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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 14
Date: 17.10.1925
Physical description: 14
L. IZ.—. Oesterreich S 3L0. --- Postscheck --- Fortlaufende Annahme des Blattes oerpflichtet zur Zahlung. Nr. 2Z7. — 2K. Jahrg. Samstag, 17. Mober INS Lonto eorronto eon ls posts. Jer Eicherheitsvertrag besiegelt. Schlutz der Soafereuz. — Eudgillige Unterschrift in Lonvou. Telephooisch« MlkeAuug unseres röm. Vertreters. Rom, 17. Oktober, gestern um 4 Uhr nachmittags fand in Lo carno statt. die Schlußsitzung . Zuerst wurde der Text der Schiedsgerichts verträge zwischen Deutschland und Polen und Deutschland

und der Tschechoslowakei ge nehmigt. Dann wurde der Entwurf eines Schluß- protokolles über die Konferenz von Locarno genehmigt, in dem die Ziele dargelegt sind, die sie erreichen wollte, die erzielten Ergeb nisse und die Folgen, die sich für die Konso- Z Wierling des Friedens und der Sicherheit in » Europa aus den Verträgen ergeben müssen. ! Me Verträge und Abkommen tragen das ! gestrige Datum: es handelt sich um folgende Dokumente: 1. Rh-invsrirag zwischen Bel gien, Frankreich, Deutschland. Großbritan nien

und Italien: 2. Schiedsgerichtsverträge zwischen Deutschland und Belgien, Deutsch land und Polen, Deutschland und Tschecho slowakei und Schiedsgerichtstonveniion zwi- Hen Deutschland und Frankreich. Der sran- Mfche Außenminister teilte der Konferenz die Abkommen zwischen Frankreich, Polen und der Tschechoslowakei zur Sicherung der wohltätigen Auswirkungen der Schiedsver träge mit. Auch diese Abkommen werden beim Völkerbund registriert werden und lie gen den Äonferenzmächten in einer Abschrift oor

das Datum: „Locarno, 1k. Oktober INS.' Hierauf wurden mehrere Schlußreden gewechselt: von besonderem Interesse sind die Reden Slresemanns und Irlands, die beide >nit bewegter Stimme Worte des Friedens >Uld der Versöhnung gefunden haben. Be sonders Lriand tat alles, um eine möglichst sympathische Form zu finden, die Deutschland «n neuen Weg erleichtere. Das Ergebnis der Konferenz von Locarno ist ein neues europmsäzes Gleichgewicht, zwar unsicher noch in seinen Teilen und nicht allen Forde rungen

der einzelnen Nationen angepaßt: es fehlt noch eine völlige Gleichheil, insofern als tatsächlich nur das heutige Deutschland voll ständig entwaffnet ist, eine Gleichheit, die untrennbar von einer wahren Garantie und einer wahren Schiedsgerichtsbarkeit ist. Das Gewirr der einzelnen Verträge ist derartig, daß es wohl sehr schwer ist. sich darin zurechtzufin den (darum bieten wir unseren Lesern einen Ariadnefaden: siehe Leitartikel. D. Sch.) und so bedeutend auch die Fachkenntnis der einzelnen Juristen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 09.06.1925
Physical description: 8
und sie mit gewissen Vorbehal ten verknüpft, die nur eine methodische und keine sachliche Bedeutung hätten. Vermutlich wird die Londoner Regierung den Wunsch äußew, daß an Deutschland nicht von vorn herein mit nackten Worten die Forderung gestellt werde, daß es sowohl aus «ine Re vision der Ostgrenzen wie auf den Anschluß 'Oesterreichs verzichten müsse oder daß es an erkennen müsse, daß die GrenÄragen nicht einem Schiedsgericht unterworfen werden können. Wie sähe Europa politisch aus. wenn der Sichvrheitspakt

unter solchen Bedingungen zustande käme? 'Wir hätten ein doppeltes Bündnissystem: Den Westpakt und die Ver träge Frankreich-Polen-Kleine Entente im Osten. Sowohl das eine wie das andere dieser Systeme würde in den Rahmen des Völker bundes gefaßt sein, so daß das Ganze den Absichten des Genfer Protokolles sehr nahe käme. Deutschland wäre ebenfalls Mitglied des Völkerbundes (sein Wille zum Eintritt) wird bekanntlich auch von England zur Be dingung gemacht) und dadurch nach allen Sei ten durch die Verpflichtungen gebunden

teilung der Machtverhältnisse auf dem Kon tinent zwischen dem entwaffneten Deutschland einerseits und den waffenstrotzenden West- und Ostmächten anderseits aussehen würde. Auch die Frage der Ostgrenzen ist bisher offenbar nur grundsätzlich, nicht aber in ihren Einzelheiten geklärt: England schützt den Frieden vor seiner Tür und hält sich alle über flüssigen Verpflichtungen nach Möglichkeit vom Leibe; Frankreich nimmt von England, was es kriegen kann, und verfolgt im übrigen seine eigenen Pläne

. Aber wo bleibt bei alle dem Deutschland, das durch seinen feierlichen Verzicht auf Elsaß-Lochringen den Preis für diese Verständigung zwischen Paris und London zahlt? Was bleibt noch von dem Ge- aenseittgkeits-Vertrag übrig, wenn die rheini sche Neutralität nicht gegenseitig, sondern eben nur einseitig garantiert werden soll? Nie Hellseherin uvd AmuMeu. Ein Rigaer Medium beschrÄbk das Schicksal der NordpÄfforscher. Die Gedanken der ganzen Kulturwelt sind aus der Suche nach Amundsen und seinen wagemutigen

der Ab sicht, daß die Note in der Entwaffnungs- ircge in gemäßigtem Tone gehalten sei. Die „Victoire stellt fest, daß Deutschland wenig stens relativ entwaffnet sei und daß in Be zug auf die Sicherstellung Frankreich einen militärischen Borsprung über den östlichen Nachbarn habe. Frankreich müsse die zehn Jahre, die ihm bis zur Räumung von Mainz noch verblieben, ausnützen, um wieder eine Großmacht zu werden. — „Figaro' schreibt, daß die Note nicht den Charakter eines Ulti matums habe, sondern daß sie eher

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 07.05.1925
Physical description: 8
London und Paris erschweren und könnte den Erfolg der deutschen Anregungen in Kroge stellen. „Micke aus des Bremer'. ^ Bozen, L.Mai. Der „Corriere della Sera' laßt sich durch Luciano Magrini in einem längeren Artikel aus Berlin berichten, daß in Deutschland alle mit dem Anschluß Oesterreichs einverstanden seien. Der letzte Teil des Artikels trägt die Ueberschrift „Blicke auf den Brenner' und lautet: „Der Anschluß Oesterreichs an Deutschland, der vielleicht gar keinen besonders großen Widerstand

seitens der französischen Regie rung finden würde, die von der Sorge be herrscht wird, die deutsche Gefahr von ihren Grenzen zu entfernen, stellt sich vor allem als eine Frage dar, welche Italien angeht. Man darf nicht vergessen, daß der Anschluß Oester reichs an Deutschland die Entwicklung einer wirtschaftlichen und politischen Vorherrschaft Deutschlands auf der Ballanhalbinsel mit sich bringen würde. Die Wilhelmstraße würde be züglich des europäischen Ostens die alte Poli tik des Ballhausplatzes

erben. An Stelle des alten Oesterreich mit seinem Nationalitäten- niosait hätten wir ein großes, in nationaler -Hinsicht gleichartiges Deutschland mit dem Ge wicht seiner alldeutschen Unruhe und seiner überschüssigen industriellen Kraft. Auf dem Balkan, vom Einflüsse der österreichisch-rus sischen Politik befreit, würde der massive und ränkevolle kommerzielle und politische Druck des deutschen Einflusses lasten. Im Etschland erhielte der Jrredentismus, der in Deutsch land bereits viÄ freundliches

