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Author:
Armbruster, Karl / technisch und landschaftlich dargest. von Karl Armbruster
Place:
Wien [u.a.]
Publisher:
Verl. für Fachlit.
Physical description:
248 S. : Ill., Kt.
Notations:
<br>Schwarz, Erwin: ¬Die¬ Virglbahn bei Bozen, Tirol / Erwin Schwarz. - 1914 - In: ¬Die¬ Tiroler Bergbahnen ; S. 407 - 411. - Sign.: III 7.723 + III 1.231
Subject heading:
g.Tirol;s.Bergbahn
Location mark:
III 7.723 ; III 1.231
Intern ID:
82658
die sämtlichen Bergziigc des südwestlichen Tirols an; die Octztalcr, die Ortlergruppe, die Ada- mello- und Brentagruppc und viele andere werden sichtbar. Die Vorzüge des Ritten, seine schöne Lage und sein sonniges, aber dabei nicht heißes Klima sind den Patriziern Bozens seit altersher gut bekannt gewesen ; in ihren schmucken Landhäusern in Ober- bozen und Klobenstcin verbringen sie noch honte, der Stadthitzc entfliehend, die Sommermonate, und es kann der Ritten wohl als die älteste Sommerfrische Tirols
, wenn nicht der Alpen überhaupt be zeichnet werden. Obwohl sieh diese Ansiedlungcn stetig vermehrten und aneli der Touristenbesuch auf dem Ritten immer mehr zunahm, konnte ein neuer wirtschaftlicher Aufschwung des ganzen Ge bietes trotzdem nicht platzgreifen, da einem solchen die mißlichen Verkehrsverhältnisse hindernd im Abb. 3. Viadukt am Beginn der Zahnstrecke. Wege standen. Die Dörfer am Ritten sind untereinander und mit den Tälern nur durch Saumwege verbunden, und auch von Bozen führen nur derartige
, mit spitzen Steinen gepflasterte und Steigungen bis 35 Prozent aufweisende Wege auf das Hochplateau. Reit- und Tragtiere sowie von Menschen hand geführte Schlitten waren die einzigen Verkehrsmittel, deren man sich bedienen mußte, um in die Höhe zu gelangen. Der Plan, auf den Ritten eine Bergbahn zu erbauen, trai zwar schon frühzeitig auf, scheiterte aber an den bedeutenden Kosten, die eine mit Dampf zu betreibende Zahnbahn gekostet haben würde. Als nun im Jahre 1898 die »Etschwerke«, die die Städte Bozen
und Meran mit elektrischem Strom versorgen, vollendet waren und genügende und billige motorische Kraft zur Verfügung stand, war die Rittnerbahn-Frage ihrer Lösung bedeutend näher gerückt. Es bildete sich ein Aktionskomitee, dem der Bürgermeister von Bozen, Dr. J. Perathoner und Bauunternehmer Ing. Dr. Josef Riehl in Innsbruck als Haupttörderer des Projektes, dann Bezirkshauptmarm Graf Ceschi, Kurvorstcher v. Zallinger, Bankier Schwarz und andere angehörten. Die voraussichtlichen Kosten der Bahn wurden
auf K 2,800.000'— veranschlagt und bei der im Jahre 1905 durchgeführten Finanzierung wde folgt aufgeteilt : Stammaktien im Betrage von K 1,100.000'—, wovon die Etschwerke (Elektrizitätswerk der Städte Bozen und Meran) K 500.000'— übernahmen,