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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 30.04.1936
Physical description: 6
Richter sagt sie kurz, als sie ihn am näch sten Tage trifft: .„Grüß Gott, Herr Inspektor! Was haben Sie mir für eine Freude gemacht mit dem Lampenschirm. Sie sind ein . . . Künstler." Er lehnt das Kompliment dankend ab und sieht ihr fragend in die Augen. Will kein Erkennen darin aus blitzen? Aber da hat sie sich schon wieder abgewandt. Pm die Zeit, da die Jagd aufgeht, tritt Ferdinand eines Tages in die Einfahrt, zur Jagd fertig, die Büchst über der Schulter. Er wartet auf den Jagdge- h'lfen

, den er bestellt hat. Da löst sich aus dem Schat ten des Tores Max Richter. Ferdinand bleibt mit einem Ruck stehen. „Wo ist der Jäger?" .„Ich bin der Jäger," sagt Max Richter. „Es war niemand aufzutreiben. Darf ich um Ihr Gewehr bit- Am liebsten wär Ferdinand umgekehrt, aber er will kme innere Unsicherheit nicht zeigen. Zögernd reicht ^ seine Flinte. „Ich habe gedacht, Sie seien unabkömmlich!" sagt er bissig. „Heute nicht, Graf. Vergönnen Sie mir das Vergnü- M, daß ich auf diese Weise Ihr Revier kennen lerne

." Ferdinand gibt keine Antwort mehr. Er schlägt den Mg ins Rivpachtal ein, das tief eingeschnitten ist svie eine Schlucht. Er geht vor ihm her und würdigt 0en Begleiter keines Wortes. Die waldigen Hänge sind hoch und längs des We ges schäumt der Wildbach. Er sprüht und rauscht, um läuft Steinklötze und fällt in kleinen Kaskaden über Felsblöcke. Der Nebel wird dichter. Auf der Höhe verzieht er sich wieder, so daß die Spitzen der schwarzen Tan nen aus ihm herausstechen wie Lanzen. Ferdinand geht rasch

. In einem Abstand folgt ihm Max Richter. In einem weiten Bogen kommen sie aus den Kreuz berg. Unter ihnen liegt die Hütte und Ferdinand är gert sich, daß er sie verkauft hat. Endlich sind sie im herrschaftlichen Revier und Ferdinand sucht sich einen Platz, wo er die Lichtung übersehen kann. Dicht hinter ihm steht Richter. Er hält das geladene Gewehr gesenkt. Da . . . ein Reh kommt aus der grünen Wand des Unterholzes. Zuerst sieht man nur den Kopf, dann kommt es ganz hervor. Ferdinand greift nach dem Gewehr

, das ihm Richter reicht, schießt und . . . fehlt. Er taumelt und lehnt sich an den Baum hinter ihm. Dann seht er sich langsam und wie im Schwindel nie der. In der Sekunde, da er das Gewehr aus Richters Händen genommen hat, da war er wieder gewesen, der Blick. Diese verfluchten Augen! Er nimmt den Hut ab und wischt mit dem Taschen tuch über die Stirne. Dann setzt er ihn wieder auf. Reglos hinter ihm steht Richter. Es vergeht eine Viertelstunde, eine halbe, nichts rührt sich mehr. Ferdinand aber hat das Gefühl

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 17.08.1938
Physical description: 6
ihn dann haben!" stimmte Jochen ruhig zu. „Aber ich glaub' ich krieg' deine Piep!" Währenddessen hatten Franz und Ferdinand ihre Erlebnifle seit ihrer Trennung ausgetauscht. „Hm! Also dir geht's so weit bong!" sagte Franz. „Das freut mich aber!" „Man kann nicht klagen!" meinte Hasenbein. „Der Dienst ist nicht schlimm, und mit meinem Major stehe ich mich so!" Er ballte zur Bekräftigung seiner Worte die Faust. Er war zufrieden mit sich und seinem Los. Und war überzeugt von der Wichtigkeit seiner Persönlichkeit

und seiner Stellung. „Aber, wie schon gesagt, sonst ist's stinklangweilig in diesem Dorf", fuhr er fort und holte dabei aus der Rocktasche eine silberne Zigarettendose. „Bitte!" Er klappte sie auf und schob sie Franz zu. Franz nahm sich eine Zigarette, betrachtete die Marke. „Sind rauchbar!" Ferdinand schob die Silberdose Klaus zu: „Willst du auch eine? — Sind besser als dein stänkriger Knaster!" Klaus sah ihn an und pustete ihm eine Wolke Qualm aus seiner Pfeife hinüber. Nahm dann die Dose in die Hand

und betrachtete sie. „Danke schön, Hasenfuß!" Ferdinand wedelte mit der Hand den Qualm von sich fort und verbesserte ihn: „Hasen dein, bitte!" „Ist doch Jacke wie Hose", brummte Klaus. „Nicht übel, das Kraut?" wandte sich Ferdinand wieder Franz zu, der sich eine Zigarette angezündet hatte. „Tja, wo- von sprachen wir doch noch? — Ach so, ja! Hier am Marktplatz, da ist ein Estaminet. Da gibt's einen ganz trinkbaren Wein, und tanzen kann man da auch ..." „Tanzen kann man?" unterbrach ihn Franz eifrig. „Du, sag

mal! Da ist hier im Haus so'n Mädel, da bin ich direkt scharf drauf!! Mit der möcht ich mal tanzen!" Ferdinand horchte auf. „Wie heißt sie denn?" fragte er mit erzwungener Ruhe. „Marie! So 'ne hübsche Dunkle!" schwärmte Franz ahnungs los. Ferdinand schluckte und druckste. Das fehlte noch, daß ihm jemand bei der Marie in die Parade kam. „Was die Marie betrifft", sagte er und richtete sich auf, „die ist allerdings schon in fester Hand!" „Was du nicht sagst!" bedauerte Franz. „Verlobt

?" „Das noch nicht! Aber so gut wie!" Ferdinand griff nervös nach seiner Zigarettendose. „Schade! Gegen wen denn?" wollte Franz wissen. „Mit mir!" erklärte Ferdinand stolz. „Da ist für dich nichts mehr zu holen!" Er klappte die Zigarettendose auf, um sich eine Zigarette zu nehmen. Und starrte mit großen Augen hinein: sie war leer. Heimlich hatte Klaus alle Zigaretten herausgenommen und sie in seiner Rocktasche verschwinden lassen. Worauf er die leere Dose zugeklappt und auf den Tisch gelegt hatte. Ganz ernst

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Unterinntaler Bote
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Page 6 of 16
Date: 11.12.1892
Physical description: 16
gaben von Herzog Sigmund bewilligten und von Kaiser Max bestätigten ganzen Salzknollen. Kaiser Ferdinand bewilliget nun deren sechs. Die Urkunde hierüber lautet: „Ferdinand von gottes genaden Erwelter Römischer Kayser zu allen zeiten Merer des Reichs x. Getreuer lieber. Wir haben R den Püchsen- und Stahlschützen, auch gemainer Schiesgesellen zu Hall im Inthal, aus zu underthenig Suppliciren und Pit, und aus genaden, zu den vorigen dreh und zwainzig Sonntäglichen zweu Salzknolln, noch vier

