Nr.z? Zkleraner Zeitung Seite z politische Nachrichten. Meran, 24. März. echten Anzengruberstücken, wir meinen zu solchen, > die die Seele aufrütteln und alle Saiten derselben S»ud Ws d-n Zch..„ T°. i».d.. mch Kundgebungen der deutschen Abgeordneten, unter Schreien, Pfeifen und Pultdeckelgeklapper sind die Abgeordneten am Freitag auf Osterserien ge gangen. Dieser Sturm wurde durch die Ab lehnung der vom Grafen Stürgkh beantragten Resolution betreffs Cilli's, noch mehr
aber durch die begleitenden Umstände dieser peinlich genug empfundenen Niederlage entfesselt. Es ist ein falsches Spiel mit den Deutschen ge trieben worden. Die klerikale Partei, welche die Lektion, die sie in der letzten Wahlkampagne für den Reichsrath erhalten hat, bereits zu ver gessen beginnt, hatte mit mathematischer Ge nauigkeit berechnet, wie sie es anzustellen habe, damit die deutschen Parteien in die Minorität kommen, ohne sich dem Vorwurfe auszusetzen, daß sie abermals, wie in früheren Zeiten, mit den Slaven
die Deutschen niedergestimmt habe. Die Gruppe Kathrein, welche die Fühlung mit den Deutschen nicht verlieren möchte, schlug sich, zehn Mann hoch, zu der Linken, während Abt Treuinsels, Graf Dürckheim und Graf Trapp, welch Letzterer sein Mandat auf Grund des Kompromisses im Tiroler Großgurndbesitze ausübt, sich nnter die slavischen Fahnen stellten und fünfzehn Deutsch-Klerikale — unter ihnen Foerg, Haueis, Schrott, Tollinger und Trafoyer — sich in die Couloirs zurückzogen, um daselbst das slavische Sieg
es bnlletin abzuwarten. Abg. Treuinsels gab sein nega tives Votum so leise ab, daß es von den All deutschen überhört wurde und er den sonst un vermeidlichen Schmähungen entging. Baron M orsey, der im Budgetausschusse s ü r die Reso lution Stürgkh gestimmt hatte, flüchtete als Erster in den Wandelgang. Mit dieser Dreitheilung der katholischen Volkspartei war die Niederlage der Deutschen entschieden. Sie hätte nicht einmal verhindert werden können, wenn die sechszehn Italiener, die an der Abstimmung theil
nahmen, nicht überraschenderweise gegen die Deutschen gestimmt hätten. Auch im entgegen gesetzten Falle wären die Deutschen noch immer mit einer Stimme in der Minorität geblieben. Italiener machten kein Hehl daraus, daß sie au den Deutschen, denen sie einen Theil der Schuld an ihren parlamentarischen Mißerfolgen bei messen) ihr Muthchen kühlen wollten. Weil die Christlichfozialen nud die Deutsch Klerikalen nicht zu bewegen waren, für die Verlegung des kroatischen Gymnasiums von Pisino einzutreten