Entgegenkom men findet, neuen Anreiz, die Beziehungen zwischen Deutschland und Italien zu ge fährden. Man darf nicht vergessen, daß im vergan genen Jahre in Münchm in Gegenwart des Prinzen Ruprecht, der bayerischen Regierung und einer Vertretung der Reichswehr ein Denkmal enthüllt wurde, welches auf den Seiten des einfachen viereckigen Blockes 1l) In schriften trägt mit den Namen jener Provin zen, deren Wiederercckerung die Deutschen vorhaben. Und unter diesen Namen sind nicht nur jene Gebiete

, die Deutschland infolge des Krieges verlor, sondern auch das Etsch land und Deutschböhmen, Der Anschluß an Deutschland würde mit größerer Unmittelbarkeit das alte, immer lebendige und unveränderte Ausdehnungsbe streben des AWeutschtums an unsere Grenze rücken.' Ter Prozeß wegen des Jamm- bruches des Slenosees. Aus Bergamo berichtet der »Corrierx della Sera' vom 4. Mai: Heute vormittags begann in Bergamo der Prozeß gegen die angeklagten verantwort lichen Erbauer des Staudammes am Gleno- see

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 10.04.1925
Physical description: 12
nach Deutschland infolge der im Modus Bi- oendi-Abkommen vom 10. Jänner 1!>25 ent haltenen MefftbeMNfkHUNHsLwuie! die Zei chen sind, wie sie auf Grund des spanisch deutschen Handelsabkommens s0r Spaniens Weinausfuhr nach Deutschland gelten, rst die wettere Cntmickwng der spanisch-deutschen Handelsvertrayssrage für uns wichtig. Diese Zollsätze sind, wie schon früher mitgeteilt, die ßolHenoern Rotwein in Gefäßen über 15 Liter 20 Gotdmart, in Flaschen 30 Goldmark', Weißweine 30, be,?o. in Raichen 43 GoS- mark

. Diese ermäßigten ZMsätze ermöglichen den spamischen und italienischen (und uaseren heimischen) Weinen die Konkurrenz m Deutschland und haben in der Tat die Wie derausnahme unseres heimischen Weingeschäftes mit Deutschland be günstigt. Die Wiedergewinnung de» deut schen Absatzmarktes für,msere Weinausfuhr würde unserer heimischen Weinwirtschlyt einen wünschenswerten Rückhalt bieten: je breiter die Absatzmöglichkeiten Kr unser Pro dukt, desto sicherer die Zukunft. Es ist daher erklärlich, daß unsere Wein

-?k»teressenten <und natürlich auch die italienischen Interes senten) das SchickfÄ des deutsch-spanischen Handelsvertrages mit Spannung und Inter esse verfolgen. Zwei Fragen sind es. die uns dabei inter essieren: 1. Wird der spanisch-deutsche Handelsver trag ratifiziert werden? 2. Welche Zölle gelten für d« Weineinsuhr von Italien nach Deutschland, wenn der ivanisch-deutsche Handelsvertrag nicht rati fiziert wird? Zur ersten Frage ist folgendes sa^en: die Ablehnung des deutsch-spanischen Han delsvertrages

werden wird, läßt sich heute natürlich noch nicht sagen, das hängt zum Teil auch von den innerpolitischen Ent wicklungen Deutschlands infolge der Präsiden tenwahl ab. Sehr wichtig und interessant für uns ist aber die zweite Frage: Welche Zölle gelten für die Weineinsuhr von Italien nach Deutschland, wenn der spanisch-deutsche Han delsvertrag von: Reichstag ai cht ratifiziert wird? Entfallen dann die ZoUermAiaun- gen. die Italien ja auf Grund der Meestbe- günftigungsktou-ot des Modus Bw«nd»-B«r- träges

wird, durch ««e berechtigte Auslegung de» iSal.-deutschen Modus Äivendi -Abkommen» vor Der Wort laut der Italien zugestandene« Meiftbegik»- stigunqsklausel ist nämlich der svlqeade: „Ab heute wird Deutschland für die Boden produkt« und Industrie -Erzeugnisse, welche in Italien erzeugt oder von dort eingeführt werden, die gegenwärtig aus Grws» der Han delsverträge oder Handelsabkommen Deutsch lands mit anderen Staaten angewendeten günstigsten Einfuhrzölle anwenden, bezw. die aünstigerM <Msätze, welche später

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 15.04.1919
Physical description: 8
aus. — Eine De lation der früheren Revolutionsregierung, die von München in das Ruhrgebiet begeben woll- . wurde auf der Reise in Nürnberg eingefangen. deutschösterreichische Regierung hat die Mzen nach Bayern geschlossen. Ebenso hat die Mennig von Baden den ganzen Verkehr mit »Um eingestellt. Die Lage in Deutschland t immer noch als sehr ernst zu bezeichnen, wenn M bisher keine bedeutenden Umwälzungen vor- ekommsn sind. Im Ruhrgebiet streiken zur Zeit ^ Arbeiter. In Danzig traten 20l)W0 unter der Waggonfabriken

in den Streik. In M kam es zwischen den christlichorganisierten iveltern. die die Arbeit aufnehmen wollten, und ' revolutionären zu einem Zusammenstoß, bei »n die christlichen wegen ihrer numerischen Un- rlegenheit den Kürzeren zogen. Infolge der «eiks und des ungeheuren Rückganges.der Pro- «wn m den Bergwerken fällt die Mark im Alande..von Tag zu Tag. — Der Kongreß der veuerräte in Berlin hat an die Arbeiter die '.v^erung gerichtet, wieder zur Arbeit zurück- n « / Deutschland vor einer Wirtschaft

auf, ohne die es eine Einigung nicht geben kann: Räumung des besetzten Gebietes so fort nach Friedensschluß. Rückgabe unserer Gefan genen und Aufhebung der Blockade. — Er for derte außerdem die linksrheinischen Gebiete und Oberschlesien für Deutschland und die Rückgabe der ! deutschen Kolonien. — Außenminister Brockdorff- ! Rantzau, der hernach das Wort ergriff, sagte: Die l Art und Weise, wie Elsaß-Lothringen jetzt behan- ! delt wird, wird für den Friedensschluß ausschlag- - gebend sein. Dänemark schraubt seine Forderun

- ! gen auf Kosten Deutschlands immer weiter hin- i auf. Die Verhandlungen in der Anschlußsrage ^ Deutschösterreichs werden fortgeführt. Was die ^ Frage der finanziellen Ansprüche an Deutschland anbelangt, sollten die Gegner die wirtschaftliche , und politische Lage Deutschlands bei ihren Berech- j nungen leidenschaftslos im Auge behalten. > Deutschland braucht Rohstoffe und Kredite und kann nicht so ohne weiteres die Schäden in Nord- frankreich und Belgien wieder gut machen. Die , Nationalversammlung

seiner Aeußerungen in der Wahlbewegung eine Grube geschaufelt. Da mals erklärte er, Deutschland müsse alles bis zum letzten Heller bezahlen und die Schäden voll und ganz ersetzen. Heute sieht e^' aber ein, daß diese Forderung Deutschland nie und nimmer ersüllen kann und daß man es etwas billiger geben muß. Seine Wähler und die englischen Abgeordneten fassen chn aber bei seinen Aeußerungen und wol len wissen, ob er noch auf jenem Standpunkt steht. ! um die Stellungnahme der Regierung auf den er sich damals

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 4
Date: 16.07.1919
Physical description: 4
. MenStag, LS. Maria Magdalena. H M-WMt KutkllllMMIl. ei S9» Wl e en »I« I. »?en. Da nun die Blockade gegen Deutschland aufge- »den ist, beginnen die Verhandlungen zur Wie- rherstellung der Handelsbeziehungen. Indes hat e Einfuhr amerikanischer Waren nach Deutsch st schon begonnen, ohne daß besondere Verein- mmgen getroffen waren. Formelle Berhandlun- m sind aber zwischen Deutschend und Italien ngeleitet worden. Wie der „Stmnpa' aus Zü- >ch berichtet wird, haben die ersten Beratungen 11. Juli in München

