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Author:
Aberer, Michael / [die Autorinnen und Autoren: Michael Aberer ...]
Place:
Barbian
Publisher:
Gemeinde Barbian
Physical description:
480 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language:
Deutsch
Notations:
Literaturverz. S. 465 - 478
Subject heading:
g.Barbian ; s.Heimatkunde
Location mark:
III 209.168
Intern ID:
338462
bei einem aufkommenden Gewitter erkennen will, soll dreimal auf ein Beil spucken, dann soll die siebte Speiche seines Rades sieben Umdrehungen machen, dann kann er zu schlagen und die schuldige Hexe wird zu Boden fal len.« Nach dem Konzil von Trient versuchte die ka tholische Kirche, durch Visitationen, Synoden und die Errichtung von Priesterseminaren den Klerus zu reformieren. Im Zuge dessen nahm die Laienfrömmigkeit einen ungeahnten Aufschwung - wir finden oft die Frömmigkeit und den religiösen Eifer
der Ge meinden gelobt. In der Durchsetzung der römi schen Kirchenbücher, wie Confessionale, Missale oder des Breviers, hatte man mit Berufung auf die tridentinischen Dekrete Erfolge erzielt. Schlecht blieb nach wie vor der Zustand der Kir chengeräte. Der Katechismus wurde in den meis ten kleineren Ortschaften nur in der Advents und Fastenzeit gehalten. Beichte und Taufe fanden oft im Widum oder in der Sakristei statt. Im deutschsprachigen Gebiet des Bistums Trient fühlte sich die Innsbrucker Regierung
; Beichte und Predigt konnten wegen Verständigungsschwierigkeiten nicht gehalten werden. Die Forderung, deutsche Priester anzustellen, finden wir für die Pfarre Vil- landers im Jahr 1627, wo es sich als schwierig er wies, da »taugliche deutsche Hilfspriester jetzt gar teuer« seien. Die landesfürstliche Regierung beanstandete, dass es in der gesamten Pfarre 1627 keinen einzigen deutschsprachigen Priester mehr gab. An den Koadjutor von Trient ging die Aufforderung »er werde die schieinig und entliehe
verfüegung thuen, damit also qualificierte teut- sche priester in bemelte pfarr Villanders gestölth und verordnet, damit die geistliche officia schuldi germaßen verricht und die underthonen nit also unverantwortlich beschwerdt werden«. Im Mittelalter waren die Pfarreien zu groß, um sie gut zu betreuen. Nach dem Konzil von Trient begann man weniger die wirtschaftlichen und mehr die seelsorgerischen Aspekte zu betonen. Die Pfründenhäufung wurde verboten und die meis ten Pfarreien aufgeteilt. Barbian erhob
man 1682 zur Kuratie, der auch Kollmann angehörte. Von der Zeit der Bauernaufstände bis nach dem Konzil von Trient schweigt das Barbianer Pfarrarchiv 30 Jahre lang. Von 1521 bis 1557 gibt es weder Stift- noch Ablass- oder Kaufbriefe - Kir chenrechnungen sind erst ab 1570 greifbar. Da im Pfarrarchiv von Villanders in diesen Jahren ebenfalls eine große Lücke besteht, ist nicht anzu nehmen, dass alle Urkunden und anderen Aufzeich nungen verloren gegangen sind. Anzunehmen ist St. Gertraud, Drei kirchen