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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 11.09.1914
Physical description: 16
, läßt man nicht zu. Selbst der Verkauf englischer Zeitungen, die die Niederlagen der Wahrheit entsprechend veröffentlichen , ist in ^Frankreich verboten. Erst in letzterer Zeit be- quemte sich die französische Regierung, in ver schleierter Form, die Niederlagen teilweise zuzu- Zestehen, was große Aufregung und Aufruhr in der Bevölkerung hervorrief, so daß das Militär mit Waffengewalt einfchreiten mußte. Bis un sere Leser im Besitze dieser Nummer sind, werden die Deutschen vor den Toren von Paris

ange langt sein, dann erst wird das Volk die furcht bare Wahrheit erfahren und die Regierung einen harten Standpunkt haben. Mit großer Eile wird an der Herstellung von Befestigungswällen und -grüben zur Verteidi gung von Paris gearbeitet. Der Befestigungs gürtel um die Stadt umfaßt ein Gebiet von hun derten von Kilometern. Auch für die Verprovi antierung der Stadt ist gesorgt worden. Die französische Regierung hat nun keine Lust mehr länger in Paris zu verbleiben, sondern hat bereits ihren Sitz

nach Bordeaux verlegt. Zehn französische Armeekorps stellten sich am 2. SepteÜrber den auf Paris vorrückenden deut schen Truppen zwischen Rheims und Verdun in den Weg; sie wurden aber zurückgeworfen und von den Deutschen verfolgt. Bei einem Sturm auf'ein französisches Lager fanden die Deutschen Champagner und andere seine Weine, feine Zi garetten usw,, und nebenbei lagen haufenweise kn Verwesung übergegangene französische Leichen. Die Rothosen werden jämmerlich von dkn Deut schen verprügelt. Der deutsche

einen nächtlichen Besuch deutscher Luftschiffe erhalten. Französische Luftschiffe, die mit deutschen Luft schiffen zusammentrafen, wurden zu Fall ge bracht. Am 31. August zeigte sich ein deutsches Flug zeug über Paris in einer Höhe von 2000 Metern. Es ließ Bomben und eine Fahne in deutschen Farben mit einen Brief in die Stadt niederfal len. Im Briefe hieß es, daß die deutsche Armee vor den Toren von Paris stehe, es bleibe nichts anderes übrig, als sich zu ergeben. Auch später noch sahen sich deutsche

Flugfahrzeuge die Stadt Paris von der Höhe aus an und begrüßten die rachedurstigen Pariser mit Bomben. Es muß ein recht unangenehmes Gefühl sein, wenn man in finsterer Nacht einen solch gefähr lichen Ricßenvogcl hoch in den Lüsten weiß, dem nicht recht Leizukommen ist. Die deutschen Luft schiffer ließen an langen Stricken brennends La ternen herunter,auf die die Franzosen usw. ta pfer losfeuerten; natürlich trafen sie höchstens die Laternen, nicht aber das Luftschiff, das sich viel höher befand

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 06.06.1946
Physical description: 8
ein stiller Herzenswunsch wäre oder hat man wirk lich noch nicht sehen gelernt. Außenminister Dr. Gruber in Paris zur Frage der kleinen Grenzberichiigungen Die stellvertretenden Außenminister hörten in ihrer Morgensitzung am 30. Mai 1946 den österr. Außenminister Dr. Gruber und den italienischen Gesandten in London, Graf Carandini, an, die die Forderungen ihrer Regierungen hinsichtlich der österreichisch-italienischen Grenze darlegten und verteidigten. Die österreichischen Forderungen beziehen

, mehr als je zuvor ein Zentrum wichtiger Entscheidungen zu werden." Aus dem französischen Buch „Schicksal Österreichs" von C. L. Lang, Paris 1945. Am aller Welt Ae Wahlen in Ralien Pressevertretern gegenüber erklärte Dr. Gruber vor seiner Abfahrt nach Paris, die Frage der kleinen Genzberichtigungen habe mit der Süd tiroler Frage nichts zu tun, sondern müsse aus dem Gesichtswinkel heraus betrachtet werden, daß gewisse Nachteile der Grenzziehung korrigiert wer den sollen. Es fei Ziel

der Regierung aus zurichten. Die „Tiroler Nachrichten" schreiben zu den Ver handlungen Dr. Grubers Die Auseinandersetzungen des österreichischen Außenministers Dr. Gruber und des italieni schen Gesandten Graf Carandini vor den stell vertretenden Außenministern in Paris haben stärkstes Interesse in der Weltöffentlichkeit er weckt. Dieses äußert sich in einer Menge ein ander widersprechender Meldungen über die Forderungen, die Dr. Gruber in Paris namens der österreichischen Regierung vorgelegt hat. Erst

die Veröffentlichung des Textes der öster reichischen Denkschrift über die kleinen Grenzberichtigungen wird uns Aufschluß darüber geben, was tatsächlich in Paris gesprochen wurde. Von besonderer Seite wird uns zu den Pariser Besprechungen mitgeteilt: In der Einleitung seiner Darlegungen stellte Außenminister Dr. Gruber vor allem fest, daß seine Ausführungen über „Kleine Grenzberichiigungen" keine Aufgabe des österreichischen Standpunktes in der Rege lung der Südtiroler Frage darstellten. Aller Voraussicht

den vereinten Nationen zu übertragen, wenn die vier Großmächte zu keiner Einigung ge langen sollten. Molotow bezeichnet diesen Plan als einen Versuch, die in den letzten Jahren ge schaffene Zusammenarbeit unter den Alliierten umzustoßen und zur Methode des Druckes, der Drohung und der Einschüchterung zu greifen. Er betont, daß sich die Sowjetunion nicht einschüch tern lassen werde. Sie Frage brr Besatzung Wie „United Preß" meldet, wurde in Paris ein Viermächteabkommen erzielt, nach dem die österreichische

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 10.05.1934
Physical description: 16
Bauart und Wirkungs weise unter Anführung der notwendigen Maße und Grüßen. Auch ein Geschoß ging über Toulouse nach Berlin. Eugen hatte die einzelnen Teile nach einander entwenden können, ohne daß es ausgefallen wäre. Im Oktober kehrte er nach Paris zurück. Seine Tätigkeit in Frankreich war beendet, er wartete auf seinen Abruf. Statt dessen kam eines Tage» ein Brief von Herrn Andre Meunier, welcher lautete: ,Iiober Sohn!" Deine Briefe und besonders die Berichte über Deine praktische Tättgkeit

während der Sommerserien sind alle gut angekommen. Die ganze Familie hat jedesmal mit Spannung auf einen neuen Brief ge wartet. Mt Stoh und Freude konnten wir feststellen, wie gut Deine Studien voranschreiten. Wir sehen daraus, daß die Hochschule in Paris der richtige Platz ! der Stadtpfarrkirche zn läuten. Bei diesem Vorhaben trat ihnen der Kaplan von Traunstein, der Vertreter des ; Stadtpfarrers entgegen. Er wurde von Hitlerjungen tät lich angegriffen, konnte jedoch das Läuten der Glocken ver hindern. Acht Tage