: Schwefel, Rohseide. Hülfen- »te, Obst, Oel, Hanf und Lein, Deutschland hm- liefert Zellulose. Zink.Messing, Eisen.Me- Mvren, Farben, Maschinen, Geräte, Pott- 'Kunstdünger. In einer AbhaMung über die wirtschaftliche ie in Italien, erörtert das „Berliner TaOlatt' die in Frage stehenden Handelsberatungen! d schreibt: „Diese Versuche müssen mit Sympa- j ie verfolgt werden. Immerhin muß man sich vor : politisch. Täuschung hüten, die man aus der er« z en Handelsbeziehung folgern könnte, vielleicht

weil dermalen die französisch-italienischen Be- n in einer ungünstigen Spannung stehen. In Frankreich wird dieser wirtschaftlichen äherung allerdings auch eine politische Bedeu- g beigemessen. H«rr Clemenceau ist nicht we- lg erstaunt darüber, daß kaum 48 Stunden nach ebung der Blockade Amerika und Italien Gechäfte mit Deutschland anknüpfen und erst jetzt erkennen, daß England uiÄ Amerika n vor Monaten ihren Handel mit Deutschland bereitet haben, während er nur darauf bedacht die Wachposten am Rhein

zu verschärfen, französischen Zeitungen kritisieren das flan sche Dekret über die Aufhebung der Blockade sind der Anficht, wie der „Journal' versichert, die Aufhebung verfrüht und das Dekret un- rlegt war, woU aus dem Grunde, weil die erenz von Paris die Ratifizierung des Frie - Vertrages durch Deutschland gar nicht oder stens nicht so bald erwartet hat. Nun beängstiget die Franzosen der Gedanke. Wand könne aus dem Kriege starker hervor- n als ihnen lieb wäre. Ihr Ideal wäre gewe- das Einigungswerk

des Krieges von 187V mit Kriege von 1914 gründlich auseinander zu ngen. Nun aber ist die Sprengung nicht ge igen. Deutschland steht, zwar etwas zerrupft, noch einig da und zu allem Ueberfkch liefert rika Baumwolle, Italien aber Hanf und Lein Seide, wodurch die industrielle Tätigkeit des es wieder in Gang kommt und, weiß Gott, aller Not vielleicht auch dessen industrielle ße in nicht femer Zeit wieder aufrichten Hilst. Folge Pevon wird aber sein, daß Deutschlmü» en Anschuß an die neuen NaHcharn in Osten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 31.05.1919
Physical description: 8
Seite 2 Samstag, den 31. ^Ma^ ISIS gen wolle, obwohl man die Erklärung abgegk- bon. die Völker sollen über ihr zukünftiges Los selbst entscheiden dürsen. Die 6VÖ.Vl)l) Deut,che in z Saarbecken wolle man von Deutschland lostren nen, in Schleswig in rein deutschen Gebieten eine Volksabstimmung veranstalten u. den Dänen über ihre Wünsche hinaus entgegenkommen. Ebenso sei en die Entscheidungen der Konferenz in Oberschle sien, Posen. Ost- und Westpreußen aus keiner ein heitlichen Grundlage ausgebaut

. Um Deutschland deutsche Gebiete zu rauben, wurden bald histori sche, bald enchnographische und dann wieder wirt schaftliche Rücksichten vorgefä)oben. Ebenso sei auch die Entscheidung in der Frage der Kolonien sowie die Fordrungen, Deutschland dürfe sich nicht mit Deutschöfterreiich verbinden und müsse alle Ver- trage, die mit den übrigen Alliierten abgeschlossen werden, schon im Vorhinein anerkennen, ganz im Widerspruch mit einem Frieden des Rechtes. Wei terhin wird im Vertrag daraus verwiesen

, daß die Entente die Kriegsentschädigungsfrage. ohne Deutschland auch nur nach dm Kräften seiner Lei stungsfähigkeit zu fragen, gelöst habe und es al - tein für den Krieg verantwortlich mache, obwohl Wilson selbst erklärte, daß der Krieg nicht durch eine Tat. sondern durch das ganze europäische Sy stem hervorgerufen, worden fei. Im dritten Kapitel werden die Folgen des von der Entente auferlegten Friedens für Deutsch land dargelegt. Es sei dies ein Friede, der Deutsch land einfach zur Sklaverei verurteile nnd

daher in dieser Forin nicht angenommen werden könne. Nach einem Bericht der des Wolffbüros wer den dann die Gegenvorschläge auseinandergelegt. Der Reduzierimg der deutschen Heeresmacht auf Mann wird zugestimmt. Weiterhin wird - die vollständige Entwasfung der deutschen Kriegs- ! flotte unter der Bedingung, daß Deutschland ei- Nach einem Bericht des Wolffbüros wer- -ZM.sXX) Man» wird zugestimmt. Weiterhin wird nen Teil der Handelsflotte erlMt, angenommen. Die territorialen Fragen solle

geforden. Deutfchlcuid beansprucht ferners die Teilnahme an der Verwaltung seiner Kolonien noch den Grundsätzen der Völkervereini- «iung. Bezüglich der Frage der Kriegsschuldigen -fordert es die Einsetzung eines neutr. Gerichtshö fe, vor dem alle, die sich.Kriegsverbrechen haben zuschulden kommen lassen, abgeurteilt werden sol len. Hinsichtlich der Vergütung von Krieg s- fchäden erklärt sich Deutschland bereit, im Ver kauf einer bestimmten Zeit 100 Milliarden in Gol-d zu bezahlen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 26.07.1922
Physical description: 8
, Drechsler» Hrizware», Lederwaren, Spielwaren, Korb.va- ren. Spieen, Slickercien u. a. m. aufmerksam. Dos Musterlager ist geöffne' m den Monaten Mm bis September. — Frachlcnvcrkehr Italien—Deutschland. Die Genossenschaft der Obstgroßhändler bringt zur Genossenschaft der Obstgrotzhändler der Staots- eisenbahn!>.'rwaltung („Bollettino commerciale delle serrovie dello Slato' Nr. 393) auch die Sta tionen Saturn, Branzoll, Neuinarkt, Auer, Un- termais, Lana-Vurgstall, Terlan und Eizmunds- kron

für die Berechnung des direkten deutsch- italienischen Warentarises vom IL. Juli an zu gelassen werden. — Obstcxport nach Deutschland. Mit Bezug auf die bei der Handelskammer am II. Juli l. I. ftattgeiundene Besprechung in Transportsragen teilt die Delegazione ferro?.? in Tricnt mit, daß die Obsttransporte nach Deutschland mit dem La- steiizuxe K17V (Bozen ab 21.5») befördert werben, sodaß sie in Ausstein rechtzeitig genug eintrefsen, um mit dein Ziuz 7938 um 1.07 Uhr des nächsten Tages in Münil>en anzukommen

von 10.000 Dollar a eomo ausbezahlt werden. Der nächst« Schritt wird sein mit Deutschland, Oesterreich und Ungarn Verträge abzuschließen üb«r die Regelung von aus der Kriegszeit stam menden Ansprüchen dieser Länder gegen die Ver einigten Staaten und deren Ansprüche gegen diese srüher feindlichen Länder. Mit Deutschland sind Verhandlungen über einen Vertrag in diesem Sinn« im Gange, mit denen man den Besuch des deutschen Botschafters in seiner Heimat wohl in Beziehung bringen darf. Der den vorgenannten

jetzt vereinbart, daß Polen den Transitverkehr nach Rußland für Deutschland frel- gil. und daß Deutschland hinsichtlich der Waren- ausfuhr nach Polen ebenso, w!« andere Valuta» schwachen Länder bebandelt wird. — Erhöhung des Zollausgeldes ln Ungarn und Jugoslawen. Mit Gültigkeit vom 25. Juli wird in Ungarn bei Zahlung des Zolles in Papierkrs- nen das 200koche der im Zolltarif genannten Sätze (bisher das 170sache) emgehsben In Ji-go- slavien wurde mit Gütigkeit vom IS. Juli da« Agio bei der ZMunq