: 300 wehrhaft und wohlgerüstete Bürger waren abgcordnet. 1564 hatte Hall ein wohlgefülltes Zeughaus. Sehr viele ältere Schießwaffe». über 500 Musketen, über 100 Hackenbüchsen und andere Gewehre. Jeder inußte, wenn er Bürger werden wollte, ein Schießgewehr oder 7 sl. Taxe geben. Am 25. Juli starb Kaiser Ferdinand. Das Land siel an den Sohn Erzherzog Ferdinand der mit der schönen Phrlippine Welser verehelicht war. Während der 30jährigen Regierung dieses Fürsten von 1564—1594 erfreute sich Tirol

eines ungestörten Friedens. 1569. Neue Schießordnung des Erzherzogs Ferdinand „zur Meh rung guten Freundschaft, Förderung des Schiessens und zur Unterhaltung eingesetzt". Von der Regierung seien jährlich gewisse Schützengaben zu verabfolgen.. Im Jahre 1570 wurden die den Schützen beider Gattung, nämlich Stahl- und Büchsenschützen bewilligten Salzknollen in Fuedermaß um gewandelt; ein solches Fuedermaß wog 75 Pfund. Zugleich wurde die Verfügung getroffen, „daß der welcher dreu Fuedermaß gedöret Salz empfacht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 29.12.1925
Physical description: 8
wollen wir gewissermaßen nur unser Reise- Programm in groben Umriffen bekannt geben, wobei wir hoffen, daß die gesamten Steuerträger sowie die große An zahl der aufrechten Derwaltungsnwnschen mit der end lichen Austragung in der Oeffentlichkeit den Schreibern zu Tank belichtet sein wer-den... Als Wilhelm cm Bord kam und Ferdinand besuchte, kam trotz der Herzlichkeit, die sie für einander hegten, und trotz des Wiedersehens nach langem Voneinanderfein keine gemütlich, traulich Unterhaltung zustande

. Es kann nichts nützen, wie und wieviel man auch dahin erzähle: wenn man nicht das Ganze und Innerlichste gibt, so bleibt ein Abstand, ein Kühle. So aber war es von Wilhelms Seite, und ob wohl Ferdinand nich bemerkte, daß er etwas verbarg oder sich Zwang antat, hatte er doch das instmktmäßige Gefühl, daß der Brüder, wieviel er ihm auch erzählte, ihm fern blieb. Silber er wunderte sich nich darüber, er fand es fast in der Ordnung, daß sein studierender Bruder nicht zu ich: hinab steigen konnte

. Und um doch etwas zu lßrben, was sie beide einte, zwischen ihnen Gemeinschaft schuf, erzählte Ferdinand soviel wie möglich über Morten. Wichelm hörte nvit vielem, aebr doch ganz anderem Interesse zu, als Ferdinand ahnte. Er dachte nämlich bei sich: Da sitzt nun ein braver Bursch, und der an'dere in Flensburg ist ebenso brav und lernen nichts und kommen nich weiter, weil für sie nichts ange wendet wird. Und ich, den sie alles lernen lassen, bin der einzigste, der kein Gemüt, keine Wärme für die Familie hat. Sie denken

bei jedem, was sie tun, an Mutter und Groß- nmtter — wie wenig denke ich an alles das! Inzwischen war Ferdinand wieder aus seine fff* Idee gekommen und, Mut fassend bei des Bruders Schweigsam keit und weichem Gesichtsausdruck ftagte er: „Hast du einen Wunsch. Wilhelm?" ,.Wie meinst du das, Ferdinand?" fragte Wilhelm, den des Bruders warmer, ernster Tonfall aufsÄ. „Ich meine so was — was du wirklich wünschst; etwas, eins, was du am liebsten erfüllt sehen möchtest." Wilhelm ftagte achselzuckend dagegen: „Kannst

," dachte Ferdinand, „aber haben soll er's ttotzdem." Während er das dachte, hatte Wilhelm seine Weich heit überwunden und wieder sich auf das besonnen, was er für seine rechtmäßige und pflichtschuldige Haltung dem Bruder gegenüber ansah. Er ftagte etwas von oben herab: „Wie kommst du eigentlich auf den dummen Einfall, mich nach einem Wunsch zu fragen?" Ferdinand war verlegen. „Großmutter meinte, daß du und ich und Morten jeder einen Wunsch erfüllt bekommen könnten." „Ja, das kann wohl

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 14.01.1899
Physical description: 10
Hauptstadt. Nach mehrjährigen Kämpfen kam endlich 1538 der Friede von Großwardein zustande, wonach Zapolya den Königstitel und den von ihm besetzten Theil von Ungarn behielt; dagegen sollte nach seinem Tode das ganze Reich an Ferdinand fallen. Da aber nach Johanns 1540 erfolgtem Tode dessen Räthe seinem Lohne Johann Sigismund die An erkennung und Unterstützung des Sultans verschafften, entstand ein neuer Krieg, der zur Besitznahme eines großen Theiles von Ungarn durch die Türken führte

. Für den Rest mußte Ferdinand 1547 die Entrich tung eines jährlichen Tributes von 30.000 Dukaten versprechen. Siebent ürgen blieb dem Sohne Zapolyas. Ferdinand I. empfing die Kaiserkrone, nachdem sein Bruder Karl V. 1556 der Regierung entsagt hatte, und starb 25. Juni 1564. Nach seinem Willen theilten seine drei Söhne die väterliche Erbschaft so, daß der älteste, Kaiser Maximilian II., Oesterreich, Ungarn und Böhmen, der zweite, Ferdinand, Tirol und Vorderösterreich, und der dritte, Karl, Steier mark

, Kärnten, Krain und Görz erhielt. Kaiser Maximilian ließ 1572 seinen ältesten Sohn Rudolf als König von Ungarn krönen, und 1575 fielen diesem auch die Königskronen von Böhmen und von Deutschland zu. Maximilian II. starb 12. Oktober 1576; von seinen fünf Söhnen wurde der älteste, Rudolf II., Kaiser. Unter diesem fielen Tirol und Vorderösterreich, die Besitzungen des Erzherzogs Ferdinand, nach dessen Tode 1595 an die beiden überlebenden Linien zurück. Rudolf II. mußte 1608 Ungarn, Oesterreich und Mähren

und 1611 Böhmen an seinen Bruder Matthias abtreten, der ihm 1612 in der Kaiserwürde folgte und 20. März 1619 starb. Mit ihm erlischt die zweite österreichische Linie. Sein Vetter Ferdinand, der älteste Sohn des 1590 ver storbenen Erzherzogs Karl von Steiermark, folgte ihm auch in Oesterreich, Böhmen und Uncarn und wurde zugleich als Ferdinand II. zum Kaiser erwählt. Dagegen erhielt Tirol und Vorderösterreich Fer dinands jüngerer Bruder Leopold V. dessen Nach kommenschaft 1665 ausstarb, worauf

diese Länder an die Hauptlinie zurückfielen. Dies war die letzte Landestheilung im österreichischen Hause; denn Fer dinand II. erließ testamentarisch ein Primogeni turgesetz, das unverbrüchlich gehalten wurde. Ferdinand II. hatte schon als Erzherzog die größtentheils protestantischen Länder Steiermark, Kärnten, Krain katholisirt. Deshalb weigerten sich die Böhmen, ihn als König anzuerkennen, und auch in den öslerretchischen Erblanden sowie in Ungarn fand er Widerstand. Die böhmischen Stände wählten sogar