machen wird, die Frankreichs Größe im Frieden und im Kriege dienen. Bleibe also noch ein Jahr in Paris, halte Dich immer an ihn, .für Deine Zukunft und damit für das Wohl unserer Familie werden die Beziehun gen, die er Dr verschafft hat und noch verschaffen wird, von größtem Vorteil sein. Hier ist alles wohl, doch muß man bei den yegen- wärttgen Zeitläusen immer große Sorge um die Zukunft haben. Es wird hüben und drüben der Grenze gegenwärtig wieder sehr viel mit dem Säbel gerasselt. Als vorsichtiger Kaufmann muß

ich mich darauf einstellen, daß ich meine Anordnungen richtig getroffen habe, wenn uns eines Tages der Krieg überrascht. Vielleicht kannst Du in Paris manches erfahren, was für mich wertvoll ist. Teile es mir dann bitte sofort mit! Lasse Dir das lange Fernsein von uns nicht zu schwer werden. Wenn es um die Zukunft geht, müssen persönliche Wünsche zurückgestellt werden, Opfer, die man bringt, lohnen sich früher oder später einmal. Den schönsten Lohn birgt schon daS Bewußtsein ge taner Pflicht

selbst in sich. Die ganze Familie läßt Dich herzlich grüßen. Mache mir und ihr weiter soviel Freude und sei herzlich gegrüßt von Deinem Vater. P.S. Ein Scheck für Dich liegt bei." Eugen mußte den Brief einige Male lesen, bis er ihn ganz verstand. Er sollte also in Paris bleiben und durch Professor Daumier die Fühlung mit der Rüstungsindustrie aufrecht «Halten. Auch über sonstige Wahrnehmungen, die für den großen Generalstab — denn nur das konnte die Familie sein von Bedeutung waren, sollte er be richten. Zuerst drückte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 16
Date: 28.03.1902
Physical description: 16
Stück chen Speck lockt ihn aus meilenweiter Entfernung herbei. Pie Milch in Maris. Die französische Haupt stadt Paris ist in Bezug auf Milch wohl von allen Weltstädten am übelsten dran. Der Preis dieses un entbehrlichsten Nahrungsmittels ist für arme Leute fast unerschwinglich und macht sich auch im Geld beutel wohlhabender Leute recht unangenehm bemerk bar. Die billigste Milch kostet in Paris 40 Cts. (36 Heller) das Liter; es ist die Ware, die im Butter laden aus der offenen Kanne mit dem Blechmaß

geschöpft und verkauft wird. Sie ist blau, dünn, ganz entrahmt und mit dem schlechtesten Wasser aus der Seine (Paris durchströmender Fluss) „verlängert". Das bessere Publicum kauft angebliche Landmilch iu versiegelten Literflaschen, die mit 60 Cts. (54 Heller) bezahlt werden und die Reichen oder Aengstlichen kaufen ganz dieselbe Milch, aber bei Lieferanten, die für besonders zuverlässig gelten, um 1 Frcs., ja neuestens um 1 Frcs. 20 Cts (l Krone) das Liter. Die mit diesem fabelhaften Preise bezahlte

, die eigentlich kein Wasser, sondern Jauche enthalten. Das Gesetz verbietet auch in Paris die Nahrungsmittelfälschung, aber man kümmert sich nicht darum. Die Polizei entnimmt den Vorräthen der Verkaufsläden von Zeit zu Zeit Proben und lässt sie untersuchen. Das Untersuchungsamt erklärt, dass die Milch verwässert, entbuttert und giftig ist und dabei hat es sein Be wenden. Der „Matin" hat nun einen Feldzug gegen diese himmelschreienden Zustände begonnen. Er hat einen „Bund zur Vertheidigung des Menschenlebens

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 21.10.1954
Physical description: 10
Politische Rundschau Vollendung in Paris? Heute treffen sich dieselben neun Außenmini ster, die vor drei Wochen in der englischen Hauptstadt die „Londoner Akte“ Unterzeichnet haben, in Paris, um die „Westeuropäische Union“, wie die Brüsseler Pakt-Organisation nach dem Beitritt Westdeutschlands und Italiens heißen soll, Wirklichkeit werden zu- lassen.. In der Zeit zwischen - London und' Paris fallen all die welt politischen Erörterungen und auch Ereignisse, von denen während der letzten Wochen

ausgesprochen erhielt. Da mit ist er in der Lage, zu den von ihm in Lon don abgegebenen Zusagen und dort getroffenen Abmachungen weiterhin zu stehen. Noch wesent licher ist freilich, daß Mendes-France die War nung des britischen Premiers Churchill, man möge sich in Paris vor neuerlichen Revisionsverlangen hüten, beherzigt hat. Dadurch — so scheint es wenigstens — ist die Gefahr beseitigt, daß die endgültige Entscheidung abermals hinausgescho ben wird. Wer die Innenpolitik Frankreichs nur einigermaßen

nur — Offerten sind, dazu bestimmt, Politikern wie dem franzö sischen Sozialisten Jules Moch Honig um den Miind zu schmieren. Moch und seine Freunde, die den deutschen Wehrbeitrag in jeder Form ablehnen, werden aber genau das tun, was sich Moskau erhofft: sie werden auf die russische „Entspannungsbereitschaft“ hinweisen. Ob da durch die drängende Zeit und die Entscheidun gen von London und Paris jedoch jetzt noch im mer aufgehalten werden können, muß sich er weisen. Die sowjetische Offcrtenpolitik

und — offenbar die deutschen Sozialdemokraten. \ Weil sich diese und die o. a. Erkenntnisse durchgesetzt haben und weil in Paris vo'i^ndet werden soll, was in London begonnen wurde, gibt man den seit Dienstagmittag dieser Woc an der Seine stattfindenden Gesprächen Chance — ja man spricht sogar in Wochenbeginn mit seltenem Optimisq der Pariser Konferenz wird alles glatt „Das einzige heiße Eisen sei die Saarfrage. Man darf jedoch sich auch diesbezüglich eine zuf> Lösung ergibt, wenngleich die frar/ um die Saar

haben aber gerade diesen Van-Naters- Plf»n wieder hervorgeholt /und empfohlen, daß dieser für die Brüsseler Organisation zugeschnit ten werden möge. Dazu mußte aber — so meint pian in Bonn — diese Brüsseler Organisation zu erst eine „echte politische Gemeinschaft“ gewor den sein. Und ehevor Bundeskanzler Adenauer zu den Saarbesprechungep nach Paris am Diens tagnachmittag fuhr, ferj^ärte er, daß er die im „Grundsätzlichen übereinstimmende Meinung der Parteien zur Grundlage seiner Verhandlungen mit Mendes-France

