937
Physical description: 8
werden und Frankreich und England werden der belgischen Regierung be sondere Garantie der belgischer: Sicherheit geben. Exprinz Nikolaus von Rumänien fiedelt fich in Tirol an? Bukarest, 10. April. Ein Bericht des Ministerrates, der an den König gerichtet wurde, erinnert daran, daß Prinz Nikolaus am 28. Oktober 1931 eine Heirat mit Frau Johanna Dolete, geborenen Dumitrescu, ohne die Zustim mung des Königs eingegangen sei und daß er daher mit die ser Handlung die von dem Zivilstatut des königlichen Han- seS

auf, daß eine solche Sanktion in >der Hoffnung verzögert worden sei, daß Prinz Nikolaus später auf die mit dem Prestige der Dynastie unvereinbare Heirat verzichten würde. Die Entwicklung der Dinge habe je doch ergaben, daß Prinz Nikolaus nach fünf Jahren auf die Heirat nicht nur nicht Verzicht geleistet habe, sondern daß er diese durch persönliche öffentliche Handlungen als eine Tatsache hinstellen wollte, der auch die Anerkennung des Rechtes zukommen müsse. Die Regierung, die die Situation klären wollte, hatte am 3. März

1937 an Prinzen Nikolaus ein «Schreiben ge richtet, in dem sie ihn daran erinnert, daß dieser Stand der Dinge nicht ohne ernste Besorgnisse weiterbestehen könne, und indem sie ihn auffordert, zwischen einem Verzicht auf die Heirat, die der König und die gesamte Regierung stets als ungültig betrachteten, oder einem Verzicht aus die Rechte und Vorrechte der Mitglieder der herrschenden Familie zu wählen. Der Bericht unterstreicht sodann, daß diese Demarche sowie >auch spätere Demarchen ergebnislos

blieben, und schlägt dem König vor, den Artikel 13 des auf die Zivilakte der Mitglieder der königlichen Familie Bezug häbenden Ge setzes anzuwenden. Dieser Bericht ist von dem Ministerpräsidenten und allen Mitgliedern der Regierung unterzeichnet. Bukarest, 10. April. (TR.) Heute fand beim Mini sterpräsidenten Tatarescu eine Besprechung statt, die sich mit den Maßnahmen im Zusammenhang mit dem gestri gen Beschluß des Kronrates befaßte. Man vermutet, daß Prinz Nikolaus der Versammlung den neuen Namen

mit teilte, den er fortan führen will. Gleichzeitig wird die Re gierung eine Pension für den Exprinzen bestimmen. Bis jetzt weiß man noch nicht genau, ob der Prinz im Lande bleibt oder sich ins Ausland begeben wird. Man ver mutet aber, «daß er 'bald das Land verlassen und sich in Tirol ansiedeln wird, wo er sich bereits vor einigen Jahren aufgehalten hat. Durch den Beschluß des Prinzen Nikolaus find einige höhere Posten in der Armee freigeworden, so der eines Ge- nerälinspektors der Armee

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Der Südtiroler
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Date: 01.10.1931
Physical description: 8
des Rechtes aller unterdrückten Na tionalitäten zu arbeiten. Die utte Pfarrkirche in Bozen. Die Restaurierungsarbeiten in der alten Pfarre k i r ch e i n Bozen sind nun bald beendet. Der Hochaltar ist gereinigt und neu vergoldet, die zwei Sörtenaltäre und die Kanzel sind renoviert, und eine Anzahl Lampen ange bracht. Der Chor erhielt einen Fußboden, das Deckenge- woftre „St. Nikolaus als Helfer der Schiffbrüchigen" wurde ausgebessert. Die Renovierungsarbeiten stehen unter der ! Oberleitung

