Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
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Author:
Rothmüller, Nikolaus / von Nikolaus Rotmüller und J. C. Mitterrutzner
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
762, 550 S.. - 2., umgearb. Aufl., 2. Abdruck
Language:
Deutsch
Notations:
Enth.: 1. Geschichte unserer heil. Religion. Anhang: Kurze Beschreibung des heil. Landes und der Stadt Rom. 2. Das katholische Kirchenjahr. Anhang: Katechismus, oder kurzgefaßte katholische Glaubens- und Sittenlehre. - In Fraktur;
Subject heading:
s.Katholizismus ; z.Geschichte ; <br />s.Dogmatik ; s.Katholische Kirche
Location mark:
III 93.315
Intern ID:
182195
Die Parabel vom gutl hat, in sich selbst todt . . . Gleichwie der Leib ohne Geist todt ist, also ist auch der Glaube ohne Werk todt? (Jak. 2.) S. Die Parabel von der selbstwachsenden Saat. In nachfolgender Parabel will Jesus die Wahr heit anschaulich machen, daß sein Reich und seine Lehre nicht vergehen, sondern bis zum jüngsten Tage wachsen werde, wenn er gleich dermaleinst die Erde verlassen will. „Er sprach: Mit dem Reiche Gottes ist es, wie wenn ein Mensch Samen auf das Land streut. Er mag
schlafen oder aufstehen, bei Tag und bei Nacht; der Same keimet und wachst auf, ohne daß er es wahrnimmt. Denn die Erde tragt von selbst Frucht, zuerst den Halm, dann die Aehre, -endlich die volle Frucht in der Aehre. Und wenn sie die Früchte hervorgebracht hat, so schickt er die Sichel hin, weil die Ernte da ist/ 3. Die Parabeln von dem Senfkörnlein und Sauerteige. Könnte man aber nicht fragen: Wie ist es denn möglich, daß Jesus mit den wenigen, schwa chen uud niedrigen Jüngern ein Reich stiften könne
, das bis an's Ende der Welt dauern, und nach der Weissagung der Propheten die mächtigsten Reiche der Welt stürzen und alle Völker der Erde umfassen soll? Jesus antwortet uns hierauf in zwei Gleichnissen, und zeigt, daß auch in der Natur ans kleinen und unscheinbaren Dingen Großes werden könne. „ Er sprach: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, oder mit welchem Gleichnisse sollen wir es vorbilden? Es ist wie ein Senfkörnlein, welches, wenn es in die Erde gesäet wird, das kleinste
unter allen Samenkörnern ist, die auf Erden sind; nach dem es aber, gesäet ist, wächst es auf, und wird größer als alle Kräuter, und treibt so große Zweige, daß die Vögel des Himmels unter seinem Schatten wohnen können/ Die Morgenländische Senfstande ist unter allen einjährigen Gewächsen oder Kräutern am größten, und bekommt in einem Jahre viele Aeste und große Blätter, obgleich ihr Same ganz winzig klein ist. Und so wird auch das Reich Jesu in kurzer Zeit ungeheuer groß werden, und die Volker der Erde
— die unter den Vögeln des Himmels zu ver stehen sind — werden in das Reich Christi ein gehen'! Die Geschichte unserer heil, kathol. Kirche Walzen und Unkraut. 407 liefert den Beweis, daß diese Worte Jesu sind in Erfüllung gegangen. „Abermal sprach er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist gleich einem Sauerteige, den ein Weib nahm, und unter drei Mehen Mehl verbarg, bis Alles durchsäuert war/ Wie man nur wenig Sauerteig braucht, um viel Mehl zu durchsäuern, und ein Wohlgeschmackes Brod daraus