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 24
Date: 20.12.1951
Physical description: 24
man im französischen Parlament doch recht nachdenklich, Das stärkte das Verantwortungsbewußtsein der Abgeordneten und brachte also Pievens Abstimmungserfolg. Dadurch wiederum kommt den letzten Beratun gen im Europarat erhöhte Bedeutung zu, als sich die Außenminister Frankreichs, Deutsch lands, Italiens und der Benelux für eine Konferenz in Paris am 27. Dezember vereinbarten, um die Probleme der Europa-Armee zu besprechen. Allein schon der Termin vom 27. Dezember — mitten in den Weihnachtsfeier tagen — beweist

den guten Willen der Konfe renzteilnehmer. Nun darf man freilich nicht gleich auf ein baldiges Zustandekommen der Europa- Armee schließen, wenngleich man sich in Straß bürg bereits über ein eigenes Europa-Parlament das über Art und Funktion eines europäischen Heeres beschließen soll, geeinigt hat. Unter den vielen Hindernissen bietet nach wie vor die Finan zierung größte Schwierigkeiten. So fordert Paris nachdrücklich, daß eine europäische Armee auch ein gemeinsames Budget haben müsse — sonst sei

ja auch in einem anderen „Rahmen“ aufstellen — immerhin aber ist ihnen die Lösung durch eine übernationale europäische Armee, die den zweiten großen Schritt zur Verwirkli chung der europäischen Einheit bedeuten würde, die wünschenswerteste. Der erste Schritt jedoch war die französische Ratifizierung des Schuman- Planes. Was Wunder, wenn sich daher Paris ge wissermaßen einen „Anspruch“ auf eine „ameri kanische Gegenleistung“ erworben hat! Ein Be weis mehr dafür, daß Frankreich auch hinsicht lich des Pleven-Planes

die Initiative zurückge wonnen hat. Um so erstaunlicher wirkt, auf den ersten Blick wenigstens, die zögernde Haltung des Ältestenrates im Bonner Bundestag; denn dieser faßte den Be schluß, die 2. und 3. Lesung des Schumanplanes erst im Jänner vorzunehmen. Bundeskanzler Adenauer wird also in die peinliche Lage versetzt, am 27. Dezember in Paris mit leeren Händen da zustehen. Freilich sind die Alliierten daran nicht ganz schuldlos; ist doch die Wirksamkeit des Schumanplanes mit einigen sog. Zusatzverträgen

zu einer freundlicheren Haltung gegenüber der Montanunion zu bewegen. Gelänge ihm dies, würde der Erfolg im Jänner ein um so größerer sein. Churchills Besuch in Paris in diesen Tagen — wobei ihn sein Außenminister Eden begleitet — ist in erster Linie ebenfalls dem Problem der Europa-Armee gewidmet. Infolge der gestärkten französischen Position wer den die Engländer denn auch einiges über ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Plevenplan zu hören bekommen. Daher darf es nicht erstaunen, wenn man plötzlich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 03.04.1952
Physical description: 10
doch keinen erfolgreichen Widerstand leisten. Außerdem aber wäre die Einheitlichkeit der westlichen Verteidigung zersplittert und um die deutschen Kontingente ärmer. Der „weise alte Rheinländer“ zu führen, wurden die Beziehungen zwischen Paris und Tunis immer gespannter. Seit Wochen hatte der französische Generalresident, Jean de Hautecloque, vergebens versucht, die tunesische Regierung für die neuen Reformvorschläge aus Paris zu gewinnen. Am 26. März nun griff der Generalresident zu einer drastischen Maßnahme

: Er löste kurzerhand die Regierung auf, verhaftete den Kabinettschef C h e n i k mit drei anderen Regierungsmitgliedern und internierte sie im Innern des Landes. Über Tunesien wurde der Belagerungszustand verhängt, eine strenge Nach richtenzensur eingeführt und der Bevölkerung ein Ausgehverbot auferlegt. Währenddem ent flohen allerdings die zwei tunesischen Minister, die sich in Paris wegen der Beschwerde bei der UNO aufhielten, zur Arabischen Liga im Vor deren Orient. In der Weltpresse fand

dieses Vorgehen allent halben heftige Kritik. Besonders empört zeigten sich die Sozialisten, und zwar einschließlich der französischen. Das offizielle Paris verantwortete sich jedoch mit der lakonischen Feststellung, es läge im Interesse Frankreichs, daß Tunis eine neue Regierung erhalte „ohne die Männer, die lange genug ihren schlechten Willen bewiesen haben“. Und tatsächlich ist — wenn auch noch Schwierigkeiten zu überwinden sind — die neue tunesische Regierung bereits im Werden. Nach einer einstündigen

Unterredung zwischen dem Bey von Tunis und de Hautecloque wurde der frankreichfreundliche Salah Eddin Baccouche mit der Regierungsbildung beauftragt. Dies bezeichnete Paris als eine „gute Nachricht“. Nachdem nun aber noch der fran zösische Generalresident gleichzeitig zum tunesi schen Außenminister ernannt ist, hat Paris sein eigentliches Ziel erreicht: Die Außenpolitik bei der Länder ist gemeinsam. Dafür kann Tunesien auf dem Gebiet der inneren Autonomie „soweit als möglich“ entgegengekommen

werden. Paris erklärt denn auch, daß in der tunesischen Frage eine Verständigung herbeigeführt sei. Wie fest diese ist, mag die Zeit erweisen. Daß noch genug Schwierigkeiten bestehen, zeigen die Äuße rungen gewisser Politiker, die freilich — wenn sie der Pariser Politik Vorwürfe machen — leicht vergessen, daß Frankreich auch Verdienste hin sichtlich des Landes Tunis zu buchen hat. Zweifellos aber wird es notwendig sein, durch echte Reformen einen Ausgleich der Spannungen zu finden; dann auch brauchte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 22.08.1946
Physical description: 8
und albanischen Delegierten wurde die für heute angesetzte Vollversammlung des Frie denskongresses auf morgen verschoben. Der österreichische Außenminister Dr. G r u b e r ist heute früh in Paris eingetroffen. Dr. Gruber wird Morgen vor der Vollversammlung den Standpunkt der österreichischen Regierung zum Friedensvertrag mit Italien darlegen und die Frage Südtirol der Weltöffentlichkeit zur neuerlichen Beurteilung der berechtigten An sprüche Österreichs unterbreiten. In Vorbereitung der Rede

des Außenministers hat bie österrei chische Vertretung in Paris den Delegationen be reits zahlreiche Dokumente und eine Anzahl von Karten, graphischen Darstellungen und Stati stiken übermittelt. Diese sollen der Welt über zeugend den österreichischen Anspruch auf Südtirol beweisen. Der Grundgedanke des klar gehaltenen öster reichischen Beweismaterials liegt in dem Nach weis der mehr als 600jährigen Verbin dung Zwischen Österreich und Südtirol. Die Schaffung der Brennergrenze wird in den öster reichischen

des Ti roler Bauernbundes. Auf der Rückkehr von Vorarlberg, wo Bundes kanzler Ing. Figl eine programmatische Rede ge halten hat — die wir an anderer Stelle wieder geben —, traf er in Innsbruck mit Außenmini ster Dr. Gruber zusammen, der sich auf dem Wege nach Paris befand. Die Unterredung zwi schen Kanzler und Außenminister im Beisein des Landeshauptmannes von Tirol, Dr. Weißgatterer und anderer Herren dauerte etwa 25 Minuten. Die Aussprache galt vor allem der Südtiroler Frage und der Friedenskonferenz

in Paris. Die Rede des Bundeskanzlers Anläßlich seines Besuches in Vorarlberg hielt Bundeskanzler Ing. Figl heute abends über den Sender Vorarlberg eine Rede, in der er aus führte: „Meine lieben Vorarlberger, darüber hinaus aber alle Freunde Österreichs in Westeuropa, die Ihr unseren westlichsten Sender Österreichs hört! Zum ersten Male, seitdem Österreich wieder frei ist, spricht ein österreichischer Bundeskanzler über den Vorarlberger Sender und damit über das westlichste Ausfalltor Österreichs