zum hl. Nikolaus» auch aste Pfarr kirche genannt. Ob diese Kirche damals zum ersten Male er baut war oder ob sie bloß eine Wiederweihe erhielt und ob sie wirkliche je die eigentliche Pfarrkirche war» darüber läßt sich kein sicheres Urteil fällen. Der von Geschlecht zu Geschlecht fortlebende Name „alte Pfarre" spricht jeden falls für die St. Nikolaus-Kirche» urkundlich soll der Name aber erst in der Kirchenrechnung von 1513/14 Vorkommen, i Bis in die Hälfte des 17. Jahrhunderts stand in der Nikolauskirche

auch der Taufftein. 1612 und 1646 erging die bischöfliche Weisung, den Stehn in die große Pfmr- kirche zu übersetzen. 1712 verkaufte man den Stein, der als alt und etwas zerbrochen bezeichnet wird. Die aste Pfarrkirche hatte ursprünglich wie die meisten alten Kirchen einen nach Osten vorspringenden Altarraum, eine sogenannte Apsis. Diese Apsis,, auch „Körl" geheißen, wurde 1494/95 renoviert,, die Fenster neu eingesetzt und der Raum vom Maler Jörg Artzter ausgemalt. Um dies« Zeit standen in der St. Nikolaus

-Kirche folgende Altäre: St. Nikolaus-Altar als Hochaltar, St. Stefan-Altar, St. Blasius-Altar,, St. Ulrichs- und Leonhards-Altar; dieser wird schon 1323 urkundlich erwährft, denn am 24. Oktober jenes Jahres stiftete Ulrich Maier von St. Afra 10 Pf. B. ewigen jährlichen Zinses „damit auf dem Ulrichs- und Leonhards-Aftar in der Kirche des hl. Nikolaus ein Prie ster Messe lese wie die Gesellpriester auf den Altären der Pfarrkirche." Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war die St. Niko laus-Kirche

so baufällig geworden,, daß man sich 1681 ent schloß, sie gründlich zu renovieren. Am 3. Oktober 1685 weihte Wilhelm von Vintler, Weihbischof und Dompropst von Brixen» an Stelle der alten abgebrochenen folgende neue Altäre: den Hochaltar zu Ehren des hl. Nikolaus, den Aliar auf der Evangelienseiie zu Ehren des bl. Blasius» den auf der Epistelse^e zu Ehren des hl. Stefanus und Leonhard. Im Jahre 1725 wurde das Fest der Kirchweih,e m der alten Pfarrkirche feierlich begangen anläßlich der Er setzung des Maria

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 24.02.1905
Physical description: 4
, das sein mußte und wenn morgen der Zar oder Fürst Wladimir oder Trepow von einer Bombe in Stücke zerrissen würde, man würde es überall ganz gleichmütig aufnehmen, als logische Folge alles dessen, was sich seit dem 22. Jänner in Rußland abgespielt hat. Früher hat man Entrüstungskundgebungen in den Zeitungen gelesen, wenn ein Bombenattentat erfolgte; auch die sozial (Line feine Familie. R. K. Die Frage, ob Nikolaus II. ein im Grunde harm loser Mann oder ein mit großem Schauspielertalent ausgestatteter

lärmende Weise sprechen darf. Die Herrschersamilie der Romanows spricht mit ihrem Volk im Henkerjargon und so wird zu ihr mit Bomben gesprochen werden, bis sie ausgerottet ist — und die Menschheit verlöre wahrlich nichts an dieser ganzen Familie. * * Ueber die Tat selbst liegen folgende Meldungen vor: Am Freitag den 17. Februar um 3 Uhr nachmittags passierte Großfürst Sergius in Moskau zu Wagen, vom Nikolaus palast kommend, den Senatsplatz. Hinter der Equipage fuhren zwei Droschken. Als die Kutsche

kurze Zeit mit dem Minister Panin und dann kehrte sie zur Gesellschaft zurück, wo sie ihre Anekdote heiter und ohne jede Erregung beendete. Am nächsten Tage wurde der Tod Peters III. veröffentlicht und nun fand es Katharina für gut, die in Schmerz aufgelöste Witwe zu mimen: Sie weinte herzbrechend. An das Volk richtete sie ein Manifest, das der Wahrheit gerade so entsprach, wie die Mani feste Nikolaus II. Auch war es ebenso zynisch und dummfrech wie diese. Der gewesene Kaiser, hieß es darin, sei

