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Subject heading: g.Tirol ; s.Bauer ; z.Geschichte 15 v. Chr.-1342

I.;9 Nun wurde diese Bezeichnung gewählt,- um den neuen Stand der Vollfreien damit zu bezeichnen, die fortan im Adel vertreten waren. Daß in Tirol diese Entwicklung nicht durchdrang, hat seinen Grund darin, daß die Zahl der Freibauern, Frei sassen und Schildleute zu groß war, also jener Elemente, die Vollfreiheit von alters her besaßen und dabei Grund besitz nur im Ausmaß eines Bauernbetriebes hatten. Diese grundfreien Bauern stehen an der Spitze einer Volksklasse, die wir seit

dem 14, Jahrhundert als den Bauernstand Deutschtirols ansprechen müssen und die sich ihrerseits wieder abschloß von den „Eigen-Leuten', die sich nur wenige Grundherrschaften bis in das 16. Jahr hundert zu erhalten wußten. So haben wir also am Anfang der Neuzeit statt der .alten Schichtung des Volkes in Freie und Unfreie eine andere Schichtung, nämlich in die der Adeligen, der eigent lich Freien, und die der Bauern mit ihrem meist grund herrlich belasteten Besitz, die aber im großen und ganzen ein gutes

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History , Natural sciences, Agriculture, Domestic economy , Economy

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1912

Zur Entstehung des deutschtiroler Bauernstandes im Mittelalter : Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Deutsch-Tirols seit den ältesten Zeiten bis zum Eingreifen der landesfürstlichen Gewalt

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Bauern; neben gänzlich un belasteten Gütern erscheinen auch andere meist nur mit Vogteilästen belegt, und nur die wenigsten tragen grund herrliche Lasten. 480 ) Die Vogtleute sind, sofern sie nicht auch einem Grund herrn unterworfen waren, wie z. B. die Hausgenossen von Aschau 4S1 ), unzweifelhaft hieher zu rechnen, denn die Abgaben, die sie zu entrichten hatten, waren öffentlich rechtliche Abgaben, wie die Dienste öffentlich rechtliche man werde in Zukunft fortwährend um entsprechende

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History , Natural sciences, Agriculture, Domestic economy , Economy

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Zur Entstehung des deutschtiroler Bauernstandes im Mittelalter : Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Deutsch-Tirols seit den ältesten Zeiten bis zum Eingreifen der landesfürstlichen Gewalt

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Das Stammgut oder der ererbte Besitz wird in den Urkunden hereditas genannt. Reginpert nennt ihn heredi- tatem propriam et substantiam 272 ) Häufig wird dafür auch die Phrase gebraucht, daß man den Grund und Boden here ditaria iure 273 ), paterna hereditate 274 ) oder ex legitima patrna hereditate 275 ) besitze, Es ist auffällig, mit welcher Gewissenhaftigkeit, möchte man, sagen, die Urkunden die Eigenschaft des Stammgutes betonen. Im Gegensatz zum Stammgut nennen sie das ge wonnene Gut erkauft

oder gewonnen (emtio oder attrac co) ; die stereotype Phrase in den A. T. ist dafür „quaesitis et inquirendis'. 276 ) Der Grund, weswegen diese strenge Unterscheidung immer wieder festgehalten wird, läßt sich etwa wie folgt darstellen: vor allem war der erbrechtliche Besitz der festeste Besitztitel, der am unangreifbarsten war; dann war der Charakter eines Erbgutes auch aus einem anderen Grunde eine wichtige Eigenschaft, denn Erbgut konnte unter günstigen Umständen immer wieder „auf den Stamm zurückfallen

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History , Natural sciences, Agriculture, Domestic economy , Economy

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Zur Entstehung des deutschtiroler Bauernstandes im Mittelalter : Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Deutsch-Tirols seit den ältesten Zeiten bis zum Eingreifen der landesfürstlichen Gewalt

