¬Die¬ christkatholische Theologie nach der Idee vom Reiche Gottes ; Bd. 3/4
§. 119 . Nochmalige Trennung der Menschen. 25 und sein Reich ans die einzige Familie des frommen Noe zurückführte. 8. 3. Es war Gottes Wille nicht, daß die Menschen je wieder getrennt würden; allein, mit dem heidnischen Aberglauben sind Spaltungen unter die Menschen gekommen, die noch nie waren, und die noch bis auf diese Stunde dauern. Hier theilet sich das Menschengeschlecht nun, lei der'. wieder, und ein jeder Theil geht seinen Weg; ein Theil begibt sich in die Finsternisse
, der andere aber bleibt im Lichte; ein Theil erkläret sich für das Reich des allein wahren Gottes, der andere aber begibt sich in die Sklaverei des Fürsten der Hölle; ein jeder Theil behält die vom Anfänge der Welt hergebrachte Sitte zu opfern bei; allein ein Theil wird dem lebendigen Gott, der andere den todten Götzen, oder wie die Schrift sich ansdrückt, den Teufeln opfern. Von nun an werden wir das Reich des Lichtes mit dem Reiche des Aberglaubens wieder im Kampfe liegen seben , ein Kampf
, den wir von nun an nicht mehr aus den Augen lassen dürfen; denn er dauert noch, und wird so lange dauern, bis das Reich des Teufels vollends gestürzt ist. Auch diese Idee muß und kann uns die Ereignisse der folgenden Jahrhunderte erklären. Weil Gott den Rathschluß gefaßt hat, sein Reich einem besonder« Volke zu geben, Z. 118, so müssen wir von nun an sagen : Gott hat einen Theil des Men schengeschlechtes seine Wege gehen lassen, den andern aber hat er sür^sein Reich auserwählt. Moses spricht: Da der Allerhöchste die Völker
zertheilte, da er die Kin der Adams von einander absonderte, setzte er die Grän- Zen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels; des Herrn Theil aber ist sein Volk, Jakob ist seine Erb schaft, und Er ist Jakobs beste Erbschaft. 5. B. Mvs. 32, 8. 9. Paulus sagt, Gott habe in den vergangenen Zeiten alle Heiden ihre Wege, ihre von ihnen selbst ge wählten bösen Wege wandeln lassen. Apostelgesch. 14, 15. Die Heiden haben die Herrlichkeit des nnvergäng-