um den Hals in die Seine werfen lassen würde." Im Winter 1796 bestieg nach Katharinas Tod der soeben genannte Paul den Thron. Die Herrlichkeit dauerte nicht einmal ganz 4 1 / 2 Jahre. In der Nacht vom 23. auf den 24. März 1801 fiel er einer Verschwörung zum Opfer. Man erdrosselte ihn zwar nicht mit einer Serviette, sondern mit einer Offiziersschärpe. Sein Sohn Nikolaus, der später als Nikolaus I. sich einbildete, er habe Europa von Napoleon befreit, war an der Affäre auch ein bißchen beteiligt

. Er hatte nämlich feine Einwilligung zur Absetzung seines Vaters gegeben. Daß bei einer russischen Absetzung das Objekt dieser Operation sehr leicht ums Leben kommen konnte, mußte er wissen. Und somit kann man getrost behaupten, daß Nikolaus I. bewußt seinen Vater der größten Gefahr, ermordet zu werden, ausgesetzt hat. Auch kann niemand leugnen, daß Nikolaus das Haupt der Verschwörung, den General Bennigsen, mit Ehren überschüttete, just wie es jetzt Peter von Serbien mit dem Haupt der Bande, die Alexander

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 12.01.1921
Physical description: 4
russischen Staatsministers und Politikers, deren Veröffentlichung in Buchform (Verlag Ulstein u. Cv.), bevorsteht, behandelt die Eindrücke, die der russische Staatsmann von dem deutschen Kaiser Wilhelm II. empfing. Die „Vossische Zeitung" ver öffentlicht hierüber folgenden Abschnitt: In den ersten Jahren seiner Regierung ryar Käfter Nikolaus durch.',üs kein Freund des Deutschen Kaisers Er folgte darin dem Beispiel seines Dakers. den der Deutsche Kaiser wegen seiner Schwäch für Bühneneffekte

von sich abstieh Dre Antipathie Nikolaus' gegen Wilhelm wurd« noch bedeutend gestärkt, als er fühlte, sowohl in Rußland wie in der ganzen We!' werde der Deutsche Kaiser hölier gestellt als er. Selbst in seiner körperlichen E^chernung war WII- helm mehr Kaiser als Nikolaus Außerdem nahm ihm Nikolaus seine Haltung gegen seinen Schwager, den Großherzog von .Heften Darmstadt und ebenso gegen die Kaiserin übel. Der Kw'er behan delte den Großherzog von oben herab und Ihre M rft'tät nicht als die Kaiserin

aller Neusten sondern als eine kle-ne P-inzessin In den spateren Jahren wurde allerdings seine Haltung gegenüber der Zarin und ihrem Bruder anders Einige Zeit vor dem Ausbruch des rustifch-japanischen Krieges beklagten sich her Kanzler Bülow und Ser deutsche Gesandte in Petersburg bei mir. Kaiser Nikolaus sei nicht freundlich genug ihrem Monarchen gegenübe'', daß er seine Briefe nicht imort beantworte usw was die Bez'ch.i.^zen zwi schen beiden Ländern schädige. Ich iagte ihm daß Kaiser Wilhelm

selbst in großem Muße dafür verantwortlich sei; er Me unserer Kaiierin und ihrem Bruder mehr Aufmerksamke't schenken unb die Beziehungen zwischen beiden Hausern werden sich automatisch ver bessern. Der Deutsche Kaiser folgte meinem Rat und seither be gann eine intime Korrespondenz zwischen beiden Kaisern. Der erste Bestich Kaiser Wilhelms bei Kitt'er Nikolaus stand am 26. (30.) Juli 1897 in P e t e r h o f Mt. Einige Zett nach dem Frühstück rief mich der Kaiser in das Slrbeltszinuner des Gesandten

