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Der Nornenbrunnen
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Page 6 of 8
Date: 01.12.1931
Physical description: 8
1862 auf einer Bahnfahrt zwischen Vizenz und Padua kennen lernte, „klagte der pa triotische Mann schmerzlich und bitter darüber, daß, während die welsche Propaganda eine ganz unglaubliche Rührigkeit entwickle, die Deutschen zu entnationalisieren, kein Geld und keine Mittel der Güte und des Druckes scheue, die deutschen Männer auszukaufen und Ehen unter den Deutschen sowie die Einwanderung deutschen Nachschubs aus Tirol usw. zu ver hindern, die Regierung, welche dort wirklich Veranlassung gehabt

hätte, diese Grenze mit deutschen Elementen zu decken, viele Menschenalter hindurch auch nicht das mindeste getan habe, diese vorgeschobenen Posten Deutschlands vor der Ver wischung und Zurückdrängung zu schützen. Langsam, aber sicher und jetzt schon gar nicht einmal mehr langsam, sondern zum Erschrecken rasch überwältigt und verzehrt die welsche Flut diese germanischen Inseln, wie die heiße Sonne des Südens ein paar Stücke trotzigen Eises, die noch am Mittags hang der Alpen haften

wollen, unvermeidlich schmelzend auflöst.' Und in einem offenbar an einen reichsdeutschen Zeitschriftenleiter gerichteten Briefe schrieb Widter (mit einem Hinweis auf einen Aufsatz in einer Zeitschrift): „Von dem Appelle des Herrn Touristen an den deutschen Patriotis mus in Betreff des Herzogthums Cimbrien erwarte ich gar nichts, nicht einmal einen Orden; schmeicheln aber würde es mir wenigstens, zum Ehrenbürger von Släge, Gell oder Vüsch ernannt zu werden; denn was mit meinen schwachen Kräften in der vom Herrn

über die Zimbernfrage unb die Geschichte des Wisentaius auf. Sein „Verzeichnis der Literatur' über dieses Gebiet, aus dem später Schindele und andere fußten, in Abschrift in Innsbruck, in Klagenfurt und (?) im Germanischen Museum in Nürnberg erhalten, 42 Nummern umfassend, von denen er selbst 26 be saß und schließlich dem Geschichtsverein für Kärnten vermachte, zeigt seine Belesenheit. Auch mit der deutschen Geschichte in Friaul beschäftigte er sich. Seine handschriftlichen Auszüge in acht Bündeln, wovon

das sechste nicht vorliegt, in meist Kanz leipapiergröße auf 600 Blättern geschrieben, hat er ebenfalls dem Klagenfurter Geschichtsverein geschenkt. Die vermutlich deutschen Orts- und Personennamen der Wisentainer Ge meinden hat er in Reinschrift auch noch dem Ferdinandeum in Innsbruck gegeben. Widter ging aber auch selbst von Ort zu Ort und hat die meisten der beschriebenen 170 Gemeinden selbst besucht, die Lage der Örtlichkeiten geprüft und aus den Pfarr-Urkundeien, von den Gedenk- und Grabsteinen

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Der Nornenbrunnen
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Page 3 of 4
Date: 01.08.1927
Physical description: 4
* 1 Ifl 1 ’ '» ‘ ( !> 'St 'Mi' / t »t \ er $ortten&£ünA£tt.' <Äeitf ifl v;- ■ . —f- ...... > — turpissimum“ ) in seinem (in lateinischer Sprache ge schriebenen) Büchlein: „Oe vulgari eloquio“ mit scharfen Worten von der Zugehörigkeit zu den italienischen Mund arten aus*). Aber darin stimmen alle überein, daß im Etschtal der N e f i s s e r Bach (ital. Avisio), so benannt nach dem (damals noch) deutschen Dorfe Nefis (bei Faber: Nafis) auf der rechten Seite des Baches, die Grenze

zwischen dem geschlossenen deutschen Sprach gebiet und dem gemischtsprachigen Teile des Tales bildete, indem man jenseit (d. i. nördlich) des Baches „ausschließlich deutsch spreche' (Massa relli) und 'daß dort ausschließlich deutscher Brauch im öffentlichen und im kirchlichen Leben wahrzunehmen sei. Was nun aber die Tagebucheinträge M a s s a r e l l i s betrifft, so enthalten sie nichts, was die Leser des „Nor- nenbrunnen'. nicht auch schon aus dessen bisherigen Folgen hätten entnehmen können. Die Mitteilungen

aus demselben in einem Heile der deutschen Presse sind indes gleichwohl aufs wärmste zu begrüßen, weil sie hiedurch in viel weitere Kreise des deutschen Volkes getragen worden sind, als es bisher der Fall war. Es ist dies ferner auch aus dem Grunde be grüßenswert, als diese Mitteilungen in sinngetreuer U e b e r- setzung des Wortlauts der Tagebucheinträge er folgten. So heißt es im Eintrag vom 5. März, Donnerstag (1545): „Wir verlassen Verona. . . Nicht weit davon — ungefähr 6 Meilen — entfernt beginnen wir das Tal

der deutschen Alpen zu betreten.' Der Tagebuchschreiber des Antonio de Beatis berichtet übereinstimmend da mit von Borghetto (bei den Deutschen: Burghut), „daß hier die Landeshoheit Seigrer Kaiserlichen Maje- st ä t beginnt.' Beide Berichte stimmen somit überein mit Dantes Grenzbestimmung für das Deutsche Reich, welche den großen „Bald' — Berg der Zimbern (ital. Monte Baldo) als den Berg bezeichnet, „welcher Deutschland schließet' (vgl. „Nornenbrunnen' Folge 4, S. 10). Besonders bemerkenswert

. Sie (die Stadt Trient) ist von den Italienern**) und Deutschen bewohnt, und zwar derart, daß ein Teil der Stadt den Deutschen ***), der andere den Italienern als Quartier zugeteilt ist. Die Deutschen, sowohl Männer als Frauen, kleiden sich in deutscher Tracht, die Italiener nach italie nischer Art. Beide halten an ihren besonderen Sitten fest, sprechen ihre Sprache, bewahren ihre Gebräuche, be suchen ihre eigenen Kirchen und hören in ihrer Sprache die Prediger an.' 5. April, Ostersonntag (1545

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Der Nornenbrunnen
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Page 2 of 8
Date: 01.12.1930
Physical description: 8
Personennamen eine Rolle. Wenn aber nicht alle Ortlich- keitsnamen deutsch sind, so kommt das davon her, daß einige Landstriche dort schon von der Urbevölkerung und dann von den Römern Namen bekommen haben, die die Deutschen übernahmen, z. B. Axiliacum oder Porro, oder daß die wel schen Behörden und die welschen Bewohner der weiteren Umgebung schon zur Zeit der ausschließlich deutschen Besied lung Benennungen erfanden, die ihren Sprechwerkzeugen geläufig oder zurechtgemacht

waren, oder mindestens nach dem Rückgang der deutschen Umgangssprache italienische Be zeichnungen einführten; dies kann auch von den verwelschten Enkeln der einst deutschen Bevölkerung getan worden sein. Dagegen ist der zweite angenommene Fall kaum irgendwo in geschlossenen deutschen Siedlungen vorgekommen, weil eben nachweisbar viele Orte in früheren Jahrhunderten nicht neben deutscher noch eine anderssprechende Bewohnerschaft hatten. Wird es da doch eigens als Merkwürdigkeit hervor gehoben, wenn ein Haus

von Italienern bewohnt ist. Die Gründe und Ursachen der allmählichen Verwelschung der deutschen Siedlungen am Südfuße der Alpen haben wir schon früher ausgeführt. Gewöhnung an italienische Sprache und Zwang taten das ihrige. So scheint es fast ein Wunder, daß heutzutage noch in den genannten 20 Gemeinden viele hundert, ja, mehrere tausend germanisch-deutsche Ortlichkeits- benennungen klar oder halb verdeckt zu finden sind. Aber auch außerhalb dieses Gebietes, nach Osten bis über die Brint und nach Süden

in die Bericischen Hügel (die selbst wohl ein deutsches Wort sind, nach „Berige', d. i. Berge, benannt), gibt es ebensolche deutsche Bezeichnungen, die unweigerlich und unwiderleglich davon künden, daß hier einst deutsches Volk seßhaft war. Denn die Romanen, die die deutsche Sprache so ungern und beschwerlich handhaben, weil ihre Zunge sich ihr nicht fügen will, hätten keinen Grund gehabt, sprachliche Ortsbezeichnungen aus weiter Ferne zur eigenen Qual zu holen. Bei nur noch wenigen deutschen Dörfern

