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Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700

, verursacht vor allem durch Ausfuhr schikanen, die den Gewerken in den Getreidebeschaffungsländern für Tirol gemacht wurden: Böhmen, Niederösterreich, weitaus am meisten jedoch vom bayrischen Herzog 30 . Die Lage wurde schließlich so unhalt bar, daß sich sogar der Faktorhandel — zum erstenmal! — zu einem gemeinsamen Vorgehen mit der Sehwazer Gewerkschaft bereit fand. Ende April erschienen bei der Innsbrucker Regierung der erzherzogliche Rat und Faktor Erasmus Reislander, der Jenbacher Faktor Heinrich

24 M. a. H. 1566, fol. 259, 363, 389, 434, 517; 1567, fol. 1, 20; 1572, fol. 54—56, 478/79; 1573, fol. 64, 327, 596, 672. 25 M. a. H. 1572, fol. 686ff. » F. A. 42, 5. 27 M. a. H. 1570, fol. 368—373; die vom Erzherzog gleichzeitig vorgeschlagene Einführung des schweren Wechsels lehnte die Regierung ab, da man den Gewerken nicht zu sehr vor den Kopf stoßen dürfe. 28 Glänzend war er schon vorher nicht gestanden; am 5, Jan. 1569 bat die Regierung, den Rest des Craffterischen Aixlehens und des Kupferverkaufs

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Category:

Technology, Mathematics, Statistics , Economy

Year:

1929

¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)

Page 271 of 516

Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann

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V. Von Katzbecks Ausscheiden bis zu Truefers Faktmat. 1578—1620. 259 aussiebten in Frage standen, für ein großes Geschäftshaus mit dem Tin- erschütterten Kredit der Fugger kein entscheidendes Hindernis sein; ein Jakob Fugger hätte es sich eben verschafft. Auch die augenblickliche Flauheit auf dem Kupfermarkt konnte für einen weitblickenden Unter nehmer nicht maßgebend sein. Weit wichtiger ist die Frage, ob der Plan der Regierung wirklich geeignet war, den Fuggern eine Monopolstellung

im Kupferhandel in die Hände zu spielen. Die neue Welt zwar, die für die Edelmetalle bereits den wirtschaftlichen Schwerpunkt an sich zog, bildete für ein etwaiges europäisches Kupfermonopol noch keine nennens werte Gefährdung, ein solches aber mußte neben der alpenländischen Erzeugung zum mindesten noch die ungarische beherrschen, und gerade, diese hatte Pallet seit kurzem an sich gerissen. Nicht gegen ihn, wie die Regierung beabsichtigte, sondern einzig mit ihm war eine Vertrustung mit all

ihren weittragenden Möglichkeiten denkbar; einem Zusammen gehen mit ihm stand aber die tiefeingewuxzelte, zum Teil persönliche Gegnerschaft der Häuser Fugger und Paller ebenso im Wege wie das Bestreben der Regierung, die immer unerträglicheren Fesseln gerade dieses Mannes loszuwerden, — jenes Bestreben, dem ja der ganze Plan überhaupt sein Entstehen verdankte. Hierin lag zweifellos die Haupt schwierigkeit. Und doch kann ich das Gefühl nicht loswerden, daß diese wie alle übrigen dennoch zu überwinden gewesen wären

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Technology, Mathematics, Statistics , Economy

Year:

1929

¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)

Page 323 of 516

Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann

Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700

V. Von Katzbecks Ausscheiden bis zu Truefers Faktor at. 1578—1620. 311 in Tirol eine Wendung zu ihren Gunsten zu geben. Seitdem hatte die Regierung den Kontrakt wieder alle zwei Jahre wie gewöhnlich mit dem Manne erneuert, dessen drückende finanzielle Fesseln sie eben damals hatte abschütteln wollen, Wolf gang Paller. Dabei war sie durch die erwähnte Kupferbaisse und durch ihre Abhängigkeit von Paller ge zwungen worden, für 1594/95 bis auf einen Preis von 13 fl. einschließlich Zoll

für den Zentner Kupier herunterzugehen. In Ausnützung dieser Sachlage machten nun die Fugger den Versuch, das früher Versäumte wieder hereinzubringen; anfangs 1596 boten sie von sich aus der Re gierung einen neuen Kupferkontrakt an, 14 % fl. für den Zentner und noch obendrein Ablösung der 14—15000 fl., mit denen Paller auf das Kundler Kupfer verwiesen war, ja sie wollten sich dafür sogar mit 5 v. H. Zins begnügen, während Paller 7 v, H. bezahlt werden mußten. Allein im Gegensatz zu früher hatte die Regierung

, dann wir, wann nur die verlag verhannden were, in selbigem fai jeden cennten vmb ain gulden oder mer, als in dergleichen contrakten beschicht, höher hinzubringen verhofften» 121 . Im folgenden Jahr scheint es sogar zu ernsten Mißstimmigkeiten mit Paller gekommen zu sein, — die Sperrung der Kupferdurchführ aus Ungarn 1601, zu der sich die Regierung so überraschend gern bereit fand, kann nur gegen ihn ge münzt gewesen sein. Allein für die Fugger war der Augenblick, um aus solchen Dingen wirklich Kapital

