Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
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Author:
Rothmüller, Nikolaus / von Nikolaus Rotmüller und J. C. Mitterrutzner
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
762, 550 S.. - 2., umgearb. Aufl., 2. Abdruck
Language:
Deutsch
Notations:
Enth.: 1. Geschichte unserer heil. Religion. Anhang: Kurze Beschreibung des heil. Landes und der Stadt Rom. 2. Das katholische Kirchenjahr. Anhang: Katechismus, oder kurzgefaßte katholische Glaubens- und Sittenlehre. - In Fraktur;
Subject heading:
s.Katholizismus ; z.Geschichte ; <br />s.Dogmatik ; s.Katholische Kirche
Location mark:
III 93.315
Intern ID:
182195
wird sie zwar verlachen, daß sie das Wenige, was sie hatten, noch hintan setzten, und einem Meister nachfolgten, der selber gänzlich arm war. Das ist die Armuth im Geiste, wenn man um Christi willen die zeitlichen Güter verachtet und verläßt. Den Armen pflegt sonst die Welt für unglücklich zu halten; aber ganz anders nrtheilet Jesus. Ge rade wegen dieser Armnth, wenn sie wahrhaft im Geiste, d. h. Gott zu Lieb ertragen wird, preist Jesus die Seinigen selig; denn sie werden einst über die Maßen reich werdein
ihrer ist das Him melreich! Jenes Reich, dessen König Gott selber ist, dessen Gränzen sich nicht bloß über die Erde, sondern über alle Himmelswelten erstrecken, dessen Unterthanen die Engel des Himmels und das Men schengeschlecht auf Erden sind, dessen Dauer ewig ist, dessen Paläste unzählig und unbeschreiblich, dessen Throne und Kronen wnnderherrlich, dessen Freuden unergründlich sind: dieses Neich werden einst die armen Jünger Jesu in Besitz nehmen, und darin ewig regieren. Nur eine Zeit lang sind sie arm
; aber ewig werden sie dafür verherrlicht wer den. Von solchen Armen im Geiste heißt es im Buche Ecclesiasticus: „Ein anderer ist schwach, der Hilfe bedürftig, arm an Kraft, und reich an Ar muth; aber das Auge Gottes schauet gütig auf ihn herab, und richtet ihn auf von seiner Niedrigkeit, und erhebet sein Haupt; so daß sich Viele über ihn verwundern, und Gott preisen.' (11, lt. 12.) Wen von uns möchte nicht auch nach dieser heiligen Armuth gelüsten! Denn gerade durch diese Armuth gelangt man zum größten
wie des Grases Blume. Das Gras verdorret, und seine Blume fällt ab: aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.^ (1. Pet. 1.) Aber de» Reichen dieser Welt, welche auf ihre zeitlichen Güter vertrauen, und ihr Herz daran hängen, muß ich sagen, was' der Apostel Paulus an Timotheus schreibt: „Den Reichen dieser Welt gebiete: nicht hochnu'ithig zu sein, nicht zu vertrauen ^ auf ungewissen Reichthum, sondern auf den leben dige» Gott, der uns Alles reichlich darbietet zum Genüsse; Gutes zu thuu, reich