, wo die haupt sächlich altbairische Mundart der sog. Zimbern noch lebt, wie bei Glietzen (Ghiazza) in den 13 und bei Rotz (Rozzo), Roban (Roana) und Gel (Gallio) in den 7 Gemeinden, haben wir weniger Schwierigkeiten, die Deutschheit der Ortlich- keitsnamen festzustellen. Kommen uns ja doch hier auch die vonCipolla*), Schmeller^) und Bergmann^) verfaßten Sprach lehren und Wörterbücher zu Hilfe. Das größte Hemmnis in der Wiedergabe der deutschen Ortlichkeitsbezeichnungen in den übrigen Orten ist die ver

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Der Nornenbrunnen
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Page 4 of 4
Date: 01.06.1935
Physical description: 4
Lavis (Navis, dteves) war noch nicht ganz verwelfcht. Mußte doch sogar noch laut Hofresvlution vom 29. Dezember 1816 der dortige Hilfspriester auch der deutschen Sprache kundig sein, was ausdrücklich hervor-gehoben wird (Innsbrucker Statth.-Archiv). * Die welsche Zuwanderung war aber schon seit langer Zeit sehr stark. Alle einschlägigen Berichte des 17. und 18. Jahr hunderts heben das auffallende Anwachsen erschreckend armer welscher Einwanderer aus Oberitalien hervor. Welsche Bettel leute

-kamen in Scharen mit Weib und Kind ins Land und wurden eine derartige Landplage, daß dagegen sehr strenge Maßregeln ergriffen werden mußten, die aber vergeblich blieben. Mitten in diesen Verhältnissen stand das Kloster. So lange dieses deutsch -war und die 'Seelsorge innehatte, fand die deutsche Bevölkerung daran Rückhalt. Wollte man die Herr schaft der Welschen durchsetzen, mußte also unbedingt das Klo ster, als Hau'ptstützpunkt des deutschen Wesens in dieser Ge gend, fallen oder welsch

) essere esse quasi tutti Tedeschi' heißt es in der handschriftlichen Geschichte des Klosters, von Carlo Gramatica. Vom -welschen Gesichtspunkt war es natürlich höchste Zeit gewesen, dieses deutsche Wespennest gründlich ausznräumen. Und so zogen denn die Mönche ohne Ruhe gehalt fort, jeder dahin, wo er daheim war in deutschen Lan den, und mancher fand noch eine geistliche Einstellung. Ein Er- Frauziskaner wurde für die -Seelsorge bestimmt, die Einkünfte des Klosters aber wurden von der italienischen

Regierung einer Armenstiftung, dem „Monte di Milano', zugewiesen. Das ist das Ende des deutschen Augustinerklosters St. Michael an der Etsch. Die allerletzten Chorherren, die nicht unabsichtlich hier angeführt werden, waren: Ulrich Anton Sicher, geftorb. 1813 als Pfarrer von Margreid, Thomas Rumler von Schwaz, gestorb. daselbst 1820, Ildefons Platzer von Schlanders, ge- storb. >d30 als Pfarrer von Salurn, -Sebastian Buchrainer von Burgeis, geh. 1810 zu Schlauders, und der allerletzte Chorherr

de Liliis trau rigen Angedenkens namhaft gemacht. Natürlich! Er war ja für die Welschen derjenige, welcher die Herrschaft der Deut schen zum ersten Male brach, er erscheint ihnen also als ein Volksheiliger und dann werden noch die zwei anderen ihm folgenden Welschen als Hervoragende Kirchenlichter angeführt, obwohl sie nichts Ersprießliches geleistet haben, Deutsche aber nicht! Und- doch- bestand das Klöster seit 1116 und hat man-' chen hervorragenden freilich deutschen Oberen gehübt, der Tüchtiges

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Der Nornenbrunnen
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Page 3 of 4
Date: 01.08.1934
Physical description: 4
auch noch 192>1 ausweisen (so im Jahre 1910 im Palai 397 Einwohner mit deutscher Umgangssprache, 4 mit italie nischer, Florutz 636 d., 45 it., Eichleit 357 d., 4 it., Gereut 256 d., 89 it. 2. Die Gruppe auf der Hochfläche mit den Gemeinden Lafraun (Lavarone), Lusern (Luserna), Ts ch inte (Centn), Filgreit oder Vielgereut (Folgaria), Astach (Val d'Astico), Pisanell (Besenello). Um das Jahr 1760 wird für alle diese Gemeinden mit Ausnahme von Centa und Besenello die Geltung der deutschen Sprache berichtet

, ebenso noch um das Jahr 1820. In den Volkszählungen seit 1880 werden aber Einwohner mit deutscher Umgangssprache nur mehr in Lusern gezählt, und zwar im Jahre 1910 735 Ein wohner mit deutscher Umgangssprache gegen 107 mit italie nischer und ähnlich im Jahre 1901. Diese große deutsche Volksinsel Lafraun - Filgreit hing über Lusern mit der noch größeren deutschen Insel der Siebe nGemein den im Gebiete von Vicenza zusammen. 3. Die Gruppe in den Quelltälern des Leno, der bei Rovereto in die Etsch mündet

. Diese deutschen Sprachinseln begleiteten also die Talfurche der Etsch als länglicher Streifen auf den Höhen der linken (östlichen) Seite von Civezzano bis gegen Ala, nur schwach unterbrochen durch die Talfurche von Pergine. Von der Süd spitze des geschlossenen deutschen Sprachgebietes im Etschtal, die im 15. und 16. Jahrhundert bei Lavis gelegen war, war dieser Streifeil nur durch das untere Tal des Avisio (Val Cembra), getrennt. Wenn auch im 18. Jahrhundert das Deutschtum im Etschtal südlich von Saturn

und in der Val- sugana erloschen ist, so haben um 1820 zuständige Beurteiler die deutsche Bevölkerung in jenen Sprachinseln auf der Höhe noch auf 11000Menschen geschätzt. lieber die Herkllnft und das Alter dieser deutschen Volksinseln äußerten die Historiker des 16. bis 16. Jahrhunderts dieselbe Meinung wie über jene im Berglande von Vicenza und Verona: Diese Deutschen seien nämlich Abkömmlinge von versprengten Resten jener germa nischen Völker, die noch zur Römerzeit oder während der Völkerwanderung

nach Italien eingedrungen waren, der C i m b e r n oder der Gothen oder der Langobarden. Auch in letzter Zeit haben manche Forscher (besonders Ad. Schiber) diese Ansicht aufgestellt. Dagegen sprecheil aber gewichtige Gründe; einmal die geographische Tatsache, daß diese deutschen Bolksinseln die höchsten Lagen östlich des Etschtales einnehmen, die aller Wahrscheinlichkeit nach zuletzt einer dauernden Be siedlung zugeführt worden sind; dann die linguistische Tatsache, daß das Deutsch dieser Sprachinseln

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Der Nornenbrunnen
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Page 2 of 2
Date: 01.01.1929
Physical description: 2
, Servarese und Maserada nach falischem Rechte verschenkt; dabei werden die deutsch be nannten Zeugen als Franken oder Alamannen angegeben 783 ). Herzog Bcrengar k. schenkte 917 dem Bischöfe Sidiko von Padua das linksbrintische Sola(g)na mit der richterlichen Gewalt über die Deutschen und „die anderen Bewohner'. Kaiser Otto 1. gab 972 dem Bischof von Freising mehrere Güter östlich der Brint, bei Castelsranco und Godego usw. Um 1030 kam mit Kaiser Konrad 2. der Deutsche Hezilo nach Oberitalien und wurde

sich wie ein baierisches „Bergwäldl' und „Brünndl' aus. Ja, selbst östlichj davon in Servarese und südlich von Padua in den EuganeischenHügeln bei Teolo und Monselice finden sich im 9. Jahrhundert zahlreiche deutsche Bewohner mit deutschen Namen 778 ) Bei Padua heißt noch ein Dorf Trambach 777 ). Und nun wieder zum Wisentain! Ueber dessen deutsche Vergangenheit hat Georg Widter vor 70 Jahren in der Stadtbücherei von Vizenz und in den bischöflichen Urkun- deien dort und in Padua ausgedehnten Stoff gesammelt