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), eine Bezeichnung, die in den Urkunden offen bar die volle Rechtsfähigkeit der Person zum vorliegenden Rechtsakt ausdrückt. Daß manche Ministeriale schon ganz bedeutende Be sitzungen hatten, weisen die Nummern 499 und 507 in den A. T. auf. Unter dem Namen Hochstiftsangehörige oder de fa- milia kommen Hörige zuerst zu eigenem Grund und Boden. Schon im 10. Jahrhundert finden wir einen servus der Brixener Kirche, der mit seinem Bischof Besitz zu Vahrn gegen solchen zu Wilten tauscht. 404 ) Im 11. Jahrhundert

geschieht die Vergabung unter den so Bezeichneten schon häufiger und bekommen sie Grund und Boden in proprium 402 ) A. T. I. Nr, 421, 423, 425, 427, 432. 403 ) A. T. I. Nr. 427. 4M ) A. T. I. Nr. 63.

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mehr, wie alle Zusammensetzungen mit -holen, auf grund herrliche Siedelung schließen. Hieher gehören noch Ga steig, Eck, Rain. Spätere deutsche Neuraute sind Hof namen wie Oberberg, Grube*, Wiesen, Ober-, Unterweg,. Gassen, Hub 74 ), Huben. §4 Die ältesten Grundbesitzer, die Colon! und servi. Ihre wirtschaftliche und soziale Lage. 1. Die ältesten Grundbesitzer. Wir haben hier die Frage zu beantworten: in wessen Händen zeigen uns die ersten Urkunden den Grund und Boden von Deutschtirol

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Zur Entstehung des deutschtiroler Bauernstandes im Mittelalter : Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Deutsch-Tirols seit den ältesten Zeiten bis zum Eingreifen der landesfürstlichen Gewalt

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mal, Krain 48 mal, Salzburg 2 mal, Steiermark 13 mal in Betracht. 187 ) In Tirol selbst werden Transaktionen mit Grund und Boden aus allen Teilen des deutschen Anteiles gemeldet mit Ausnahme des Vintschgaus und des Oberinntals von Axams an aufwärts und im Unterinntal vom Zillerfluß ab wärts. Nur in der Nähe von Kufstein zeigen uns die Act. T. wieder Brixener Besitz. Es werden also die Mehr zahl der Geschäfte, von denen uns die Traditionsbücher berichten, im weltlichen Herrschaftsgebiet des Hoch

stiftes abgeschlossen. Die Objekte, mit denen sich die Transaktionen be fassen, sind im allgemeinen Grund und Boden, Zehnte 18s ), ]*') Aufstellung der Grundbesitzerstatistik sowie der Betriebs statistik wurden der Einfachheit halber alle Urkunden, die auch über ^ußertirolische Besitzungen handeln, weggelassen. 183 ) A. T. I, Nr. 15, 50.

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, spurweise auch in Taufers und Münster tal finden wir heute noch Ueberbleibsel der alten Raeto- Romanen. II. Abriß einer Geschichte der Besiedelung und der Grund- besitzverhältnisse. Wir haben keine Quellen, die unmittelbar darüber Aufschluß geben, wie die Besitzergreifung und Besiede limg durch die neu eingewanderten Völker vor sich ging; daher können wir uns nur aus den Verhältnissen späterer Zeit, aus den Umständen, in denen wir Grund und Boden, Siedelungen und Volk in den späteren Jahrhunderten tref

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häufig; auch lassen sich alle Arten der Parzellierung feststellen. 2. Die Gründe der Parzellierung. am Die Gründe ini allgemeinen. ..... Seite 79 S3 Die Parzellierungen haben ihren Grund in der Bodengestaltung, in den Gepflogenheiten der Neurodungen, in der anfänglichen grund- lrerrlichen Okkupation und in den Erbgewohnheiten. du Erbrechtliche und güterrechtliche Gründe . . Seite S.V i'' 1 ' 1 Dem Stammgutsrecht in Deutschtirol liegt die Idee zugrunde, daß der Sippe das ursprünglich erworbene