Besserung eingestellt, be sonders was den Absatz nach Amerika anbetrifft. Wi« die „Deutsche Gewerbezeitung' berichtet, ist jedoch die Umstellung der Kaliindustrie noch nicht beendet und wird sich zunächst auf den Ausbau der fabrikatorischen Anlagen beschränken. — Preiserhöhungen und Ermäßigungen in Deutschland. Die Wirtschaftliche Vereinigung deut scher Messingwerlr Hai den Grundpreis für Mes singbliche auf ZKS Mark und sür Messingslangen aus I2S Mark je Kilogramm herabgesetzt. — Der Reichskalircit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 24.06.1925
Physical description: 8
eine Eigenkraft. Allerdings kann sich diese Eigentraft nur entfalten nicht im Gegensatz, sondern in Freundschaft zu seinen Nachbarn. Die bisherige polnische Politik hat sich gang einseitig auf die französische Hitfe verlassen und hat sich im Vertrauen daraus oiend mit Deutschland sowohl als auch mit Rußland zerstritten. Frankrs'ch aber liegt weit von Polen, und es könnt« einmal der Tag kommen, da einem erstark ten Deutschland oder einem erstarkten Ruß land gegenüber die französische Hilfe sast wertlos wäre

aber — und das ist das Ent scheidende — leistet sich selbst damit den größ ten Bärendienst. Die Freundschaft Deutsch lands und Rußlands entgeht ihm, und es gewinnt dafür nicht einmal ein starkes Polen. Ein starkes Polen entsteht nämlich nur dann, wenn Rußland sowohl wie Deutschland an einer Niederwerfung des polnischen Staates kein Interesse mehr haben, sondern im Gegenteil an seinem Dasein. Das aber wird der Fall sein, wenn der unnatürlich aufge blähte polnische Leib ein« normale Forin angenommen hat. Nur ein Polen

, welches mit seinen Nachbarn in Frieden lebt, ist ein starkes Polen — das ist der Karidinalsatz, den Frankreich an die Spitze feines politischen Programms schreiben sollte. Ein solches Polen zugrmckegurichten, wird weder Ruß land noch Deutschland in den Sinn kommen, denn weder Rußland noch Deutschland haben Lust, Millionen der schwierigen National polen in ihren Grenzen zu haben. Bei näherer Ueberlegung also ist die pol nische Frage, und damit der Kern des fran zösisch-deutschen wie des französisch-russischen Änvernchmens

Deutschlands und Ruß lands, sondern auch die Sicherheit des unge störten Daseins Polens. Es sängt also, wie wir jetzt sehen, nicht nur zwei, sondern sogar drei Uiegen aus einen Schlag. Will es sich m'-t diesem Polen intensiv befassen und will es damit verhüten, daß dieser Polenstaat etwa in Abhängigkeit von Deutschland gerät, so ist das ganz seine Sache. Weder Deutschland noch Rußland wird in solche französische Politik hmeinsahron. Dies Polen wäre ja kein Aergernis für seine Nachbarn

, sondern die VerwirklZchung des SclbstbiMmmungs» rechts der polnischen Nation, das weder von Rußland noch von Deutschland jemals bestrit ten werden wird. Frankreich würde aber noch etwas viel Wichtigeres damit erzielen. Jetzt hat es ewig Angst vor geheimen Abmachungen Deutschlands mit Rußland, Tritt es jedoch dem Verhältnis Deutschland-Rußland be:. so ist es unmittelbar beteiligt am europäi schen Osten, viel uiiinittelbarcr als irgendeine Beziehung Frankreichs zu Polen jemals er reichen könnte. Frankreich hat durch Polen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 21.07.1924
Physical description: 6
für die Streitfragen genannt worden ist. die sich aus I dem Dawes- Berichte ergeben könnten, er teilte dem Spezialkorrespondenten der „N. !F. Pr.' Auskunst über einige der wichtig sten Fragen, die auf der Tagesordnung der ^Londoner Konferenz stehen. Diese Mitteilungen des amerikanischen ! Delegierten beanspruchen das höchst« Inter esse. Sie stellen in lapidarer Klarheit und Einfachheit fest, was Deutschland zu erfüllen hat, um den Verpflichtungen aus dem Dawes-Bericht zu genügen. Sie setzen anderseits

allen falschen Interpretationen einen Damm entgegen und kennzeichnen in authentischer Form die Ansicht der Delegier ken aus der Kommission der Sachverständi- s zen über die Auslegung, die der Dawes- Bericht zu erfahren oder vielmehr nicht zu erfahren hat. Besonders wichtig ist, was der Delegierte über die wirtschaftlich« Einheit von Deutschland sagt, wichtig deswegen, weil ununterbrochen die einfache Wahrheit des Rapportes durch alle möglichen Künste der Interpretation verdunkelt werden sollte. > Ebenso

wichtig ist der klare Hinweis darauf, daß alles, was der Dawes-Bericht fordert, im Einoernehmen mit Deutschland geschehen !!«> und daß solche Bedingungen gestellt werden müssen, daß die Anleihezeichner aus ihnen Vertrauen schöpfen können. Der amerikanisch Delegierte betonte vor allem, daß die Regierung der Vereinigten Staaten die schleunigste Durchführung des Dawes-Planes wünscht, so wie die Sachoer- ständigenberichte sie vorgeschlagen haben. Sie lann sich auf nichts einlassen

des eine solche Auslegung des Dawes-Berich. >es versuchen wollten. Das wäre keine Aus legung, sondern eine neue zusätzliche Bedin gung zum Expertenrapport. Die Sachver ständigen stehen auf dem Standpunkt, daß M B richt keiner Auslegung bedarf, daß «elmehr alles, was zur Durchführung des Planes gehört, schon darin steht. Wir haben incht gesagt, daß die deutsche Wirtschaftseinheit erst wiederhergestellt wer- soll, wenn Deutschland seine Verpflich tungen aus dem Plan bis zum Ende aus- MMrt hat. Wir haben ausdrücklich

die flirte gebraucht: „Sobald Deutschland zur Ausführung des Planes schreitet . . und ?>r haben die Wiederherstellung der deut- >chen Wirtschaftseinheit die Voraussetzung unseres Vorschlages genannt. Noch unserer Ansicht schreitet Deutschland Zann zur Ausführung des Planes, wenn es »nen balancierten Staatshaushalt ausge arbeitet, die erforderlichen Reichstagsgesetze durchgeführt und die Eisenbahnpfandbriefe und die Industrieschuldverschreibungen aus gestellt hat. Die Unterbringung dieser Pfandbriefe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 07.08.1925
Physical description: 8
. Deutschland md Pole«. Lrandmarkuug der polnischen Politik. Berlin. 7. August. MB.) Der deutsche Reichstag befaßte sich gestern dringlich mit der Frage der Deutschen- Ausweisungen aus Polen. Außen minister Stresemann wies mit ernsten Wor ten darauf hin, daß man mit einer solchen Politik, wie sie Polen betreibe, nicht zur Be ruhigung Europas beitrage. Deutschland habe sich bemüht, eine Linderung der polnischen Härten wenigstens für die alten Leute, Frauen, Kinder und Waisen zu erlangen

, doch war alles nutzlos. Der Geist, der aus den pol nischen Zwangsmaßnahmen sprühe, sei der Geist des Egoismus und des Hasses. Polen beleidige nicht nur Deutschland, sondern die ganze Kultur durch sein Vorgehen und seien daher die deutschen Gegenmaßnahmen vollauf berechtigt. Das Haus genehmigte dann eine Entschließung, in der das Vor gehen Polens als eine Verletzung aller Men schenrechte bezeichnet und von der Reichs regierung verlangt wird, daß sie alle passen den Gegenmaßnahmen ergreift und für das Wohlergehen

der Vertriebenen so rasch als möglich sorgt. Eine französische Stimme über den polnischen Korridor. Berlin, ö. August. Das „Berliner Tagblatt' meldet aus Paris: Im .Matin' erklärt Henri de Iou- oenel, daß von den Verhandlungen über den Pakt das Schicksal Frankreichs abhänge. England sei durch die Idee hypnotisiert, daß Deutschland so rasch als möglich dem Völker bund beitreten müsse. Chamberlain habe den an sich berechtigten Wunsch, daß Deutsch land die Bedingungen des Völkerbundes an erkenne. Von IM Millionen