. In seinem Verzeichnis von 260 zimbrischen Familiennamen (meist außerhalb der 7 Gemeinden) und von 175 deutschen Spitznamen und vielen deutschen Bezeichnungen von Ge wässern, Bergen, Hügeln 778 ) begegnet uns eine ähnliche Fülle alldeutschen Lebens wie in den 20 Gemeinden, so daß man ein kleines Buch nur mit diesen Namen füllen könnte. Merkh 773 ) gibt auch deutsche Familien- und Oert lichkeitsnamen an von Bassan und Angaran (Anger), von Marostegg (Marostica) und von Arzing (Arzignano), Brendole, Bertesiano, San

: v. d. Kagen, a. a. O. (91. 62), 2. Bd., S. 82. Merkh, a. et. 0., S. 145. — Dagegen Irrtum Barba ranos, Historia eccleaiastica di Vicenza, Vicenz, 1649, 1. Bd.. S. 192. nr ) Attlmayr. a. a. O., S. 19. [76 ) Bergmann, Einleitung. 1855, S. 87. U1 ) Merkh, a. a. £>., 3. 144. 178 ) G. Widter. Verzeichnis deutscher Seelsorger in der Provinz Vicenza, deutscher und italienischer Namen. Spitz- und Ueber- namen, Familien deutschen Ursprungs ufw., o. O. u. I.: z. T. abgedruckt bei A. Batz. Deutsche Sprachinseln ufw

Mocca 182 ), Molon 783 ). Brentari 784 ), Baragiola 783 ) Bergmann 788 ), Schindele 787 ), Merkh 788 ), Stroh 783 ), Cipolla 738 ) und Schnell^' 4 ). Weil aber die Oertlichkeitsnamen aus der ältesten Zeit jeder Besiedlung stammen, so zeigen diese deutschen Flur namen deutlich die ehemals deutsche Ansiedlung dieser Gegend 732 ). Besonders bedrutfam ist, daß nicht nur in den 7 und 13 Gemeinden, — in den 7 Gemeinden einmal 20 nach einander — sondern auch in den Zugewandten Orten und im südlichen

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Der Nornenbrunnen
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Page 6 of 6
Date: 01.12.1933
Physical description: 6
neuen Bevölkerung neben den Deutschen sind. Noch jetzt reden dort 75 000 Menschen ladinische Mundarten (S. 72). Freilich schwand in der Neuzeit das Rätischromanische als Ostladini- sches in Zimmers, Fleims und im Suganer Tal und als West- ladinisches im Nons- und Sulzland und in Judikarien; aber in Fascha und Buchenstem, in Groden, Enneberg und Haideil (Ampezzo) lebt es noch kräftig. Bekannt ist ja, mit welcher Zähigkeit die deutschfreundlichen Ostladiner sich auch nach dein Kriege

gegen die Veritalienerung wehren. Dieser 7. Abschnitt (®. 64—92) ist sehr wichtig, weil in deutschen Kreisen die Sonderart der Tiroler Räterromanen so wenig bekannt ist. Wie S. 42 ff. wieder des Dichters Dante Wort angeführt ist, daß die Alpen Deutschland schließen, daß also die Alpen bis zum Südfuße als deutsches Gebiet zu betrachten find, so beweist Rohmeder im 6. Abschnitt (S. 104), daß Italic ne r int Rassenfinn erst seit dem 15. Jahrhundert in Südtirol e i n - wanderten. Es waren 'das die Fo- cissiten (Verbannten

), dann die in der Hun gersnot nach Norden flüchtenden Bettler scharen und die Ban diten, alle aus dem venedigifchen Gebiete. Die Gegenreformation ließ keine deutschen Priester mehr zu, die früher zu Hunderten aus Deutschland bis nach Italien hinein <vgl. „Nbrn.', 2. Jgg., 8. Folge) gekommen tvaren, und so wur den Kirche, Schule und Amt gewaltsam italienisch gemacht, was dann im 19. Jahrhundert die Verwelschungspolitik der österreichischen Regierung noch vollendete. Diese zwei sowie der 9. Abschnitt

des Deutschtums in den italienisch-sprachigen Bezirken Tirols' im „Tiroler Volksbundskalender' für 1908 angefügt hatte. (Vielleicht entschließt sich Lehmanns Verlag bei einer Neu auflage zu dieser Dreingabe.) Der 10. bis 18. Abschnitt sind den einzelnen deutschen Landschaften gewidmet, nämlich dem Vinschgau. dem Burg grafenamt, der deutschen Stadt Bozen, dem Meretsch. dein oberen Suganer Tal, Deutsch-Fersental, der südtirolerischen Hochebene mit Lusern und dem Laim- und Rauttal und Vil- larse. Leider

und dem Nonsberg und dem Fleimser Tal gewidmet. Hat er doch bis zum Kriege 20 Jahre lang alle diese Gegenden jährlich zwei- bis dreimal besticht und eine Menge kultürlicher Liebes- werke dort gegründet! Auch die Erwerbung der Burg Per- sen im Verein mit I. F. Lehmann, über die er (S. 142—150) mit Recht ausführlich spricht und von der wir heilte als Nachtrag zu v. Kerchnawes Aussatz (im „Nbrn.', 1933, S. 10 ff.) ein Bild bringen, auch die ist sein Werk. Außer Lusern (S. 179—191), der heute noch ganz deutschen

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Der Nornenbrunnen
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Page 2 of 4
Date: 01.06.1929
Physical description: 4
Hofer', die in den Mund des Volkes übergegangen und ge wissermaßen „tirolisches Nationalgut' geworden ist. Im übrigen Österreich ist es natürlich noch weniger verbreitet als in Tirol, und im Deutschen Reich ist es sozusagen nur den „Leuten vom Fach' bekannt, während das tief innerliche Mosensche Lied in den Volksschulen geübt und in jeder, mit Gedanken an Hofer oder Tirol verbundenen Feier oder Ver sammlung als Schargesang gesungen wird. Unser „Hoferlied' ist, wie alle Lieder dieses feinen Büch

leins, ja wie jedes echte Volkslied, „mitten aus dem Blut strom des deutschen Herzens hervorgegangen'. (Vorwort.) Die deutsche Seele spricht im deutschen Volksliede. So ist denn auch dieses Lied ein Beweis für die Verbundenheit, für die unzerreißbare Zusammengehörigkeit des deutschen Volkstums diesseit und jenseit der politischen Grenzpfähle im deutschen Boden und trotz der Farbenstriche in den Karten und ist zugleich — wenn es eines solchen überhaupt noch bedürfte! — ein Beweis für das uralte

Deutschtum im „deutschen Süd' (d. i. Südtirol). Es ist in hohem Maße verdienstvoll, daß die deutschen Männer, welche dieses Büchlein gerade in dieser Form ge schaffen haben, es unternahmen, der gesamten deutschen Jugend dies auslanddeutsche Volksgut zu übermitteln. Groden und seine Heimarbeiter Ein Volksbild aus Südtirol Von Hei Bei Waidbruck, zwischen Bozen und Brixen, zweigt vom Eisacktale in östlicher Richtung das Seitental Gr öden ab. Es erstreckt sich etwa zwanzig Kilometer lang

vom Italienischen durchsetzt (z. B. in Sulzberg) oder bis auf Reste von diesem verdrängt (z. B. in Zimmers und im größeren Teile von Fleims). auf geschichtlicher Grundlage z Hofer Die Ladiner sind dann durch die gemeinsam verlebte Geschichte des letzten Jahrtausends mit den deutschen Südtirolern fest verwachsen. Insbesondere hat sich seit deritalienischen Besetzung des Landes (1918) gezeigt, daß die Südtiroler in ihren Ge fühlen und Gesinnungen ein einzig Volk von Brüdern sind, mögen sie nun deutsch

oder ladinisch reden. Ob es sich um Wahlen oder um andere politische Ereignisse handelte — immer gingen besonders die Dolomiten-Ladiner mit den Deutschen. Das Tal Gröden hatte in alter Zeit zur Verbindung mit dem Eisacktale nur einen Saumweg, der von St. Ulrich über St. Peter und Layen am Hange des Nordgebirges hinzog und bei Klausen das Eisacktal erreichte. Später, im Jahre 1886, wurde eine Fahrstraße eröffnet, die, dem Zuge des Dürschingbaches folgend, Gröden mit Waidbruck ver bindet