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IL Die Traditionsbücher des Hochstiftes Brixeu, § 1. Die Urkunden und ihr Objekt im allgemeinen. Nachdem wir so einen oberflächlichen Ueberblick über die Verteilung des produktiven Grund und Bodens von Tirol erlangt haben, wollen wir versuchen, uns im einzelnen ein Bild zu machen von den wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen dieser Zeit, soweit dabei Grund und Boden und die Eigentumsverhältnisse an demselben in Betracht kommen. Dazu scheinen die Traditionsbücher des Hochstiftes von Brixen

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Die Grundbesitzer. 1. Die Grundbesitzer im allgemeinen. Der Herzog und die höhere Geistlichkeit. Zu allen Zeiten haben diejenigen Klassen, welche emporstiegen und zu Einfluß gelangten, sich auch jene Macht zu sichern gesucht, welche der Besitz an Grund und Boden gibt. Das gilt von der vorkapitalistischen Zeit ebenso oder noch mehr als von der heutigen, war ja der Boden damals die einzige Rentenquelle, die man sich schaffen konnte. Wenn wir daher die einzelnen Klassen kennen lernen

wollen, ihre Bedeutung und ihre Emporentwicklung, so ist eine der wichtigsten Fragen, die wir zu stellen haben, die: wie ist ihr Verhältnis zu Grund und Boden, welche Klassen haben eigenen Grundbesitz und wann beginnen sie, solchen zu erwerben? Eine kurze Uebersicht, unter welchen Schichten des Volkes vom 10. bis ins 14. Jahrhundert der Grundbesitz in Deutschtirol verteilt erscheint, gibt uns umstehende Tabelle. Wenn wir zunächst einen kurzen Ueberblick über die Tabelle geben, so können wir folgendes feststellen

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die Bezeichnung rusticus nur noch zweimal vor, und zwar treten hier die Bauern selbst als Gutsvergaber auf: Quidam rusticus Ottka 411 ) schenkt bona procul acta contradiction e, que habuit in monte Immonis (b. Rasen). Es ist nach der Stilisierung der Urkunde gar kein Zweifel, daß es eigener Grundbesitz war. Geradezu als allodium wird das Gut des Diethmar, rusticus de Torenten, angesprochen. 432 ) Wir haben gar keinen Grund, etwa an einen Irrtum bei Abfassung dieser Urkunde zu denken, da diese Erscheinung ganz

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zugewiesen. 405 ) Wie fest ihr Besitzrecht schon im 11. Jahrhundert sein konnte, zeigt Nr. 196 (ca. 1065 bis 1075). Nach 310 übergibt die Hochstiftsangehörige Chri stina dem Bischof eine halbe Hube „potenter'. 400 ) Der Bischof gibt dafür eine andere halbe „potestative in pro prium', ja in dieser Zeit suchen sie schon wie die Mini sterialen in der nachmaligen Stadt Brixen eigenen Grund zu erwerben, offenbar, um sich dort ein Haus zu bauen, 407 ) Auf diese Weise bildete

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Zur Entstehung des deutschtiroler Bauernstandes im Mittelalter : Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Deutsch-Tirols seit den ältesten Zeiten bis zum Eingreifen der landesfürstlichen Gewalt

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ein Booking, Going, Fricking; in der Gegend Wörgl— Kitzbühel: Büchling, Feuring, Münichau, Ecking, Wiesen schwang; im Unterinntal: Socking (bei Wörgl), Rofan (Sonnwendgebirge, östlich vom Achensee), Wiesing, Ur kundlich weisen sich als deutsche Namen aus Radfeld, Pirchenwangen (urk.: Pirchnaneach), Nußdorf (urk.: Nuz- dorf), Brixlegg (?) (Brisleck). Im Zillertal begegnet uns ein Imming, Gagering, Kapfing, Finsing, Häusling (Ziller grund), Ramsau (Ram-), Schwendau, Schwendberg, Hol lenzen