Europäern, die heute dem Bunde noch nicht angehören, wür den in diesem Falle 6t) Millionen Deutsche sich der Organisation des Friedens anschlie ßen. Henri de Jouvenel gibt die Wichtigkeit dieser Entdeckung zu. aber er fürchtet, daß Chamberlain geneigt ist. diese Wichtigkeit zu überschätzen und den Beitritt Deutschlands zum Bunde durch Zugeständnisse oder Pri vilegien zu bezahlen. Hier sei die Gefahr. Deutschland rechne mit einem Kriege Ruß lands gegen Polen, bei dem Deutschland ohne großes Risiko große

Borteile erlangen könne. „Deutschland weiß,' fährt Jouvenel fort, .daß es in seinem Zustande halber Entwaff nung vorläufig selbst zum Kampf noch nicht fähig ist, aber seine Beziehungen zu Polen werden mit jedem Tage schlechter. Die pol nische Regierung hat mit der Ausweisung von 3V.VVV Deutschen dem Haß eine neue Nah rung gegeben. Wenn Polen damit auch nur einen Rechtsspruch ausführt, so ist doch zu beachten, daß gute Prozesse nicht immer zu guten Beziehungen führen. Wir müssen im übrigen loyal

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 28.09.1923
Physical description: 8
selbst ohne Intervention des Militärs. Nur im Gebiete von Dcrkoviha Ferdinands sind die Kommunisten noch die Herren der Lage, doch sind die Truppen mn Umzingeln der Auf ruhrer. viele Rädelsführer sind bereits ge- flüchtet. -t- Die Boschewiken uad die Ereignisse in Deutschland. Der bekonnte russische Kommu nistenführer und Volkskommissar Bucharin hielt, wie die Moskauer „Prawda' meldet, aus der Delegiertenkonferenz der Sowjetkom- missäre in Tis'is eine Rede, in der er sich auch mit der Lage in Deutschland befaßte

. Nach seiner Aismung ist Deutschland nun mehr für den kommunistischen Umsturz reis und er setzt große Hoffnungen aui ihn. Er sprach: Die Ereignisse, die sich gegenwärtig in Deutschland vorbereiten, sind ein Faktor, an dem die russische kommunistische Partei nicht achtlos vorübergehen kann. Wir sind der festen Ueberzeugung, doß wir am Vor abend weltbedeutender Ereignisse stehen und daß die deutsche kommunistische Partei schon in den nächsten Wochen, vielleicht noch früher, die Macht an sich reißen wird. Es muß

daher das Bestreben der russischen kommunistischen Partei sein, die Tätigkeit der deutschen Koni- nrumstenführer aus das kräftigste zu unter stützen. Es ist für uns ungemein wichtig, daß in Deutschland die kommunistische Revolution mit Erfolg durchgeführt wird. Ein geglückter Umsturz in Deutschland kann eine Weltrevo- lutlon nach sich ziehen und dann können wir in der ganzen Welt das Sowjetsystem ein- führen. Wir dürfen anderseits nicht vergessen, daß im Falle eines Mißerfolges Ses kommu nistischen

Putsches in Deutschland Sewjetru^- land Gefahr läuft, durch eine Mauer der Reaktion abgesperrt zu werden. Die europäi sche Reaktion würde dann Deutschlund als Aufmarschgebiet gegen Sowjetruß'and ver wenden. um die verhaßte bolschewistische Re gierung zu stürzen. Der Niederbruch der deut schen bürgerlichen Bewegung ist daher für die Existenz und Weiterentwicklung der rusisschen kommunistischen Regierung von ungeheurer Bedeutung. Der Sieg der deutschen Kommu nisten wäre ein Wendepunkt für die ganze

kommunistische Bewegung in Europa. lral 1914 wegen der englischen Kriegs« rung an Deutschland aus dem Kabineft t Ein Erdbeben im Bakonyer Wald. tz.I die Blätter aus Raab melden, wurde I Umkreis der Sladt am 23. September mittags ein Erdbeben verspür». Das H.l.1 war im Gebiete des Bakonyer Waldiz'^I sonders stark fühlbar. Zwei Ortschaften z,I litten sogar Schaden. t Der japanische Wiederaufbau. Ein I liches Dekret zeigt die Eröffnung eines dites von 100 Millionen Pen zur Ux ftützung der durch die letzte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 14
Date: 10.08.1919
Physical description: 14
ui'chcantwortet blieb, und wende mich noch ein mal an den Gerechtigkeitssinn Euerer Majestät. Wenn Euer Majestät und Ihre verantwortli chen Minister sich noch im Zweifel über die KriegsverÄitwortlichkeit befinden, so bitte ich M bedenken, daß es Dokumente gibt, .welche bestätigen, daß nur die englische Regierung seit Jahren den Krieg vorbereitete, um den miß liebigen Konkurrenten Deutschland zu entfer nen, und daß nur dieselbe Regierung die Ver- antmvriung trägt, den Krieg mit allen seinen Folgen entflammt

, als die Hauptstadt des Lan des eines vollständig unbescholtenen Herrschers, der immer für die Einhaltung strengster Neu- tWÄtät besorgt war. Der Prinz betont weiter, daß Deutschland wicht durch die Waffen der Entente besiegt wurde, sondern durch die Hun gerblockade, dwses „h uma n e' Mittel der eng lisch. Kriegsweisheit, das Deutschland den Geg nern ohne Mitleid schutzws ausgeliefert hat. Deutschland ist schwer getroffen worden, aber es ist nicht tot. Der deutsche Geist, der für den Augenblick Unterdrückung

haben Vorbchaike. Die „Swmpa' berichtet aus Paris vom S. August, Ministerpräsident Elemenceau Ha bs den Wunsch geäußert, daß Äe Ratifizierung des. Friedensv^trages mit Deutschland rasch erfolgen möge. Der Obmann der Prüfungskom mission, der Abgeordnete Barthou, erwiderte, daß er dm Vertrag nächstens seinen Kollegen mit gewissen Vorbehalten vorlegen werde. Er setzte dann dem Ministerpräsideutsn die Gründe auseinander, die es empfehlen, die Vorlage des. Friedensvertrages in der Kammer bis Ende August

de? schweizerische Gesandte in WaMngton Sulzer, zu einem mehr wöchigen Urlaubsaufenthalt in feine Heimat. Vor seiner Wreise aus Amerika hatte er eine -UnterrAung^mit Oberst House, dem Vertrau ensmann Wilsons: House setzte dem Vertreter der Schweiz, der, wie man weiß, Hie diploma- Mg tische Vertretung der deutschien Interessen in Amerika übernommen hatte, auseinander, wel che große Bedeutung die belgische Frage auf den Frieden habe. Er legte Wert darauf, zu wissen, ob Deutschland bereit sei, in Belgien den Sta