i war. Ich zweifle nicht daran, daß Kaiser Nikolaus, der außerordent.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 10.08.1914
Physical description: 8
ist im Za rismus heimatsberechtigt. Iwan der Grausame ließ seinen Sohn, Peter der Große gleichfalls seinen Sohn erwürgen, Katharina II. ließ ihren Gemahl Peter III. ermorden, und Alexander I. kam durch die Ermordung seines Vaters Paul II. auf den Thron. Auch der Regierung Nikolaus II. blieb das Verbrechen nicht fremd. Eine englische Zeitung stellt mit Recht fest, es sei merkwürdig, daß alle Feinde Rußlands auf dem Balkan auch durch Mord fallen, so die bulgarischen Minister Beltschew, Vulkowitsch und Stambulow

Note aufgesetzt und selbe nach Petersburg zur Begutachtung abgesandt wor den. In Petersburg aber wollte man nicht den Frie den, sondern den Krieg, man brauchte einen Vor wand, um in Oesterreich und Deutschland einzu fallen, also wurde die Note nicht genehmigt und jene andere aufgesetzt, die Oesterreich nicht befrie digte und die zum Kriege führte. Jene Note hat' wohl in Petersburg das Licht der Welt erblickt. Nun beginnt jenes perfide Doppelspiel, das den Namen Nikolaus II. als den des frivolsten

Ver brechers brandmarkt. Der Zar bittet den Kaiser Wilhelm II. um seine Vermittlung, aber mittler weile mobilisiert er — nicht nur gegen Oesterreich, sondern auch gegen Deutschland. In einem neuer lichen Depeschenwechsel erklärt der Zar, nur gegen Oesterreich zu mobilisieren, aber einen Tag darauf greifen seine Soldaten schon deutsche Vorposten und deutsche Arbeiter an. Es liegt hierin ein offenbarer Bruch jener Bestimmungen, die auf der Haager Friedenskonferenz (deren Anreger Nikolaus

II. war), beschlossen wurden. Anreger der Friedenskon ferenz und Brecher ihrer Bestimmungen — das ist Nikolaus II. in einer Person. Im widernatürlichsten Bündnis mit dem Hen kerzaren sehen wir heute Frankreich. In einem La ger die Erben der großen Revolution mit dem blu tigen Unterdrücker der russischen Revolution! Der französische Kapitalismus träumt von der Rück eroberung des Elsaß, seines reichsten Absatzgebietes, der fanatische Nationalismus faßt neuerdings die Revancheidee auf. Das französische Volk

hat, mit hineinreißt, es zeigt uns aber, daß die Bourgeoisieregierung in Frank reich und die kapitalistische Regierung in England an dem Verbrechen gerne teilnehmen, wenn es gilt, einen kapitalistischen Gegner, wie es Deutschland ist, niederzuwerfen. So ist denn der Weltkrieg um des Zarismus wil len entbrannt, Europa steht in Flammen, von der verbrecherischen Hand Nikolaus II. in Brand ge steckt. Die Arbeiterschaft aller Länder hat jetzt nur mehr ein Interesse: Europa zu hüten vor dem Siege des russischen Würgers

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Alpenzeitung
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Page 2 of 4
Date: 06.12.1942
Physical description: 4
, Si meone?, Karlegger, Schmidt. Telsser, Za nella, Abart, Bartolini, Bonani, Ciresa und Dobler; Schaffleisch: Dobler, Herz, Ladurner, Matha, Moosmeier, Müller, Pedron und Siebenförcher. Kino Marconi: Die Gräfin Castiglione Kino Merano: L'orizzonte di sangue ào Savoia: Du sollst nicht töten SlernNno: Tausend und eine Nacht Kirchenmusik in der Sl. Nikolaus. Pfarrkirche Zum Hochamte um 9 Uhr bringt heute hochw. Lhordirektor Baurschafter die harmonisch wie rhythmisch hochinteres sante Patrozmiumsmesse

