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Title A - Z
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Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1986
Heimatbuch Rodeneck : Geschichte und Gegenwart
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Page 139 of 495
Author: Rastner, Alois [Hrsg.] / hrsg. von Alois Rastner im Auftrag der Schützenkompanie Rodeneck
Place: Brixen
Publisher: Athesiadr.
Physical description: 486 S. : Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Rodeneck ; s.Heimatkunde
Location mark: II 77.382
Intern ID: 106398
und den dieser zunächst gar nicht für einen Menschen gehalten hatte. Dieser Waldmensch schaut wild aus; er hat einen großen Kopf, ungeschlachte Gesichtszüge, struppiges Haupt- und Barthaar, eine riesige Nase, rotunterlaufene Augen, einen breiten Mund mit hervorstehenden Zähnen; seine Haut ist schwarz und runzlig. Seine furchterweckende Erscheinung wird noch verstärkt durch eine mächtige Keule, die er im Arm hält. Dieser Mensch, der hier mitten im Wald allerlei wilde Tiere hütet, weiß nicht, was ein Ritter

Waldmensch kein Verständnis für ritterliches, das ist für „hochfliegendes" Denken hat. Er verkörpert die Unkultur, das Nichthöfische, und dieses fassen die Angehörigen der höfisch-ritterli chen Führungsschicht dieser Zeit im Begriff des „Bäu rischen" zusammen. Der ritei, der „Ritter", sucht sich in seinem Kultur- und Elitebewußtsein mit aller Macht vom dörper, dem „Dörfler", dem Bauern also, abzuheben, wobei mit diesem abwertenden Ausdruck auch der Angehörige des eigenen Standes bedacht

angedeutet: Iwein naht auf seinem Pferd mit ausgestreckter Hand, der von seinen Tieren umgebene Waldmensch (hier ist leider ein großes Stück der Wandfläche zerstört) schaut ihm entgegen und weist seinerseits mit der Rechten auf den Brun nen. Er zeigt also dem Ritter den Weg und schickt ihn weiter. Und dann sehen wir Iwein am Brunnen, der von Bäumen umstanden und überwölbt ist. Iwein ist bereits vom Pferd gestiegen; er hat den schweren Helm abgenommen und hält ihn in der linken Hand

, während er sich vorbeugt und aus einem goldenen Becken Wasser auf den Brunnenstein gießt. Das als Reaktion auf diese Tat folgende Unwetter ist nicht dargestellt. Die nächste Szene, die eine Doppelszene ist und den ganzen Rest der Wand einnimmt, zeigt Iwein vielmehr schon im erbitterten Kampf mit dem herbeigeeilten Herren des Brunnens. Es ist der König Askalon. Zunächst sprengen die beiden Ritter mit eingelegten Speeren aufeinander los. In der Dichtung steht, daß jeder seinen Speer mit solcher Wucht durch den Schild

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Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1986
Heimatbuch Rodeneck : Geschichte und Gegenwart
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Page 138 of 495
Author: Rastner, Alois [Hrsg.] / hrsg. von Alois Rastner im Auftrag der Schützenkompanie Rodeneck
Place: Brixen
Publisher: Athesiadr.
Physical description: 486 S. : Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Rodeneck ; s.Heimatkunde
Location mark: II 77.382
Intern ID: 106398
I Lunete steckt Iwein den Zauberring an den Finger. noch gezeigt wird, ist nicht der gesamte Inhalt der Dichtung dargestellt worden — auch hier wissen wir den Grund nicht, und es hat keinen Sinn, vage Vermu tungen anzustellen. IV Am Hof des Königs Artus, so wissen Sagen und Dichtungen zu berichten, war ständig ein Kreis her vorragender, ja der besten Ritter, die es überhaupt gab, versammelt. Nur wer ein Leben in hoher Gesinnung und vorbildlicher Tat führte, wurde in diesen Kreis aufgenommen

, und er mußte sich in dieser Haltung ohne Unterlaß bewähren. Wenn auch nur der gering ste Schatten auf ihn fiel, verlor er das Recht, sich zu den Rittern des Königs Artus zählen zu dürfen, und er mußte versuchen, sich durch ritterliche Taten den Zugang neu zu erringen. Einer dieser glänzenden Ritter ist Iwein. An einem schönen Pfingsttag nun, so beginnt jetzt Hartmanns „Iwein", den König Artus zu einem herrlichen und freudevollen Fest ausgestaltet hat, erzählt einer der Ritter — er heißt Kalogrenant

— ein seltsames Erleb nis: Vor Jahren war er, immer auf der Suche nach dem großen, die ritterliche Ehre steigernden Abenteuer, durch den Wald geritten und nach mancherlei Zwi schenereignissen zuletzt auf eine Lichtung gestoßen, auf der sich ein Brunnen befand. Als er Wasser geschöpft und auf den einfassenden Stein gegossen hatte, war ein heftiges Unwetter losgebrochen, nach dessen Abzug sich in gestrecktem Lauf ein unbekann ter Ritter genaht hatte. Er hatte sich als der Herr über diesen Brunnen zu erkennen

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Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1986
Heimatbuch Rodeneck : Geschichte und Gegenwart
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Page 136 of 495
Author: Rastner, Alois [Hrsg.] / hrsg. von Alois Rastner im Auftrag der Schützenkompanie Rodeneck
Place: Brixen
Publisher: Athesiadr.
Physical description: 486 S. : Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Rodeneck ; s.Heimatkunde
Location mark: II 77.382
Intern ID: 106398
thematisiert, wie scheinbar ganz banale Dinge des guten Benehmens bei Tisch oder bei der Begrüßung anderer Personen angesprochen wer den, Dinge, die eben damals ganz und gar nicht nebensächlich erschienen und deren Thematisierung keineswegs überflüssig war. Da wird gezeigt, wie sich der kultivierte Mensch kleidet, wie er spricht — eben „höflich" — und wie sich der kultivierte Ritter im Kampf benimmt — eben „ritterlich": Die in der damaligen Zeit nach französischem Muster gebilde ten deutschen Wörter

„höflich" und „ritterlich" sind bis heute in Gebrauch. Aber nicht nur ethische Normen und Verhaltenswei sen werden entwickelt; es wird ebenso das Erstrebens werte im materiellen Bereich des täglichen Lebens gezeigt: Die Gemächer der Burg etwa, in die der abenteuernde Ritter kommt, sind selbstverständlich prächtig ausgestattet mit Teppichen, Polstern und anderen schönen Dingen, von denen die Zuhörer oft genug nur träumen können; es brennen viele Kerzen, und all die Widrigkeiten, die das eigene Leben

Literatur die Selbstdar stellung der Gesellschaft in ihrem idealtypischen Zustand, und zwar sowohl in materieller, geistiger wie ethischer Hinsicht. Und wenn — selten genug — Menschen und Dinge dieser höfischen Welt ins Bild gesetzt werden, dann werden sie auch hier zeitgenös sisch modern im Sinne vorbildhafter Idealität darge stellt. Das heißt, sie sind von schöner Gestalt, elegant gekleidet, als Ritter hochmodern gerüstet — auf unse ren Iwein-Fresken ist das alles gut zu sehen. Für die Hof

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