Staat in der Welt. Ich muß dies gerade heute, wo ich zum ersten Male die Möglichkeit habe, über einen österrei chischen Sender zu allen unseren demokratischen Freunden im Westen Europas zu sprechen, nach drücklich betonen. Österreich ist vergewaltigt worden. In diesen Tagen findet in Paris die Friedenskonferenz statt. Wir sind alle zutiefst überzeugt, daß sich in Paris Männer, die haupt sächlich den Frieden dieser Welt wollen, versam melt haben, um die Grundlage für den Welt frieden zu schaffen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 05.06.1952
Physical description: 10
Politische Umschau Verträge und Garantien müsse, scheint sich eine Änderung der Haltung Washingtons abzuzeichnen. All dies sind praktisch amerikanische Gegenleistungen, Zweifelsohne ist die Politik der Nachkriegszeit mit der in der letzten Woche erfolgten Unterzeichnung der Verträge über Deutschland und die Europäische Verteidi gungsgemeinschaft in ein neues Stadium ein getreten. Ob die Unterschriften von Bonn und Paris als „historische“ anzusehen sind, wird freilich erst die Zukunft erweisen

verbündeten; betrachtet man den Nordatlantikpakt von 1949 als den zweiten Sicherungsring, woselbst sieh die Brüsseler Paktstaaten mit noch anderen neun Mächten zur Hilfeleistung verpflichten, dann wird bereits die „Verschlungenheit" untereinan der erkennbar. Der dritte „Rettungsgürtel" ist nun die Europäische Verteidigungsgemeinschaft EVG, wenngleich die Unterzeichnung in Paris erst durch eine noch zu erfolgende Ratifizierung wirksam werden kann. Diese sechs Partner der kommenden Europa-Armee

sind bis auf einen be reits durch die anderen Verträge verbündet und verpflichtet — bis auf einen: Westdeutsch land. Um gegen ein eventuelles „Ausbrechen" dieses Westdeutschlands aus der EVG gesichert zu sein, wurden in Paris weitere Garantien in das Netz der Sicherungen eingebaut. Wenn die englische „Daily Mail“ klagt, daß nur wenige durch dieses Gestrüpp hindurchfänden und man „das ganze verdammte Gewirr vereinfachen“ soll, so hat sie — technisch gesehen — vielleicht nicht unrecht; trotzdem wird man im Kreml

und deutlich die amerikanische Europapolitik - mißbilligen; mehr: sie als grundlegend falsch erklären! Die darauf folgende Krise wäre wohl weitaus gefährlicher als die heute bestehende Dst-West-Spaunung, Daher scheint jene Meinung politischer Kreise einleuchtender, die besagt, daß sich „Paris sein Ja 44 recht ordentlich von Amerika bezahlen lassen wird. Und damit geht es um das französisch-ame rikanische und weniger um das französisch-deut sche Verhältnis. Vor allem wollen die Franzosen mehr und schneller

seines Waffenexports scheint von den Amerikanern er füllt zu werden; jedenfalls seien die diesbezüg lichen Verhandlungen in einer „bereinigten At mosphäre" verlaufen. Der wundeste Punkt, über den sich Washington und Paris zu einigen haben werden, ist zweifellos die tunesische Frage. Frankreich wünscht, daß sich die Amerikaner aus dem Konflikt heraushalten, im Sicherheitsrat der UNO jedoch den französischen Standpunkt unterstützen. Trotz der Bedenken Achesons, daß seine Regierung auf die anti-koloniale Einstellung

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Page 2 of 10
Date: 27.03.1952
Physical description: 10
jetzt die Antwort der drei Westmächte an die Sowjetregierung übermittelt werden kann, ist wohl in der Haupt sache den Viererbesprechungen in Paris während der letzten Woche zuzuschrei ben. Wichtig aber ist, festzuhalten, daß der bri tische Außenminister Eden, nachdem er sich be reits in London mit verschiedenen Politikern be raten hatte, nach Paris mit dem fix und fer tigen Entwurf des Antworttextes kam. Zwar öff nete er dort bei den Besprechungen mit den an deren zwei West-Außenministern und Kanzler Adenauer

und Wie derbewaffnung zu verstärken. Entspannung in der Saarfrage Während des Aufenthaltes Adenauers in Paris tagte dortselbst der Europa-Rat. Neben einer Reihe anderer Probleme stand auch die deutsche Saar-Beschwerde auf der Tagesordnung. Bekannt lich hatte Bonn vor rund drei Wochen dem Europa-Rat ein Memorandum zugelei tet, das Klage darüber führt, daß im Saargebiet die „demokratischen Freiheiten und die Men schenrechte nicht beachtet“ würden. Unmittelbare Ursache dafür war ein von der Saar-Regierung

eingebrachtes Gesetz, wonach sich jede Partei auf die in der „saarländischen Verfassung festgelegte staatliche oder demokratische Ordnung“ verpflich ten muß. Praktisch bedeutet dies, daß damit jede Gründung irgend einer Oppositionspartei — an deren Errichtung Bonn höchst interessiert ist — unmöglich wird. Sowohl in Paris als auch in Saarbrücken hatte das Bonner Memorandum natürlich helle Empörung ausgelöst. Man befürchtete nicht mehr wiedergut zumachende Verschärfungen im „Saarstreit“. Da aber einigten

besinnen. Dann werden die Opfer nicht vergebens sein und bleiben. Die deutschen Sozialisten sprechen allerdings nicht von einer „friedlichen Beilegung des Saar konfliktes“, sondern werfen dem Kanzler eine „neuerliche Niederlage in Paris“ vor. Regierungs nahe Blätter beider Länder stellen jedoch fest, daß beide Parteien bei der Saarlösung vorteilhaft abschlossen: In Paris ist man zufrieden, wenn die französisch-saar’ändische Wirtschaftsunion ausge baut wird und die Saar politisch von Westdeutsch land

Foster D ulles Präsident Truman, ihn seiner bisherigen Aufgabe als Berater Achesons zu entbinden. Er wolle näm lich — fügte er ganz offen hinzu — für Kritik an der gegenwärtigen haben“. „freie Hand Außenpolitik In der Organisation des Atlantikpaktes ist nunmehr der alten englischen Forderung ent sprochen und Lord I s m a y als Generalsekretär der NATO nach Paris bestellt worden. Als einlei tende Aufgabe ist ihm vor allem die Beschwich tigung Kanadas zugedacht, dessen Opposition

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Page 2 of 8
Date: 07.08.1952
Physical description: 8
Politische Umschau Bausteine Europas Auf den Sc hum anplan wurden nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Hoffnun gen gesetzt. Vor allem — so meinte man — werde diese Kohle-Stahl-Union die deutsch-französische Spannung um das Saar-Problem beheben. Vielleicht glaubten dies auch die Außen minister der 6 Schumanplanstaaten, als sie sich vor zwei Wochen in Paris trafen. Wie erinnerlich, gelang es ihnen nicht, einen Sitz für die Montan behörden zu bestimmen. Statt dessen befanden