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Page 3 of 4
Date: 01.03.1930
Physical description: 4
, welche dann auch nach der deutschen Land nahme an denselben haften blieben. Aber eine dauernde Be siedlung und eine Urbarmachung auch nur einzelner Strecken hatte nicht stattgefunden. Die rätoromanische Bevölkerung stieg nirgends hinauf in die undurchdringlichen Urwaldgebiete, welche vor der baiwarischen (und longobardischen) Einwande rung die Hänge und Höhen bedeckten; sie blieb überall in den Tälern (auch in der Schweiz). Von Italienern kann aber ohne hin keine Rede sein. Die Kolonisten, welche von den beiden Bozener Herren

in ihr Lehen berufen wurden, waren zweifellos, wenn nicht ausschließlich, so doch sicher hauptsächlich Tiroler. Ties be weisen auch die Familiennamen, nicht weniger die in einzelnen Ortschaften der Hochebene (Lusern, Kvhligen, St. Sebastian) und in Weilern (Pergher, Pernprunner, Tezzele usw.) ge sprochene Mundart, die (nach Andr. Schmetter, dem Gründer der deutschen Mundartenforschung) im 12. und 13. Jahr hundert die „gemeinsame Mundart in ganz Südtirol' war. Dies beweisen ferner die dem Gebiet

durch die Ortsnamen (im weiteren Sinne des Wortes), nämlich die Namen von Siedlungen, Fluren, Wäldern, Bergen, Bächen und andern Gewässern, Hutungen, Verbindungswegen usw. Es ist zu bedauern, daß es dem ver dienstvollen tirolischen Ortsnamenforscher Christian Schneller, der viele Hunderte von deutschen Orts- und Personennamen aus dem Laimtal (Terragnolo) und Brandtal (Valarsa) und aus anderen heute sprachlich verwelschten Gegenden als stumme und doch so beredte Zeugen deutscher Vergangenheit mit bewundernswerten

keiner andern als der deutschen Sprache zu bedienen brauchte, fragte ich sie auch nach den Namen der dort sichtbaren Berge, Almen, Bäche usw., und als ich dabei nur deutsche Namen zu hören bekam, sprach ich ihnen meine Verwunderung darüber aus. Da ant wortete mir einer derselben, der damalige Führer der Deut schen, indem er mit der Faust auf den Tisch schlug: „Ja, unser ist die Erde!' Das waren die Söhne und Enkel der Leute, die schon 1861 um deutsche Priester und deutsche Lehrer bei den zuständigen Stellen gebeten

hatten und die es selbst auch noch taten — vergeblich natürlich, wie auch die Väter und Großväter! (Ich habe hierüber in der Zeitschrift „Deutsche Erde' 1906 S. 166 ff. berichtet.) Und als ich in einem späteren Jahre in Lafraun mit dem damaligen Obmann der dortigen Ortsgruppe des „Tiroler Volksbundes' in etwa halbstündiger Wanderung vom Weiler Kapellen zum Weiler Bertolden ging, stellte ich an meinen Begleiter die gleichen Fragen. Der Mann war der deutschen Sprache nicht mehr mächtig. Aber er nannte mir lauter deutsche Namen

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Page 3 of 8
Date: 01.07.1936
Physical description: 8
ist eine Ableitung von „latinus' und beruht daher auf einer sprachgeschichtlich richtigen Erkenntnis des allgemeinen We sens dieser Sprache. Bei den Deutschen ist aber die Bezeich nung „ladinisch' erst durch die Wissenschaft seit dem Anfang des 19. Ih. eingebürgert worden. Früher und volkstümlich sagten die Deutschen im Eisack- und Pustertal einfach „W e l s ch e', wie bereits erwähnt auch „® robwelsch e' und später „Krautwelsche' zum Unterschied von der italienischen Schriftsprache oder auch der in Trient

üblichen Mundart. Doch ist diese auf nachbarliche Neckerei zurück gehende, leicht verächtliche Bezeichnung in den Schrift gebrauch nicht übergegangen. Vielmehr erfreuen sich schon lange die Ladiner bei den Deutschen als Volkswesen voller Wertschätzung. Da ein Hauptast des Ennebergtales Abtei oder Badia heißt, nennt man dieEnneberger auch Badioten im Sinne einer eigenen Sprachgemeinschaft, eben der ladi- nischen. Der staatlichen Zugehörigkeit nach sind diese ladinischen Täler zum Teil der Grafschaft

von Südtirol von Bayern zu trennen und dem Königreich Italien zuzuteilen, haben mehrere Gerichte des Etsch- und Eisacktales durch ihre Be amten und gewählten Gemeindevertreter an den König von Bayern Eingaben gerichtet, daß sie bei seinem Lande blei ben möchten, weil ihre Bewohner als Deutsche nicht unter einer italienischen Regierung stehen wollen. Die Vertreter von Enneberg und Gröden betonten hierbei, daß deren Bewohner eine nicht nur von der deutschen, sondern auch von der italienischen Sprache

Bruneck und dem Kreisgerichte Bozen unterstellt^ seit 1869 auch eine eigene Bezirkshaupt mannschaft in Ampezzo errichtet.*) In diesem Gericht ist wie früher auch seit 1815 die italienische Amtssprache allein in Geltung gewesen. Aber auch diese beiden Talgebiete haben nie einen Wunsch geäußert, daß sie vom deutschen Teile des Landes Tirol politisch losgelöst und dessen italie nischen Teile, dem „Trentino', zugeteilt werden wollen. Fassa oder Evas, das früher ja auch zum deutschen Fürstentum Brixen

Täler bis 1918, Fassa wenigstens bis 1815, sowohl staatlich wie kirchlich deutschen Oberbehörden, nämlich Tirol und Brixen, unterstanden waren, war für die Erhaltung ihrer ladischen Sprache und Eigenart nur günstig. Hätten sie dem Fürstentums und Bistume Trient angehört, so wären sie wohl in die volle Italianisierung dieses Gebietes einbezogen worden. Als sich im Laufe des 19. Ih. die nationalpolitischen Verhältnisse zwischen dem italienischen und deutschen Lan desteile von Tirol immer mehr

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Page 5 of 8
Date: 01.01.1927
Physical description: 8
dargestellt. Er ist dabei, wie er selbst schrieb, zu dem unwiderlegbaren Schlüsse ge langt: „Die hier gesprochene Sprach>e ist eine deutsche Mundart' — „die Bevölkerung der ganzen Hochebene ist deutscher Herkunft.' lebt diese Sprache in der heute noch, rein deutschen Gemeinde Lusern, in St. Sebastian und Kohligen (Carbonare-, in diesen zwei Teildörfern von Vielgereut allerdings nur noch im Verborgenen im Familienkreise, sowie in einzelnen, zur Grohgemeinde Vielgereut gehörigen Weilern T.ztzple

tedeschi“, und in der Gemeinde Bielgereut kann man es hören, so oft man will: „Parliamo italiano, ma siamo Tedeschi“. Die in den beiden ersten Jahr zehnten unseres Jahrhunderts Hundertemal vorgebrachte Bitte der Leute um deutsche Priester und deütsche Lehrer waren damals von Kirche und Landesschulrat unerhört geblieben. Als aber deutsche Schutzvereine auf Bitten und Drängen der Bewohner im Jahre 1912 in Vielgereut einen deutschen Kindergarten, eine deutsch: Fortbildungsschule für schulentlassene Jungen

von den Deutschen kolonisiert und bewohnbar gemacht. Der Münchener Forscher Andreas Schmeller fand sie bei seiner erwähnten ersten Reise teilweise noch deutschsprachig, so z. B. das gange Astachtal mit alleiniger Ausnahme des setzten tirolischen Dorfes Riedcrdorf (Casotto). Auch die benachbarten Täler: Raut-, Brand und Laimtal wurden dureli deutsche Kolonisten ge rodet uttd besiedelt. In den bcibeit erpereu drang die Vcrtvelschuttg frühzeitig durch, im Laimral aber- waren in der zweiten H ätzte

sind — ge nau so, wie auf der Lafrauner Hochebene und in den benachbarten Tälern. Auch an geschriebenen Urkun den aus verschiedenen Jahrhunderten ist kein Mängel. So z. B. der Vertrag, welchen die 7 Pflegschaften der Oomunitas (Herrschaft) Persen (Pergine) im Jahre 1166 zur Vertreibung des (bairischen) Burgherrn Gundobald im Kloster Wald bei Persen unter deur Vorsitze des Abtes Teutowig mit der „zimbrischen' (deutschen) Stadt Vicenza schliossen; in dem im Wortlaut erhaltenen Vertrage stellen die Vertreter