> ben der Jugend in den Abendstunder daran erinnert, wo man mitunter eine, Nikolaus M ehrwürdiger Bischofsgestal und auch einen Krampus in seiner Be gleitung antrifft. Die Geschäfte sind ir der gegenwärtigen Zeit allervings nichl o reichlich mit Nicologeschenken ausge tattet, wie in früheren Jahren, aber im merhin in der Lage, für all« etwas zu bieten, wohin S. Nicolo seine Schritt« lenken will. Die Witterung ist der Derzeit ange messen: meistens sonnig und windstill bei nur wenigen Kältegraden

in den Mor> en- und Abendstunden, so daß es mög ist, die notwendigen landwirtschaft> lichen Arbeiten im Freien zu verrichien, ein Wetter, wie man es bis Weihnachten nicht besser zu wünschen vermöchte. » palrozinium !n vezzano In der Kirche der Fraktion Vezzanc der Gemeinde Silandro wird am Mon> tag, den 7. Dezember, dem Feste des hl Nikolaus — weil dieses Heuer auf àe» Sonntag fällt — das alljährliche Patro> ziniumsfest in üblicher Weise begange» werden. «- Volksbewegung im Monat November Silandro

-iu»» Im . Uin«I>àiii,i> unii 7»>»cl> » Suis Vissuti» Am heutigen Tage feiert die Pfarre Merano wiederum das Fest ihres Kir chenpatrons, des hl. Nikolaus. Der heil Nikolaus erfreut sich zumal in der Kin derwelt einer großen Beliebtheit, ohne daß man sich besonders um die geschicht liche Begründung dieser Volkstümlichkeit kümmert. Haben wir es bei Knecht Rup precht zweifellos mit einem altheidnischen Aberglauben zu tun, so tritt uns in St. Nikolaus, der in allen katholischen Län dern die Freude der Kindermelt

ist, zu nächst eine, leibhaftige Gestalt der Kir chsngeschichte entgegen. Nikolaus, der Wundertäter genannt, war zu Patara in Kykien geboren, mirrde später Bischof von Myra und während der Christenver folgung unter Kaiser Diokletian (284 bis 30S) in den Kerker geworfen, aus dem ihn erst Konstantin (gest. 337) befreite. Als dieser Kaiser die erste allgemeine Kirchenversammlung nach Nicaea beru fen hatte, zeichnete sich Nikolaus hier be sonders durch den Mut aus, mit dem er gegen die ketzerischen Arianer

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 07.12.1917
Physical description: 8
des russischen Hee- Vom heiligen Nikolaus. (Schluß.) So schlich unter Freuds und Bangen der 6. Dezember heran. Wie schön, wenn er zufällig den ersten, weichen Winter'schnce brachte! „An-- drae bringt Schnee, Mit Nicolo ist er doo", hieß es dann. Das tat so recht „himrnelen". Geweckt brauch ten wir am nächsten Morgen nicht zu werden, doch war der Eintritt ins Erkerzimmer un tersagt, bis uns dis Eltern abholten. „Him melsgeruch" strömte aus dem dämmerigen Raum; daß er von ein paar Weihrauchkör nern kam

und ut „N" St. Nikolaus res offenbarte sich übrigens dadurch, daß schon vor Beginn der Verhandlungen die Truppen Waffenruhe vereinbarten und die russische Ar mee in Wolhynien mit der gegenüberliegen den Armee der Verbündeten sogar einen förm lichen Waffenstillstand abschloß, wozu den Be fehlshabern bekanntlich die Erlaubnis der rus sischen Regierung erteilt worden war. Durch die neue Lage scheint nun auch Rumänien ge zwungen zu sein, in Waffenstillstandsverhand lungen einZutreten. Nehmen die Verhandlun gen