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. Grund und Boden tritt, je später um so mehr, zu rück und es drängen sich die Personenverhältnisse, ihre Vergabung und Freilassung oder Loskaufung in den Vor dergrund. Im 12. Jahrhundert nehmen wir die Gepflogenheit wahr, statt der Güter schenkung nunmehr Abgaben zu über weisen, die man dem eigenen Gute oder dem Erbgute auf erlegte. Solche Abgaben wurden auch servitium genannt. Udalsalch ministerialis ecclesiae Brixinensis tradidit super altare sancti Ingenuini et Albuini ad usus fratrum ibidem deo

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genuini et Albumi ea conditione, ut ipse et fratres sui ha- berent in deiensione su a. 477 ) In Deutschtirol konnte sich aber diese Scheidung zwi schen adeligem unbelasteten und bäuerlich belastetem Be sitz nie ganz durchsetzen. Einmal waren die Schildleute da, die tatsächlich nichts anderes waren, als grundfreie rustici; und in ihrem Gefolge haben noch viele andere bäuerliche Holbesitzer ihren Grund und Boden un abhängig erhalten, die in ähnlich guter wirtschaftlicher Lage sich befanden, Ueber

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ebenfalls dazu bei, die Masse des Volkes selbständiger und freier zu machen. dd) Die ireien Bauern und ihr Besitzrecht an Grund und Boden Seite 142- 154 Die Bildung des neuzeitlichen Bauernstandes geht in dieser Periode vor sich. Der grundfreie Bauer ist in Tirol in nicht geringer Anzahl durch alle Jahrhunderte zu finden. Auch der mit gerichts herrlichen Abgaben belastete Bauer ist persönlich frei. Vermehrt wird diese Klasse durch die Freigelassenen und diejenigen, die sich loskauften; dann wohl

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differenzieren sich mit dem Anwachsen der Grund- herrschaft immer mehr. Der Sitz des Bischofs und andere Orte er langen gegen Ende dieser Periode Stadtrecht. 4. Der Bauernstand. am Im allgemeinen Seite 127—129 Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts werden in Deutschtirol die Bebauer des Bodens als rustici angesprochen. Im 12. Jahrhundert hält sich dafür eine Zeitlang das Wort cultor. Aber auch diese Be zeichnung schwindet bald wieder, und von nun an wird der Tiroler Bauer fast nur mehr Baumann genannt

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, die wir hier vor uns haben, machte frei lich den Precaristen an sich nicht unfrei, weil auch Qrafen und Herzoge solche Precaristen sein konnten. Aber es ist leicht einzusehen, daß eine derartige wirtschaftliche Ab hängigkeit in ungünstigen Zeitverhältnissen auch un günstig auf die Selbständigkeit des armen Freien wirken mußte, vorausgesetzt, daß Adalbert keinen anderen Grund besitz mehr hatte, was die Urkunde .vermuten läßt. Mit dem 12. Jahrh undert beginnen die güter ver gaben den Adeligen und Freien aus den Urkunden

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homines minores 132 ) im Gegensatz zu den liberi illi simi les 133 ) stehen und diese eine Art öffentliche Abgabe von Grund und Boden an den Herzog oder den Gaugrafen entrichteten, die in der lex und den Acta Tirolensia als Acker- und Weidegeld unter dem Namen agrarium und pascuarium erscheint 184 ) Da hat dann die Ueberweisung von Freien an reichsunmittelbare Territorialherren einen Sinn. Es heißt dann die Formel nichts anderes, als dafj die niederen Freien ihre Steuer nicht mehr direkt

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. III, 1. In Friedenszeiten hatten in der germanischen Urzeit die Volkerstaälen'keifte einheitliche Spitze ; wenn ein Krieg in Aussicht war, wählte das Landesding einen für die Dauer des Krieges mit der obersten Leitung betrauten Herzog. Schröder : Rechtsgeschichte, S. 30. a ') Hautaler: Salzburger Urkunden, S. 15. In der germanischen Ur zeit galt der gesamte Grund und Boden als Volksland, nicht als Königs land. Aber es unterliegt keinem Zweifel, daß dem König vom'Kriegsgewinn ein erheblicher Teil

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