Gebetstasel aus der Kapäle der Burg Persen aus (1539?) ist ersichtlich, daß damals noch im Gebiete der „Comunitas' die deutsche Sprache di: Umgangssprache der großen Mehrzahl der Be völkerung war. Im gleichen Jahrhundert noch mußte der Ortsgeistliche von Persen der deutschen Sprache mächtig sein und bis Aum Jahre 1842 bestand dort ein, von den Fcrsentaler Bergleuten gestiftetes deut- sches Knappenbenefizium. Bon ganz besonderem Werte ist auch, das Wörterbuch des Persener Bürgers B a r - tolomei aus 1811

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Der Nornenbrunnen
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Page 3 of 8
Date: 01.12.1930
Physical description: 8
„jo'. In der Ebene und in den Neben gebieten wird von den Italienern in deutschen Wörtern das a häufig dem o genähert, so daß sie Onga für Hang, Ongara für Anger, Grobba für Graben, Ston für Stein (bahr. Stoan) schreiben, was darauf schließen läßt, daß sie wohl von den Deutschen dort die dunkle Aussprache des a gehört haben. Das u (z. B. in Cübale = Stall) steht mangels eines ita lienischen u-Umlautes oft für ü, oder sie trennen eS in ite, wogegen das ä und das ö gerne ein e wird. Häufig

wird das u zu o, z. B. ander statt unter. Die italienische Schreibweise der Wörter bringt es mit sich, daß nicht nur die Selbstlaute a, e, i, o, u sich nicht immer mit den unserigen decken, sondern daß auch die Mit laute (Konsonanten) verschieden wiedergegeben werden. Doch ist es im Rahmen dieses Aufsatzes unmöglich, alle die Unterschiede auch nur anzudeuten. b ist weicher als im Deutschen und steht oft für das weiche w (wie bei uns in Schwalbe), so daß es durchgehend für- deutsches w geschrieben wird; z. B. Baldo, Boise, Bise

für Wald, Wolf, Wiese?) v. Dagegen tritt das v für weiches f auf, so daß der P.N. und O.N. Fineo und Vinco vorkoinmt. (In der Sprache der deutschen Zahre in Friaul und der Gottschee in Krain wird das s im Anlaut und Inlaut geradezu als w ausgesprochen, z. B. Wohne statt Fahne, wrum statt fromm, rechtschaffen, Schbawl statt Schwefel;.im Luseruer Zimbrisch: wo'st statt feist usw.; ebenso ist es bei den Deutschen am Gornerhoru (Monte Rosa) und im oberuugarischen Bergland, wie v. Ezoer- nig^), Tschiukel

vor. ch wird im Italienischen wie ein k gesprochen; also Eherle ■--= Merle. Aber hier im Venedischen spricht man es in manchen Wörtern, die mau als urspr. deutsch empfindet, so in Loche ') Bgl. 2d)nuiler, an angegebenem Crte, I 2 . 638 f. nnd 601 s. :> ) M. Frhr. v. tszoeruig, Die deutsche Sprachinsel Tauris in Uriaul, Ztschr. d. D. u. £. Alpenvereins, 11. Bd., 18,so, 2. 373ff. und Tie deutschen Sprachinseln im Süden des geichlnsseueu deutschen Sprachgebietes, Mlagenfurt, >88!», 2. 14. '>» pans 1 idiinkel, (Grammatik

der «tzottscheer Mundart, Palle a. d. 3.', 1608, 2. 11 lf. 7 ) Joseph Bacher, Tie deutsche Sprachinsel Lusern, Innsbruck, 1003, 2. >73. 8 ) Albert Sdiott, Tie deutschen Kolonien in Piemont, Stuttgart, 1842, S. >3!». 9 ) M. I. Schröer, Beiträge zu einem Wörterbuch der deutschen Mundarten des uugrischen Bcrglandes, Sitzungsberichte der phil.-hist. Classe der k. Akademie d. Wiss.,23. Bd., Wien, 1837/38, S. 206 und 22!» s.

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Der Nornenbrunnen
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Page 3 of 4
Date: 01.06.1927
Physical description: 4
(Seile Ü tinujj ni' „D e r Nornenbrunnen.^ Er tat das aus der innersten und festesten Ueberzeugnug, daß er dazu berufen sei, für das arme Proveis und die bedrängten Deutschen des Nonsberges Kopf und Hand einzusetzen. Was Mitterer in der langen Zeit seiner Wirksamkeit zum Segen der „Deutschgegend' alles geschaffen und ge leistet hat, läßt sich nicht in dem mir hier zur Verfügung stehenden Rahmen einer Lebensskizze schildern. Es seien deshalb hier nur seine Verdienste um Schule und Kirche

und um die wirtschaftliche und geistige Hebung des Deutsch tums überhaupt besprochen, und auch dies bloß andeu tungsweise. Zurzeit des Amtsantrittes Mitterers war es um die deutschen Schulen in Welschtirol sehr schlecht bestellt. In der Regel hatten die jedesmaligen Kuraten oder Priester in irgend einem Nebenraum des Widums den Unterricht zu geben und zwar, da es fast alle Welsche waren, stets in welscher Sprache. Es erscheint uns heute fast unbe greiflich, wie trotz einer solchen jahrhundertelangen Mißhand lung unserer

Sprache diese sich doch hat erhalten können, Auch in Proveis war es nicht anders. Hier wie in den andern Dörfern des deutschen Nonsberges war irgend ein beschränktes Zimmer im Psarrhause als Schulzimmer ein geräumt. Die Schule war einklassig. Nach Ueberwindung vieler Schwierigkeiten, errichtete Mitterer auch eine M ä d - ch e n k l a s s e, welcher er in seinem beschränkten Hause das einzig freistehende Zimmer abtrat. Die Lehrerin durste das Zimmer der Wirtschafterin und auch die Küche mit benützen

. Im Jahre 1880 schritt er zum Bau eines Schul - Hauses. Unter seiner Mitwirkung ist in Wien (1881) der „Deutsche Schulverein' entstanden, der zum Schulhaus bau 2800 Gulden aufbrachte. Auch die Regierung leistete einen Beitrag. Aus dem Deutschen Reiche wurden über tausend Gulden beigesteuert, zusammengebracht durch die Briefe, welche Mitterer im Verein mit seinem Hilsspriester Welponer (aus Bozen) durch ganz Deutschland versandte. Die arme Gemeinde selbst gab Holz und leistete Robot arbeiten. Im Jahre

1882 wurde das neue Schulhaus eingeweiht. Zwei Jahre später verband er für die Wintermonate mit der Schule eine S u p p e n a n s t a l t, zu deren Betrieb der unterdessen (1881) entstandene „Allgemeine deutsche Schulverein' (Berlin) die Mittel aufbrachte, wie auch zu den Christbescherungen, welche durch Mitterer auf dem deutschen Nonsberg eingeführt wurden. Von 1850 bis 1802 war er Ortsschulinspektor, von 1802 bis zu seinem Tode Vorsitzender des Ortsschulrates. Eine Frucht seiner wirtschaftlichen

