Nothburga, die heilige Jungfrau und Dienstmagd : ein Lehr- und Gebetbuch für Jungfrauen des Bürger- und Bauernstandes
aufgebracht. Hältst du es aber mit dem Teufel, so darfst du auf Gottes Segen nicht rechnen. Lassen mußt du ferner ärgerliche, anstößige und unkensche Reden; denn wo solche Reden ge führt werden, kann der reinste Gott nicht bleiben, folg lich auch nicht fein Segen. Weiter mußt du lassen das harte, tückische und feindselige Betragen gegen Deinesgleichen^ denn wie wollte Gott, der der Vater aller Menschen ist' und alle mit seiner Liebe umfangt, jene segnen, die ein ander beißen und zerreißen
sei; denn sie hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens (1. Tim. 4, 8). Zur wahren Frömmigkeit gehört namentlich viel gutes Gebet. Solches Gebet muß deine Freude sein, wenn du Gottes Segen in's Haus bringen, und darin erhalten willst; denn wer bittet, der empfängt den guten Geist, und dazu gehört auch Gottes Segen. Ferner sei fleißig und arbeitsam. Gott knüpft seinen Segen vorzüglich an die in christlicher Weise vor sich gehende Arbeit; deswegen heißt es: „Wer die Erde baut
, der wird mit Brot gesättigt; wer aber dem Müssiggange nachhäugt, der wird mit Armuth überhäuft werden.' (Pred. 24, 19.) Befleiß dich ferner der Wohlthätigkeit gegen Arme und Bedrängte. Kannst du nicht leibliches AlMosen geben, so gib geistliches , das ein Jeder geben kann. Auch -an die Wohlthätigkeit ist Gottes Segen in besonderer Weise gebunden