Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
21. August. Die hl. Johanua Franziska. 291 Schäften beladen, so gab sich Herr von Fremi ot, so hieß ihr Vater, selbst mit dein Unterricht seiner jungen Tochter ab, insbesondere Unterwies er sie mit großer Sorgfalt in der Religion. Als sich spater ihre ältere Schwester Margaretha an einen Baron von Effran Vkrheirathete, so bat jene den Vater, auf einige Zeit Franziska in Hren künftigen Wohnort, Poitou, mitnehmen zu dürfen. Die Hoch- Zeit wurde mit großen Festlichkeiten zu Poitou gefeiert
, und man cher der eingeladenen jungen Herrn suchte bei dieser Gelegenheit die Neigung der Franziska zu gewinnen. Da sie aber noch sehr 1Ung war, so gab ihr Margaretha ein älteres Frauenzimmer zur Gesellschafterin; diese war aber eine Gleißnerin, die bei äußerlichem instand und Sittsamkeit ganz weltlich gesinnt und verdorben war. Sie suchte der juugeu Franziska Neigung zum Putz, zu Lustbar keiten, zu freien Manieken beizubringen, hingegen sie von Einsamkeit, erbaulicher Lesung und Gebet abwendig
zu machen. Schon wankte das junge Mädchen und sing an leichtsinniger und weltlicher zu werden. Aber der himmlische Vater ließ sie nicht los, eine innere stimme machte ihr Vorwürfe; sie warf sich vor einem Kruzisir nieder und klagte sich selber an in bittern Neuethränen. Von nun 6n mied Franziska jeden Umgang mit jener unreligiösen Person. Ein junger Edelmann, ein Hausfreund ihres Schwagers, faßte kW e heftige Neigung zu Franziska; beide, sowohl ihre Schwester üls deren Mann, waren eifrig darauf bedacht
Franziska zu bewegen, lhm das Jawort und die Hand zu geben. Diese war nicht ab- ßeneigt auf den Antrag einzugehen und hatte schon mehrere Be suche yon ihm angenommen, als sie plötzlich erfuhr, was in an ihr ^sher absichtlich verborgen hatte, daß ihr Bräutigam reformirt sei. Da waren nun alle Zureden vergeblich, Franziska erklärte mit aller Festigkeit, daß sie nie und nimmermehr einen Gegner der katho- ^schen Kirche zur Ehe nehmen werde. Daß Franziska sich geweigert hatte, blindlings in der wichtigsten