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 28.04.1936
Physical description: 6
ist, ist der Raum für die heutigen Verhältnisse vollkommen ungeeignet und bedarf drin^ gend einer Vergrößerung; auch diesem Wunsche könnte mit geringen Mitteln gewiß Rechnung getragen wer den. Warnung an Spaziergeher! Man schreibt uns: Das früher so beliebte Wandern am Jnndamm von der Karwendelbrücke zum Pulverturm bringt für den leicht Heimkehrerroman von Ä. von Sazenhofen SUHfi ANMHto (8. Fortsetzung.) Ferdinand geht und läßt die Türe hart hinter sich zufallen. In ihm ist alles geheime Abwehr gegen die sen

von Ferdinand. Sie hat sie genau studiert; es stimmt alles und es ist ja auch einfach lächerlich. Wenn selbst Dieter noch leben würde — aber er lebt ja bestimmt nicht mehr — also, wenn er leben würde und käme, er würde einfach sagen: da bin ich! Dann müßte man ihm erklären, daß aus dem Kreuz 3um mindesten die Anfangsbuchstaben gestimmt haben, wie Ferdinand gesagt hat. Ach, es würde sich für das alles eine glaubwürdige Erklärung finden. Nur . . . dann dürfte sie allerdings nicht Ferdinands Frau

seinen handge schmiedeten Arm weit vor und das stille Licht einer elektrischen Birne seitlich in der Straße fällt gerade auf die messingenen Strahlen der Sonne. Ein Iagdwagen steht vor dem Tor und der Haus knecht in der blau-weiß-gestreiften Jacke hat die tän zelnden Pferde an der Kandare. Der Wirt reißt die Türe auf. „Guten Abend, Herr Graf! Guten Abend, Herr In spektor! Wünsche gute Heimfahrt!" Graf Ferdinand und Richter kommen die paar Hausstufen herunter. Ferdinand steigt ein und wickelt die Plüschdecke

um seine Knie. Richter schwingt sich auf den Bock und nimmt die Zügel. Der Hausknecht springt zur Seite, die Pferde jagen dahin, das Pflaster dröhnt. Bald liegt die Stadt hinter dem rollenden Fahrzeug. Die Straße läuft gerade. Der Mond versilbert ein paar Wolken und läßt sie über sich hinwegziehen; dann steht er groß und klar am dunkelblauen Himmel. Fast wären die Laternen am Wagen überflüssig; aber die Straße biegt sehr bald in den Wald ein. Ferdinand hängt seinen Gedanken nach, die um sein Verhältnis

zu Mary kreisen. Er hat das Geduld spiel nun wirklich satt. Wenn sie ihm wenigstens den wahren Grund nennen wollte, warum sie die Hochzeit immer noch hinauszögert! Wahrscheinlich ist es ihr Zweifel am Tode Dieters. Und er hatte die Polen fahrt doch nur ihr zuliebe unternommen. Ferdinand ist entschlossen, hier reinen Tisch zu ma chen. Der Wald ist passiert. Die Straße macht eine Kurve und läuft dann hart an einer Schlucht hin. Zur Seite links ist ein waldiger Berg. Die beiden Rassigen da vorn

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 8 of 8
Date: 20.01.1917
Physical description: 8
, Franz Josefstraße 144, Tirol. 235 Was aber niemand wußte: Wörmann hatte so großen pekuniären Schaden erlitten, daß er sich kaum mehr erholen konnte. Zwar gab er den Mut nicht auf, sondern stürzte sich in neue Unternehmungen, welche ihm Rettung und Ge winn bringen mußten. Ereignete sich aber noch einmal ein Zwischenfall, dann — Wörmann wagte kaum an eine solche Eventualität zu den ken. Vorläufig hieß es, Arbeit bewältigen in Maste. Ferdinand Burgmüller wußte lange nicht, wie ihm geschah

. Er war wieder in die Reihe ehr licher Menschen gestellt, er durfte seine reichen Kenntnisse verwerten, ja, er hatte beinahe ein Heim gefunden. Die anstrengendste Arbeit deuchte ihm eine Spielerei; wenn alle anderen schon gegangen waren, saß er noch allein an sei nem Pulte und rechnete. Manchmal kam dann wohl der Fabrikant und warf einen langen Blick auf Burgmüller, um dann zu sagen: „Hören Sie auf, es ist genug." Ferdinand legte gehorsam die Feder nieder. Mit brennendem Kopfe fand er sich oft genug in seiner Stube

Winter war vergangen, und der Frühling kam mit Sonnenglanz und Vogelfang, springen den Knospen und duftenden Blüten. Ferdinand weitete sich die Brust im Bewußt sein der Jugendkraft. Nur sein Antlitz war bleich geblieben; das konnte von mancher schlaflosen Nachtstunde erzählen. Es war ihm nicht gelungen, die Liebe zu töten, welche in seiner Seele für Elli erstanden war. Alle Arbeit half nichts. Wenn er fort wäre, iveit fort von hier, wo er nie mehr diesen feuchtschim mernden Blick, dieses blonde

Goldhaar sehen, den holden Klang der Stimme Ellis hören konnte, dann würde es vielleicht bester. Aber jetzt aus diesem Hause zu gehen, wo ihm eine neue Heimat geboten wurde, das Fundament einer neuen Exi stenz, das wäre Undankbarkeit gewesen, ja noch mehr, Wahnsinn. Und nicht nur an sich allein hatte er zu denken, auch an seinen kleinen Schützling. Karlchen gedieh prächtig und fühlte sich wohl, wie der Fisch im Wasser. Nein, Ferdinand durfte dieses HauS nicht ver kästen; er mußte bleiben

, und zwar i« sein Privatarbeitszimmer. Der junge Mann erschrak. Ta war etwas vot- gefallen, unter allen Umständen. Hatte M- mann irgend einen groben Fehler entdeckt, chen Ferdinand verantworten sollte? Oder kam er darauf, daß der Mann, welchen er aus Gnade und Barmherzigkeit aufgenommen hatte, dal Auge auf Mi Wörmannwarf? Hatte sich die junge Dame beim Vater beschwert? Ferdinand Burgmüller wußte es nicht. Aber er glaubte be> stimmt, daß ihm seine Entlastung bevorstand. , Rasch begab er sich in das Vorderhaus. Karl chen sprang

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 13.09.1938
Physical description: 6
eines Ehrengeneraldirektors ausgezeichnet worden. Zu seinem Nach folger wurde Dr. Eduard B r e s s a n ernannt. Osttiroler Klöpplerinnen zeigen ihre Kunst aus der Messesonderschau „Tiroler Volkskunst und Handwerk" (Aufnahme: Ramsauer, Hall) Mit einer strammen Kehrtwendung wandte Ferdinand sich um und gesellte sich zu Franz und Klaus, der ihn belustigt an blinzelte. „Na, Hasenfuß, wie war der Hasenbraten des Herrn Major?" fragte Klaus. „Hast du auch was abbekommen?" „Oh, ein großes Stück, hat fabelhaft geschmeckt!" Klaus stopfte

sich seine Stummelpfeife. Er unterdrückte einen leichten Rülpser. „Na, so lecker, wie unser Hasenbraten war er bestimmt nich!" „Ihr? Ihr habt hier auch 'nen Hasenbraten...?" staunte Ferdinand. „Und was für 'n zünftigen Hasenbraten!" schwärmte Franz. Ferdinand sah von einem zum andern, nicht sicher, ob mark* ihn nicht verulken wollte. „Glaubst du 's nicht?" meinte Franz. „Frag doch den Herrn Leutnant!" „Allerdings!" bestätigte Dierk. „Einen Hasenbraten, wie man ihn nicht so leicht vergißt!" Klaus setzte seine Pfeife

in Brand. „Da staunste, wie? ... Tja, den hat uns der Hein noch im letzten Moment besorgt!" Ferdinand konnte nur den Kopf schütteln. Dieser Hein schien wirklich ein Zauberer zu sein! Wie hatte er das nur fertig gebracht? Die Mädels kamen mit den Gläsern, die Marie lachend voll schenkte. Antje reichte das erste Glas dem Leutnant. Noch ganz in Gedanken empfing auch Ferdinand ein Glas und stieß mit den anderen auf das Wohl der Mädels an. Ein toller Gedanke ging ihm im Kopfe herum. Ja, es konnte

