Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
, und meldeten dem Könige Joakim, was Baruch vorgelesen habe. «Da sandte der König den Judi, das Buch zu holen. Der selbe nahm es,, und las es vor dem Könige und allen Fürsten, die um den König stunden.' Der König aber wohnte eben in seinem Winterpallast, und es war ein Feuerherd vor ihm voll glühender Kohlen. Als aber Judi drei oder vier Blätter gelesen hatte, schnitt der König mit einem Messer sie ab, und warf sie in das Feuer, das auf dem Herd war, ein Blatt nach dem andern, bis das Buch verbrannt
war. Und alle Drohun gen Gottes, die in dem Buche geschrieben standen, mach ten keinen Eindruck weder auf den König, noch auf die versammelten Fürsten. Nur drei von ihnen widersetzten sich dem Könige, er-solle das Buch nicht verbrennen. Aber er hörte nicht auf sie, sondern befahl den Baruch und Jeremias zu ergreifen; aber der Herr hatte sie verborgen. Was nützte es aber dem thörichten Könige, daß er Gottes Wort verbrennen wollte? Sollen deßwegen Gottes Drohungen nicht in Erfüllung gehen? Was nützt es dir, v Sünder
kann, denn er kann nicht recht fliegen; so bleibt er stehen und steckt seinen Kopf zwischen die Flügel, und meint, weil er den Jä ger nicht mehr sieht, so wird der Jäger auch ihn nicht sehen. Gerad so machen es auch solche Sünder. Allein sie erschweren sich dadurch nur die Strafe, wie man auch an Joakim sehen kann. H. K. I. Bd. lias. 217 „Es erging das Wort des Herrn an Jeremias, den Propheten, nachdem der König das Buch mitsammt den Reden, die Baruch aus dem Munde Jeremias geschrie ben, verbrannt hatte, und sprach: Nimm
dir wieder ein anderes Buch, und schreibe alle vorige Reden darein, die im ersten Buche standen, das Joakim, der König von Juda, verbrannt hat. Und sprich zu Joakim, dem König von Juda: So spricht der Herr: Du hast dieß Buch verbrannt und gesagt: Warum schriebst du die Bothschaft darein? Ganz gewiß wird der König von Babylon kommen, und dieß Land verwüsten, und ma chen, daß weder Mensch noch Vieh mehr darinnen sey. Darum spricht der Herr so Wider Joakim, den König von Juda: Es soll kein Sohn von ihm auf dem Throne Davids
, das Joakim, der König von Juda, verbrannt hatte im Feuer; und noch dergleichen Reden wurden hinzugefügt.' Bald erfuhr auch Joakim, wie wenig ihm seine Frevelthat genützt hatte. Joakim zahlte wohl drei Jahre lang den Tribut, den ihm König Nabuchodonosor auf erlegt hatte. Aber darnach empörte er sich, und zahlte ihn nicht mehr. Da versammelte Nabuchodonosor ein zahlloses Heer von Chaldäern und Syriern, Ammonitern und Moabitern, eroberte abermals die Stadt Jerusalem, tödtete den König Joakim, und warf