“ eine ernsthafte Möglichkeit, die Beziehungen zwi schen Paris und Bonn von dem „schwelenden Mißtrauen“ zu „entgiften“. Also trafen sich S c h u m a n und der deutsche Staatssekretär Hallstein vergangenen Freitag in Paris, um sich bereits am Nachmittag wieder zu — vertagen. Und die deutsche Delegation fuhr schleunigst zum Bürgenstock in die Schweiz, wo sich Kanzler Adenauer der „Urlaubsruhe“ hingibt. Viel ist von der Konferenz in Paris nicht be kanntgeworden. Offenbar will man den Verhand lungspartnern

gab er seiner Hoffnung Ausdruck, daß sowohl Paris als auch London die „Dringlichkeit und Bedeutung dieser Maßnahmen für West deutschland und die freie Welt erkennen und die Billigung der Verträge durch ihre eigenen Parla mente beschleunigen werden“. Schwere Schädigung Österreichs durch die Besetzung Noch immer 109.452 Hektar österreichischen Bodens beschlagnahmt Am 24. Juli d. J. wurde ein Memorandum der Bundesregierung, das sich mit der völkerrecht lichen Situation unseres Landes seit 1938

500 Millionen Dollar. Auch die Ausbeutung der österreichischen Erdölvor kommen durch eine fremde Besatzungsmacht be deutet für Österreichs Wirtschaft einen jährlich hoch in die Millionen gehenden Verlust. 109.452 Hektar Boden sind noch immer beschlagnahmt und der österreichischen Verfügungsgewalt ent zogen. Die Zahl der Verluste, die Österreich er litt und noch ständig weiter erleidet, läßt sich noch endlos fortsetzen. D-Zug Wien—Paris entgleis! Der D-Zug Wien—Paris verunglückte am Mon tag kurz

zusammensetzen, möchte man ihnen vor allem diesen „Geist zum Opfer“ wünschen. Jenen politischen Beobachtern mag man wirklich zustimmen, die in der erfolgreichen Bereinigung der Spannungen zwischen Bonn und Paris — über die künftige Gestaltung des saar ländischen Statuts — einen Eckbaustein Europas sehen. Um dieses Europa zu schaffen, haben die USA Untersagungsgesetze (Fortsetzung von Seite 1) führte eigene Aufzucht des Rindviehs verbieten zu lassen, obwohl dadurch den Bergbauerngebie ten der Nutz

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Page 2 of 16
Date: 06.09.1928
Physical description: 16
bedroht sicht, ist gezwungen, zu seiner Rettung auch das Aeuherste zu wagen. Dies umso mchr, wenn -es sich um einen so zahlreichen und wichtigen Derufsstand handelt, wie es der Bauernstand ist. Cs kann unmöglich unsere Pflicht und Aufgabe sein, bei den Kasten anderer Wache zu halten und dabei sckber zugrunde zu gchen. Was gibt es Nenes in der Welt? Das bedeutsamste Ereignis der letzten Woche war i die feierliche Unterzeichnung des sogenannten Kriegs- ä ch t u n g sver t r a g e s in Paris. Rach

wird. Trotzdem ging er auf dem einmal betretenen Wege weiter. Nach langwierigen Verhandlungen, bei welchen Frankreich und England die erwähnten Vorbehalte durch- zusetzen wußten, konnte eine 'Einigung erzielt und der Tag zur feierlichen Unterzeichnung des sogenannten Kriegsächtungspaktes festgesetzt werden. Die Unterzeich nung 'sollte in Paris erfolgen, was den eitlen Franzosen nicht wenig schmeichelte. Zahlreiche Außenminister wur- den nach Paris eingeladen. Kellogg kam selber über das roße Wasser

nach Europa, um bei der politischen Taufe es 'Kindes, das seinen Namen trägt, Gevatter zu stehen. Besonders neugierig war man, ob auch 'der deutsche Außenminister Dr. S t r e s e m a n n zu dieser Feierlich, keit nach Paris kommen würde. Man hatte das richtige Gefühl, daß es 'für den deutschen Außenminister eine große Selbstüberwindung sein mußte, sich in der Haupt- stadt des nämlichen Frankreich einzufinden, das noch immer an der Kriegsschuldlüge festhält, das trotz Locarno das Rheinland bisher

nicht geräumt, das 'von der ver- tragsmäßig übernommenen Abrüstungspflicht nichts wissen will. Dr. Strefemann hätte mit dem Hinweis auf seinen noch immer leidenden Zustand die schönste Aus- rede gehabt, nicht nach Paris zu gehen. Der gleichfalls erkrankte englische Außenminister Ghamberlain ist den Pariser Feierlichkeiten ja auch ferne geblieben und hat dorthin einen Vertreter geschickt. Aber die deutsche Re- gierung fand es für klüger, daß Strefemann selber sich zur Unterzeichnung nach Paris verfügte

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Page 1 of 12
Date: 10.08.1923
Physical description: 12
Teil gegolten. Man war es ja gewohnt gewesen, über den kranken Mann am Bosporus' zu lächeln und diesem unheilbar Kranken ein baldiges Ende vorauZzufagen, und an lachenden Erben sollte es ihm dann , nicht fehlen. 'Der Weltkrieg ha! für die ZenkralmächLe cm unglückliches' Ende genommen, nicht so fast durch die Waffen ihrer Gegner als vielmehr durch die Zermürbung ihrer Fron ten von Seite innerer Feinde. Nach dem Zusammenbruch der Mittelmächte haben sich die haßerfüllten Gegner in Paris

zusammengesunden, um dort bei verschlossenen Tü ren über das Schicksal der besiegten und betrogenen, Mittelmächte zu Gericht zu sitzen. Zur Wafsenstreckung der Mittelmächte hatte:: wesentlich beigetragen jene be rüchtigten 14 Punkte, die der Präsident Wilson als die Grundlage des künftige!: Friedens verkündet hatte, ur:d nach welchen das Schicksal der im Vertrauen aus diese 14 Punkte nachgebenden Mittelmächte durchaus kein schlimmes hätte sein könne::, lieber die seit dem Zu sammenbruch vom Jahre 1918 in Paris

und nach welchem, infolgedessen auch 'keine Po litik der Rache als Nachklang hätte übrig bleiben können. In Wirklichkeit aber wurde zu Paris ein Gewaltfrieden diktiert, welcher an die Stelle des blutigen Kampfes die planmäßige und langsame wirtschaftliche Erdrosselung der besiegten Gegner treten ließ. Durch diese Friedensdik tate ist die Großmacht Oesterreich-Ungarn von der Karte gestrichen und ihr Gebiet unter eine Reihe von soge nannter: Nachfolgestaaten ausgeteilt worden. Deutschland Und Bnlgarie:: erlitten sehr empfi