In den Werkstätten zurückzu behalten. Gewiß waren desungsachtet Unruhen vorgefallen, aber diese wären auf die radikal - sten Elemente beschrankt geblieben. Auch die Berliner Truppen hätten sich mehr gelassen ge zeigt, nachdem der gefährlichste Punkt der Be wegung zwischen Arbeiter und Soldaten der Umstand war, daß der Kaiser nicht abgedankt hatte. - Ein Amt zur Förderung des Handels zwischen Italien und Deutschland. Die „Frankfurter Zeitung' erhiÄt aus München die Nachricht, daß sich dort in diesen Tagen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 10
Date: 30.03.1921
Physical description: 10
18kg ange» «ommene Militärstrafgesetz mit denAbiinderungen der Gesetze von 2S. Znni I87l. Nr. Sg8, IS. Juli t87l. Nr. 348, und 3N. Znni 187«. Nr. 3148. sowie des Militiirfeestrafrechtes vom 28. November 18KS, ?ir. ÜAK7, nebst den abändernden Gesetzen vom 30. Zuni 187K. Nr. S181. u. 21. April 1877. Nr. 4223. ferner das Versahren vor de» Militärgerichte» vom 22. Dezember 1872, Nr. 1210, Uber Militär« lirashiiuser usw. ausdehnt Der Kommumftenausstand in Deutschland. Die Lcnnawerke gewonnen. Mcsserburg

, 2i>.März. Heute morgen wurden die Leunaioerke, der stärkste Stützpunkt der mitteldeul- ^chen Roten Armee trotz heftigen Widerstandes ge- »ommen^ Ein Enlkomnien war für die Eingeschlos senen umnöglich. Bisher wurden tausend Gefange ne gezählt. Die Alakerialbeulc ist sehr grofz. Die Lage am Dienstag. Äerlln M. März. Die Lage in Deutschland gestaltet sich nach hier einlausenden Berichten fol, gcndermaßen: In Gotha wnrde der General- streik proklamiert. Im Ruhrgebiet ist die Lage im großen und ganzen

unverändert «nd r u- hig, nur im linksrheinischen Gebiet ist eine Ar» bcitseinstcUung von einigermaßen beträchtlichem Umfange zu verzeichnen. Zn Bochum streikt eine Zone. Zn Sachse n herrscht Ruhe. Zn Dres« den wurde eineKommunisienbande, bestehend aus ?8 Männern und 14 Feanen verhaftet. Ueberall !n Deutschland wurden außerordentliche Serichte zur rascheren Erledigung der Abortei» !ung der zahlreichen Verhafteten eingesetzt Römischer Ministerrat. Rom, 3V. März. Giolilti wird für heule früh aus Turin

bis 50.VM l. von Italien als Abzahlung fiir die Wiedergutmachung beschlagnahmt. Dieses Eigentum wird nun der deutschen Regierung zur Verfügung gestellt, wofiir diese eine Milliarde in 5 Zahresraten bezahlen muh. Deutschland schlug eine Verringerung dieser Summe vor, wofiir »s Handelsbegünstigungen einräumen wolle. ßin Angriff aus ein Militärdepot in Mailand. Mailand, 3«). März, früh. Heule Ilacht fand ein Anschlag auf ein Militärdepot, in dem vor allem Granaten lagern, statt. Bis 2 Uhr früh Hörle man das Geknatter

widersetzen würde. Amerika hat nach dem Friedens verträge mitzuentscheiden. Es hat sich von den Hauptmächten zurückgezogen. De» Spruch der übri gen Mächte allein anzuerkennen ist Deutschland rechtlich nicht gehalten. Immerhin stslien auch Ei',' land, Japan, Italien den Palen nicht so n'sUos wohlwollend gegenüber wie Frankreich. Man kann also wohl auf eine objektive Prüfuuq der Rechts lage hoffen. Im Tericht der Hohen Kommission in Oppeln an die Honpimöchte muß zunächst der ..Hergang AZahl' erschopsend

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 4
Date: 26.09.1917
Physical description: 4
Stimmen' melden, daß das Ministerratspräsidium Leitsätze für die Verfassungsreform ausgearbeitet hat, die alle Hauptfragen und insbesondere auch die Sprachen- und Nationalitätenfrage be handeln. Englands Starrsinn. In England (wie auch in Deutschland) gibt es noch eine sehr starke Strö mung, die von einem Verständigungs frieden nichts wissen will und den Krieg fort zusetzen gedenkt, bis die Mittelmächte endgül tig bezwungen sind. So schreibt die „Daily Mail,' wenn Deutschland den Frieden wolle, müsse

Verantwortung auf sich laden. Man dürfe sich aber in Berlin und Wien über die Kriegsziele und die Entschlossenheit der Alliier ten keinen Täuschungen hingeben. Von den An stiftern der größten Missetat in der Weltge schichte müsse man mehr erwarten als nur die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Belgi ens. — Der „Manchester Guardian' vom 19. ds. verrät, daß man in England aus den in neren Zwist in Deutschland spekuliert und Hoff nungen sich hingibt infolge des inneren Zwistes in Deutschland als Sieger

im Weltkrieg her vorzugehen in dem er schreibt: Deutschalnds Hauptziel beim Friedensschluß wird sein, vor dem Volke zu verbergen, daß die Entfesselung dieses Krieges ein Fehler war. Der sicherste Weg zum Siege ist der politische Sieg. Wir sind vielleicht näher der politischen Besiegung Deutschlands, als die meisten Menschen glau ben. Die Presse muß ihr Bestes tun, um den Kampf nicht noch zu verbittern, sondern an der Reform mitzuhelfen, durch die die Prinzipien der jetzt in Deutschland Regierenden

sich allein 136 neutrale Schiffe. — Der Pariser „Matin' berichtet aus Washington, daß 80.000 Tonnen Getreide als Ladung holländi schen Schiffe, denen Wilson die Abfahrt verbot, völlig ausgekeimt und verfault seien. Haiti erklärt den Kriegszustand mit Deutschland. Der „Frankfurter Zeitung' wird aus Ba sel gemeldet: Der Staatsrat der Republik Haiti erklärte den Kriegszustand mit Deutschland, da Deutschland für die durch den U-Bootskrieg ge töteten haitianischen Staatsbürgern keine Ent schädigung zahlen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 04.08.1925
Physical description: 8
zu Deutschland beziehungsweise zu den Randstoaten anbe trifft. Hier streiten Gefühls- und Zweck mäßigkeitspolitik miteinander — vom finni schen Standpunkt aus betrachtet. In beiden Fällen ist wieder Rußland der ausschlag gebende Faktor und für Finnland — über die Richtigkeit dieses Standpunktes läßt sich freilich streiten — maßgebend für feine Ein stellung den geno-mv.cn Ländern gegenüber. Mit den Randstaaien verbindet die Finnen, abgesehen von der volklichen Verwandtschaft mit den Esten

er allein in das Zimmer des Staats anwalts Dr. Peter Kovacs und streckte ihm freundlich lächelnd die Hand entgegen, die der Staatsanwalt kräftig schüttelte, in der Meinung, daß Pallos in seiner Eigenschaft als Gerichtssaalberichterftatter ihn aufsuche. Pallos sagte jedoch lächelnd: „Ausnahms weise komnie ich diesmal als Häftling zu Ihnen, Herr Staatsanwalt...!' t Erhöhung der Bezugspreise der Zeitun gen i» Deutschland. Der Vorstand des Vereines südwestdeutscher Zeitungs-Verleger hat eine - mindestens

an dem ganzen neueren ! Flugwesen besteht, fei es mir gestattet, ein- ! mal breiteren Kreisen ein wenig davon zu j erzählen. Vorher möchte ich aber die vei- ! ekrten Leser und -innen' um etwas Geduio ! für die Beantwortung der obigen Fragen bitten, da ich nicht gleich mit der See- (rich- > tiger: Lust-) kranlheit eine immerhin ernste Sache einleiten möchte... Als ich meine Urlaubsreise antrat, fiel mir gercSe ein Luftfahrplan in die Hand. Es war zwar fchon gemeinhin be kannt, daß es in Deutschland bereits

eine Reihe von Flugstrecken für Pasfagierbeför- derung gab und daß die europäischen Haupt- ! städte Veriin, Wien, London. Paris, Am- ! sterÄam, Brüssel und Kopenhagen, sowie ! Moskau durch Flugverkehr verbunden sind: ! und knapp zuvor war iäe Eröffnung der Linie München—Innsbruck bekanntgegeben worden. Trotzdem mußte man überrascht sein durch den fortgeschrittenen Ausbau des Luftverkehrsnetzes in Deutschland. Allein ebenso berechtigt war das Erstaunen über die diesbezügliche Rückstänkigkeit der ande ren