in einer vielköpfigen 'Kinderschar. Darun ter aber buchstabierten wir den etwas zweisei tigen Vers:: „St. Nikolaus mit seiner Rull Ist allen braven Kindern gut!" Ja leider, die Rute! War sie auch mit bunten Bändchen gebunden und mit Blümchen, Stern chen und Nüssen besetzt, ein mißliebiges Haus gerät blieb sie doch, zumal Mütterchen jedes mal noch die Ansicht des Heiligen Geistes über dieses Instrument kundgab, indem sie sagte: „Wer seine Kinder liebt, spart die Rute nicht!" Vater steckte den birkenen Heiligen Geist

hinter das Kruzifir, wo er leider nicht allzulange im Glanze der Neuheit zu funkeln brauchte. Die Kinderjahre flogen. Wir wurden größer, und, wenigstens ich war davon überzeugt, auch gescheiter. ' Darum würdigte St. Nikolaus uns wieder persönlicher Besuche. Ich zweifelte nie. Immer gleich schön und himmlisch schien er mir, bis man mir mit dreizehn Jahren jäh die Binde der Kindereinsalt von den Augen riß. Da versank mir eine Welt von Glück, eine der lieblichen und festen Verbindungen der Kindes natur

Einkausskorb eine so un einnehmbare Festung war. Er hat heimlich ge stöbert, gefunden, erkannt und war nun auch um einen Kinderhimmel ärmer. Einiges mag aus ber Fülle von Nikolauser- innerungen noch hier sein Plätzlein suchen. Wir waren unartig. „Ja," meinte ernst der Vater, „heuer wird der heilige Nikolaus rtichts als Ruten bringen. Unartige Kinder verdiencns nicht besser." Uitter Hoffen und Bangen und bestem Bemühen kam Nikolaustag. O weh! nicht ein mal die Teller waren zu sehen, der ganze Erker

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 10.09.1915
Physical description: 4
und- die Spitäler sind ab- geschoben worden , ftiecbfel im russischen Oberkommando. LrsMrlk nntolajwitfcb vorn Obirhommattdo cat hoben. « Der Zar Wellt lieb an die Spitze des Kommandos. Petersburg, 8. September. Kaiser Nikolaus sandte an den Großfürsten Nikolajewitsch folgendes Handschreiben: Zu Beginn des Krieges hatten mich Beweggründe höherer Art verhindert, der Neigung meiner Seele zu folgen und mich an die Spitze der Armee zu stellen. Deshalb habe ich Sie mit diesem Posten betraut. Unter den Augen von ganz

Nikolaus Nikolajewitsch. Gilt tagesbefebi des Zaren. Petersburg, 8. September. Kaiser Nikolaus erließ einen vom 5. ds. datierten Tagesbefehl an die Armee, der folgenden Wortlaut hat: Heute habe Ich den Oberbefehl über die ge samte Macht zu Wasser und zu Lande, die auf dem Kriegs „Kein Schuß!" ging der Befehl flüsternd- durch die Reihen. Und sie stunden, die Schwergeprüften, die Hand um den Schaft gekrämpft und ein grimmiges Lächeln uni den Mund, daß sie den Feind so getäuscht. War das nun ihr Abendrot

die Glut schauplatze »periert, übernommen. Im festen Glauben auf die Gnade Gottes und in sicherer Zuversicht auf den schließliche» Sieg, werden Wir Unsere Pflicht zur Verteidigung des Landes erfüllen und das russische Land nicht entehren. Nikolaus. OeWerreicbitcbe und deattcbe Prelfeftimmen. Das „Neue Wiener Tagblatt" sagt: Damit, daß der Selbstherrscher aller Reusen sich selbst an die Spitze der schon geschlagenen Armeen stellt, damit ist das für Rußland schon unabwendbare Schicksal nicht mehr

zu gehorchen. Er sagt trau rig, fast fatalistisch: Die Wege der Vorsehung sind- un bekannt. Me „Reichspost" schreibt: Zar Nikolaus ruft, an die Spitzle des Heeres tretend, die Geister des alten russischen Zarenglaubens und wirft die goldene Krone als höchsten Einsatz in die Wagschale kriegeri scher Entscheidungen. Djer Zar ruft seine Völ ker. Es ist ein anderer Ruf als vor 13 Monaten. Da mals galt der Ruf zum Angriffe, heute gilt er dem Namen, der Ehre Rußlands und der Verteidigung des Zarentums

