„jo'. In der Ebene und in den Neben gebieten wird von den Italienern in deutschen Wörtern das a häufig dem o genähert, so daß sie Onga für Hang, Ongara für Anger, Grobba für Graben, Ston für Stein (bahr. Stoan) schreiben, was darauf schließen läßt, daß sie wohl von den Deutschen dort die dunkle Aussprache des a gehört haben. Das u (z. B. in Cübale = Stall) steht mangels eines ita lienischen u-Umlautes oft für ü, oder sie trennen eS in ite, wogegen das ä und das ö gerne ein e wird. Häufig
wird das u zu o, z. B. ander statt unter. Die italienische Schreibweise der Wörter bringt es mit sich, daß nicht nur die Selbstlaute a, e, i, o, u sich nicht immer mit den unserigen decken, sondern daß auch die Mit laute (Konsonanten) verschieden wiedergegeben werden. Doch ist es im Rahmen dieses Aufsatzes unmöglich, alle die Unterschiede auch nur anzudeuten. b ist weicher als im Deutschen und steht oft für das weiche w (wie bei uns in Schwalbe), so daß es durchgehend für- deutsches w geschrieben wird; z. B. Baldo, Boise, Bise
für Wald, Wolf, Wiese?) v. Dagegen tritt das v für weiches f auf, so daß der P.N. und O.N. Fineo und Vinco vorkoinmt. (In der Sprache der deutschen Zahre in Friaul und der Gottschee in Krain wird das s im Anlaut und Inlaut geradezu als w ausgesprochen, z. B. Wohne statt Fahne, wrum statt fromm, rechtschaffen, Schbawl statt Schwefel;.im Luseruer Zimbrisch: wo'st statt feist usw.; ebenso ist es bei den Deutschen am Gornerhoru (Monte Rosa) und im oberuugarischen Bergland, wie v. Ezoer- nig^), Tschiukel
vor. ch wird im Italienischen wie ein k gesprochen; also Eherle ■--= Merle. Aber hier im Venedischen spricht man es in manchen Wörtern, die mau als urspr. deutsch empfindet, so in Loche ') Bgl. 2d)nuiler, an angegebenem Crte, I 2 . 638 f. nnd 601 s. :> ) M. Frhr. v. tszoeruig, Die deutsche Sprachinsel Tauris in Uriaul, Ztschr. d. D. u. £. Alpenvereins, 11. Bd., 18,so, 2. 373ff. und Tie deutschen Sprachinseln im Süden des geichlnsseueu deutschen Sprachgebietes, Mlagenfurt, >88!», 2. 14. '>» pans 1 idiinkel, (Grammatik
der «tzottscheer Mundart, Palle a. d. 3.', 1608, 2. 11 lf. 7 ) Joseph Bacher, Tie deutsche Sprachinsel Lusern, Innsbruck, 1003, 2. >73. 8 ) Albert Sdiott, Tie deutschen Kolonien in Piemont, Stuttgart, 1842, S. >3!». 9 ) M. I. Schröer, Beiträge zu einem Wörterbuch der deutschen Mundarten des uugrischen Bcrglandes, Sitzungsberichte der phil.-hist. Classe der k. Akademie d. Wiss.,23. Bd., Wien, 1837/38, S. 206 und 22!» s.