nur so sein! Hein hatte Maries Katze geschlachtet und gebraten! Und hatte sie seinen Kameraden als Hasen vorgesetzt! Er setzte sein Glas auf den Tisch. „Hein.. euch.. 'nen Hasenbraten besorgt?" Er prustete los. Jetzt war die Reihe, erstaunt zu sein, an den anderen. Sie konnten sich diesen Heiterkeitsausbruch nicht erklären. „Was lachst du so dämlich?" fragte Franz schließlich ärgerlich. Ferdinand konnte sich nicht beruhigen. „Dann... dann habt ihr die Katze gegessen!" brachte er, noch immer lachend, schadenfroh

hervor. „Die Katze? Was für eine Katze?" fragte Franz. Ferdinand zeigte lachend auf Marie. „Na, der Marie ihre Katze!" „Aber die hast du doch im Kanal ersäuft!" hielt ihm Marie verwundert vor. „Ach so, ist ja wahr!" gab er kleinlaut zu. Um Gottes willen, da hatte er sich ja schön in die Patsche gesetzt! Wenn bloß nicht die Geschichte mit dem Paket jetzt wieder angerührt wurde! Hätte er doch nur geschwiegen! Aber der Stein war ins Rollen gekommen, er war nicht mehr aufzuhalten. „Was ist mit der Katze

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Innsbrucker Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 19.04.1936
Physical description: 8
(Jnufcftw W&rkttna Nr. 90 Sonntag. 19. April 1938 9 JZ Mexiko-Kämpfer aus Tirol Am 10. April 1864 erschien in Miramar (Schloß bei Triest) eine merkwürdige Deputation. Es waren Mexi kaner, die im Namen der Regentschaft von Mexiko dem in Niramar weilenden Erzherzog Ferdinand Maximi lian (gcb. 6. Juli 1832 in Wien) die Krone von Mexiko anboten. Trotz des scharfen Widerstandes seiner Mutter, der Erzherzogin Sophie, und seines Bruders, des Kai sers Franz Joseph, nahm der damals 31jährige Erzher zog

. Dort liegen die Gefallenen aus der Schlacht, die um die Fabrik getobt hat. Wenn Sie dort noch suchen wollen? Soll ich Ihnen vielleicht jemand mitgeben?" Ferdinand schüttelt den Kopf. „Nein, ich werde schon hinfinden. Vielen Dank, Hochwürden!" Es regnet. Der Himmel ist bleiern und glanzlos ohne Schat tierung. Ferdinand schlägt den Kragen von seinem Ueberrock auf. Er ist weit und breit der einzige Mensch. Ihn frö stelt. Irgendwie ist in dieser grauen Landschaft der Tod zu Hause- Es kann sehr leicht

sein, daß Dieter da begraben ist. Man kann sich wenigstens vorstellen, daß man da be graben sein könnte. ..Ferdinand geht weiter. Aus der Einfarbigkeit hebt sich eine Umfriedung. Es ist ein längliches Viereck. Colchs Vierecke sind meistens Friedhöfe. Sie find im mer sauber und ordentlich abgegrenzt, nicht so wie an dere Grenzen, die in sclsiangenhaften Linien Gebilde zeichnen können und um die man sich streiten kann. ..Hier kann man nicht rechts und nicht links hinaus rücken. Hier hat der Tod seine geraden

Striche. Eine kleine eiserne Gittertüre bewegt sich quiet schend. Der Regen hat ausgehört. Die schwarzen Kreuze stehen in gerader Reihe, eins neben dem andern. Es hat etwas seltsam Militäri sches. Ferdinand geht die erste Reihe hinunter. Er liest die Namen ab. Es sind hundert Namen und er kann sich keinen merken. Es sind deutsche und russische Namen, vielleicht auch österreichische und polnische, aber jedes Kreuz hat seine Schrift. Sie steht weiß und deutlich auf dem schwarzen Holz

. Es ist alles so ordentlich. Ferdinand ist kein Mensch, dem Gefühlsregungen viel zu schaffen machen; aber diesmal packt es ihn doch. Diese stummen Kreuze reden eine erschütternde Sprache: wir starben, auf daß du lebest! Erregend der Gedanke, daß schon das nächste Kreuz den Namen seines Bruders tragen könnte, den Namen Bontink, seinen Familiennamen! Aber er will ihn ja finden! Er will der quälenden Ungewißheit ein Ende machen! Er will nicht mit leeren Händen nach Haus kommen! Ferdinand geht die zweite Reihe hinunter

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 12
Date: 10.05.1901
Physical description: 12
schusses an, die Declaration des Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand anlässlich seiner Verehelichung unter dem Ausdrucke des ehrfurchtsvollen Dankes zur Kenntnis zu nehmen. Erzherzog Franz Ferdinand nnd die katholischen Studenten in Innskrnck. Am Sonntag abends versammelten sich sämmt- liche katholische Studenten der Innsbrucker Universität und beschlossen folgendes Huldigungs-Telegramm: Se. k. u. k. Hoheit, dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog- Thronfolger Franz Ferdinand. „Die organisierte

katholische Studentenschaft Innsbrucks drückt in ihrer heutigen außerordentlichen Vollversamm lung ihre lebhafte Freude aus über den muthvollen und edlen Entschluss und die bedeutungsvolle Thal Seiner k. u. k. Hoheit des Erzherzogs Franz Ferdinand. Die katholischen Hochfchüler Innsbrucks geloben zugleich, in uttwalldelbarer Treue allzeit zu unserem Kaiserhause zu stehen. Gott erhalte unser schönes Oesterreich und be schütze das erlauchte Haus Habsburg! Ein donnerndes Hoch unserem vielgeliebten Kaiser

Franz Josef I.! Dreinral Hoch unser erhabener Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand!" Am Montag Nachmittag lief auf das nach Wien gerichtete Telegramm aus Mürzzuschlag fol gende huldvolle Depesche Sr. kaiserl. Hoheit ein: „Seine katserliche Hoheit haben sich über die so loyale Kundgebiluq der katholischen Studentenschaft Innsbrucks sehr gefreut und sprechen allen Theilnehmern an der. Versammlung Ihren wärmsten Dank aus mit dem Wunsche, dass der so patriotische und religiöse Sinn der katholischen

Hochschüler Innsbrucks stets erhalten bleibe." Außer diesem Huldigungs-Telegramme sind noch von vielen katholischen Corporativnen, insbesonders von Tirol mehrere an Se. kais. Franz Ferdinand bedauern, dass die gehoffte Verständigung über die von ihnen zur unver weilten Sicherung der Rechte des deutschen Bundes in Bezug auf Schleswig vor geschlagenen Maßregeln nicht erzielt worden ist. Unter solchen Umständen glauben die beiden Regierungen in der ihnen, durch ihre Dazwischenkunft bei Herbeiführung