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Der Nornenbrunnen
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Page 7 of 8
Date: 01.05.1927
Physical description: 8
. Unser Historiker im „Brennero' tut sich viel leichter. Mut, Mut. könnte man mit dem deutschen Dichter sagen: „Wo die Gründe fehlen, da stellt zur rechten Zeit ein Wort sich ein.' Unserm Histo riker fielen gleich zwei ein, das eine dazu noch ein prä historisches, nach seiner Meinung so schwerwiegend, daß es in vorhistorischer Zeit schon die Ansprüche, Italiens an Südtirol für das Jahr 1918 sicherstellte! Er nennt zuerst die Etrusker. Er gesteht zwar ein, daß er von den Etruskern nicht viel wisse

er gelten — hieran abweichend von den Behauptungen seines Herrn und Meisters, aber auch anderer italienischer Minister und besonders auch des früheren Trienter Prä fekten Guadagnini, die alle die Deutschen erst vor 100 .Jahren zur Förderung der Germanisierung durch Oester reich in das Land gebracht worden seien! Er läßt auch gelten, daß Südtirol durch eineinhalb Jahrtausende im Besitz der Deutschen war. Aber, meint er, diese Vesitznahnie durch die Deutschen sei eine „widerrechtliche' und der Be sitz

, 1525) als einen siegreich durchgeführten Kampf der rätoroma nischen (ladinischen) Bevölkerung gegen die deutschen Unter drücker, dem man erst später ein konfessionelles Mäntelchen umzuhängen versucht habe! Es wäre belehrend gewesen, wenn er auch angeführt hätte, welche der damaligen drei Gruppen der Rätoromanen diese siegreiche Revolution durch gekämpft habe: ob die Ost-(Dolomiten-)Ladiner, ooer die West-(Nonsberger-)Ladiner, oder die Obervintschgauer, die in den Seitentälern dieser Landschaft

zu vertei digen, die sie mehr als ein Jahrtausend gewesen ist, wahr lich einem deutschen Staatsmanns stünden mehr Wahrheiten der Geschichte und des Volkstums zur Seite, als Mussolini, der eine schlechte Sache mit geschichtl. Lügen zu halten sucht.' I Freilich, dieser Abschnitt ist so fest mit Urkunden und anderen unanfechtbaren Nachweisen verankert und gepanzert, daß daran die Klopffechterversuche des welschen Angreifers wirkungslos abprallen müßten. Doch ja, er entnimmt diesem Abschnitt die Verse

denn unser Geograph mit dem Lacus Benacus der Alten, den die Deutschen nach dem Vorbild ihrer Volksdichtung Gart- oder Gartensee*) nennen und über den sowohl römische Dichter, wie die deutsche Heldensage gleichmäßig ihren Glanz verbreitet haben!? Soll der auch nach dem Brenner verlegt werden? Doch ja, dort siegt zwar nicht „an des schönen Welschlands Rande', sondern auf der österr. Seite der ringsum versumpfende sog. Brennersee, während der trockenen Jahreszeit ein großer seichter Weiher, auf dem ein alter

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Der Nornenbrunnen
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Page 4 of 4
Date: 01.11.1929
Physical description: 4
, besonders Südtirol, hat nicht selten schwer darunter zu leiden. Daß die Gemeinde Fallisen in der Höhe über dem Ein gang zum Fersental (1880) 130 ausschließlich deutschsprachige, 10 Jahre später 146 ausschließlich welschsprachige Bewohner gehabt haben soll; daß in deren Nachbargemeinde Walzurch (Vignola) 1880 neben 200 Welschsprachigen 133Deutschsprachige waren, diese aber samt ihrer deutschen Sprache 10 Jahre später verschwunden gewesen sein sollen; daß in Kohligen (Carbonare) und St. Sebastian

, Kirchdörfern der ehe maligen (eine Zeitlang) reichsunmittelbaren deutschen Bauern republik, jetzt Großgemeinde Vielgereut (Folgaria), deren bodenständige Bewohner im Umgang miteinander aus schließlich ihrer alten Mundart sich bedienen, angeblich welsch sprachig geworden sind: diese und Dutzend andere ähnliche Merkwürdigkeiten mögen als „Kleinigkeiten' bezeichnet und entschuldigt werden. Ernster ist schon das folgende Beispiel. Nach dein 3. Heft des 59. Bandes der „Österreichischen Statistik' 1900

/01, S. 21, hat der Wahlbezirk der Städte Bozen,Meranund Glurns einen radikalenJtaliener mit 1029 Stimmen in den Reichsrat entsandt, während der deutsche Gegenkandidat nur 404 Stimmen erhalten hatte. Dieser radikal-italienische Abgeordnete der Stadt Bozen usw. war — Dr Perathoner, durch mehrere Jahrzehnte Bürger meister in Bozen, der in der glorreichen Periode der faschi- *) Zeitschrift des Ferdinandeums 1867/69, Heft 12, S. 90ff. stischen Herrschaft der ruhmreichen Betätigung seiner deutschen Gesinnung wegen

, daß in den früheren „Spezial-Repertorien' der Ortsnamenverwelschung auch bereits Vorschub geleistet worden war, indem z. B. in diesem für viele Gemeinden und Ortschaften Deutschsüdtirols neben dem deutschen Namen ein Bolzano, Bressanone, Egna, Ora, Caldaro usw. zu lesen war, und daß die rein deut schen Orte Altrei, Truden, Kastelrut, Klausen, die beiden St. Felix, Laurein, U. L. Frau i. W., Eichleit, Palai usw. zuerst mit dem welschen und dann mit dem deutschen Namen (nur ausnahmsweise umgekehrt) angeführt wurden

. Aber was soll man dazu sagen, wenn für die rein deutschen Orte Ober- und Unterfennberg ein Favogna di sopra und bzw. di sotto, für die fgst rein deutschen Gfrill, Kurtinig, Tramin usw. neben dem deutschen Namen ein in den Ortschaften selbst völlig unbekanntes Coaria und bzw. Cortina, Termeno usw. gebraucht wird? Sieht dies nicht einer Anerkennung der irredentistischen und bzw. faschistischen Fabel von dem Bozener Unterland als einem „gemischtsprachigen Gebiet' so ähnlich, wie ein Ei dem anderen? Das Schlimmste

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Der Nornenbrunnen
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Page 2 of 4
Date: 01.11.1929
Physical description: 4
licher Belehnungen „zur Weitergabe an rodungstüchtige Bauern'). Diesen Namen und diesen Charakter behielt die Siedlung auch durch alle folgenden Jahrhunderte bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Auch von italienischen For schern (Chiusole, Tartarotti u. a.) wurde der rein deutsche Charakter der Gemeinde anerkannt. Die italienische Bezeich nung ist eine Übersetzung aus dem Deutschen (latein. robur, it. rovere — Eiche; it. roveredo — Eichwald). Der Beisatz „a Luna' oder „della Luna' stammt

nach dem tirolischen Forscher Christian Schneller vom deutschen „Lahn', d. i. Lehne, in tirolischer Mundart mit dunklem a gesprochen und von den Welschen als u verstanden; nach anderen von der halbmond förmigen Ausbuchtung des Etschtales, in welcher es liegt. In den Veröffentlichungen der Statistischen Zentralkommis sion in Wien wird in der zweiten Hälfte des vorigen Jahr hunderts der italienische Name die amtliche Bezeichnung und der deutsche nur noch gelegentlich in Klammern beigefügt. Aichholz ist größer

der ganzen beiden Gerichtsbezirke Königsberg (links) und Deutschmetz (rechts der Etsch) trug sehr viel bei, daß nach der Wiedervereinigung ganz Tirols (des bairischen, italienischen und illyrischen Anteils) mit Österreich (1913) in der nachnapoleonischen Zeit bei der Neuordnung der Gerichts und Verwaltungsbezirke die genannten beiden Gerichtsbezirke den Trientern zuliebe aus ihrer jahrhundertlangen natür lichen Verbindung mit Bozen, d. i. dem geschlossenen deutschen Sprachgebiet, abgetrennt

und dem Gerichtsbezirk Welschmetz und bzw. Trient zugeteilt wurden und nunmehr das Italie nische Amts-, Kirchen- und Schulsprache wurde. Im Jahre 1880 zählte Aichholz unter 799 einheimischen Bewohnern noch 9, 1890 unter 878 noch 5, 1910 unter 1212 noch 11 Deutschsprachige. Es wäre aber völlig verfehlt, daraus schließen zu wollen, daß damals der Gebrauch des Deutschen als Umgangssprache ganz oder fast ganz erstorben gewesen sei. Dies sind nur die Zahlen der amtlichen („offiziellen') Ergebnisse der Volks zählung