Staaten. So fehlt der interne Flug verkehr in England, Frankreich und Spa nien nahezu ganz (Paris und London sind mit Deutschland und untereinander vtt- bunden: in Spanien gibt es eine edM Flugstrecke an der Ostküste von Varrel««! nach Malaga: in Italien gibt es kein« Au? Verbindung: kürzlich beschloß der Minister' rat die Errichtung einer solchen von M» nach Genua und von dort nach Barcelona). Aehnlich sieht es in den anderen Sl«Ä« aus. Nur Deutschland verfügt über «i engmaschiges Flugverkehrsnetz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 10
Date: 04.08.1923
Physical description: 10
in der Reparationsfrage henscht. Es fragt sich nun. ob diese Gegen sätze auch zur Tat führen, oder ob sie bloße Mtellungen eines Zustandes sind, der eben l wht zu beheben ist. Frankreich ist Wer die Aeußerungen Dald- lins schwer betroffen. Man macht England >m Vorwurf, es trete für Deutschland ein ! md nicht für den Verbündeten Frankreich. Li Pariser diplomatischen Kreise hatten bis ! zur letzten Stunde gehofft, es werde sich eine drständigung finden. Besonders peinlich scheint es der Pariser »«zierung

zu sein, wenn, wie verlautete, bizland den Notenwechsel mit Frankreich «röffentlichen sollte. Eine solche Veröffent- kchling würde nur Deutschland nützen und der Welt den Eindruck machen, England s volle die Unstimmigkeiten zwischen London Paris der breitesten Öffentlichkeit vor- !dzen. Frankreich hat also wohl schwere ininde, wenn es sich gegen die Veröffent- j Hung des Notenwechsels sträubt und halb «mend halb beschwörend London aufmerk- K machte. Solches nicht zu unternehmen, itsi nur allzuleicht müßte

dann auch die ! öiige Welt die Ueberzeugung gewinnen, daß smikreich allein der Störenfried Europas ^ i Eine weitere Meldung besagt, Frank- wh wolle in diesem Falle ein „Gelbbuch' l «öffentlichen, um dem englischen Vorstoße p begegnen, der nach dem „Temps' «einen ^ Malen Bruch' bedeuten würde. Allmählich sickerte auch durch, daß die bel- ! plche Antwort von der französischen wesent- H verWieden ist, wenn sie auch darin mit d von Paris übereinstimmte, welche Maß- whmen zu treffen sind, falls Deutschland passiven

, sich zwei oder drei Männer anmaßen, über die Schicksale der Welt zu würfeln. Was für Deutschland die nächste Zukunft A»zt, ist nicht m?hr schuiet vorauszusagen. Ae Mark sinkt. Der Dollar steigt ins Un- S-messzne, die Wirtschaft wird zerrüttet und °^s Hungergespenst schleicht durch die deut- ^ Ichen Taue, mit ihm die Drohgebärde des Kommunismus. Eine Entspannung der ^ge von diplomatischen Schritten und No ten jener Art wie bisher zu erwarten, geht »'cht an. England weiß dies und Frank reich. Max

, erwartet irgendein Erreignis, > Aenderung schafft; entweder den ^gültigen Niederbruch Deutschlands und °mit die Aufgabe des passiven Widerstan ds. oder eine Revolution mit Bürgerkrieg einer Aktion der rheinischen Sonder- Frankreichs wahre» Gesicht. Deutschland mutz politisch und wirtschaftlich zerschlagen werden. Paris. 4 August. Die Havas-Ageninr ver öffentlicht die von der Paffer Regierung dem französischen Botschafter zur Beantwortung der englischen Note in London gegebenen Instruktionen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 11.10.1921
Physical description: 8
da auch Rußland und Deutschland auf ihre Seite tu ziehen.' Zie TedeutMg des Wiesbadener ÄbloAmens. Aast unmerkbar sind Ereignisse von großerTrag- weile herangereift. Das Abkommen, welches der französische Wiederaufbauminister Loucheur mit seinem deutschen Kollegen Nothenau abschloß, ebenso wie die großen Reden Lloyd Georges und Winston Churchills bewegen sich in derselben Rich tung. Es ist tatsächlich die E^enntnis vorgedrun» gen, daß die Wirtschastsdikjate der Friedensver träge durch Vereinbarungen

mit den besiegten Staaten ersetzt werden müssen, falls nicht alles zu grunde gehen soll. Dieser Einsicht ist sogar ein nicht unerheblicher Teil der französischen Öffentlichkeit zugänglich geworden, wohl unter dem Einflüsse der Anschauungen, die in den industriellen Kreisen sich allmählich Bahn gebrochen haben. Mit hart näckiger Demagogie wurde den Franzosen immer wieder versprochen: „Deutschland muß alles zah len.' Unlcr dieser Hypnose erlahmte die schafsende Tätigkeit so sehr, daß der größte Teil der zerstör

» ten Gebiete heute noch der Wiederherstellung ent behrt. obwohl in diesen drei verflossenen Jahren hätte Tüchtiges geleistet werden können. Dabei hat sich naturgemäß ein Zustand herausgestellt, der die Lage der französischen Staatsfinanzen aufs engste mit der Leistungsfähigkeit Deutschlands verbindet. MaO Deutschland Bankerott, so wird Frankreich mit hineingerissen, da es sich ganz auf die deutschen Reparationsleistungen eingestellt hat. Daß die Bedingungen des Londoner Ultima tums unerfüllbar

den Löwenanteil gesichert hat. Wahrscheinlich werden England, Belgien und Ita lien sich jetzt beeilen, selbständige Vereinbarungen mit Deutschland zu treffen. Jedenfalls enthält der Wiesbadener Vertrag Bestimmungen, die eine Interessengemeinschaft zwischen der französifchen und deutschen Schwer industrie begründen. So ist das Projekt Stinnes, dessen Verwerfung ihm jene kräftige Geste von Spa entlockte, doch in wesentlichen Teilen zur Ver wirklichung gelangt. Je mehr sich das Unheil ausspricht

der deutschen Repe, rationszahlungen gewesen. Laut „Daily Mail' herrscht in gewissen industriellen Kreisen die Hn> sicht vor, daß. wenn man Deutschland im gegen, wärtigen Augenblick zwingen würde, seine Bei. pslichtungen z» bezahlen, das nur zu einem weite, ren Fallen der Mark und zu ernsten Wechselkurz, schwankungen führen wSrde, wodurch dem Wie. deraufleben des Handels ernster Schaden zugefiigj werden würde. Laut „Daily Mail' besteht di« Möglichkeit, daß Aenderungen von großer Bedeu- tung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 14
Date: 26.10.1921
Physical description: 14
wird sich auch im Plenum des Reichstages erheben, wenn er in den nächsten Tagen zusammentritt. Aber, wie wir bereits an dieser Stelle vor einigen Tagen betonten: mit dem Protestieren allein ist es nicht getan, es muß auch Politik gemacht werden. So drehten sich die Bespre chungen bald darum, ob man annehmen oder ableh nen Ms, bis man sich aus dem amtlichen Wortlaut überzeugte, daß eine unterschriftliche Anerkennung von Deutschland gar nicht begehrt wird. Es ist nur aufgefordert, seinen Kommissär zu den wirtschaft

und dem nicht bloß Deutschland» so,Sem der ganzen Welt drohenden Verhängnis Einhalt tun. Daß uns auf alle Fälle noch schwere Zeiten bevorstehen, ist sicher* Verschiedene Nachrlchtem Brkands »Friedenspolitik'. Am 21. Oktober hielt Briand in der franzZH fchen Kammer eine vielbemerkt« Verteidigung» r^>e seiner von verschiedenen Interpellanten ol, zu schwächlich angegriffenen äußeren Politik. E, erklärte: In dem Augenblick, wo er sich anschicke, zu H ner so ernsten Konferenz noch einem fernen La» de zu reisen