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 26.05.1936
Physical description: 6
, der frühere großdeutsche Landeshaupt- mannstellvertrerer von Oberösterreich Franz L a n g o t h, Pater Hartmann Staudacher, Feldmarschalleutnant d. R. Dr. B a r d o l f f, Dr. Walter Riehl und Dr. Karl Rudolf geladen. Die Einvernahme der Zeugen beginnt am 28. und wird bis einschließlich 29. d. M. dauern. Die wirtschastliche und menschliche Lüge. Aus Wien wird berichtet: Eines Tages lernte der Privat beamte Ferdinand die Sekretärin Gertie bei einer Heurigenpartie kennen. Gertie fand Gefallen

an dem hübschen, hochgewachsenen Burschen, und Ferdinand imponierte Gerties sicheres Auftreten und ihre schöne Kleidung. Die jungen Leute trafen einander öfters und schließlich lud Ferdinand die Gertie in seine Iunggesellenwohnung. Ferdinand wohnte in Untermiete bei einer alten Aristokratin, die ihm für Gerties Besuch ihren Salon zur Verfügung stellte. Gertie kam. sah den hübsch gedeckten Tee tisch, die vielen Blumen, das vornehm-altmodische Zimmer und war von Ferdinands Geschmack begeistert

und von seinem Wohl stand überzeugt. Kurze Zeit darauf machte Ferdinand bei Gertie Gegenbesuch. Gerties Mutter schickte den Untermieter weg, räumte die Betten aus dem Wohnzimmer, in dem sie mit ihrer Tochter zu Hausen pflegte, und richtete ein nettes Abendbrot her. Ferdinand kam mit einem Straus; langstieliger Rosen. Gerties Mutter ver schwieg, daß sie durch zwei Tage Linsen und Kartoffeln gekocht hatte, um die Kosten für das Nachtmahl aufzubringen, und Ferdinand erzählte nicht, daß er feine Bretteln versetzt

Lustenau-Jugend gegen Sp. V. Hard-Iugend mit 2 :1 verlor. Brigantia 1 — Sp. V. Dornbirn 16:3. F. C. Lustenau 3 — Tbd. Altach 14:4. Ring F. C. Lustenau 2 1:0. Brigantia 2 — Sp. V. Dornbirn 2 6:0. Vier Wochen später wurde Verlobung gefeiert. Ferdinand war überzeugt, daß er eine wirtschaftliche Frau heimführen werde und Gertie war bereit, tausend Eide darauf abzulegen, daß Ferdinand vor einem Avancement stehe, nicht trinke, nicht spiele und im Tag höchstens fünf Zigaretten rauche. Trotzdem Ferdinand

nicht avancierte, wurde geheiratet. Die jungen Leute mieteten ein Zimmer mit Küchenbenützung, Gertie behielt „vorderhand" ihre Stelle, beide erhielten acht Tage Urlaub und fuhren auf den Semmering. Als sie zurückkamen, ging das Unglück los. Es begann damit, daß Gertie nicht kochen konnte. Fünf Tage aßen die beiden Konserven, dann machte Gertie eine Woche lang abwechselnd weiche Eier, harte Eier und Eierspeise. In der dritten Woche der Ehe war aber das Geld zu Ende. Ferdinand hatte zuviel geraucht, zwei

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 10.07.1914
Physical description: 18
eine Drei staatenvereinigung tritt. Der dritte Staat würde ein südslawischer Staat sein, welcher aus Kroatien, Dalmatien und Bosnien besteht. Die Errichtung dieses dritten Staates, mit eigener Verfassung, eigener Regierung und eigenem Par lament ist das Ideal vieler unserer Südslawen, und man will Beweise besitzen, daß auch die außer halb unserer Monarchie lebenden Südslawen sich einem solchen Staate unter gewissen Umständen angliedern ließen. Wieweit Erzherzog Franz Ferdinand für die, durchaus

Historiker Heinrich Friedjung konstatiert. Zerstörte Zukunftspläne des Erzherzogs Franz Ferdinand. Aus Innsbruck wird uns geschrieben: Durch das plötzliche Hinscheiden des Erzherzogs-Thronfolger Franz Ferdinand ist auch das weitere Schicksal des Schlosses Amras in Frage gestellt. Amras sollte einmal die Sommerresidenz des Erzherzogs werden, und seine Pläne ließen darauf schließen, daß dem alten Ansitz der Gaugrafen von Andechs und in Verbindung damit auch der Innsbrucker Hofburg für die Zukunft

eine ähnliche Rolle zugedacht war wie sie heute Ischl besitzt. Erzherzog Franz Ferdinand hatte in der letzten Zeit die Verwirklichung dieser Pläne sehr energisch betrieben, und seiner Einflußnahme ist auch der ziemlich über raschend gekommene Beginn des Neubaues der Inns brucker Universität zuzuschreiben. Seine Absicht ging dahin, die alte Universität einer durchgreifenden Adaptierung zu unterziehen, um dadurch für die heute in der Hofburg untergebrachten Kanzleiräume der Statt halterei

, und bei der letzten Anwesenheit des Kaisers in Inns bruck, anläßlich der Jahrhundertfe er der Tiroler Be freiungskämpfe im Jahre 1909, mußte der größere Teil des Hofstaates außerhalb der Hofburg Wohnung nehmen. Vorbedingung für die geplanten Adaptierungs arbeiten in der Hofburg war aber die Uebersiedlung der Statthaltereikanzleien und des Statthalters selbst in war Erzherzog Franz Ferdinand ein direkter Gegner der magyarischen Gewaltpolitiker. Er würde wahrscheinlich nicht davor zurückgeschreckt sein, eventuell

durch die Oktroierung des allgemeinen Wahlrechtes für die Länder der ungarischen Krone die Vorherrschaft der Magyaren, welche in Ungarn ja durchaus nicht in der Mehrheit sind und sich nur auf künstliche Weise oben erhalten, in ge bührender Weise zurückzudrängen. Erzherzog Franz Ferdinand, der die Vergewaltigung der nicht magyarischen Nationen in Ungarn tief bedauerte, empfing des öfteren die Führer der in Ungarn lebenden Rumänen und Kroaten, wirkte mit allem Nachdruck für die Wiederherstellung der kroatischen

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 31.12.1925
Physical description: 12
. (Opferstockdiebstahl.) Am 23. d. M. wurde der Opferstock in der Lour- deskapelle in Burgfrieden gewaltsam erbrochen und seines Inhaltes im beiläufigen Betrage von 20 Schilling beraubt. Als Täter wurde von der Gendarmerie in Lienz der 16 Jahre den, wie —" Das weitere erstarb in gellendem Geschrei. Denn Ferdinand hatte sich auf den Bur schen gestürzt und schüttelte ihn in stummer Wut und schlug mit den Fäusten auf ihn los, als hätte er einen Mehlsack unter sich. Alle Fenster ringsum wurden ausgerissen. Fräulein

Cälia schrie Zeter und Mordio, der alte Heschl stürzte aus seinem Laden und rief nach der Polizei; denn man schlage ihm sei nen Lehrjungen tot. Aus den Fenstern der Gersdorferschen Wohnung schrie Herr Gers dorfer: „Ferdinand! Laß den Jungen los! Augenblicklich laß den Jungen los!" Aber Ferdinand, der sonst sanft wie ein Lamm war und seinem Chef auf ein Wimper zucken gehorchte, war taub und blind. Erst als hinter ihm eine feine Mädchen stimme angstvoll bat: „Ferdinand, lieber Fer dinand

, um Gotteswillen, halt ein!" zuckte er jäh zusammen, gab dem heulenden Peter noch einen unsanften Stoß, und kehrte stumm, ohne sich um die Umstehenden zu kümmern, in den Laden zurück. Es war Annchens Stimme gewesen, die ihn aus seinem blinden Wutrausch erweckt hatte. An allen Gliedern zitternd war sie herbeigeeilt und stand nun bebend vor ihm. „Ferdinand - was hast du getan? Und warum?" stammelte sie. „Wie konntest du dich so weit vergessen — Du! und ein Lehr junge!" Ferdinand sah sie lange an mit seinen wäs

stattfin den. Durch diese frommen Wünsche haben nun laut wurde, gerade beim Ankleiden gewesen und sich dann eilig fertig machte, erschien bald nach Annchens Weggehen im Laden und wollte natürlich alles haargenau wissen. Aber Ferdinand sagte ihr nur gerade das Notwendigste und nahm ihre Vorwürfe über sein brutales Eingreifen schweigend hin. „Manchmal packt's einen eben so, daß einem die Galle überlüuft!" „Aber wegen so einer Dummheit, Ferdi nand! Als ob uns was daran läge, wenn Pe ter sich über unsere