Splitter ein Ausbeutungsobjekt der siegreichen Gegner werden. Die in Paris versammelten Sieger hatten offenbar die Meinung, mit den Türken Üs ihrer: während des Weltkrieges verhältnismäßig schwächster: Gegnern am leichtester: fertig werden zu kön- ven. Schwierigkeiten machte bei der geplanten Aufteilung >es türkischen Reiches nur die gegenseitige Eifersucht der über das Schicksal der Türken zu Gericht sitzender: Mächte. Daß dabei auch noch die Türken selber sollten mitreden

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 19.04.1934
Physical description: 16
in die Abteilung „Geschütz wesen", um dort Anweisungen zu empfangen; mein Ordonnanzoffizier wird Sie überall hinführen. Dann aus die Mteilung „Geheim". Dort werden Sie Pässe bekom men. Einer lautet aus den Namen Ferdinand Lehmann, Geschäftsvertreter deS Modehauses Gerson in Berlin. Mit diesem Paß fahren Sie bis nach Paris, und zwar über Brüssel, um jede Spur zu vevwischen. In Paris ver nichten Sie ihn! Ein zweiter Paß lautet auf Eugen Meunier (deutsch Müller), Student der Technik, aus Toulouse

. Auch die nötigen Unterlagen sind dabei, die beweisen, daß Sie die Hochschulreife haben. Man wird Sie ohne jeden Anstand aus der technischen Hochschule in Paris ausnehmen. „Sie sollen sich nämlich an der Technischen Hochschule als Student einschreiben und dort das Vertrauen der Pro fessoren zu gewinnen suchen, WaS Ihnen sicher durch die Kenntnisse, die Sie schon haben, sehr leicht sein wird. Ihre Ferien sollen Sie dann jedesmal als Volontär (Praktikant) in den Geschützwerken von Schneider-Creuzol zubringen

etwas anderes, als das ewige Einerlei deS Dienstes in der kleinen Garnison. „Uebrigens haben wir auch schon eine ganz annehm bare Junggesellenwohnung für Die gemietet. Hier ist die Adresse: Albertstraße Nr. 54. Sie haben gar nicht weit zur Technischen Hochschule und sind auch rasch mitten in Paris. Ueber alles irgendwie Wichtige, das Sie in Erfah rung bringen, bitten wir zu berichten. Die Berichte schicken Sie als gewöhnliche Briefe an Herrn Andrö Meunier in Toulouse; von dort aus gelangen sie sicher in unsere Hände

, zu danken. Ich hoffe den Beweis erbringen zu können, daß ich dessen würdig bin." „Dann Gott befohlen, lieber Herr — Müller und richten Sie dem Leutnant d'Efftoi aus, daß ich ihm bei seiner Rückkehr aus Paris das Patent als Hauptmann hier zu übergeben wünsche." Er drückte zweimal auf die Klingel. Sein Ordon nanzoffizier, Oberleutnant Braun, trat ein. „Bitte, bringen Sie den Herrn zuerst in die Abtei lung Geschützwesen und dann in die Mteilung Geheim. Darf ich übrigens bekannt machen, Oberleutnant Braun

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 11.09.1914
Physical description: 16
den war, dem König von England durch den ehe maligen englischen Botschafter in Berlin mitteilen, daß er' .auf alle englischen Titel verzichte und die selben oblegen wolle.. Dom deutsch-französischen Kriegsschauplätze. i Nach den Niederlagen der französisch-engli schen Truppen in Belgien zogen sie sich nach Frankreichs zurück, verfolgt von den deutschen Truppen auf ihrem Kriegszuge nach Paris. Von den erhaltenen Schlägen nüchtern ge macht/teilte die französische Regierung der bel gischen mit, daß die Franzosen

, und das ist immer hin ein gewaltiges maulvoll. Die Deutschen dringen aus allen Seiten mit einer geradezu ver blüffenden Raschheit vor, alles niederrennend, was sich ihnen in den Weg stellt. Von der Nord see bis zu den Vogesen dringen die Deutschen in Frankreich unaufhaltsam gegen Paris vor. Die Mehrzahl der auf ihrem Wege liegenden franzö sischen Festungswerke wurden teils durch Be schießung zur Uebergabe gezwungen, teils sind sie bereits vor Ankunft der Deutschen von den Franzosen geräumt worden

, wie z. B. die große Festung Lille, welche eine Besatzung von 50.000 Mann hatte und beim Abzüge sämtliche Geschützt zurücklies.. So werden die Deutschen auf ihrem Wege nach Paris kaum mehr einen ernstlichen Widerstand finden. Die einzige Schwierigkeit wird noch die Eroberung von Paris sein, welches sehr stark befestigt sein soll. Die deutschen Trup pen werden aber mit ihrer erstklassigen Artillerie und in Mithilfe der österreichischen Geschütze- auch dieses Kunststückchen zusammenbringen und zwar vielleicht

in geringerer Zeit, als sich die Rothosen vorstellen. Den deutschen' 42 Zentime ter-Mörsern werden auch die Festungswerke von Paris nicht lange Widerstand leisten können. Vorzügliches gebleichtes it. ungebleichtes Baumwolltuch wovon Nr. !, ll, m das beste Haustuch an Dauerhaftig keit übertrifjt. Die Stücke enthalten: das einfachbreite ea. 40 m, das doppelbreite ca. 20 m. 75 cm breit: Nr. 1 II III IV V VI VII 71 67 63 69 57 55 53 Hell« 150 cm breit: Nr. II M IV 134 126 118 Heller Gebleichtes Baumwolltuch

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Page 2 of 10
Date: 15.03.1951
Physical description: 10
Politische Umschau Die Vierer-Vorkonferenz in Paris Seit 10 Tagen bemühen sich nun die stellver tretenden Außenminister der „Großen Vier“ um die punktweise Festsetzung einer Tagesordnung für eine hernach folgende Konferenz der vier Außenminister selbst. Ziel dieser geplanten Hauptkonferenz wäre die Beilegung der jetzigen internationalen Spannungen. Gromyko trinkt Tee ... Es ist natürlich, daß die ganze Welt mit äußer ster Aufmerksamkeit auf die Gespräche im „Palais Marbre Rose“ achtet

hätten. > Und die Russen? Nun, die schütteten einen Sack voller Überraschungen aus Knapp vor Konferenzbeginn veröffentlichte die „Prawda“ die britische Antwortnote auf die von den Russen erhobenen Vorwürfe. Dabei war diese britische Note keineswegs etwa zahm, sondern randvoll mit massiven Beschuldigungen für die sowjetische Politik. Was bezweckte Moskau damit? In zwischen ist es ja klar geworden: Gromyko hatte einen prächtigen Vorwand, in Paris bis zum Überdruß über die „wahrhafte Demokratie

und Parlament längst beschlossen worden ist, Bringt Italien tatsächlich nicht die Würde auf, zum Pariser Abkommen zu stehen? E. — bruck Moskaus Ziel: „Zurück nach Potsdam!“ Bis jetzt haben die Verhandlungen in Paris entmutigend wenig ergeben. Weniger diploma tisch ausgedrückt: Tag um Tag sind die Kon ferenzen durch ein zähes Ringen um die Vor schläge des Westens und Gromykos ausgefüllt. Dabei ist der Ton gar nicht mehr „herzlich“. Statt dessen regnet es Vorwürfe und gereizte Worte. Zuerst

mit einigen Versprechungen aus dem Kreml zufrieden gäben, Deutschland neu tralisieren würden und Amerika sich verärgert zurückzöge und sich damit isolierte. Mit einem Wort: die Russen hätten solcherweise Zeit und Macht — von neuem — gewonnen. Inzwischen kann man ja im rosafarbenen Mar morpalais in Paris weiter die üblichen Moskauer Friedensschalmeien blasen. Es wird der Verwir rung nur dienlich sein. Vielleicht muß der Westen tatsächlich die Worte jener Schweizer Zeitung genauester^ überlegen: „Krankt etwa der Pariser