habe, und andererseits Deutschland jedem Alliia ten gegenübergestellt habe. Der Vertrag stelle eiq Einigung der Alliierten dar; bestehe si» nicht, dann gebe es auch keinen Vertrag. Ministerpräsident Briand erinnerte wenn daran, unter welchen Umständen er seinerzeit g» sagt habe, man werde Deutschland die Hand q den Halskragen legen, wenn es nicht erfülle. Anna damals sei der Verfalltag, den der Friedens«» trag vorsah, noch nicht gewesen. Die Besetzung sei etwas Großes, aber Frankreich habe damals xv glaubt

habe das Recht, Vertrauen zu sich selbst zu besitzen. Es gehe seiner Wiedererhebunj entgegen und auch seiner Sicherheit. Die materiel le und moralische Kraft Frankreichs berechtig« z« allen Hoffnungen. Wie könne man behaupten, dos Deutschland bis an die Zähne bewaffnet sei, lveu es fast sämtliche Waffen ausgeliefert habe? Zwei« sello» bleibe Deutschland eine Ratwn von 7l> Millionen Menschen und eine ständige Gefahr. Ä könne die zerstörten Kanonen wieder fabrizier« lassen. Gewiß, aber e» sei zu ungerecht

, der Re gierung vorzuwerfen, daß sie noch nicht die nonen von morgen zerstört Haie. Man könne vo> ihr verlangen, daß sie die Wachsamkeit und dl» Kontrolle verlängere. Uebergehend zur oberschlesischen Frage sagt« Briand. jetzt sei man zu einem Ergebnis geko» men. Essen werde von den französischen Kanon« bedroht und das Arsenal von Oberschlefien liiim» Deutschland nicht mehr dienstbar gemacht werde» Frankreich als Anwalt de» Türkei. Der „Jntranstgeant' behauptet, der frühe« Ab geordnete Franklin Bouillon

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 03.06.1919
Physical description: 8
abzuschließen, wenn die Bedingun gen annehmbar sind. Trifft dies nicht zu, wird der Vertrag der d.-ö. Regierung vorgelegt werden, welche ihn wieder der Nationalversammlung zur Kenntnis bringen wird. Seitz erklärte dann, er befurchte, daß der'Vertrag nicht den 14 Punkten Wilsons entsprechen und Forderungen enthalten werde, die mit dem Selbstbestimmunqsrecht der Völker im Widerspruch stehen. Bezüglich des An schlusses an Deutschland erklärte er, Deutschöster reich allein könne nicht bestehen

einen domi - nierenden Einfluß hätten. Was die Deutscheu verlangen. In dem zweiten Teil der deutschen Gegenvor schläge wird die Bereitschaft Deutschlands, die mili tärisch- Macht zu reduzieren, die Festungen im Westen zu schleifen und dort eine neutrale Linie zu schaffen, ausgesprochen. Für Deutschösterreich wiiÄ verlangt, daß es sich dem deutschen Reiche an- ffchließen dürfe. Außerdem wird gefordert, daß Schlesien Deutschland belassen werde, damit es die wirtschaftlichen Forderungen der Entente erfüllen

kann, und Oft- und Westpreußen nicht von ein - «utder losgerissen werden. Deutschland erklärt sich bereit, die Gebiete von Posen und Westpreußen, soweit sie von polnischer Bevölkerung bewohnt sind, an die Polen abzutreten. Für Schleswig wird verlangt, daß eine Volksabstimmung bloß in den gemischtsprachigen Gebieten und nicht auch in den rein deutschen Gebieten stattfinde. Deutsch tand anerkennt die russischen Staaten und wird sich nicht in die inneren Angelegenheiten der neuen RÄche einmischen

. Es wird dann gegen die Weg nahme der deutschen Schiffe und Kabel protestiert und gesagt, Deutschland fühle sich nur oerpflichtet, die Kriegsschäden in Belgien und Nordfrankreich, nicht aber jene, welche Rumänien, Serbien. Mon- itemgro uiü» Italien fordern, zu vergüten. Die Forderung nach Uebergabe des deutschen Kaisers an einem Gerichtshof der. AWierten wird zurückgewiesen. Schüeßlich wird die sofortige Auf nahme in den Völkerbund als den andern gleich - Bestelltes Mitglied gefordert. Viel besprochen wird in den französischen

der Friedensvertrag einer Revision unter zogen werden, andere wieder vertreten die Mei nung, daß die deutschen Gegenvorschläge zurück gewiesen werden. Ebenso sind die Meinungen in Deutschland ge teilt. Viele zweifeln an der Erfüllung, der Forder ungen der Deutschen, manche halten die Gegenvor schläge als zu weitgehend und erklären, daß Deutschland nicht einmal das erfüllen kann, was in den Vorschlägen zu erfüllen versprochen wird. Schaffung einer Rheinrepublik. Nach Meldungen italienischer Blätter besteht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 10.12.1919
Physical description: 8
die Staatssekre täre Reisch, Zerdik, Löwenfeld-Ruß und Set konschef Äckeres. Vizekanzler Alnt in Vorarlberg. Vizekanzler Fink ist in Bregenz Än- getroffen, um gegen die Anschlußbewegung Stellung zu nehmen. Er erklarte, daß die Mel dung. wonach der Oberste Rat seine Erlaubnis zum Anschlüsse Vorarlbergs bereits gegeben habe, unrichtig sei. Teutschland. Ein Ultimatum au Deutschland. Frankreich wM das Ruhrgebiet besetze«. „Daily News' erklär^ daß das Kommando der französischen Truppen im besetzten Rhein gebiete

angewiesen wurde, alle Vorkehrungen zu treffen, damit die vom Obersten Rat auch Umgeordneten Maßregeln, wie die Besetzung von Essen und des Ruhrgebietes durch zuführen. — Me Vorgeschichte des Konfliktes ist folgende: Am 1. November luden die Alli ierten Deutschland ein, eine Kommission nach Paris zu senden, um das letzte Protokoll über das Inkrafttreten des Friedensvertrages zu un terzeichnen. Die Kommission kam. reiste aber nach zwei Tagen, ohne in Unterhandlungen ein zutreten, wieder ab. Baron Lersner

protestierte in einer Note an den Obersten Rat scharf gegen die Zurückhaltung der deutschen Gefangenen in Frankreich. Der Inhalt des Ultimatums. . Die „Havas' veröffentlicht ein Kommu. nigue, in welchem sie erklärt, daß der In halt der an Deutschland gesandten Note geheim gehalten werde, daß aber die Note so geholten sei, daß begründete Hoffnung bestehe, daß Deutschland noch vor Ablauf dieser Woche das endgültige Protokoll über das Inkrafttreten des Friedensvertrages unterzeichnen

werde. Die Kriegsgefangenen werden sosort nach dem Inkrafttreten freigehen. Deutschland wird aus gefordert, sofort das Protokoll über die Aus führung des Waffenstillstandes zu unterzeich > nen, sonst würden die Alliierten zu mili tärischen Maßnahmen greifen. Nach den französischen Blättern ist die neue Note in einem sehr energischen Tone gehal ten. Zu einem Ultimatum fehlt ihr nur der Um stand. daß die Antwort Deutschlands nicht befristet ist. England bereit, einzugreifen. In London fürchtet man, daß Deutschland

das Protokoll nicht unterzeichnen wolle. Deutschland habe angeblich ein und eine halbe Million Mann unter den Waffen, Verschiedene Nachrichten. Bevorstehender Krieg zwischen Ungarn und Tschechen? Die tschechischen Blätter verlautbaren in Anknüpfung an die bereits gebrachte Meldung über Mobilisierung der Tschechoslovakei eine Regierungsmitteilung, w welcher darauf hin gewiesen wird, daß 4V.VYV ungarische Soldaten an der tschechischen Grenze stehen. In Budapest werde ein weiteres H»er von 40 Mann aus gerüstet

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