), aus welcher ein großer Teil der ersten Siedler, die „rodungstüchtigen Bauern', geholt worden war, sind niemals ganz unterbrochen worden. Jetzt wurden sie erst recht wieder lebendig und mit ihnen das Wiederaufleben der deutschen Sprache als Unrgangssprache und das Bekenntnis zum Deutschtum, wie in der Nachbar schaft (südlich, vgl. St. Michael, Grumo usw.) und wie in allen ehemals deutschsprachigen Landschaften Welschtirols. Sollen doch in den Jahren 1913 und 1914 von nicht weniger als zusammen 60 welschtirolischen

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Der Nornenbrunnen
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Page 2 of 8
Date: 01.07.1936
Physical description: 8
mansch oder Ladin, wie hier die alte rätoromanische Volkssprache heißt, ist nicht nur eine Schriftsprache gewor den, die in den Schulen als erste Unterrichtssprache ver wendet wird, sondern auch als Staatssprache neben dem Deutschen anerkannt. Es bekennen sich hier im Engadin und Oberrheintal gegenwärtig bei 40 000 Menschen zur ladini- schen Mutter- und Umgangssprache. In enger Verbindung zu den Ladinern des Unter engadin hat es auch im benachbarten Vintschgau früher

und zwar bis ins 17. Jh. Ladiner gegeben. Der Vintschgau, welcher von Nauders im Norden über den Refchen durch das Tal der obersten Etsch ab- und südwärts bis gegen Meran reicht, bildete nachweisbar seit dem 9. Jh. eine Grafschaft des Deutschen Reiches, ob unter dem Herzogtum Schwaben oder Bayern, ist nicht sicher zu entscheiden. Seine Grafen waren die ältesten Grafen von Tirol und sein Gebiet mithin der älteste Bestandteil der seit dem 13. Jh. erstandenen großen Graf schaft Tirol, die ein unmittelbares Landesfürstentum

des Deutschen Reiches war und das Etsch-, Eisack- und Inntal umfaßt hat. Im unteren Teil des Vintschgau von Meran aufwärts bis über Schlanders hinauf verlieren sich bereits mit dem 12. Jh. die letzten Spuren, daß dort wenigstens ein Teil der Bevölkerung die romanische Umgangssprache noch gehabt hat; die deutsche Sprache, die schon seit langem hier vorherrschend gewesen, hat seit damals hier alleinige Geltung erlangt. Anders stand es aber in dieser Hinsicht im oberen Vintschgau, im Gebiete von Nauders

, daß im Gerichte Glurns die welsche, d. i. in diesem Falle die ladinische Sprache die seit alters übliche Verhandlungssprache sei und nicht die deutsche, und auch für das Gericht Nauders wird für das 15. Jh. festgestellt, daß der Richter außer der deutschen auch die welsche Sprache beherrschen müsse und diese in den Ge richtsverhandlungen meistenteils verwendet werde. An dererseits werden in Mals und den umliegenden Dörfern bereits im 15. und dann im 16. Jh. Urkunden, die in latei nischer Sprache verfaßt

mit diesem durch, je eine offene Tal- strÄße zusammen, die überdies auch einen wichtigen Ver kehrsweg aus dem deutschen Hinterlande nach dem Süden bildete. So konnten von allen Seiten immer wieder Ange hörige der deutschen Muttersprache hier einwandern, wäh rend die Verbindung mit den Romanen im Engadin durch die staatliche Grenze und vielleicht mehr noch durch die Ge birgslage erschwert war. Außerdem war die deutsche Nach barschaft dicht besiedelt, die romanische verhältnismäßig dünn und hatte daher gegen außen

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Der Nornenbrunnen
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Page 4 of 4
Date: 01.10.1934
Physical description: 4
, 1934, bei R. Oldenbourg. Wir haben in der 1. Folge des 4. Jahrganges (1930) des „Rornenbrunnens' die ersten zwei und in der 6. Folge des 0. Jahrganges (1932) die 2 Teile des 3. Bandes des Stol- zischen Buches besprochen. 'Ohm liegt auch der vierte, der Schlußteil (1934), des grundlegenden Werkes vor. Er ist fast »roch unerschöpflicher in seiner: Beweisen für die alte Deulschheit des Eisack-Etschlandes. Namentlich werden die deutschen (und romanischen) Orts- mrd Personennamen des Vintschgaus

, des Eisack- und des Pustertales vom 9. bis 14. Jahrhundert aus einer Unmenge von Urkunden belegt. Somit sind itacheinander alle deutschen (und ladinischer:) Teile Südtirols von der Laudesgrenze bei Hall (Ala), Lusarn und Primör bis Salurn (1. Band), im Bozner Unterland, im Uberetsch und im Nonsberg und Fleimser Tal (l2. Bd.s, in: Gebiet von Bozen und irr: Burggrasenamt (3. Bd.) und im obersten Etschlande, in: Eisack- rrnd in: Rienztalbezirk (4. Bd.) aufs sorgfältigste behandelt, wobei der Verfasser

immerhin noch utinder wichtige Urkunden aus Raummangel nicht verarbeitete und die vom 15. Jhdt. an, weil sie fast alle schon lauge deutsch sind, überhaupt wegließ. Ter V i n t s ch g a u ist seit den: 9. Jhdt. eine Graf schaft des Deutschen Reiches, die sich bis Zernetz und 'Rauders im oberen Jnntal ausbreitete (S. 0), kirchlich aber zum Bis- tun: Chur (in der Schweiz) zählte. Erstmals seit den: 6. Jhdt. ist i. I. 1919 der Vintschgan ttnter eine staatliche Regierung, die in Italien ihren Sitz

der deutschen Sprache kam über der: Rescher: und den Brenner. Vor: Mailarw und Como (Kaum) durch das Veltlin rrrrd über das Wormser Joch gab es seit dein 13. Jhdt. nur schwache Warenzufuhr; bloß die 'Notare sind von daher rrnd durch das Münstertal.aus dem Engadin gekommen (S. 10 rr. 54). Sie amteter: lateinisch. Schon vor 1300 setzte sich irr dorr Siegelurkuriden die deutsche Sprache durch. Ja, in: 14. Jhdt. wurden bereits ursprünglich lateinische Urkunden i n s D e u t s ch e übersetzt, ein Be- lveis dafür

sind, die Verfachbücher usw. von 1550 an auch in deutscher Sprache. Wenn in: 19. Jhdt. die Tiroler Behörden neben dem Ladinischer: und Deutscher: auch das Italienische als Unterrichtsfach dort einführten, fo beruhte das aus ihrer Nach giebigkeit gegen die irredentistischen Trienter Bestrebungen. Sonst aber zeigte sich überall seit dem 14. Jhdt. ein Vordrin gen deutscher bäuerlicher und bürgerlicher Bevölkerung in den nach dem deutschen Gebiet zu geöffneten ladinischen Tälern von Gröden und Enneberg. Irr: 10. Jhdt

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Der Nornenbrunnen
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Page 2 of 4
Date: 01.11.1928
Physical description: 4
bei den Gelehrten genannt und da Schio führt mehrere Familien auf, die sich für cimbrisch halten ll * Außerdem wurden früher die Deutschen der 20 Gemeinden mit mehr oder minder Fin digkeit für Nachkommen der Rhäter, der Tiguriner, der Ala mannen, der Goten, der Hunnen (!), der Franken usw. angesehen ^). Die Ansicht, daß die Zimbern nach dem ehe maligen Lande der rhätischen Cymrer genannt sein könn ten, führt dal Pozzo lö ) an, dann Bergmann K ), während Mayr lö ) neuerdings ernsthaft an das Fortleben

zu den Baiern ihre hinreichende Erklärung. Jedenfalls war das Gebiet zwischen Jsnitz (Jsonzo), Pfaat (Po) und Etsch im frühen Mittelälter von vielen Deutschen besiedelt und es zogen vom 9. bis 13. Jahrhundert nicht nur im Gefolge der römisch-deutschen Kaiser Mengen von Deutschen nach Oberitälien und wurden hier seßhaft. Ob nun die Zimbern bloß von der Wisentainer Ebene aA- mählich sich in die Berge Mückzogen oder ob auch Zufluß von Norden aus Tirol vom Suganer Tale her oder von Osten die Brint herauf kam

