, an demselben Tage, an welchem unser Kronprinz in Vertretung der Habsburgischen Dynastie dem hohen Verblichenen das Ehrengeleite gab, an welchem unser Monarch und sämmtliche Erzherzoge der Trauerfeier in Wien beiwohnten — an eben diesem Tage erblickte ein Leitartikel des „Burggräfler' das Licht der Welt, der eine Besprechung herausfordert, damit einerseits die anhaltende Entrüstung, die derselbe allenthalben hervor rief, gehörigen Ausdruck finde und andererseits der Charak ter seines Geburtsortes
seiner gegenwärtigen Größe und Macht nach menschlichen Be griffen beschicken wäre. „Welche Wendung durch Gottes Fügung!' Bei diesen beiden alinea soll es hier sein Bewenden haben, um nicht dem Borwurfe der Parteilichkeit anheim zu fallen; lediglich der Standpunkt des allgemeinen Menschli chen soll die Feder zu diesen Bemerkungen führen. Wir sind nun offen gesagt, was die Bethätigung von Anstand und Zartgefühl anlangt, von Seite des genannten Blattes niemals verwöhnt worden; — diese neueste Leistung des Burggräfler
, — an jenem Tage, an welchem die Ver treter der staatlichen und kommunalen Behörden, das Offi zier-Corps, die Elite von Meran, sowie — die hier so zahlreichen, so meranfreundlichen Kurgäste aus dem benach barten Reiche mit schwarzen Binden all den Armen durch Theilnahme an den Trauerfeierlichkeiten den schmerzlichen Empfindungen für das Haus Hohenzollcrn Ausdruck gege ben haben, — durch den Mund eines Priesters der Religion, der Nächstenliebe im Burggräfler mit Worten der unver- hülltesten Schadenfreude
, der raffinirtesten Bosheit, des Un glückes eines erlauchten Herrscherhauses zu gedenkeil. Auf alle Einzelnheiten des unqualisizierbaren Artikels einzugehen, gebricht eS unS an Zeit, noch mehr an Lust. Wir wollen den Hohn, den dieses Unikum eines Blattes mit den tief empfundenen Worten eines frommen Gemüthes treibt, nicht näher beleuchten, wir wollen unberücksichtiget lassen, daß der „Burggräfler' als infallibles Organ — eS wagt, im nemlichen Artikel die ersten kaiserlichen Worte, die ersten, feierlichen
Proclamationen unseres hohen Ver bündeten Kaiser Friedrichs III. die ihn als FriedenSfürst in jeder Hinsicht erscheinen lassen, in Zweifel zu ziehen; wir wollen dem „Burggräfler' die ganz traurige Logik, die seinen weiteren albernen Bemerkungen zu Grunde liegen, verzeihen, wir wollen uns zum Schlüsse nur die Frage erlauben: „Auf was speculirt das fromme Blatt mit seinen Gemein heiten? — Vielleicht darauf, daß es damit einen Anklang finde beim Tiroler Volke? Da diene den geweihten Eltern jenes monströsen