Preise den Mund zerreißt! Und die Konkurrenz von Heschl? Bah, die wirst uns nicht um! Soll's nur versuchen, uns unsere Stammkundschaft abspenstig zu machen! Ueberhaupt, wer ist denn Heschl ge gen uns, die wir seit Jahrzehnten zu den ersten Familien der Stadt gehören? Lachen hättest du sollen, Ferdinand, nicht dreinschla gen!" Ferdinand lachte nicht. Er zuckte nur stumm die Achseln. „Ich bin halt so. Manchmal packt es mich eben!" Den ganzen Tag ging er umher wie im Traum. Als Annchen gegen Abend fort

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Der Oberländer
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Page 8 of 10
Date: 19.09.1930
Physical description: 10
sich die Mitglieder und Gäste der Schützengilde zu einem gemütlichen Familienabend im Gasthaus Schießstätte (Veranda), welche mit Tan nenreis geschmückt war. Galt es doch, den um die Schützengilde Imst sehr verdienten Herrn Oberschützen meister Ferdinand Gopp und Frau Gemahlin zur sil bernen Hochzeitsfeier die Glückwünsche zu übermitteln, Herr Gend.-Insp. Geiger, 1. Unterschützenmeister eröff- nete mit einer Begrüßung den Abend und schloß da ran die Glückwünsche der Schützengilde, überreichte das Geschenk

kommen möge. Schützengilde Imst. Bestgewinnerliste vom Festschießen zur Silberhochzeit des Oberschützen meisters Ferdinand Gopp. Festscheibe: 1 . Kogler Sebastian (301 Teiler), 2. Ing. Merl Walter Innsbruck, 3. Konrad Engelbert Imsterberg, 4. Plattner Josef Wenns, 5. Schennach Max Silz, 6 . Strobl Stefan, 7. Rudig Franz Pettneu, 8 . Federspiel Martin, 9. Dr. Dechristoforo Peter Zams, 10. .Ambacher Josef, 11 Krabichler August, 12 . Triendl Landeck, 13. Weirauther Oskar Rietz, 14. Gopp Fer dinand

, 15. Geiger Josef, 16. Wolf Franz Tarrenz, 17. Glück Karl, 18 . Ing. Rauch Leopold Innsbruck. Hauptscheibe: 1. Gasser Karl Wenns, 2 . Am bacher Josef, 3. Schennach Max 4. Federspiel Martin, 5. Grissemann Hans Zams, 6 . Plattner Josef, 7. Ing. Rauch, 8 . Ing. Merl Walter, 9. Dr. Grissemann Silz, 10 . Strobl Stefan, 11 . Glück Karl, 12 . Margreiter Gott fried, 13. Gopp Ferdinand, 14. Sprenger Josef Tarrenz, 15. Hormair Engelbert Landeck, 16. Hosp Ferdinand Ehrwald, 17. Gabl Dominikus, 18. Kogler Sebastian

. Schleckerscheibe: 1 . Gopp Ferdinand, (255 Tei ler) 2 . Kogler Sebastian, 3. Ing. Merl Walter 4. Gin- ther Josef, 5. Wolf Franz, 6 . Plattner Josef, 7. Mit- terwallner Karl Silz, 8 . Margreiter Gottfried, 9. Ing. Rauch, 10 . Thurner Ludwig Imsterberg, 11. Stimpfl Engelbert, 12. Pfeifer Oskar, 13. Strobl Stefan, 14. Konrad Engelbert, 15. Glück Karl, 16. Dr. Grissemann, 17. Hosp Ferdinand, 18. Schennach Max, 19. Sprenger Josef, 20 . Grissemann Hans, 21 . Hofmann Peter Lan deck, 22 . Dr. Triendl 23. Gasser Karl

Wenns, 24. Ru dig Franz Pettneu, 25. Strobl Karl. Fünfer-Serie: 1. Ing. Rauch Leopold, 2 . Am bacher Josef, 3. Plattner Josef, 4. Gopp Ferdinand, 5. Hofmann Peter, 6 . Ing. Merl Walter 7. Rudig Franz, 8 . Pfeifer Oskar, 9. Kogler Sebastian, 10. Gris semann Hans, 11. Wolf Franz, 12 . Ginther Josef, 13. Konrad Engelbert, 14. Kuen Franz Längenfeld, 15. Hosp Ferdinand Ehrwald, 16. Gasser Karl 17. Mar greiter Gottfried, 18. Glück Karl. Fünfzehner-Serie: 1. Ambacher Joses, 2. Gopp Ferdinand, 3. Ing. Merl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.03.1893
Physical description: 6
und das indirekte Wahlsystem in den Landgemein den in Betracht zieht, der muß gestehen, daß die Socialdemokratie einen großen Erfolg errun gen hat. Die Herren liberalen Fabrikanten boten in letzter Stunde alles auf, um mittelst ihres Geldsackes dem liberalen Candidaten zu dem Reichs rathsmandat zu verhelfen. Aufgestellt waren 3 Candidaten u. zw. von den Liberalen: Ferdinand Augsten aus Ruppers dorf, von den Socialdemokraten: Dr. Adler, von dem nordböhmischen Genossenschafts - Verbände: Bernhard Kiehl. Es wurden

im Ganzen 367 Wahlmänner gewählt und das Verhältniß der abgegebenen Stimmen der Wahlmänner war fol gendes : In Reichend erg waren von 108 Wahl männern sämmtliche 108 erschienen und ent fielen auf: Ferdinand Augsten . . . . 66 Stimmen Dr. Victor Adler 40 „ Bernhard Kiehl 2 „ In Friedland waren von 90 Wahl männern sämmtliche 90 erschienen. Es ent fielen auf: Ferdinand Augsten . . . . 59 Stimmen Dr. Victor Adler 29 „ Bernhard Kiehl 2 „ Aus Gablonz-Tannwald waren am Wahlorte von 115 Wählern 113 erschienen

. Bon den abgegebenen Stimmen lauteten für: Ferdinand Augsten . . . . 82 Stimmen Dr. Victor Adler 31 „ Bernhard Kiehl — „ In Böhm.-Aicha erschienen von 46 Wahl männern 43. Es entfielen auf: Ferdinand A u g st e n . . . . 8 Stimmen Dr. Victor Adler — „ Bernhard Kiehl — „ Dr. Wenzel Scham an ek . . 35 „ In Rochlitz waren von 8 Wahlmännern sämmtliche 8 erschienen. Es erhielten: Ferdinand Augsten . . . . 5 Stimmen Dr. Victor Adler 3 „ Herr Ferdinand Augsten erhielt somit 220 Stimmen, auf G. Adler

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Tiroler Post
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Page 7 of 8
Date: 16.03.1917
Physical description: 8
ehrung zu dem jungen Manne empor, welcher so energisch und verständnisvoll die Geschäfte lei tete und dem jedermann auf den Wink gehorchte. Wie hatte er es nur möglich gemacht, daß das Geld zur bestimmten Stunde da war? ^ Mehrmals sprach sie mit Ferdinand darüber. Stets gab er ausweichende Antworten. Jene Geldsumme habe er auf eigenes Risiko beschafft. Frau Mathilde wußte, daß sie ihm die Rettung, die Erhaltung ihres friedlichen Heims ausschließ- tich zu verdanken hatte und wünschte sehnlichst