, sei als für unsere Darlegun gen unwichtig dahingestellt. Auffällig ist, daß, wie Bonato feststellt 24 ), die Mutterkirchen zu den Pfarr- und Nebenkirchen der Sieben Gemeinden und Zugewandten Orte alle außerhalb dieses Gebietes in der südlichen Ebene liegen (nur Arsie für Genebe jenseits der Brint), nämlich in Kaltroan (Caltrano), Breganze, Marostica und Ganwiesen (Campest). Schulte 2 '') läßt die Frage offen, ob die deutschen Siedlungen in den 20 Gemeinden etwa Reste einer zurückgewichenen

und römische Gegenstände gefunden worden sind 27 ), daß aber die Urkunden lange über diese -°) Alfred Baß. Milt. d. Bundes der Sprachinstlfreunde, Leipzig. 1919, S. 26. Bruckner, Die Sprache der Langobarden. Straßburg, 1895, S. 11. 24. — Koops, Reallexikon der Germanischen Altertums kunde. 3. Bd.. Straßburg, 1915. S. 123 ff. -- Karl o. Czoer- nig. Die deutschen Sprachinseln im Süden des geschloffenen deut- schen Sprachgebietes. Klagenfurt, 1889. S. 22. — Vergl. die zu unbestimmte Meinung

bei G. B r u g i e r. Gesch. d. deutschen Literatur. 11. A. Freiburg i. Br.. 1904. S. 3 und die Vermu tungen von Ludwig Steub. Kerbsttage in Tirol. München, 1867, S. 186 f. u. 168. 22 ) Otto Bremer, Ethnographie der germanischen Stämme, Straß burg. 1904, S. 191 ff.. 212. 216. 23 ) Ludwig Schmidt. Allgemeine Geschichte der qermanischen Völker bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts, München. 1909, S. 77. '1 Bonato. a. a. O.. 1. Bd. S. 172 f. — Dal Pozzo, a. a. O., S. 18t f. — Brentari, a. a. O.. S. 144

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Page 4 of 8
Date: 01.05.1927
Physical description: 8
Namen ein Mehrzahl-„i' anzuhängen, wodurch der Name eigentlich ja genau so deutsch, slawisch usw. bleibt, wie die Elsässer Namen auf „le' durch Aufsetzen eines Akzentes aigu (le). Solche I - Namen sind z. B. Baisi (Weiß), Beberi (Weber), wozu hier zu bemerken ist, daß die deutschen Sprachinsel-Mundarten in Zimbrien, Fcraul, Gottschee usw. stets „b' für unser „w' setzen, Berneri (Berner — sehr häustg, was recijt charakteristisch ist, und nicht Veron68i), Kohlen, Schlagenauffi, Perem- pruneri usw

. Viele ita lienische Künstler waren deutscher 'Abstammung, so Tizian (Veeellio ist ein gutes deutsches Wezilo, Wetzel), oder Palma Vecchio, der wie der gelehrte Tirabo8chi (Tier busch) aus dem lombardischen Serina stammte, das sich rühmte, von mehreren „Deutschen' (bezeichnender Weise sollen es Bozen er gewesen sein), gegründet worden zu sein. Alte italienische Fürstenfamilien, wie die Este, (ein Zweig von diesen kehrte übrigens nach Deutschland zurück, die berühmte Welfenfamilie), die Oonzaga

, die Ezzeline, die Deila Scala (stammen von Schalereck in den dreizehn Gemeinden), waren deutsch oder doch deutscher Abstam mung. Pius X. könnte man als den letzten Papst deut scher Abstammung bezeichnen. Sein Geburtsort Rie8e (Ries) liegt im Wisintain (dem Vieentinischen), war also einmal deutsch (zimbrisch). Er wurde übrigens als Oester reicher geboren. Insbesondere ist die italienische Königsfamilie deutschen Ursprungs. Humbert Weißhand aus burgundischer Dyna- nbrunnen.' stenfamilie war 1032 Graf

von Savoyen (beiderseits vom Genfer See). Es sind also arelatische (burgundische) Große, deren Besitz „jenseits' der Alpen lag. Erst der 1060 gestorbene Graf Otto erbie von seiner Frau, der Markgräfin Adelheid von Susa, deren Besitz im Pogebiet. 1238 kam das (übrigens heute noch französisch sprechende Aosta an das Haus. 1313 erhielt die Familie den deut schen Reichsfürsten stand und 1417 den Herzogtitel von Savoyen. 1361 wurde die Grafschaft Savoyen durch den deutschen Kaiser Karl IV. (der sich, nebenbei

gesagt, 1364 in Arles als König von Burgund krönen ließ), von Burgund abgelöst. Jedenfalls ist es falsch zu sagen, Italien habe Besitzungen im (heutigen) Frankreich gehabt; sondern burgundische (französische) Geschlechter hatten Besitzungen in Italien. Jetzt zu Mussolini. Der Name kann auf zweierlei Art aus dem Deutschen entstanden sein. Entweder ist Mussolini (nach der eingangs erwähnten Art) aus dem deutschen Muslin, Müslin, d. i. Mäuslein, entstanden; oder aber seine Famckie stammt ursprünglich

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Page 4 of 8
Date: 01.01.1927
Physical description: 8
<Aeite 4 „Der Norttenbrunnen. den Landfrieden störende Eindringlinge empfundenwurden. Zur (wenigstens andeutungsweisen) Begründung die fer Ausführungen sei auf einige Tatsachen hingewiesen, die im deutschen Volk und auch, in Tirol selbst jast durchaus der Vergessenheit anheim gefallen sind. Ein wirksames Mittel zur Förderung der Ver- welschungsbestrebungen dieser Eindringlinge und später der politischen Verstiegenheiten der aus ihnen hervor- gegangenen „Italia irredenta“ war zu allen Zeitelt

(wie bis zur Stunde!) die Fälschung geschicht liche r und die Leugnung offenkundig da - liegender Tatsachen. Eine solche Fälschung war z. B. die welscherseits ausgestellte Behauptung, daß der nördliche Ausgang des „F 0880 di Caldaro“ der Etsch, von jeher die Grenze eines geschlossenen italienischen Sprachgebietes gewesen sei. Die unglückselige unverantwortliche Schwäche vieler Deutschen, Fremdes kritiklos auszunehmen und nach Zusagen, hat schon oft recht 'verhängnisvolle Folgen ge zeitigt

des Konzils (1545—1563), vorhanden. Gegen den Ausgang des 18. Jahrhunderts war allerdings bereits manches an ders geworden. Denn Goethe schrieb in seiner „Ita lienischen Reise' (1786- am 11. September in sein. Tagebuch-: „Hier bin ich in Roveredo, wo- die Sprache sich abschneidet: oben herein schwankt es noch immer vom Deutschen zum Italienischen'. So wurde denn auch noch im 14. Jahrhundert im Lagertal in beiden Sprachen (deutsch und ladinisch) Recht gesprochen. So wird auch verständliche

, wenn in dem, dem „Pilger mönch' Felix Faber zugeschriebenen „Pilgerbüchlein' (aus 1437) Trient als Grenze des deutschen- Landes ' .zeichnet wird: „sie rantend hin gar bald gen Trent, dö das Titsche lande loider nimpt end!' Auch Trient war stets eine sprachlich gemischte Stadt. Dante schließt in seinem Buche „De vulgare eloquio“ die in Trient und Umgegend gesprochene ro manische Sprache (die ladinische) mit scharfen Worten als ein „Vulgare turpissimum“ von der Zugehörig keit zu den italienischen Sprachen

aus. Merkwürdiger weise kommt auch der hervorragendste italienische Sprachforscher des 19. Jahrhunderts, G. I. As coli (im 1. Bande seines „Archivio glottologico italiano', 1873) in einer umfangreichen, mit Karten erläuterten Untersuchung über die ladinischen Sprachgebiete zu dem Ergebnis, daß die Trienter Mundart eine Mischung aus Ladinisch und der venedigischen Mundart bilde (die mit zahllosen deutschen Wörtern durchsetzt ist. Der Verfasser). Wie verschiedene andere deutsche Stadtrechte, so ivar

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