und den dieser zunächst gar nicht für einen Menschen gehalten hatte. Dieser Waldmensch schaut wild aus; er hat einen großen Kopf, ungeschlachte Gesichtszüge, struppiges Haupt- und Barthaar, eine riesige Nase, rotunterlaufene Augen, einen breiten Mund mit hervorstehenden Zähnen; seine Haut ist schwarz und runzlig. Seine furchterweckende Erscheinung wird noch verstärkt durch eine mächtige Keule, die er im Arm hält. Dieser Mensch, der hier mitten im Wald allerlei wilde Tiere hütet, weiß nicht, was ein Ritter
Waldmensch kein Verständnis für ritterliches, das ist für „hochfliegendes" Denken hat. Er verkörpert die Unkultur, das Nichthöfische, und dieses fassen die Angehörigen der höfisch-ritterli chen Führungsschicht dieser Zeit im Begriff des „Bäu rischen" zusammen. Der ritei, der „Ritter", sucht sich in seinem Kultur- und Elitebewußtsein mit aller Macht vom dörper, dem „Dörfler", dem Bauern also, abzuheben, wobei mit diesem abwertenden Ausdruck auch der Angehörige des eigenen Standes bedacht
angedeutet: Iwein naht auf seinem Pferd mit ausgestreckter Hand, der von seinen Tieren umgebene Waldmensch (hier ist leider ein großes Stück der Wandfläche zerstört) schaut ihm entgegen und weist seinerseits mit der Rechten auf den Brun nen. Er zeigt also dem Ritter den Weg und schickt ihn weiter. Und dann sehen wir Iwein am Brunnen, der von Bäumen umstanden und überwölbt ist. Iwein ist bereits vom Pferd gestiegen; er hat den schweren Helm abgenommen und hält ihn in der linken Hand
, während er sich vorbeugt und aus einem goldenen Becken Wasser auf den Brunnenstein gießt. Das als Reaktion auf diese Tat folgende Unwetter ist nicht dargestellt. Die nächste Szene, die eine Doppelszene ist und den ganzen Rest der Wand einnimmt, zeigt Iwein vielmehr schon im erbitterten Kampf mit dem herbeigeeilten Herren des Brunnens. Es ist der König Askalon. Zunächst sprengen die beiden Ritter mit eingelegten Speeren aufeinander los. In der Dichtung steht, daß jeder seinen Speer mit solcher Wucht durch den Schild