in seiner nördlichen Hälfte hat die bisherigen Verkehrsver- bindungen / wohl geschwächt und gemindert, aber nicht gänz lich aufgelöst. Wir haben ja gerade aus der Zeit um 560 einen zwar kurzen, aber doch inhaltsreichen Bericht des Sprach- lehrers Venantius Fortunatus von Augsburg über seine Reise., von Deutschland nach Italien, entlang des Lech zum Inn und ' von da über den Brenner und durch das Pustertal über Agunt i nach Aquileia' 1 ). Die neuen Stammesreiche der Bajuvaren und Alemanen, der Langobarden
und Burgunden nahmen . alle Anteil an den Alpen, aber die fränkischen Könige, be sonders Karl der Große, haben sie unter ihre Herrschaft ge bracht und Kaiser Otto der Große hat dieses römisch deutsche Kaisertum erneuert, das also den gesamten .Alpenraum umfaßt hat. In diesem Reiche, das Deutschland und Italien auf fünf Jahrhunderte staatlich und auch kulturell wirksam ver bunden hat, waren die Alpen ein wichtiges Übergangsgebiet und der Brenner bot hierzu den am meisten benutzten Weg. Von den Zügen
, welche die deutschen Kaiser mit ihrem ■' Heeresaufgebot von Deutschland nach Italien und umgekehrt zur Befestigung ihrer Herrschaft unternommen haben, sind ■ etwa fünfundvierzig allein über den Brenner und, einige wenige über den Reschen und weitere fünfunddreißig' über die Pässe der Westalpen gegangen. Diese Ritterheere legten an einem Tage bei 20 km, oft auch weniger zurück, während Einzelreisende, zu Pferde natürlich, es auf 40 km an einem Tage brachten. Einer der deutschen Kaiser, Lothar von Sachsen
) treffen, errichtet werde, um den Rei senden und Pilgern, den Einheimischen und Fremden eine Zuflucht zu bieten. * ■ Die ersten Ansätze des Handelsverkehrs über den Brenner im Mittelalter C''' . , Ein gewisser Verkehr von Kaufleuten und Waren ist zwischen Deutschland und Italien awrh schon vom 8. bis 12. Jahr hundert gegangen, allerdings in einem viel geringeren Aus maße als in der darauffolgenden Zeit. Die Küstensladto Italiens, besonders Genua und Pisa im Westen und Von ed ig im Osten, haben schon
damals Handelsbeziehungen mit Konstantinopel und anderen Orten in der Levante unter halten und die Güter dos Orients und Italiens mit denen des Nordens ausgetauscht. Teils sind italienische Kaulleute nach Deutschland, teils deutsche nach Italien gegangen, und sie benutzten hierzu die verschiedenen Pässe über dio Alpen) Zur Verbindung der westlichen Lombardei, ihres llaupt- hafens Gqnua und ihrer Metropole Mailand mit dem