Tiroler Familiennamen : viertausend Geschlechtsnamen, die tirolischen und vorarlbergischen Hofnamen entsprungen sind ; mit vielen Hin- und Nachweisen, Worterklärungen und Deutungsversuchen
zu gelangen, muß man zuerst die Stickl überwinden). Die HN. Stickl, Stickler ■ und falsch geschrieben Stüekl, Stüekler sind alt, aber nicht zahlreich. 1369 Hainr. an der Stickel (Plars-Al- gund), 1379 hof an der Stichel in pade montis Juuonis (Passeir). Stieg, ahd. diu stiega =Treppe. HN. Stiegen, Stieger, Stiegl. 1454 curia an der Stiegen, 1565 Volk hard Stieger (Wangen). Stift = Stiftung; Pachtvertrag: Tag der Ablieferung der Pacht zinse, vgl. Sm. 3, 619 und HN. 642. 1593 Behausung usw. in der Stift
(Tirol), 1511 Stiffterhof (Gargazon), 1357 Paul an der Stift de super.Mays. still, mhd. stille. HN. Stillau (1370 Gunrad Stillauer Naturns), Stillebach Hof in Pitztal, Stillen dorf in Bozen. Ob die vier Rit.tner- höfe O. TJ. M. und Ebenstiler zu still oder zum PN. Stillo gehören? Zu Stiel wohl kaum. Stock = Baumstumpf, ahd. stoc.Die HN, Stock, Stocka, Stockei-, Stockern, Stockner, Stöeker, Stöckl sind zum Teil -verkürzt ans Stock ach = Maiß mit den übrig ge bliebenen Wurzelstöcken der ge fällten
Bäume. 1694 Stockahof (Martell), Stöcker, 1393 Stocker hof (Kains), 1420 Pascay und der hof Stockach (Vilness), 1624 Stöckelehof (Sarntal). Am zahl reichsten finden sich die Stock höfe im Unterinntal. Stockau, -eben, -egg, -leiten, -reute, -ham mer; Stöcklperger, Stöcklhald. Stof, mhd. der stouf= ragen der Fels (vgl. Hohenstaufen). Stofen, Stofner- heißen drei Höfe in Sarntal: 1387 Tolde Stofner in Aberstichle, 1367 Michel der Stofner in Otenpach. Straß = Haupt-Fahrweg, altes Lehnwort aus lat. (via
, Stubenvoll. Stuof, mhd. diu stuofe = Stufe, örtlich Absatz im Gelände. 1557 Ulrich Stueffer auf Riedlen, 1557 187 Stuefer auf Giern, 1545 Veit Stuefer von Durnholz, alle drei in Sarntal. Stuol, mhd. der sluol, im bäuer lichen Hause der steinerne Unter bau des Holzhauses, s. Sm. 3, 632; die Häuser sollen steinerne Stühle haben. Hof Stuhl (Virgen), Stuol (Petersberg). Sulz, mhd. diu sulze — Sole, Salzwasser, örtlich mooriger, saurer Boden (Lexer2,1294, mi ttelrh. Flur name in der sulzen, sulzengraben
. vai, so bezeichnet auch Tal nur eine geringe Vertiefung im Boden, die sich in die Länge zieht. Die HN. Tal, Talen, Taler, Tal mann sind zahlreich, 1423 der hoff im Tal (Ulten), .1394 Ulricus in valle (Féran), 1288 der hof in dem Tale (Passeir). Katzen-, Kirch-, Weintal, Hasen-, Késten-, Län-, Pfeif-, Saldi-, Tauben-, Tieftal, Sieehentälele. , Tann, ahd. der tan = Wald, diu tanna = Tanne, Die HN. Tanne, Tannen, Tanner, auch Danner und Tonner sind nicht sehr zahlreich. 1531 Tannerhof zu Dörnach