Triests, um Tito fester an den Westen zu binden, komme nicht in Frage. Tito: Von Triest schweigen Marschall Tito wünscht im Interesse des jugo slawischen und des italienischen Volkes, die Trie ster Frage jetzt nicht zu erörtern. Tito be schuldigte die Sowjetunion, daß sie die Triester Frage in Paris nur deshalb aufgeworfen habe, um auf Jugoslawien einen Druck auszuüben. Das italienische Volk wisse, daß es besser sei, in Freundschaft mit Jugoslawien zu leben. Atombombe im Ernstfall General Eisenhower

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Page 2 of 16
Date: 05.04.1918
Physical description: 16
in einer Mäusefalle. Vor sich die deutschen Heeresmaffen, hinter sich das. Meer. Aber auch um Paris ist es dann ge schehen. Sei dem, wie im wolle, Tatsache ist, daß der deutsche Vorstoß glänzende Erfolge ge zeitigt hat und auch einen glänzenden Abschluß zu nehmen verspricht. Nur solcherart können wir zu einem Frieden gelangen. Die Kunst der Di plomaten hat Schiffbruch gelitten, eS bleibt nur noch die Hoffnung auf das siegreiche deutsche Schwert und das hat sich bisher stets bewährt. Ter berühmte deutsche

, welches eine Beschießung auf 120 Kilometer gestattet. Dieses Geschütz erhob seine fürchterliche Stimme gegen den Feind zum ersten Male am 23. März. Es sandte seine eher nen 200 Millimeter Friedensmahnungen aus einer Distanz von 120 Kilometer gegen die Fe- stungslverke von Paris. Dort war man fas sungslos, man hatte keine Ahnung, daß die von der Schlachtfront so weit entlegene Hauptstadt unter deutschem Geschützfeuer stehe, man glaubte an Flieger, sah aber keine, bis sich endlich am zweiten Tage das unfaßbare Rätsel

löste. Welche Wirkung diese Beschießung im Gefolge hatte, läßt sich selbstverständlich nickt sagen, kann es aber vernnrten, wenn französische Blätter schreiben, daß alle Wohlhabenden Paris verlas- sen, die Theater jm Keller spielen usw. Eine Zei tung schrieb: „Weil höherer Befehl es verbietet, werden wir das Aussehen von Paris nicht schil dern". Das sagt doch genug. Begreiflicher Weise ist man in England, Frank reich und Italien über das siegreiche und unauf haltsame deutsche Vordringen fassungslos

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Page 18 of 24
Date: 23.12.1954
Physical description: 24
an. Verständ lich, wenn man bedenkt, daß sie mit einem Auf gebot an Witz, Kraft und Ränken sondergleichen das von ihnen geborene Kind, die EVG, zu ver stoßen trachteten. Wenn man bedenkt, daß der amerikanische Außenminister Dulles noch Mitte Dezember in Paris erklärt hatte, die Franzosen lähmtei>' durch ihre die EVG verneinende Hal tung nicht nur den Europa-Gedanken, sondern die Schlagkraft des Westens überhaupt. Und während Präsident Eisenhower Einheit forderte, boten französische Politiker im Dezember

-Ratifizierung zu retten, beschloß die englische Diplomatie, sich fester an den Kontinent zu binden, indem sie ein englisches Truppenkontingent dem EVG-Kommando zu unterstellen versprach. Ver mutlich als Gegenmine gedacht, war daraufhin Anfang April jener Vorschlag der Sowjets erfolgt, unter Umständen der NATO, dem Nordatlantik pakt also, beizutreten. Nun, das glaubte man nicht einmal in Paris als ernsthaft ansehen zu müssen. Inzwischen war eine amerikanische Fernost- Studien-Kommission nach Washington

zurückge kehrt und hatte sich über die asiatische Situation und besonders über die kommunistischen Aus weitungsbestrebungen ziemlich pessimistisch aus gesprochen. Der amerikanische Außenminister Dulles versuchte daraufhin, die Großmächte und mehrere asiatische Staaten dafür zu gewinnen, eine offizielle Warnung an Rot-China abzugeben. Außerdem wollte er in London und Paris einen genauen Plan ausarbeiten — sowohl in diplomatischer als auch in militärischer Hin sicht —, und zwar für den Fall, daß Peking

im Indochina-Krieg direkt eingreifen sollte. Dulles dachte also unter Umständen an eine militärische westliche Intervention. In Paris jedoch nannte man dieses Vorgehen von Dulles eine „Politik mit der Faust auf den Tisch“. In den französischen Zeitungen konnte man bittere Klagen lesen: in Washington sei keine Rede mehr von Zugeständnissen an China. Weder dächten die Amerikaner daran, die Blockade der rotchinesischen Küste aufzuheben, noch Peking in die UNO aufzunehmen. Man muß freilich gestehen

über die schrecklichen Verheerungen der amerikanischen Wasserstoffbombenversuche im Pazifik Anfang März die US-Überlegenheit ein deutig gezeigt hatten. Zwei Wochen vor der Gen fer Konferenz reiste denn auch Dulles zu Blitz gesprächen nach London und Paris, um wenig stens ein geschlossenes westliches Auftreten ge genüber den Kommunisten am 26. April zustande zu bringen. Schließlich kamen die Westmächte überein, der kommunistischen Intervention in Indochina entgegenzutreten, falls die Ostasien- Konferenz erfolglos

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Page 2 of 10
Date: 29.11.1951
Physical description: 10
Politische Umschau Von Konferenz zu Konferenz Vor acht Tagen trafen sich die Außenminister der drei Westmächte mit dem deutschen Bundeskanzler in Paris. So hatten sich manche, insbesondere wohl die Sowjets, eine Vier- Mächte-Konferenz nicht gedacht. War doch ein wesentlicher Partner „ausgewechselt“ worden, so daß statt des Moskauer Vertreters der Deutsche Adenauer am Konferenztisch saß! Dabei liegt das Hauptverdienst für das Zustandekom men dieses Treffens ausgerechnet — welche Ironie

1945 bis heute ?urückgelegt hat. Man darf also als richtig annehmen, daß ohne die weltpolitische Spannung der deutsche Außen minister und Bundeskanzler Adenauer nicht so schnell Gesprächspartner geworden wäre. Noch vor drei Wochen hat Wyschinski in Paris gelacht und davon gefaselt, daß er die westlichen Vor schläge mit einer toten Maus vergleichen möchte. Inzwischen scheint ihm tatsächlich das Lachen vergangen zu sein. Wyschinski war nervös! Wie bekannt, war es dem englischen Außen minister Eden

