¬Die¬ Tiroler und Vorarlberger.- (¬Die¬ Völker Österreich-Ungarns ; 4)
Gebiete der plastischen Kleinkunst gebührt aber dm beiden Pichler, Anton Pichler aus Brixen (1697—1779) und dessen Sohn Johann (1734—1791), Antonio ist der Begründer der modernen Stein schneidekunst, einer Kunst, in der die zahlreichen altgriechischen Meister entzückende Werke geschaffen. Die 111 Cameen und 268 Jntaglien, die wir von Antonio kennen, behandeln ausnahmlos antike und meist Gegenstände der griechischen Mythologie und Sage, wie Amor, Hercules, Paris, Apollo, Bacchantinnen, Venns
und andere. Sein genialer Sohn führte diese Kunst zu einer Höhe der Vollendung, daß er an die besten antiken Gcmmoglyphen hinanreicht ; doch darf sich Tirol seiner Leistungen nur in beschränk tem Maße rühmen, da er in Neapel geboren ist. Wie für die Bildhauerkunst so war auch für die Malerei der Domban zu Brixen ein bedeutendes Ereigniß. Paul Troger malte die Fresken am Plafond und die Decorationen ober den Gesimsen und seine Gehilfen dabei waren: Johann Georg Unruhe aus Passau, Georg Troger ans Welsberg, Franz Zoller
, doch erreichte der erstere seinen Vater in Fresken und Altarbildern nicht, schuf aber schöne Landschaften, besonders in Guachefarben und letzterer beschränkte sich ausschließlich auf diesen Zweig und Landschaft- und Architekturzeichnungen. Mehrere Fresken und Altarbilder besitzt das Land auch von ihren Zeit genossen, den Leiden Zeilen, Johann Jakob Zeilen, des früher erwähnten Paul Sohn und dessen Vetter Franz Anton Zeilen (1716—1794), einem Schüler des berühmten Holzer; beide hatten aber auch wieder Schüler