sich verpflichtet hatte, in Zu- kunft den ihm vom Wohnungsamte vorgeschriebenen Mietzins zu bezahlen. § Wenn man im Kino die Nachbarin zwrckk. Prag, 12. April. Er und sie faßen im Kino, saßen nebeneinander. Das war das Einzige, was beide von einander wußten. Mit der Musik hört nor malerweise im Kino auch die Duukeltz-eit auf und dann ist Pause. Statt die Leinwand, kann man sich sein Nebenan anschauen. Er tat's und sie gefiel ihm. Dann kam der zweite Akt, gespielte Liebes- umarmuugen auf der Leinwand
vor einem Prager Bezirksgerichte gegenüber: gegenseitige Ehrenbeleidigung. Zuerst entrüstete sie sich: „Was sich so ein Mann erlaubt! Ich sitze ruhig neben ihm, freu mich am Filln (denn — ach, wie ich das Kino liebe!) da — da zwickt er mich, der — der; ich kann gar nicht sagen, wo!" Und er stand da; unbeholfene Scham und Zorn wechselten in seinem ftresickste. Dann verlegte er sich auf die Schlauheit: „Daß Sie so eine Kleinig keit so tragistl) nehmen. Wenn ich liebe, Fräulein, wenn ich neben einem so schönen
Mädel sitze und es liebe, da muß ich eben auch zwicken. Sie haben mich doch auch . . ." „Vielleicht," sprach nun der Herr Landesgerichtsrat, „vielleicht ließe sich die Sache sogar gütlich schlichten. Sie lieben ja beide das Kino so sehr." „Ich bin bereit, wenn. . ." erklärte sie. „Ich nehme die Klage zurück", sagte er. „Von nun an lieben Sie anders", riet der Richter. Er und sie aber verließen gemeinsam und versöhnt den Saal. (Freigabe der Einfuhr von Auslandsmehl in Denlschland