Gottes in die bangen Nächte, Ä. Geiger, „historischen“ Bedeutung, die dem Ergebnis sei ner Besprechungen in Paris zukomme. Dem mag man in gewisser Weise unbedingt zustimmen, wenn man daran denkt, daß Deutschland viel leicht bald seinen „Generalvertrag“ und damit eine weitreichende Souveränität besitzt. Ob dieser allerdings bis Ende dieses Jahres fertig gestellt sein wird, bleibt noch abzuwarten. Wer will es gerade uns Österreichern verargen, wenn unsere Erfahrungen in Staatsverträgen reichlich

skeptisch sind. Auch Außenminister Gruber hat die letzte Woche in Paris nicht erfolglos ver streichen lassen. Nicht zuletzt wird es seiner Tätigkeit, insbesondere durch seine Aussprachen mit Acheson, Schum an, Eden und selbst Wyschinski — auch mit Kanzler Aden auer konnte er sich freundschaftlich unterhalten — zuzuschreiben sein, wenn die Westmächte ihren gemeinsamen Willen erklärten, die Frage des österreichischen Staatsvertrages im Dezember wieder in „Schwung zu bringen“. Da sich die internationale

noch keineswegs gefallen ist. Acheson hat sich deutlich dafür ausgespro chen, die Streitkräfte von vorläufig sechs west europäischen Staaten zusammenzulegen. Daß er dies in dieser offiziellen Form aussprach, be ruhigt wiederum die Franzosen ungemein; gibt es doch genug Politiker in Paris, die neben allen anderen auch noch jene Befürchtung hegen, daß sich die USA, die jetzt ohne Zweifel mit aller Kraft ein Sofort-Rüstungsprogramm aufstellen wollen, etwa gar mit Deutschland zu einem Mili tärabkommen bewegen

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Page 4 of 12
Date: 22.04.1954
Physical description: 12
zu einem späteren Zeitpunkt zu befreien!“ Und trotzdem ist die gesamtfranzösische Reaktion auf die beiden Garantiererklärungen keineswegs erhebend. Die Londoner Politiker scheinen ihre Kollegen in Paris ziemlich gut zu kennen; denn sie drückten gleich ihre Befürchtung aus, die amerikanische Garantiererklärung werde „wenig dazu beitragen, die Einstellung gewisser Kreise in Frankreich gegen den EVG-Vertrag zu ändern“. Daß der abgesetzte Marschall Juin seine Anti- EVG-Rede als den „Aufschrei eines gequälten

, zu ersuchen, einen Termin für die Ratifizierungsdebatte festzulegen, ist ernst zu nehmen. Wohlgemerkt, erst für die Debatte! Und auch dies nur dann, wenn bis dahin alle Vorbedingungen Frankreichs erfüllt sind. Nachdem zwei derselben, nämlich die englische und amerikanische Garantiererklärung bereits erfüllt sind, bleibt als wesentlichste noch die deutsch-französische Saarregelung. Daher ist die deutsche Vermutung, Paris wolle Bonn die Schuld am Hinauszögern der Ratifizierung zuschieben, tatsächlich

nicht ohne weiteres zu verwerfen. Begreiflich, wenn sich eine Zeitung in die ärgerliche Feststellung flüchtete, daß in Frank reich die EVG-Gegner jedesmal dann zu neuen Forderungen greifen, wenn einer ihrer alten Wünsche erfüllt ist. Anderseits ist nicht zu leug nen, daß gerade dadurch zwangsläufig ein immer engeres Zusammenrücken der West mächte erfolgt. Ob mit Absicht oder unbeab sichtigt, ist schließlich eine politische Verfahrens frage. Wesentlicher und wichtiger ist, zu er fahren, daß von Paris aus demnächst

bereiches in diesem Gebiet nicht untätig Zu sehen wird. Deshalb verhandelte der ameri kanische Außenminister Dulles zu Anfang der letzten Woche in London und Paris, um eine gemeinsame Aktion der Westmächte in Indochina WITTING Für die Dame der gute Ballonseidenmantel in reicher Auswahl SPORTHAUS WITTING Innsbruck, M.-Theresien-Str. 39 mehr, als sie und die Sowjets nur wenig damit rechnen können, in Genf etwa sich uneins gewordenen Westmächten gegenüberzusitzen. Überdies haben die Amerikaner trotz

wieder holter Moskauer Erklärungen keinen Zweifel darüber gelassen, daß das kommunistische China in Genf nicht einladende, sondern lediglich eingeladene Macht ist, genau so wie etwa Nord- und Südkorea. Möglicherweise rechnen die Kommunisten dennoch mit einer Aufsplitterung der West mächtehaltung in Genf. Tatsächlich wäre es falsch, die durch die jüngste Erklärung Nixons, des amerikanischen Vizepräsidenten, hervorge rufene Beunruhigung, besonders in Paris und den Meinungsstreit in den USA selbst, gänzlich

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Page 2 of 12
Date: 18.07.1935
Physical description: 12
nun bie Feuerkreuzler zu einer großen militä rischen Kundgebung in Paris auf. Zu gleicher Zeit 'demon strierten gleichfalls in ber französischen Hauptstadt die Linksparteien. In ganz Frankreich hatte man diesem Tag mit Sorge entgegengesehen. Man fürchtete, daß die Feuer kreuzler einen Putsch machen wollen oder daß es minde stens zu schweren Zusammenstößen kommen werde. Die Negierung hatte umfangreiche Vorkehrungen getroffen, große Truppenmassen nach Paris verlegt und bie wichtig sten Punkte sogar

mit Artillerie gesichert. Trotz aller bösen Vorahnungen verlief ber 14. Juli in Paris und in der Provinz ruhig. Nur in Limoges kam es zu unbedeutenden Zusammenstößen zwischen Anhängern verschiedener poli tischer Richtungen. Italien und Abessinien. Die Lage in Ostafrika ist weiterhin brenzlig. Beide Teile, Abessinien und Italien, zeigen sich unnachgiebig. Gerüstet wird beiderseits, was Platz hat. Italien schickt neue Truppenmassen nach Afrika hinunter. Einige für Abessinien bestimmte Ersatzbivisionen nehmen

" gebildet, bie bereits 4000 Mitglieder zählte. Da Italien aber eine ungarische Freiwilligentruppe nicht aufnehmen will, wuvde bie Legion von ben ungarischen Behörden aufgelöst. An der südenglischen Küste nahmen am 16. Juli alle englischen Kriegsschiffe ber Heimat- und Mittelmeerflotte, insgesamt 160, an der Parade anläßlich bes Negierungs- jubiläums bes Königs teil. Das ist bie größte Ansamm lung von englischen Kriegsschiffen seit 1914. In Paris starb dieser Tage -der ehemalige französische

freigesprochen. Dem Gemeinberat ber Stabt Paris wurde von be deutenden Persönlichkeiten ber Antrag unterbreitet, eine Straße ber Stabt nach bem verewigten Bundeskanzler Dr. Dollfuß zu bennenen. In ber Begründung heißt es, baß sich Dr. Dollfuß unsterbliche Verdienste nicht nur um Oesterreich, sondern auch um bie abendländische Kultur erworben habe.

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