¬Der¬ alte Fließer Pfarrer : Blätter der Erinnerung an den heiligmäßigen Exorcisten Simon Alois Maaß, Pfarrer von Fließ in Tirol (1805 - 1846)
Leben, das den Namen Maria Anna^) erhielt. Am 12. Mai 1771 erblickte Francisca Rvmana"''* **) ) das Licht der Welt. Ihr folgte wieder eine Tochter, Crescenz***) mit Namen, am 15. Juni 1773. Den - Schluss des reichen Kindersegens machte Anna Magdalena, ch) die am 11. Jänner 1776 zur Welt kam. Da die vier letztgenannten, in Kauns geborenen Schwestern später ßet ( ihrem geistlichen Herrn Bruder in Fließ lebten, — durch einige Jahre weilte eine fünfte Schwester, ,Maria Katharina
, dort, die in Strengen zur Welt gekommen war — so verstehen wir es, wenn dieser sie, falls er Scherz mit Ernst verbinden Wollte, mit „ös Kauner" anredete. Die meisten der Schwestern des Pfarrers haben wie er.und die Eltern ein hohes Alter er reicht; mit Ausnahme einer einzigen blieben sammtliche ehclos, *) Liese Schwester lebte später beim Pfarrer in Flics;. Sie war etwas schwach sinnig, „nicht recht weitläufig", wie unser Gewährsmann sich ansdrückte, ließ sich im Widum wenig sehen und hielt sich meist in der Stube
Person gewesen sei. Sic verließ diese Welt am Li. März 1853 im Alter von 82 Jahren. »*•) Sie wird als die resoluteste und rührigste unter den Schwestern geschildert. Einem Buben in Fließ, der sich in der Kirche unartig betrug, schlug sie einmal ihren Pelzstiitze» an den Kopf. Eine Fciertagschülerin kam am Tage der Schlussprüsung, einem Somitagc, auffallend geputzt in den Pfarrhos. „Wo kommst du denn her?" fuhr sie Zenzl etwas barsch an. „Vom Berge (Zöblen) herab," meinte das Mädchen. „Ja wohl," sagte
hierauf die Zenzl, „ich habe nur gedacht, du müsstest von Inns bruck fein, du kämst aus der Stadt in einem solchen Aufzug." Sie war eben gleich ihren Schwestern eine Feindin jedes LuxuS in der Kleidung. Sie selbst trug, wie iene, ihren „Wüfffing", den faltenreichen, wollenen Rock, und als Kopfbedeckung, viel fach sogar bei der häuslichen Arbeit und in der Küche, die berühmte „Fahelkappe". Im Widniil in Inzing und Fließ oblag ihr die Bedienung der Geistlichen, Ob ihres resoluten Wesens