-en können. Mit der Entfernung des Großfürsten vom Oberkommando verliert die russische Regie rungspartei ihre stärkste Stütze. 0tte Mmlede Stimme. Kopenhagen, 8. September. Zum Sturz des Großfürsten Nikolaus schreibt die „Nationol-Tidende": Daß der Zar selbst das Oberkommando übernommen hat, wird unzweifelhaft den Kampfesmut und das Vertrauen des russischen Heeres stärken. Der Entschluß des Zaren wird einen großen Einfluß auf die ganze Nation ausüben. Dieser Entschluß ist ein schwerer Schlag für den Großfürsten. Man kennt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 16
Date: 13.08.1927
Physical description: 16
Religiösität oft von einem agrarischen 'Waffen- und Partei chvistentum verdrängt worden ist. Die letzter» Tage der Morrarchie in Rußland. Pros. Tschegöleff macht in der Moskauer Zeitschrift „Die neue Welt" neue Angaben über die Abdankung von Nikolaus II. Er intereffievt sich hauptsächlich für das „psy chologische" Problem: was 'hat 'der letzte ruffische Zar ge dacht und gefühlt während der wenigen Tage vom Beginn der Revolution bis zu feiner Abdankung. Als die Revolution ausbrach, befand sich Nikolaus

würde. Und alle echtvuffischen Leute meinen dasselbe." Nikolaus II. antwortet mit einem Versprechen, „fest zu fein". Im Hauptquartier ist alles ruhig. Der Hosgeschichten- schrerber General Dubensky macht zwei Tage vor dem Aus bruch der Revolution solgen'de Eintragung in sein Tagebuch: „Ein stilles, farbloses Leben. Alles bleibt beim alten. Von Ihm (d. h. dem Zaren) wird nichts kommen. Rur zufällige, äußere Ursachen können Ihn veranlassen, etwas zu unternehmen." Die ersten Nachrichten über die in Petersburg ausge brochene

Revolution machen offensichtlich keinen Eindruck auf Nikolaus II. Er begreift einfach ihre Bedeutung nicht. Es handelt sich ja nur darum, „fest zu sein" und zu „befeh len, morgen den Unruhen ein Ende zu machen", laut dem Telegramm, das der Zar dom Chef der Petersburger Gar nison General Chabaloff sandte. Das Gefolge ist jedoch schon etwas unruhiger. „Wir werden alle an den Laternen- Ipfählen baumeln; wir werden eine Revolution haben, wie man sie noch nirgends etWta hat," erklärt der Kapitän Ni- loff

. Diese waren ja im Haupt quartier bedeutend billiger. Unterdeffen aber hatte in Petersburg die Revolution schon gesiegt. , Nachdem General Iwanow nach Petersburg geschickt wurde, beschloß Nikolaus II., nach Zarskoje Selo, zu den Seinigen, zu fahren. Unterwegs ist er vollständig ruhig. Diese Rübe ist freilich bis zu einem gewiffen Maße dadurch 2081 Ae Aenden. Roman von Viktor Hugo. Mut also und vorwärts! Freunde, fuhr Enjolras fort, welchem Ziele eilen wir zu? Einer Gesellschaftsordnung, wo die Wissenschaft

der Zarenzug. Darin schlafen alle. Endlich wurde der Hoskommandant Woiejkoff geweckt, der sich dazu entschloß, den Zaren aus dem Schlafe zu rrecken. Dieser verstand noch immer nicht, was geschehen war. Es will mir scheinen — schreibt General Dubensky — als glaubte er, es handle sich um eine zufällige Episode, die keine weiteren Folgen haben könne. Es ist dennoch unmög lich. weiterzusahren. Nikolaus II. befiehlt, den Zug nach Pskow zu richten, wo sich das Hauptquartier des Befehls habers der Nordsrout

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