, den jungen Direktor. And es schien, als av er diese Empfindung ebenso erwidere. Die Wen Blicke, welche zu Elli strömten, wenn er stch unbeobachtet glaubte, redeten zu deutlich. Und doch stiegen der Mutter auch wieder Zwei fel auf. Es war zum mindesten ein seltsames Verhältnis. Wenn Ferdinand Elli liebte, wes halb sprach er dann nicht offen mit dem Mäd chen,, zu ihr, der Mutter. Er durfte dies wohl wagen, ohne befürchten zu müssen, eine Abwei sung zu erfahren. War überhaupt zwischen den beiden

noch kein Wort der Liebe gewechselt worden? Es schien so. Das junge Paar verkehrte freundlich miteinan der: beide beobachteten jedoch ollem Anscheine nach die Vorsicht, niemals allein zu bleiben mit dem andern. Wir können dem Leser verraten, daß weder Ferdinand noch Elli jemals eine Silbe von jenem Zusammentreffen im Park verlauten ließen; beide bewahrten die Erinnerung daran in der Tiefe ihrer Brust als Geheimnis. Tie Mutter hatte ganz recht gesehen, als sie glaubte, Elli und Ferdinand liebten einander

. Bis heute hat das Mädchen auf das Wort des geliebten Mannes gewartet und stch in Sehnsucht verzehrt, da sie doch nicht zuerst sprechen durfte. Ferdinand hatte das erlösende, beglückende Wort nicht gesprochen. Fürchtete er, sich jetzt noch qn dem toten Wohltäter zu versündigen? O, er mußte sich doch ebenso wie endlich Elli sagen, daß der Vater gewiß nur das Glück seines Kindes wünsche und ihr nicht zürne, daß sich beide Zu sammenfanden. Weshalb nur vermied er zu sprechen, ging er ihr aus dem Wege

, wenn es zu machen war, ohne daß es unhöflich erschien? Liebte er sie nicht mehr? Daran konnte und wollte sie nicht glauben. So wie er damals im Parke gesprochen, sprach nur ein Mann, dessen ganze Seele sich dem geliebten Mädchen weihen will. Und jetzt? Wenn er bereute, was er damals getan! Un möglich. Er fürchtete wohl, bei der Mutter bei einer Werbung abgewiesen zu werden, und dies ließ sein Stolz nicht zu. Konnte er so kleinlich denken? Und während sich so Monat an Monat reihte, Ferdinand sich immer mehr als ein ganzer Mann bewies

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Außferner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 17.03.1917
Physical description: 8
mit einer wahren Ver ehrung zu dem jungen Manne empor, welcher so energisch und verständnisvoll die Geschäfte wi- tete und dem jedermann auf den Wink gehorchte. Wie hatte er es nur möglich gemacht, daß das Nd zur bestimmten Stunde da war? Mehrmals sprach sie mit Ferdinand darüber, rtets gab er ausweichende Antworten. Jene Geldsumme habe er auf eigenes Risiko beschafft. Frau Mathilde wußte, daß sie ihm die Rettung, die Erhaltung ihres friedlichen Heims ausschließ lich zu verdanken hatte und wünschte sehnlichst

, den jungen Direktor. Und es schien, als eü er biete Empfindung ebenso erwidere. Die heißen Blicke, welche zu Elli strömten, wenn er sich unbeobachtet glaubte, redeten zu deutlich. Und doch stiegen der Mutter auch wieder Zwei fel auf. Es war zum mindesten ein seltsames Verhältnis. Wenn Ferdinand Elli liebte, wes halb sprach er dann nicht offen mit dem Mäd chen, zu ihr, der Mutter. Er durfte dies wohl wagen, ohne befürchten zu müssen, eine Abwei sung zu erfahren. War überhaupt zwischen den beiden

noch kein Wort der Liebe gewechselt worden? Es schien so. Das junge Paar verkehrte freundlich miteinan der: beide beobachteten jedoch allem Anscheine nach die Vorsicht, niemals allein zu bleiben mit dem andern. Wir können dem Leser verraten, daß weder Ferdinand noch Elli jemals eine Silbe von jenem Zusammentreffen im Park verlauten ließen; beide bewahrten die Erinnerung daran in der Tiefe ihrer Brust als Geheimnis. Tie Mutter hatte ganz recht gesehen, als sie glaubte, Elli und Ferdinand liebten einander

. Bis beute hat das Mädchen auf das Wort des geliebten Mannes aewartet und sich in Sehnsucht verzebrt, da sie doch nicht zuerst sprechen durfte. Ferdinand hatte das erlösende, beglückende Wort nicht gesprochen. Fürchtete er. sich setzt noch an dem toten Wohltäter zu versündigen? O, er musste sich doch ebenso wie endlich Elli sagen, daß der Vater gewiß nur das Glück seines Kindes wünsche und ihr nicht zürne, daß sich beide zu- sammenfanden. Weshalb nur vermied er zu sprechen, ging er ihr aus dem Wege

, wenn es zu machen war. 1 ohne daß es unhöflich erschien? Liebte er sie nicht mehr? Daran konnte und wollte sie nicht glauben. So wie er damals im Parke gesprochen, sprach nur ein Mann, dessen ganze Seele sich dem geliebten.Mädchen weihen will. Und jetzt? Wenn er bereute, was er damals getan! Un möglich. Er fürchtete wohl, bei der Mutter bei einer. Werbung abgewiesen zu werden, und dies ließ sein Stolz nicht zu. Konnte er so kleinlich denken? Und während sich so Monat an Monat reihte, Ferdinand sich immer mehr als ein ganzer Mann bewies

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 31.05.1928
Physical description: 20
, noch «aufrecht. Damals waren im Augenblicke der höch«sten Not, «als Netter — wie von Gott «gesandt — 400 Kürassiere erschienen, den König zu befreien. Von da an Hatzte «d«er Stern des «Hauses «Habsburg «wieder heller zu leuchten be«gon«n'en. Am 28. «August konnte Ferdinand in Frankfurt zuin Deutschen Kaiser 'gewählt und «am 2. «September «daselbst gekrönt werden. A«b«er neuerdings ballten sich Wer seinem gesalbten Haupte finstere Wolken zusanl'men. Am 19. August schon hatte der General. Landtag der fünf

Länder «d«er Wenzelskrvne Ferdinand ‘b'iefcr Krone für verlustig «erklärt. Zu seinem Nachfolger «war das Haupt der Galviner, Kurfürst Fried«rich V. von d«er Pfalz er«koren «worden. Derselbe «war «wirklich «auf «das Wagiris «eingegangen und «hatte in Böhmen mit «großer Pracht seinen Einzug gehalten. Zu «gleicher Zeit hatte sich gegen «den Kaiser «auch im Osten ein Widersacher erhoben in'Bethlen Gabor, «ber sich vordem «aus krummen Wegen zum Großfürsten von Sieb«enbürgen «aufgeschwungen und nun, feinem

«drückte «Ferdinand «eines Tages feine Braut «an «die stahlgepanzerte Brust «und vertraute «seinen Kahn «d«em Strome, «u «min Passau zum legitimi- ftischen Heere zu stoßen. Infolge der Ried«erlag«en, «die inz'w«ilsch«en das «schlecht «geführte und 'her«ab«g'ekvmmene Heer der AufstäNd'isch«en erlitten h«a«tte, g«ab «Feldmarschall Tilly nach seiner «Ver einigung «mit 'd«em kaiserlichen Heere 'den Rat, geradewegs «auf Prag loszugeh«en. Auf «diesem Zuge «ga'b «es selbstver ständlich fortwährend «kleine