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Technology, Mathematics, Statistics , Economy

Year:

1929

¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)

Page 269 of 516

Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann

Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700

fürgenomen werden khan, weil wir nit wissen, woher das vberig zunemen oder wie damit aufzukhumen ...» Das wußte nun freilich Ferdinand mindestens ebenso wenig wie seine Regierung, aber die gewaltigen Vorteile des Planes leuchteten ihm doch ein, und er gab daher Befehl, die Verhandlungen mit den Fuggern aufs fleißigste fortzupf legen. Die Regierung ließ es auch an Eifer gewiß nicht fehlen, mußte aber am 3. Juli den endgültigen Fehlschlag eingestehen: Es hätten sich «die sachen mit inen guetermassen

verbunden mit der Lockung des Angebotes umzustoßen : wohl der beste Beweis für die gewaltigen Möglichkeiten, die er selbst darin für seine Hauptnebenbuhler, die Fugger, erblickte. Sie waren um so bedeutender, als die Regierung, die sich ebenfalls die größten ■ Studien zur Fuggorgesctüchte. Heft VIII: Scheuermann. 17

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1929

¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)

Page 268 of 516

Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann

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des Kupfers aber letzten Endes die Zeche bezahlen. Der sehlaue Plan scheiterte vor allem daran, daß die trostlose Finanz lage des Erzherzogs es der Regierung unmöglich machte, das langsame Ausreifen der zu erhoffenden Früchte abzuwarten. Vielmehr stellte sie •die Bedingungen, daß die Fugger dafür den Paller mit seinen auf 50 bis 60.000 fi. angelaufenen Forderungen 37 , die auf das Kupfer verwiesen waren, ausbezahlten, die sonstigen in Augsburg fälligen Ausgaben und .Zinszahlungen 38 vorstreckten

und sich für das stilliegende Geld mit 5. v. H. Zins begnügten. Demgegenüber verstanden sich die Fugger nur zu einem Preis von 14 y 2 fl., — der immerhin noch um % Ort 39 höher war als der von Paller bezahlte —, erklärten sich aber außer stande, die übrigen Bedingungen zu erfüllen, sondern wollten das Kupfer in alle 1—2 Monate bei den Hüttwerken bar bezahlen. Mit dem Preis angebot glaubte sich die Regierung noch abfinden zu können, ihre Haupt sorge war aber, die drückende Pallersche Schuld und die Augsburger Zinszahlungen

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1929

¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)

Page 267 of 516

Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann

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restlos, dieser auf den Hof überhaupt nicht angewiesen, und Paller versäumte nicht, durch immer schwerere Bedingungen daraus Kapital zu schlagen. Und hier setzte die Regierung ein. Auf Grund erzherzoglicher Ermächtigung besprach sie sich zunächst vertraulich mit Heinrich Ruedl und machte sich erbötig, das gesamte Kupfer des. Erzherzogs zu 15 fl. für den Zentner abzutreten. Sie ging dabei von der Uberzeugung aus, es sei «den perckhwerchen fürstendig, da die herrn Fugger, alls ansehenliche, stattliche

gwerckhen, die kupfer alle innhenndigs vnnd zusamen bringen mochten», und sie hielt auch Ruedl eindringlich vor Augen, was für ein Nutzen sowohl für seine Herren als für die Bergwerke daraus erfolgen müsse. Welcher Art diese Vorteile sein sollten, wird nicht erwähnt, läßt sich aber leicht denken. Wenn es- der Regierung gelang, den Fuggern eine Monopolstellung auf dem Kupfer markt zuzuspielen, so wurden diese durch den daraus zu erwartenden 35 Näheres darüber M. a. H. 1583, fol, 229ff.; der Erzherzog

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1929

¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)

Page 213 of 516

Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann

Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700

IV. Von der Jenbacher Gründung bis zu Katzbecks Ausscheiden, 1565—1578. 201 eine andere Erscheinung jener Jahre zusammen. Nachdem die Jenbacher — ein Zeichen ihrer zunehmenden Schwäche oder doch Unsicherheit — die brüske Kampfstellung gegen die Regierung aufgegeben und sich mehr auf „Interessenausgleich' eingestellt hatten, war es nur logisch, daß sie auch mit den einzelnen Männern in Regierung und Kammer, namentlich den für das Bergwesen maßgebenden, wieder Fühlung suchten. Wir kennen

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1929

¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)

Page 214 of 516

Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann

Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700

68 oder weil sie ; sich scheuten, die immer schwereren Bedingungen der Fugger anzu- ! nehmen. Ein Zinsfuß von 8 v, H. ist bald keine Seltenheit mehr und wird schließlich das Gebräuchliche. Einmal steigt er auf 10 v. H.; Regierung und Kammer lehnen ab, wenige Wochen später — vis-à-vis de rien — unterschreiben sie 69 . Noch drückender empfindet sie die ge- j forderten Sicherungen. Während Paller die Form der Kupferkäufe ! bevorzugt, wodurch ihm die gesamte Erzeugung der Hütten zu Kundl ! und Brixlegg oft schon auf Jahre hinaus

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1929

¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)

Page 270 of 516

Author: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann

Subject heading: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700