Zusammenstöße mit dem langsam zurückweichenden Feinde «und «unser Maria- Steiner h«atte nun «mehrfach «Gelegenheit, feinen Mut zu erproben. Er legte von demselben «eines Tages das «glän zendste Zeugnis ab. Auf «einem «Reko«gnoszierun«gsritte bei «dichtem Nebel «ger«iet «er «nämlich mit «seinen 16 Reitern unvermutet «an eine 250 Mann starke feindliche Schwadron. Ein Ausweichen war «nicht mehr möglich; und «so «stürmte «d«enn Ferdinand mit den Seinen «kurz entschlossen mitten in die Feiud«e hinein. Diese «wäh

zu stoßen. Da holte «eines Vierten Helle barde zum tödlichen Hieb«e «gegen ihn «aus. Doch «ehe «dieser den 'S«tr«eich vollfühven «konnte, lag fein «Kopf 'am Bod«en. Den furchtb«are«n Hieb batte 'die Helleb«ard«e «eines b«ay«eri«- fch«en Landskn«echt«es «geführt, «d«er 'in «der 9täh«e gewesen war «und «die Hände «gerade soweit «fwigehabt h«atte, um dem bedrängten Herrn b«eisprin>g«en zu können. Das «war H«ilfe zur rechten Ze«it. Ferdinand 'hatte nun Muße, sich «n«ach seinem Retter «umzusehen

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 05.05.1936
Physical description: 6
auf alle öffentlichen Ehrungen 315 K ein Mann zur letzten Ruhe betten, der sich wie selten jemand die Liebe, Achtung und Dankbarkeit seiner Mitbürger und der Jugend, für die er jahrzehntelang gearbeitet, erworben hat. Wer von den Hunderten und Hunderten, denen er Gutes tat, hätte sich abhalten Heimkehrerroman von A, von Sazenhof en Ino-I Iftif SwmH inPü (13. Fortsetzung.) Mary und Ferdinand sind allein. Da bricht Ferdi nand los: „Was diese Leute für Ansprüche haben! Wo ein Möbel steht, da steht es. Ueberhaupt, Mary

noch viel jünger war. Also bin ich, ganz abgesehen davon, daß wir uns heiraten werden, mitverantwortlich für Horst." Ferdinand wendet sich brüsk ab. „Erzähl das jemand anderem, nur nicht mir! Außer dem wußtest du, daß mir dieser Max Richter auf die Nerven fällt." „Ich gebe zu, daß Richter eine Art hat, die dir un angenehm ist; auch daß er diese gewisse Aehnlichkeit hat, die dich so ausregt. Aber an diese Aehnlichkeit wirst du dich gewöhnen müssen. Im übrigen finde ich, daß sich Richter äußerst korrekt benimmt

. Du kannst ihn nicht so von oben herab behandeln, wie du es vorhin getan hast. Ines hat auch gefunden, daß er ein netter Mensch ist." Da wird Ferdinand blaß und frägt hastig: „So , , . hat sie das gesagt?" „Warum auch nicht? Findest du das fo unbegreif lich?" Da lacht er kurz, hart und höhnisch. „Nett von dir, Mary! Du nimmst also einen In struktor für Horst ins Haus, ein paar Tage nach der Ankunft deiner Schwester. Soll vielleicht das die Un terhaltung werden, die du ihr in Aussicht gestellt hast

?" Sie schlägt leicht mit den Fingerspitzen auf seinen Arm. „Ferdinand, wohin denkst du? Warum bist du plötz lich so blaß?" Er antwortet nicht, sondern geht aus dem Zimmer. Am andern Morgen nimmt Ines Horst an der Hand. „Jetzt gehen wir zu deiner ersten Stunde. Herr Richter wartet schon." Ins Lernzimmer herein scheint durch ein großes Bogenfenster eine herrliche Wintersonne. Richter hat Bücher und Hefte auf dem Tisch geordnet und erwar tet seinen Zögling. Wie Ines eintritt, geht er ihr und Horst rasch

, während draußen langsam und weich die Flocken fallen. Ines hat ein Blatt vor sich, einen Bleistift in der Hand und der Wunschzettel ist schon ziemlich lang. Da sagt Max Richter: „Wenn ich einen Rat geben darf, so würde ich Vor schlägen, Horst ein Flobertgewehr zu schenken." Er wendet langsam den Blick und läßt ihn auf Fer dinand ruhen, als er ergänzend hinzusetzt: „Wir haben als Kinder auch Flobertgewehre ge habt, wenn Sie sich erinnern, Graf!" Es ist plötzlich eine Totenstille. Ferdinand ist aschfahl

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 12.07.1914
Physical description: 16
an der Trauerfeierlichkeit teilzunehmen, war mehr als ein Fehler. Die Anwesenheit des Deut schen Kaisers, mehrerer Könige und der Prinzen aus den meisten Ländern von Eurova hätte sinn fällig gezeigt, was der Mord von Sarajevo nicht hervorragendsten und bedeutendsten Gestalten tu der Habsburger-Geschichte. Er war ein starker, ein ganzer Mann. — Franz Ferdinand vermählte sich am 1. Juli 1900 mit der Gräfin Sophie Cho-; t e k, die. bei der Trauung in den Rang einer Für--, stin von Hoheitberg erhoben wurde und später

den Titel einer Herzogin erhielt. Gräfin Chotek war die Tochter des Reichsgrafen Bohuslav Chotek.' Sie wurde am 1. März 1868 in Stuttgart geboren,, wo ihr Vater österreichisch-ungarischer Gesandter war. Gräfin Sophie war eine schlanke, große, ele=* gante Erscheinung, eine Dame, die viel Geist und Bildung und gleich dem Thronfolger Neigung zu einfacher Lebensführung besaß. Erzherzog Franz Ferdinand hatte sie im Hause des Erzherzogs Friedrich kennen gelernt, bei dessen Gemahlin die Gräfin Chotek Hofdame

war. Der Thronfolger faßte eine tiefe Neigung zu der Gräfin, die er-, widert wurde. Und hier zeigte sich wieder der starke, unbeugsame Wille des Thronfolgers. Da die Gräfin dem Erzherzog nicht ebenbürtig war, wurden der Heirat die größten Hindernisse gesetzt; aber allen Schwierigkeiten zum Trotz bestand' Franz Ferdinand auf seiner Wahl und setzte die Ehe durch. Derselben entsprossen drei Kinder; Prinzessin Sophie, geboren 1901; Prinz Maxi-, milian, geboren 1902, und Prinz Ernst, geboren 1904. Schönes Familienleben

. Mit dem Grundsatz: „Ich will eher eine Uns ebenbürtige aus Liebe heiraten, als einer Eben--, bürtigen untreu werden," war Erzherzog Franz Ferdinand in die Ehe getreten. Er fand in ihr, was er geträumt hatte, eine Frau, die ihm alles wurde und der er alles war. Erzherzog Franz de r öÄr reichlich s Th rorifo Ujerrni FF^rniU&T* und das serbische Mördernest mEräuchern; eine serbische Fahne wurde verbrannt: die serbische Ge sandtschaft war mehrmals in Gefahr, erstürmt zu werden. — Doch nicht nur in Wien, in ganz

, des Hochadels, der Würdenträger, des sämtlichen ver fügbaren (!) Militärs und einer ungeheuren, un absehbaren Menge des treuen Wiener Volkes. Am Samstag (4. Juli) wurden die hohen Toten in der Pfarrkirche des Schlosses Artstetten bei Pöch- larn(Niederösterreich), wo Franz Ferdinand für sich und seine Gemahlin eine ganz einfache Gruft er baut hatte, zur ewigen Ruhe gebettet. Der Bei setzung wohnten mit dem neuen Thronfolger Erz herzog Karl Franz Josef viele Mitglieder des kaiserlichen Hauses, die Kinder

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